Größere Anschaffungen sind nicht immer nur gewünscht, sondern manchmal auch schlichtweg dringend nötig. Doch was ist hierbei die bessere Wahl: Sparen oder einen Kredit aufnehmen?
Inhalt
Größere Anschaffungen
Einige größere Anschaffungen sind dringend notwendig, während man sich andere Dinge lediglich gerne gönnen würde.
Unter den Bereich „größere Anschaffungen“ fallen die verschiedensten Dinge, wie zum Beispiel Autos, Motorräder, Inneneinrichtungen für diverse Räume und verschiedene Großelektrogeräte. Aber auch notwendige Renovierungs- oder Modernisierungsarbeiten am Eigenheim oder der Mietwohnung können durchaus darunter fallen.
Während einige Dinge „nur“ gewünscht werden, wie beispielsweise eine neue, kostenintensive Hobbyausrüstung, sind andere Dinge, wie etwa eine neue Waschmaschine, wenn das alte Gerät plötzlich streikt, dringend notwendig.
Kredit
Größere Anschaffungen werden in den meisten Fällen per Ratenkredit, zweckgebunden oder -ungebunden, finanziert.
In vielen Fällen wird zur Finanzierung einer größeren Anschaffung ein herkömmlicher Ratenkredit aufgenommen. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes zweckungebundenes Darlehen. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer den Darlehensbetrag frei nach Wunsch verwenden kann. Die Bank fordert diesbezüglich auch keinerlei Nachweise an. Dementsprechend profitiert der Kreditnehmer hierbei von einer sehr hohen Flexibilität. Zudem ist bei einem Ratenkredit ebenfalls eine hohe Planbarkeit gegeben, da die monatlichen Raten in ihrer Höhe gleich bleiben und somit keine Überraschungen zu erwarten sind.
Je nachdem, um was für eine größere Anschaffung es sich handelt, bieten die Banken ebenfalls zweckgebundene Darlehen an. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, sind das Kredite, die lediglich für einen ganz bestimmten Verwendungszweck vergeben werden, wie zum Beispiel Autokredite sowie Modernisierungs- und Renovierungskredite. Hier verlangen die Banken vom Kreditnehmer die jeweils dementsprechenden Nachweise. Zweckgebundene Darlehen bieten zwar keine derart hohe Flexibilität wie ein zweckungebundener Kredit, dafür sind diese oftmals mit niedrigeren Zinsen ausgestattet. Das kommt daher, dass die Banken üblicherweise die jeweilige Sache, wie etwa das zu finanzierende Auto in Form des Fahrzeugbriefs, als Sicherheit verlangen. Da somit eine höhere Kreditsicherheit gegeben ist, können die Banken oftmals einen günstigeren Zinssatz ansetzen. Auch bei zweckgebundenen Darlehen erfolgt die Rückzahlung des Kreditbetrags gemeinhin in Form von monatlich gleichbleibenden Raten.
Damit die Banken einen Kredit, ob zweckgebunden oder -ungebunden, vergeben, ist es jedoch notwendig, dass der Darlehensnehmer die verschiedensten Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört beispielsweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer bestimmten Höhe sowie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Ebenso wird gemeinhin ein fester, deutscher Wohnsitz und ein deutsches Girokonto verlangt. Die jeweiligen Vorgaben können allerdings, beispielsweise je nach Bank und Kreditart, durchaus variieren.
Sparen
Sparen bietet, im Gegensatz zur Kreditaufnahme, einige Vorteile.
Alternativ zur Aufnahme eines Kredits ist es natürlich auch möglich, auf größere Anschaffungen zu sparen. Dies kann auf verschiedenen Wegen geschehen: So ist es zum Beispiel möglich, jeden nicht benötigten Euro auf die Seite zu legen und/oder in eine beziehungsweise mehrere Wertanlagen zu investieren.
Auf eine größere Anschaffung zu sparen, bietet den Vorteil, dass keine Zinszahlungen anfallen und das keine feste, vertragliche Bindung eingegangen wird.
Kredit oder sparen?
Sparen ist üblicherweise die bessere Entscheidung. Aber bei dringend benötigten Dingen, auf die nicht erst eine lange Zeit gespart werden kann, ist die Aufnahme eines Darlehen sicherlich eine gute Wahl.
