Ein Auto ist für die meisten Menschen ein „Muss“: So wird es beispielsweise dazu genutzt, um täglich zur Arbeit zu gelangen oder auch, um den Wocheneinkauf zu bewältigen. Allerdings wird für den Kauf eines Wagens gemeinhin eine größere Summe benötigt, die sich nicht immer auf dem Girokonto befindet. So stellt sich spätestens, wenn der alte Wagen plötzlich funktionsuntüchtig oder nicht mehr reparabel ist, die Frage, wie der Gebrauchtwagenkauf finanziert wird?
Inhalt
Ratenkredit der Bank
Durch die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits ist der Kauf eines gebrauchten Wagens möglich.
Die Finanzierung eines Gebrauchtwagens kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Eine sehr beliebte Option ist ein klassischer Ratenkredit, der von einer Vielzahl an Banken angeboten wird.
Bei einem solchen Darlehen handelt es sich um einen zweckungebundenen Kredit, dessen Darlehenssumme frei nach Wunsch verwendet werden kann. So ist es zum Beispiel möglich, nicht nur das Fahrzeug, sondern gleichzeitig auch neue Schonbezüge zu erwerben. Dementsprechend profitiert der Kreditnehmer hier von einer sehr hohen Flexibilität.
Damit die Bank einen Kredit vergeben, muss der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Diese können je nach Bank durchaus variieren aber gemeinhin wird beispielsweise auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen ebenso geachtet, wie auf eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch ein fester, deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto sind in der Regel ein „Muss“.
Die Rückzahlung des Darlehen erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten, sodass man hier zusätzlich von einer hohen Planbarkeit profitiert.
Autokredit vom Händler
Die Kredite, die von einem Autohändler angeboten werden, laufen in der Regel ebenfalls über eine Bank.
Eine Vielzahl an Autohändler bieten ihren Kunden die Möglichkeit an, den gewünschten Wagen zu finanzieren.
Was jedoch vielen Antragstellern zunächst verborgen bleibt, ist, dass der Händler in den meisten Fällen eine Kooperation mit einer Bank eingegangen ist, um seinen Kunden ein solches Angebot zu ermöglichen. Dementsprechend ist hier zumeist die jeweilige Bank, und nicht der Händler, der Kreditgeber. Zudem sind Händlerkredite in der Regel kostenintensiver als ein Darlehen von der Bank.
Schlussendlich handelt es sich hierbei gemeinhin ebenfalls um einen klassischen Ratenkredit. Allerdings kann dieser gleich beim Händler unterschrieben werden, sodass der Extra-Gang zur Bank entfällt.
Ballonfinanzierung
Die Ballonfinanzierung zeichnet sich durch eine niedrige Anzahl, geringe Monatsraten und eine hohe Schlussrate aus.
Als Alternative zum klassischen Ratenkredit ist es jedoch ebenfalls machbar, eine Ballonfinanzierung zu nutzen. Hier wird in der Regel zunächst eine kleine Anzahl getätigt, der anschließend recht kleine, monatliche Raten folgen. Diese fallen zumeist niedriger aus, als die Raten bei einem vergleichbaren, klassischen Ratenkredit.
Allerdings muss am Ende der Vertragslaufzeit die hohe Schlussrate, der sogenannte Ballon, beglichen werden. Dementsprechend sollte man am besten rechtzeitig vorsorgen, damit es möglich ist, diese zu begleichen. Sollte beispielsweise, passend zum Vertragsende, eine Wertanlage fällig werden, dann bietet sich diese ganz hervorragend dazu an, um die Schlussrate zu tilgen. Oder es wird, zusätzlich zu der monatlichen Rate, kontinuierlich ein gewisser Betrag angespart.
Auf keinen Fall sollte man sich jedoch darauf verlassen, dass der Ballon später „irgendwie“ bezahlt wird, denn eine solche Einstellung bringt oftmals nicht nur die Kreditbeantragung in Gefahr, sondern sorgt zumeist auch dafür, dass die Schlussrate dann doch nicht beglichen werden kann und sich der Kreditnehmer in einer sehr schwierigen, finanziellen Lage wieder findet.
