Wer vorhat, eine Immobilie zu kaufen, ganz gleich, ob Eigentumswohnung oder Haus, der wird sicherlich immer wieder hören, dass eines der wichtigsten Kriterien die Lage ist. Doch, was ist eigentlich eine gute Lage? Ist die Lage dann gut, wenn sie einem persönlich zusagt oder gibt es hierfür noch andere Kriterien?
Inhalt
Lage und Wertbeständigkeit
Je besser die Lage einer Immobilie ist, umso wertbeständiger ist das Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung.
Nicht nur bei Häusern, sondern ebenfalls bei Eigentumswohnungen steigen die Preise an. Auffallend hierbei ist, dass neue Wohnungen hauptsächlich an touristisch beliebten Orten sowie ebenfalls in wirtschaftlich starken Gegenden entstehen. Generell kann hierbei gesagt werden, dass desto die besser die Lage ist, umso wertbeständiger sind gleichzeitig auch die dort vorhandenen Immobilien; Häuser sowie ebenfalls Eigentumswohnungen. Doch dafür sind die Preise für diese dementsprechend teuer. Dementsprechend ist die Immobilien-Lage das wichtigste Qualitätskriterium, welches nicht nur über den derzeit aktuellen Preis, sondern ebenfalls über die weitere Wertentwicklung entscheidet. Immerhin ist, im Gegensatz zum Zustand der Immobilie, deren Lage nicht veränderbar. Während eine Sanierung oder Renovierung ein Haus oder eine Eigentumswohnung deutlich aufwerten kann, ist die Lage in der Regel beständig dieselbe. Aufgrund dessen ist es ratsam, der Lage ein besonderes Augenmerk zu widmen.
Differenzierung: Makro- und Mikrolage
Hierbei handelt es sich um das Umfeld der Immobilie; im engeren sowie im weiteren Sinn.
Es wird generell zwischen Makro- und Mikrolage differenziert. Hierbei handelt es sich um das räumliche Umfeld der Immobilie und zwar im engeren sowie im weiteren Sinn. Makrolage steht für das Land beziehungsweise die Region oder auch die Stadt/den Stadtteil. Mit Mikrolage ist dagegen der direkte Umgebungscharakter sowie der Charakter der Immobilie und deren Nachbarschaft gemeint. Dazu zählt beispielsweise die Gebäude- und Straßenlage. Aber auch die direkten Umgebungseinflüsse zählen hier dazu. Das ist noch nicht alles, denn je nach Art der Nutzung und den verschiedenen Anforderungen existieren für die Einschätzung einer Lage ebenfalls sogenannte weiche und harte Lagefaktoren. Die zuletzt genannten sind quantifizierbar. Dazu gehört etwa die Entfernung zum nächsten Flughafen. Zu den weichen Lagefaktoren gehören dagegen diverse subjektive Einschätzungen, wie etwa das Umgebungs-Milieu.
Makrolage
Von entscheidender Bedeutung ist hier die Zukunftsstärke der jeweiligen Region.
Bezüglich der Makrolage wird darauf geachtet, dass sich die betreffende Immobilie in einer zukunfts- sowie wirtschaftsstarken Gegend innerhalb von Deutschland befindet. Sehr grob zusammengefasst sind es Metropolregionen und Großstädte, die als wirtschaftsstärkste Gebiete bezeichnet werden. Dementsprechend kostenintensiv fallen hier auch die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen aus. Die Zukunftsstärke der betreffenden Region ist für die Makrolage entscheidend.
Mikrolage
Die Mikrolage steht für die ganz eigenen, persönlichen Wünsche.
Bei der Mikrolage sieht es jedoch ganz anders aus. Hier kommt es voll und ganz auf die persönlichen Ansprüche an, die unter anderem auch abhängig vom jeweiligen Alter und Familienstand sind. So entscheidet sich ein Single beispielsweise oftmals für eine andere Wohnlage, als eine Familie mit Kindern beziehungsweise ein Senior hat andere Wünsche diesbezüglich als ein 20jähriger.
