Um einen Kredit von der Bank zu erhalten, muss der angehende Darlehensnehmer natürlich auch kreditwürdig sein. Das bedeutet, dass die Bank die finanzielle Situation des Antragstellers vor der Bewilligung des Kredits genau beleuchtet. Sehr wichtig ist hierbei auch die sogenannte Haushaltsrechnung, mit der ganz einfach herausgefunden werden kann, ob die Aufnahme eines Kredits möglich ist beziehungsweise wie hoch die monatliche Darlehensrate ausfallen darf.
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Kreditwürdigkeit bei der Darlehensvergabe
Damit die Bank ein Darlehen vergibt, muss der Antragsteller kreditwürdig sein. Dies wird von der Bank eingehend überprüft.
Damit die Bank dem Antragsteller einen Kredit bewilligt, muss dieser kreditwürdig sein. Dementsprechend erfolgt vor der Vergabe eines Darlehens zunächst einmal eine eingehende Überprüfung der Bonität sowie der finanziellen Situation des angehenden Kreditnehmers. In diesem Zuge fordern die Banken in der Regel drei Lohn- beziehungsweise Gehaltsnachweise, die von aufeinanderfolgenden Monaten stammen. Des Weiteren ist es möglich, dass das Kreditinstitut nach etwaigen Sicherheiten, wie beispielsweise abbezahlten Immobilien, Lebensversicherungen und Bausparverträgen fragt. Ebenso holt die Bank eine Schufa-Auskunft ein.
Bei einer guten Bonität und einem sicheren, regelmäßigen Einkommen in einer dementsprechenden Höhe stehen die Chancen auf eine Kredit-Vergabe in der Regel recht hoch. Kommt es jedoch zu einer negativen Schufa-Auskunft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kredit abgelehnt wird, relativ hoch. In diesem Fall ist es dann jedoch immer noch möglich, einen Bürgen oder einen zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen, um zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen.
Zudem verlangen die Banken etwa auch ein deutsches Girokonto sowie einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland.
Haushaltsrechnung – Was ist das?
Bei einer Haushaltsrechnung werden die anfallenden Ausgaben von den Einnahmen des Kreditnehmers abgezogen. So ist erkennbar, wie hoch die monatlich anfallenden Raten ausfallen dürfen.
Um feststellen zu können, ob der Kreditnehmer in Zukunft auch wirklich die Raten für das Darlehen begleichen kann, führen die Kreditinstitute üblicherweise eine sogenannte Haushaltsrechnung durch. Diese beinhaltet einerseits sämtliche Ausgaben sowie andererseits alle Einnahmen, die innerhalb eines Monats bezahlt werden müssen beziehungsweise die auf das Konto fließen.
Anschließend werden die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen, sodass ersichtlich ist, welcher Betrag dem Kreditnehmer im Monat dann noch zur Verfügung steht und ob diese Summe ausreicht, um die anfallenden Darlehensraten bezahlen zu können.
Haushaltsrechnung selbst erstellen
Eine Haushaltsrechnung kann ganz einfach selbst erstellt werden: Hierfür zieht man lediglich alle monatlichen Ausgaben von den Einnahmen ab.
Um sich als angehender Kreditnehmer bereits selbst ein Bild über die mögliche Raten-Höhe bilden zu können und um sich gut auf das Darlehensgespräch mit der Bank vorzubereiten, bietet es sich an, vorab selbst eine Haushaltsrechnung durchzuführen. Hierfür stellt man ganz einfach alle monatlichen Ausgaben und Einnahmen von einem selbst sowie dem Partner zusammen.
Zu den Einnahmen zählen:
- Monatliches Netto-Einkommen
- Sonstige Einkommen, wie etwa Miet-Einnahmen und Unterhaltsleistungen
Die Ausgaben fallen dagegen umfangreicher aus:
- Mietkosten oder Darlehens-Raten für eine Immobilie
- Betriebliche Kosten, wie etwa Müllgebühren, Strom, Heizung und Abgaben für einen Grundbesitz
- Telefon und Handy-Kosten
- TV-Kosten
- Auto-Kosten, zum Beispiel Steuer, Versicherungen, Garage. Oder auch Kosten für öffentliche Verkehrsmittel
- Versicherungen, unter anderem Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherung
- Sonstige Verpflichtungen, beispielsweise Unterhaltszahlungen
- Sonstige Ausgaben, wie etwa Schulgeld, Schülerfahrkarten, Unterhaltskosten für im Haushalt lebende Tiere und Abonnements
- Bereits vorhandene Ratenverpflichtungen, dazu gehören Raten für Immobilienkredite, Leasingraten, Ratenzahlungen bei Versandhäusern und ähnliches.
