Eines der wichtigsten Details bei jedem Kreditangebot sind die Zinsen. Wer hier genau hinsieht, bemerkt sicherlich recht schnell, dass irgendwo beim Zinssatz ein Hinweis auf eine Fußnote zu erkennen ist. Dieser weist üblicherweise darauf hin, dass der Zins eben nicht für jeden Antragsteller gleich ausfällt, sondern von der jeweiligen Bonität abhängig ist.
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Sollzinssatz bei Krediten
Bei einem bonitätsabhängigem Sollzinssatz ist die Bonität des Darlehensnehmer ein Hauptkriterium. Dabei gilt, dass bei einer nicht so guten Bonität ein niedrigerer Zinssatz anfällt, als bei einer schlechten Kreditwürdigkeit.
Der Sollzinssatz bei Darlehen ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren. Dazu zählt zum Beispiel die Kredit-Laufzeit sowie die Darlehenssumme. Doch auch die Bonität übt zumeist einen starken Einfluss auf die Höhe des Zinssatzes aus. Sobald die Kreditwürdigkeit eines Darlehensnehmer ein Hauptkriterium ist, handelt es sich hier um einen sogenannten bonitätsabhängigen Sollzinssatz. Dieser ist hauptsächlich bei Ratenkrediten zu finden. Doch auch im Bereich der Hypothekendarlehen ist er zu finden. Für den angehenden Kreditnehmer ist es wichtig zu wissen, dass hier der Zinssatz höher ausfällt, wenn das Kreditinstitut die Bonität des betreffenden Kunden niedrig einschätzt. Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass umso besser die Bonität eines Darlehensnehmer ausfällt, umso günstiger ist dann der Sollzinssatz.
Der tatsächliche Zinssatz
Den tatsächlichen Zinssatz erfahren die Kreditnehmer erst bei einem verbindlichen Kredit-Angebot vonseiten der Bank.
Der tatsächliche Zinssatz, der von den Banken erhoben wird, ist nicht sofort ersichtlich. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Kreditinstitute ihn erst dann festlegen, wenn man die eigentliche Kreditanfrage stellt. Dementsprechend ist es vorab nicht machbar, genau zu sagen, wie hoch der Zins ausfällt.
Kreditnehmer, die eine genaue Berechnung wünschen, müssen als Erstes einen Darlehensantrag stellen und hier dann auf das jeweils verbindliche Angebot des Kreditinstitutes warten.
Hierbei handelt es sich jedoch noch nicht um einen abgeschlossenen Kontrakt, denn es ist auf Wunsch durchaus auch noch machbar, die Offerte auszuschlagen und bei anderen Banken weitere Kreditangebote einzuholen.
Fester Zinssatz für die komplette vertragliche Laufzeit
Üblicherweise stehen bei einem Ratenkredit die Sollzinsen während der kompletten vertraglichen Laufzeit fest.
Der Sollzinssatz wird bei einem Ratenkredit gleich zu Beginn des Darlehensvertrages für die komplette Laufzeit der vertraglichen Bindung festgeschrieben. Dementsprechend fallen die monatlichen Raten hier immer gleich aus beziehungsweise stehen fest. Es ist also nicht möglich, dass sich die Höhe der Monats-Raten während der Vertragslaufzeit ändert.
Gute Bonität sorgt für niedrige Kreditzinsen
Eine hohe Kreditwürdigkeit trägt dazu bei, dass das Darlehen günstiger wird.
Die Bonität eines jeden Darlehensnehmer ermitteln die Banken mithilfe der Einkommensnachweise und der Schufa-Auskunft. Gegebenenfalls kommt hier zusätzlich auch noch eine Vermögensaufstellung hinzu. Wenn Sicherheiten vorhanden sind, ist es möglich, dass diese die Bonität zusätzlich erhöhen, wodurch der bonitätsabhängige Sollzinssatz üblicherweise günstiger wird.
Die Feststellung der Kreditwürdigkeit des angehenden Darlehensnehmer ist für die Banken wichtig, da sie auf diese Weise in der Lage sind, das Kreditausfallrisiko besser einzuschätzen. Bei einer schlechten Bonität ist dementsprechend das Risiko höher, wodurch ebenfalls höhere Kreditzinsen bezahlt werden müssen. Dementsprechend erhalten Darlehensnehmer bei einem bonitätsabhängigen Zinssatz mit einer guten bis sehr guten Kreditwürdigkeit einen besseren Zinssatz.
Bonitätsabhängiger Sollzinssatz: Vorteile und Nachteile
Der bonitätsabhängige Zinssatz birgt beispielsweise den Vorteil, dass Kunden mit guter Bonität einen bessere Zins erhalten. Nachteilig ist dagegen die schlechte Vergleichsmöglichkeit.