Drei-Wege-Finanzierung
Hier ist der Name Programm: Am Ende der Vertragslaufzeit hat der Darlehensnehmer die Wahl zwischen drei Optionen.
Die sogenannten Drei-Wege-Finanzierung gestaltet sich ähnlich wie die Ballonfinanzierung, nur mit dem Unterschied, dass sich der Kreditnehmer, wie die Bezeichnung bereits andeutet, zwischen drei Optionen entscheiden kann.
So ist es hier entweder möglich, die hohe Schlussrate in Form einer Einmalzahlung zu finanzieren oder es wird eine Anschlussfinanzierung aufgenommen. Bei zuletzt genanntem ist in der Regel jedoch oftmals mit einem höheren Zinssatz zu rechnen. Als dritte Option kann der Wagen ganz einfach an den Händler zurück gegeben werden.
Achtung: Um die zuletzt genannte Möglichkeit in Anspruch zu nehmen, muss im Kaufvertrag, der mit dem Händler abgeschlossen wurde, eine sogenannte Rückkaufvereinbarung inkludiert sein.
Leasing
Beim Leasing wird der gewünschte Wagen lediglich für einen bestimmten Zeitraum „gemietet“.
Eine weitere Option, um zu einem Gebrauchtwagen zu gelangen, ist das Leasing; wobei es sich hier allerdings im Grunde genommen nicht um eine Autofinanzierung handelt, denn das Fahrzeug bleibt während der Leasingzeit immer das Eigentum des Leasinggebers. Der Leasingnehmer begleicht monatlich eine bestimmte Nutzungsgebühr für den Wagen. In manchen Fällen ist es jedoch auch machbar, das Auto zum Restwert zu übernehmen.
Vor Beginn des Leasings hat der Leasingnehmer gemeinhin die Wahl, ob er sich für das sogenannte Restwert- oder Kilometerleasing entscheidet. Während bei zu erstgenanntem im Vertrag vereinbart wird, welchen Restwert das Fahrzeug am Ende der Vertragslaufzeit aufweisen muss, wird beim Kilometerleasing eine bestimmte Anzahl an Kilometern vereinbart.
Weist der Wagen am Leasingende einen niedrigeren Restwert auf beziehungsweise wurden mehr Kilometer als vereinbart gefahren, dann muss der Leasingnehmer eine Nachzahlung hinnehmen. Im anderen Fall, also bei einem höheren Restwert beziehungsweise bei weniger Kilometern, bekommt man eine Auszahlung.
Insgesamt gesehen fällt das Leasing jedoch gemeinhin teurer aus, als die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits von der Bank.
Kredit von Privat
Nicht nur die Banken oder Händler, sondern auch eine private Person kann einen Gebrauchtwagenkredit vergeben.
Eine weitere Option, um einen Wagen zu finanzieren, bietet der Kredit von Privat. Hier ist der Darlehensgeber keine Bank, sondern eine Privatperson. Dabei kann es sich beispielsweise um die Eltern ebenso handeln, wie um Geschwister, Arbeitskollegen oder gute Freunde.
Ein Darlehen von Privat ist gemeinhin kostengünstiger als ein Kredit von der Bank: So wird hier üblicherweise lediglich ein geringer Zinssatz vereinbart oder es müssen sogar überhaupt keine Zinsen beglichen werden.
Die jeweiligen Darlehenskonditionen sind frei von beiden Vertragspartnern vereinbar, sodass hier eine enorme Flexibilität herrscht. Zudem kommt es beispielsweise auch nicht zu einer Schufa-Abfrage oder Eintragung.
Dementsprechend bietet ein Darlehen von Privat eine Vielzahl an Vorteilen. Allerdings ist es auch hier ratsam, einen schriftlichen Kreditvertrag aufzusetzen. Auf diese Weise können etwaige Missverständnisse oder gar Streitigkeiten und Zerwürfnisse oftmals bereits im Vorfeld ausgeräumt beziehungsweise vermieden werden.
Außerdem ist es empfehlenswert, sich gut zu überlegen, welche Person um ein solches Darlehen gebeten wird. Denn einerseits, muss der – oder diejenige über das benötigte Kapital verfügen und andererseits ist es sicherlich am besten, wenn sich der angehende Kreditnehmer gut mit der betreffenden Person versteht.