Spezielle Hausfrauenkredite werden von den Banken heute nur noch sehr selten angeboten, da die Bezeichnung heutzutage durchaus als veraltet angesehen werden kann. Doch um welche Darlehensart handelt es sich dann hierbei und ist eine solche Kreditaufnahme auch ohne eigenes Einkommen möglich?
Inhalt
Hausfrauenkredit
Bei einem Hausfrauenkredit handelt es sich um einen klassischen Ratenkredit, der zweckungebunden ist.
Der Hausfrauenkredit ist ein Darlehen, das aus früherer Zeit stammt. Damals sind die Frauen hauptsächlich zu Hause geblieben und haben die Kinder großgezogen, während der Mann gearbeitet hat. Der Hausfrauenkredit sollte somit dazu dienen, dass sich auch die Frau beispielsweise eine gewisse Anschaffung, leisten kann.
Allerdings wurden auch damals bereits nur dann Kredite vergeben, wenn die Rückzahlung des Darlehen gewährleistet gewesen ist. Sollte die Frau also beispielsweise zumindest über ein geringes Einkommen verfügen, das jedoch dazu ausreichte, um die monatlichen Raten ohne Schwierigkeiten zu begleichen, dann standen die Chancen für eine erfolgreiche Darlehensvergabe im Allgemeinen nicht schlecht. Jedoch hatten die meisten Frauen kein derartiges Einkommen, sodass sie für eine erfolgreiche Kreditvergabe in der Regel zumindest die Zustimmung beziehungsweise die Unterschrift ihres Ehemannes benötigten. Dieser fungierte dann entweder als erster oder zweiter Kreditnehmer. Auf diese Weise ist das Kreditrisiko für die Banken gesunken und die Bezahlung der Monatsrate war gewährleistet, sodass das gewünschte Darlehen gemeinhin genehmigt wurde.
In vielen Fällen wurde ein Hausfrauenkredit für die Bezahlung einer bestimmten Rechnung oder einer Anschaffung, wie etwa eine neue Couch, aufgenommen.
Heutzutage wird die Bezeichnung „Hausfrauenkredit“ von den Banken jedoch zumeist nicht mehr geführt, da sie schlichtweg veraltet ist. Da es sich bei einem solchen Darlehen um nichts anderes als einen klassischen Ratenkredit handelt, wird das Darlehen im Allgemeinen nunmehr schon längst nur noch so benannt.
Bei einem klassischen Ratenkredit handelt es sich um ein zweckungebundenes Darlehen, dessen Kreditsumme je nach Wunsch verwendet werden kann. Die Banken fordern diesbezüglich auch keinerlei Nachweise an. So ist es zum Beispiel ebenso gut machbar, den Darlehensbetrag zu nutzen, um damit eine neue Sitzgruppe oder auch einen neuen Fernseher zu erstehen. Doch auch Handwerker-Rechnungen lassen sich damit ohne Schwierigkeiten begleichen. Unabdingbar ist es jedoch ebenfalls hier, dass die diversen Kreditvoraussetzungen der Banken erfüllt werden, damit es zu einer erfolgreichen Darlehensvergabe kommt. Die maximale Kredithöhe bei einem klassischen Ratenkredit variiert jedoch je nach Bank. In der Regel kann hier jedoch ohne Weiteres davon ausgegangen werden, dass mehrere Hundert oder auch Tausend Euro aufgenommen werden können.
Eine Variante hiervon ist der Kleinkredit oder Minikredit. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, ist es bei einem solchen Darlehen lediglich möglich, eine geringe Kreditsumme aufzunehmen. Kleinkredite werden beispielsweise ab einer Darlehenssumme von etwa 100 oder auch 500 Euro vergeben. Auf diese Weise ist es selbst bei einem geringen Einkommen möglich, ein Darlehen aufzunehmen, dass auch zurück bezahlt werden kann. Zum Beispiel bei einer hohen Nebenkostenabrechnung ist ein solcher Kredit sehr hilfreich. Aufgenommen werden kann das Minidarlehen somit zum Beispiel ebenfalls von Müttern, die einem 450 Euro Job nachgehen oder auch von Studenten, die neben ihrem Studium jobben und ein dementsprechendes, sicheres, regelmäßiges Einkommen vorweisen können.
Kreditangebote gut vergleichen
Bei der Aufnahme eines Hausfrauenkredits ist es unbedingt ratsam, die verschiedenen Darlehensangebote vut miteinander zu vergleichen.