Zu den Vorteilen eines bonitätsabhängigen Zinssatzes zählt, dass Kreditnehmer mit einer guten Bonität einen günstigeren Zins erhalten. Zudem steht hier die Höhe der monatlichen Raten immer fest, wodurch die Darlehensrückzahlung genau planbar ist. Nachteilig dagegen ist, dass Darlehensnehmer mit einer schlechten Bonität dementsprechend einen höheren Zinssatz erhalten. Dazu kommt, dass es für die angehenden Kreditnehmer oftmals schwer ist, nachzuvollziehen, wie der Zinssatz genau festgelegt wird. Aufgrund dessen, dass der definitive Zinssatz erst bei der Kreditbeantragung ersichtlich ist, ist es zudem relativ schwierig, die verschiedenen Darlehensangebote miteinander zu vergleichen.
Das Gegenteil: der bonitätsunabhängige Zinssatz
Bei einem bonitätsunabhängigen Zinssatz erhält jeder Darlehensnehmer dieselben Zinsen.
Bei einem bonitätsunabhängigem Zinssatz erhalten alle Kreditnehmer denselben Zins. Dessen Höhe richtet sich hier jedoch nicht nach der Bonität. Allerdings muss hier beachtet werden, dass bei manchen Banken das Darlehen laufzeitabhängig ist. Auf diese Weise steigt dann das Niveau der Zinsen mit der Dauer der Rückzahlung an.
Allerdings muss auch bei einem bonitätsunabhängigen Darlehen damit gerechnet werden, dass der Kredit-Antrag unter Umständen nicht bewilligt wird. Denn auch hier muss der Darlehensnehmer eine gute Kreditwürdigkeit sowie eine positive Schufa-Auskunft besitzen. Dazu gilt es, die üblichen, weiteren Voraussetzungen zu erfüllen; wie etwa ein sicheres, regelmäßiges Einkommen. Angehende Darlehensnehmer profitieren hier von einer hohen Transparenz. So ist es bei einem bonitätsunabhängigen Zinssatz möglich, vorab genau zu kalkulieren, welche Kosten auf einen zukommen. So ist es zum Beispiel auch machbar, bereits vorab darüber nachzudenken, welche Ratenhöhe und Laufzeit zu der persönlichen, individuellen Situation passt. Aber auch das Vergleichen von Kredit-Angeboten ist hier somit deutlich einfacher.
Kredit-Angebote vergleichen
Durch einen Darlehens-Vergleich ist es möglich, einiges zu sparen.
Doch ganz gleich, ob man sich für einen Kredit mit bonitätsunabhängigen beziehungsweise bonitätsabhängigen Zinsen entscheidet, es ist auf jeden Fall unbedingt empfehlenswert, die diversen Angebote der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen. Wer hier genau hinsieht, bemerkt sicherlich sehr schnell, dass diese sich oftmals deutlich voneinander differenzieren: So können bereits wenige Prozentpunkte durchaus einen Unterschied von mehreren Tausend Euro ausmachen.
Ein unkomplizierter Vergleich ist beispielsweise mithilfe von einem Online-Kredit-Vergleich möglich. Hier werden, nach Eingabe weniger Daten, die verschiedensten Kredit-Angebote aufgelistet, die für den jeweiligen Zweck infrage kommen. Dementsprechend ist es schnell und einfach machbar, hier das günstigste Darlehen auszuwählen, dass zu den persönlichen Vorstellungen und dem benötigten Verwendungszweck passt. Wer genau hinsieht, kann somit einiges sparen und den Geldbeutel deutlich schonen.
Fazit
Von bonitätsabhängigen Darlehen profitieren hauptsächlich Darlehensnehmer mit einer guten Bonität. Wer die diversen Angebote gut vergleicht, kann zudem bares Geld sparen.
Bei einem Ratenkredit ist in der Regel ein bonitätsabhängiger Zinssatz vorgegeben, Kreditnehmer mit einer hohen Bonität profitieren hier von einem günstigen Zins, während Darlehensnehmer mit einer schlechten Kreditwürdigkeit einen höheren Zinssatz hinnehmen müssen. Sozusagen das Gegenteil hiervon ist der bonitätsunabhängige Zinssatz, bei dem alle Kreditnehmer dieselben Zinsen begleichen. Allerdings handelt es sich hierbei zumeist um laufzeitabhängige Kredite, bei denen das Zinsniveau im Rahmen der Rückzahlung ansteigt. Somit bieten sich bonitätsabhängige Darlehen vor allem für Kreditnehmer mit einer guten Kreditwürdigkeit an.
Generell empfiehlt es sich, die diversen Darlehensangebote der verschiedenen Kreditinstitute gut miteinander zu vergleichen. Auf diese Weise ist zumeist machbar, das eigene Bankkonto deutlich zu schonen.