Im Allgemeinen ist Sparen, ob per „Sparstrumpf“ oder Wertanlage, die bessere Wahl zu einer Kreditaufnahme. Denn, wie bereits oben erwähnt, müssen hierfür weder Zinsen bezahlt, noch eine vertragliche Bindung eingegangen werden.
Allerdings bietet Sparen auch einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil: Es kostet Zeit. Je nachdem, wie dringend die größere Anschaffung benötigt wird, ist es jedoch nicht immer möglich, die Zeit abzuwarten, bis der benötigte Betrag zusammen gespart wurde. So ist es zum Beispiel, wenn die Waschmaschine oder der Kühlschrank streikt und schnell ein Neukauf notwendig ist, oftmals durchaus eine gute Entscheidung, auf einen Kredit zurück zu greifen.
Allerdings darf hierbei nicht in Vergessenheit geraten, dass die monatlichen Darlehensraten, wie im Kreditvertrag vereinbart, immer pünktlich zu bezahlen sind.
So kann gemeinhin sicherlich gesagt werden, dass Sparen eigentlich die bessere Option ist aber bei dringend benötigten, größeren Anschaffungen, auf die nicht erst gespart werden kann, die Aufnahme eines Kredits eine sehr gute Alternative ist.
Darlehen abgelehnt?
Ist die größere Anschaffung unbedingt notwendig, sodass zwar ein Kredit benötigt wird, die Bank diesen aber nicht bewilligt, dann kann gemeinhin ein Bürge oder ein zweiter Darlehensnehmer weiterhelfen.
Es kann jedoch auch vorkommen, dass es nicht möglich ist, zu sparen aber die Bank den Kreditwunsch ablehnt. Das ist dann der Fall, wenn der Antragsteller nicht dazu in der Lage ist, die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen zu erfüllen. Dennoch muss nicht unbedingt vollständig auf einen Kredit verzichtet werden.
So kann in der Regel beispielsweise ein zweiter Darlehensnehmer oder ein Bürger hierbei weiterhelfen. Durch das Hinzuziehen einer solchen Person profitiert die Bank von einer höheren Darlehenssicherheit, sodass es gemeinhin doch noch zu einer Kreditvergabe kommt. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass der Bürge beziehungsweise zweite Kreditnehmer von seiner Seite her dazu in der Lage ist, die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen zu erfüllen.
Als Bürge oder zweiter Kreditnehmer bieten sich im Allgemeinen verschiedene Personen an. So ist es zum Beispiel möglich, die eigenen Eltern oder Großeltern darum zu bitten. Aber auch weitere Verwandte kommen hierfür oftmals infrage. Selbst Arbeitskollegen oder Freunde können durchaus als zweiter Darlehensnehmer/Bürge eingesetzt werden.
Es ist jedoch generell ratsam, sich bereits im Vorfeld ausreichend Gedanken darüber zu machen, welche Person genau als Bürge oder zweiter Kreditnehmer eingesetzt wird. Im Idealfall besteht zwischen ihr und dem Darlehensnehmer ein gutes bis sehr gutes Verhältnis, sodass keine Streitigkeiten oder Ähnliches zu erwarten sind. Denn immerhin haben Geldangelegenheiten bereits schon oft dafür gesorgt, dass Freundschaften leiden oder sogar daran zerbrechen.
Ebenso ist es beispielsweise sicherlich nicht die beste Entscheidung, die ungeliebte Schwiegermutter als Bürge einzusetzen. Hier ist Streit und ein gestörter Familienfrieden in der Regel bereits vorprogrammiert.
Zudem muss sich die jeweilige Person genau darüber im Klaren sein, welche finanzielle Verpflichtung sie hiermit eingeht. Denn sollte es dem eigentlichen Kreditnehmer irgendwann, aus welchen Gründen auch immer, doch nicht mehr möglich sein, die Raten für das aufgenommene Darlehen pünktlich sowie vollständig zurück zu bezahlen, dann tritt die Bank gemeinhin auf den Bürgen beziehungsweise den zweiten Kreditnehmer zu. Somit liegt es dann an der jeweiligen Person, die restliche, noch offene Darlehensschuld zu tilgen. Dementsprechend sollte die Aufnahme einer Bürgschaft oder einer zweiten Kreditnehmerschaft immer im Voraus gut überlegt werden.