Doch ganz gleich, ob die Bank noch Hausfrauenkredite führt oder klassische Ratenkredite beziehungsweise Minikredite anbietet, auf jeden Fall sollte vor der Darlehensaufnahme ein Kreditvergleich durchgeführt werden. Denn auch wenn es oftmals auf den ersten Blick nicht den Anschein hat, unterscheiden sich die diversen Kreditofferten zumeist doch deutlich voneinander.
So ist zum Beispiel der effektive Jahreszinssatz ein wichtiger Faktor bei einem Kreditvergleich. Denn nur im Effektivzinssatz sind bereits sämtliche Darlehenskosten berücksichtigt; beim Sollzinssatz ist das nicht der Fall. Dementsprechend ist es bei einem Vergleich unbedingt ratsam, die jeweiligen Effektivzinssätze der diversen Kreditangebote genauer anzuschauen.
Allerdings sollte man es hierbei jedoch nicht belassen. Denn neben den Zinssätzen ist es ebenfalls ratsam, die verschiedenen Sonderleistungen der Banken zu beachten. So bieten einige Banken zum Beispiel kostenfreie Sondertilgungen, einen variablen Tilgungssatz und das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall an.
Kostenfreie Sondertilgungen sind jedoch kein „Muss“; hier wird dem Kreditnehmer vonseiten der Bank lediglich das Recht eingeräumt, auf Wunsch, zusätzlich zu den monatlichen Darlehensraten, einen bestimmten Betrag zu begleichen. Oftmals ist eine solche Zahlung beispielsweise auf einmal pro Jahr begrenzt. Mithilfe von kostenfreien Sondertilgungen ist es machbar, die Kreditschuld vorzeitig zu verringern, sodass der Darlehensnehmer nicht nur früher schuldenfrei ist, sondern ebenfalls Zinsen spart.
Wurden im Kreditvertrag jedoch keine kostenfreien Sondertilgungen vereinbart und der Darlehensnehmer möchte dennoch eine derartige Zahlung leisten, dann muss gemeinhin eine spezielle Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, beglichen werden. Ist das der Fall, sollte man unbedingt vorab gut nachrechnen, ob sich eine Sondertilgung dennoch lohnt oder ob das hierfür gedachte Kapital nicht vielleicht besser angelegt wird.
Ein variabler Tilgungssatz bietet dagegen die Möglichkeit, die Tilgungshöhe, in einem gewissen Rahmen, je nach Wunsch zu verändern. Ist es zum Beispiel absehbar, dass in nächster Zeit mit einem geringerem Gehalt ausgekommen werden muss, dann bietet es sich an, die Tilgung herabzusetzen. Zwar muss das Darlehen dann über einen längeren Zeitraum abbezahlt werden aber dafür bleibt die monatliche Kreditrate bezahlbar. So gerät weder die Rückzahlung des Kredits in Gefahr, noch bleibt beispielsweise der Kühlschrank leer, da sonst schlichtweg zu wenig Geld vorhanden wäre, um weiterhin normal zu leben.
Steht dagegen jedoch zum Beispiel eine Gehaltserhöhung an, dann ist eine Heraufsetzung der Tilgung gemeinhin eine gute Idee: Auf diese Weise kann der Kredit schneller beglichen und zusätzlich Zinsen gespart werden.
Doch auch das Aussetzen einer monatlichen Rate bei einem finanziellen Notfall ist bei Bedarf eine sehr gute Hilfe. So kann es zum Beispiel sein, dass dringend ein Handwerker gerufen werden muss, dessen Rechnung jedoch die Möglichkeiten des eigenen Girokontos übersteigen. In solchen und ähnlichen Situationen kann das Aussetzen einer monatliche Kreditrate sehr hilfreich sein: Hier wird dann ganz einfach die Rechnung des Handwerkers beglichen und die Tilgung des Darlehen am nächsten Monat weitergeführt. Hier verlängert sich die Laufzeit des Kredits zwar wieder und es fallen mehr Zinsen an, doch auch hier gilt, dass es auf diese Weise somit möglich ist, den Kredit nicht in Gefahr zu bringen-
So ist es mithilfe der diversen Sonderleistungen nicht nur möglich, den Kredit, in einem gewissen, Umfang, besser an die eigenen, finanziellen Gegebenheiten anzupassen, sondern es kann somit auch einiges gespart werden.