- Laufende Sparverträge
- Lebenshaltungskosten, zum Beispiel für Lebensmittel, Bekleidung, Hobby, Urlaub, Geschenke sowie Bekleidung
Anschließend zieht man ganz einfach die Summe der Ausgaben von den Einnahmen ab und erhält so den Betrag, der dem frei verfügbaren Einkommen entspricht. So ist dann auch ersichtlich, welche Raten-Höhe von dieser Summe noch abgezogen werden kann und was daraufhin noch übrig bleibt.
Die Haushaltsrechnung kann auch zum Darlehensgespräch der Bank mitgenommen werden. Auf diese Weise erkennt die Bank, dass man sich Gedanken über die monatliche Rückzahlung gemacht hat, was in der Regel einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Immerhin wird so ebenfalls ersichtlich, dass die Darlehensverpflichtung Ernst genommen wird.
Die Rechnung der Banken
Banken nutzen zur Bezifferung der Lebenshaltungskosten Pauschalbeträge. So wird beispielsweise vermieden, dass die Lebenshaltungskosten zu niedrig angesetzt werden.
Da es jedoch vielen Antragstellern sehr schwerfällt, die benötigten Lebenshaltungskosten genau zu beziffern, verwenden die Kreditinstitute hierfür Pauschalbeträge. Diese können allerdings je nach Bank variieren. Auf diese Weise wird auch vermieden, dass die Lebenshaltungskosten zu niedrig eingeschätzt werden, was bei vielen Kreditnehmern gerne der Fall ist.
Online-Haushaltsrechner verwenden
Die Haushaltsrechnung kann auf Wunsch auch online durchgeführt werden. Mit einem Online-Haushaltsrechner ist die Rechnung in der Regel schnell und einfach erledigt.
Eine Haushaltsrechnung kann natürlich ganz einfach mithilfe eines Stifts und eines Zettels durchgeführt werden. Noch einfacher wird es im Regelfall jedoch, wenn man stattdessen einen Online-Haushaltsrechner verwendet. Hier ist auf einen Blick ersichtlich, welche Daten benötigt werden, sodass man üblicherweise auch nichts vergisst. Die jeweils dazugehörigen Beträge gibt man dann ganz einfach in den PC ein und am Ende klickt man mit der Maus ganz einfach auf „Berechnen“ oder eine ähnliche Fläche.
In Sekundenschnelle zeigt der Computer dann den Betrag an, der als frei verfügbares Einkommen bezeichnet wird. Zudem ist es in der Regel auch möglich, die Auflistung des Online-Haushaltsrechners auszudrucken. So hat man diese immer zur Hand und kann sie beispielsweise auch zu dem Darlehensgespräch der Bank mitnehmen.
Zum Darlehensgespräch ohne Haushaltsrechnung?
Es ist zwar nicht zwangsläufig notwendig, eine Haushaltsrechnung zum Kreditgespräch mitzunehmen, doch man sollte besser nicht darauf verzichten. So hat man alle Beträge griffbereit und ist außerdem gut vorbereitet.
Generell ist es natürlich machbar, auch ohne Haushaltsrechnung beim Darlehensgespräch zu erscheinen; ratsam ist es jedoch nicht. Denn die Bank wird fragt den angehenden Kreditnehmer nach seinen diversen Ausgaben. Dementsprechend müssen die jeweiligen Beträge dann aus dem Kopf heraus genannt werden können. Das jedoch ist vor allem bei nicht ständig wiederkehrenden Summen oftmals ein Problem. Ebenso kann es natürlich sein, dass man versehentlich den ein oder anderen Posten beziehungsweise Betrag schlichtweg vergisst. Wer dagegen gleich gleich seine Haushaltsrechnung mitbringt, der kann diese Gefahren ausschließen. Außerdem macht eine Haushaltsrechnung einen guten Eindruck: sie zeigt, dass sich der angehende Kreditnehmer bereits viele Gedanken gemacht hat und die Rückzahlung des Darlehens Ernst nimmt.
Des Weiteren ist eine Haushaltsrechnung aber auch eine gute Möglichkeit, um sich selbst einen Überblick über die laufenden Kosten zu verschaffen. So kann es beispielsweise auch sein, dass auf diese Weise die eine oder andere Position entdeckt wird, bei der gespart werden kann. Eine Haushaltsrechnung aufzustellen, lohnt sich somit ebenfalls aus diesem Grund.