Der Begriff Gewerbekredit ist zwar den meisten Menschen geläufig aber was genau sich hinter der Bezeichnung verbirgt, das ist vielen Personen nicht bekannt. Allgemein ist man sich oftmals nur sicher, dass es sich hierbei um eine Kreditart handelt, die dem Gewerbe vorbehalten ist.
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Gewerbekredit – Was ist das?
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich hierbei um eine spezielle Kreditform, die Unternehmen vorbehalten ist.
Unter einem Gewerbekredit wird ein Darlehen verstanden, dass vor allem der Finanzierung des Aufbaus oder Erhalts eines Gewerbes dient. Somit gehört diese Art von Kredit in den Bereich der Unternehmensfinanzierung. So werden hiermit typischerweise unter anderem Geschäftshäuser, Fabrik- oder Lagergebäude finanziert. Aber auch die Anschaffung von beispielsweise Computern, Fahrzeugen und Maschinen ist mithilfe eines Gewerbekredits umsetzbar.

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Selbst Rationalisierungsmaßnahmen sowie Modernisierungen sind mit einem solchen Kredit machbar. Bestehen bei dem Unternehmen bereits andere Kredit-Schulden, so ist es ebenfalls möglich, diese mit einem solchen Darlehen abzulösen.
Gewerbekredit wird von den Banken in vier unterschiedliche Arten unterteilt. Hierbei handelt es sich um Kontokorrentkredite, aktuell laufende Ratenkredite, Immobiliendarlehen sowie ebenfalls Existenzgründungskredite.
Ausfallbürgschaften
Ausfallbürgen springen dann ein, wenn der Kreditnehmer die monatlichen Raten nicht mehr bezahlen kann.
Ausfallbürgschaften bei einem Gewerbekredit sind durchaus mit den Bürgschaften eines privaten Darlehens vergleichbar. Eine Ausfallbürgschaft ist für die Banken sehr wichtig, da diese als zusätzliche Kapitalabsicherung dient. Jedoch sind hierfür die sogenannten Aval Gebühren zu beglichen. Eine Ausfallbürgschaft wird jedoch üblicherweise nicht von einer privaten Person, sondern zum Beispiel direkt von der örtlichen Kommune übernommen. Diese kann beispielsweise dann als Bürge einspringen, wenn sie den Unternehmens-Erhalt vor Ort sichern möchte.
Gewerbekredit: Konditionen
Je nach Angebot variieren die Konditionen, es lohnt sich also, zu vergleichen.

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Gewerbekredite werden von verschiedenen Banken zu unterschiedlichen Konditionen angeboten. Generell kann man jedoch sagen, dass diese Darlehen oftmals bessere Konditionen bieten, als das bei Privat- beziehungsweise Konsumentenkrediten der Fall ist.
Das gilt zumeist hauptsächlich dann, wenn es sich um eine längere Finanzierung sowie um eine Festzinshypothek handelt. Zuletzt genanntes ist bietet, wie die Bezeichnung bereits andeutet einen von der Bank festgelegten Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit.
Dadurch entsteht nicht nur eine sehr solide, sondern ebenfalls transparente Basis zur Kalkulation durch die ebenfalls eine solide Finanzierung machbar ist.
Als Kreditnehmer gilt es hier darauf zu achten, dass der genannte Festzins auch wirklich detailliert von der Bank ausgewiesen sowie ebenfalls eingehalten wird.
Dazu kommt, dass es für ein solches Darlehen typisch ist, dass ein niedriger Effektivzins und dafür ein höherer Tilgungssatz zum Tragen kommen, als das bei einem Privatkredit der Fall ist. Teilweise existieren aber auch öffentliche Fördermittel, mit deren Hilfe eine Darlehens-Förderung umgesetzt werden kann.
Alternative Kontokorrentkredit?
Ein Kontokorrentkredit ist zumeist keine richtige Alternative zu einem Gewerbekredit.
Hier besteht ebenfalls eine Ähnlichkeit mit einer Kreditart für Privatpersonen, dem Kontokorrentkredit. Auch hier existiert auf der Grundlage eines Kredits ein unterschiedlich vereinbarter Rahmen, der dem Kreditnehmer üblicherweise frei zur Verfügung steht. Auf diese Weise ist es, dank dem Kontokorrentkredit, für das Unternehmen beispielsweise machbar, vorübergehende Engpässe in der Liquidität zu verbessern. Allerdings müssen hierfür zumeist höhere Zinsen beglichen werden.
Existenzgründungskredit
Für Unternehmen und Selbstständige zur Beginn Ihrer Tätigkeit.

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Existenzgründungsdarlehen richten sich nur an Selbstständige und Unternehmen, die ganz am Anfang ihrer unternehmerischen Tätigkeit stehen beziehungsweise, die nur damit in der Lage sind, ihre geschäftlichen Tätigkeiten auszuüben.
So ist es zum Beispiel möglich, die Firma mit den benötigten Computern auszustatten.
Hier ist eine gute Bonität oftmals sehr wichtig.
Ratenkredite für Gewerbetreibende?
Ratenkredite werden ebenfalls für Gewerbetreibende angeboten.
Es ist Gewerbetreibenden jedoch nicht nur möglich, ein Gewerbedarlehen, sondern ebenfalls einen Ratenkredit aufzunehmen. Diese Kredite bieten sich zum Beispiel dann an, wenn verschiedene Investitionen getätigt werden sollen. Um einen Ratenkredit zu erhalten, muss es sich hierbei jedoch um Investitionen handeln, die nicht zum Erwerb oder Bau einer Immobilie getätigt werden. Die Höhe der Darlehen muss dabei in der Regel deutlich die Möglichkeiten eines Kontokorrentkredits übersteigen.
Fazit
Ein Gewerbekredit ist für Unternehmen oftmals eine gute Option, um Anschaffungen tätigen zu können.

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Gewerbekredite richten sich somit hauptsächlich an Unternehmen, die beispielsweise Lagerhallen oder Ähnliches bauen beziehungsweise diverse, für die Firma wichtige, Anschaffungen tätigen möchten. Die Banken bieten hier beispielsweise ebenfalls die Möglichkeit einer Ausfallbürgschaft an. Ist das Unternehmen nicht mehr in der Lage, die vereinbarten monatlichen Raten selbst zu bestimmen, kommt der „Ausfallbürge“ ins Spiel.
Jetzt muss der Bürge für die noch restliche, offene Summe vollständig aufkommen. So weist ein Gewerbekredit durchaus Parallelen zu einem privaten Kredit auf, differenziert sich jedoch wieder in vielen Details davon.