Was gilt es, zu beachten?
Vor dem Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung gilt es, einiges zu bedenken, wie etwa die Entfernung zur Arbeitsstelle.
Hinsichtlich der Lage einer Immobilie, sollte vor dem Kauf einiges bedacht werden. So gilt es zunächst einmal generell für sich selbst abzuklären, wo man sich persönlich am wohlsten fühlt: In den Bergen, im Flachland oder vielleicht doch eher am Meer? Ebenso sollte überlegt werden, ob man in im Falle eines Hauses eine Einzelstellung wünscht oder ob sich Häuser in direkter Nähe befinden dürfen. Während manche Menschen ihr Glück auf dem Land suchen, fühlen sich andere dagegen eher in der Stadt wohl; sodass man auch diesbezüglich abwägen sollte, was einem persönlich am liebsten ist. Dabei darf aber auch die Entfernung zur Arbeitsstelle nicht vergessen werden. Diese wiederum steht oftmals in Verbindung mit der vorhandenen Infrastruktur.
So ist es beispielsweise wichtig, ob dementsprechende Straßen vorhanden sind und der öffentliche Nahverkehr gut zu erreichen ist. Doch auch Ärzte, Läden, das kulturelle Angebot und Ähnliches sollte in erreichbarer Nähe sein. Das wiederum gilt unter anderem auch für Einkaufsmöglichkeiten, Sportstätten und Kinos. Wenn Kinder da sind, ist natürlich ein Kindergarten beziehungsweise eine geeignete Schule in der Nähe ebenfalls unabdingbar. Hier wird dann üblicherweise auch ein hoher Wert auf Spielplätze, Grünflächen, Parks und ähnliches gelegt.
Die Umwelt nicht vergessen
Hochwasser, Erdbeben, Lärm und Windrichtung sind ebenfalls ausschlaggebend für den Kauf einer Immobilie.
Doch das ist noch nicht alles, was die Lage eines Hauses ausmacht. So zählen hier ebenfalls diverse Umwelt-Kriterien dazu. Befindet sich die Immobilie in der Nähe eines Gewässers, dann muss hier unter Umständen immer einmal wieder mit Hochwasser gerechnet werden. Innerhalb von Deutschland haben die diversen Versicherungsgesellschaften ein bestimmtes System eingeführt, dass die Überschwemmungsgebiete hierzulande in verschiedene Gefährdungsklassen einteilt. Diese fangen bei Null an und gehen bis zu der Zahl Vier.
Ebenso gilt es, an Erdbeben zu denken. Was sich zunächst vielleicht etwas unwahrscheinlich anhört, ändert sich vielleicht, wenn man bedenkt, dass spürbare Erdbeben beispielsweise in der Gegend um den Bodensee, südlich der Stadt Leipzig, nahe bei Köln sowie entlang der Alpenkette vorkommen.
Weniger bedacht, beim Kauf einer Immobilie, wird in der Regel die Windrichtung, in der sie liegt. Dabei kann auch die Windrichtung einen großen Anteil an einer guten beziehungsweise schlechten Lage habe.
Weht der Wind zum Beispiel den Großteil des Tages aus einer Richtung, in der eine Fischfabrik oder eine Müllhalde liegt, dann trägt das sicherlich nicht zu einer hervorragenden Beurteilung des Standortes bei.
Ebenso wichtig ist die Lärmbelastung, die jedoch subjektiv unterschiedlich wahrgenommen wird. Allerdings wird Lärm, wie etwa von einem Flughafen, Straßen und ähnlichem oftmals als sehr unangenehm eingestuft.
Zudem liegt bei einer direkten Nähe eines Windparks, von Mobilfunkantennen, Hochspannungsleitungen, einem Umspannwerk sowie einer Müllverbrennungsanlage nicht nur eine Lärm-, sondern ebenfalls eine Geruchsbelästigung und gegebenenfalls auch verschiedene gesundheitsschädliche Einflüsse vor.
Als schlechte Lage wird aber auch eine enge Bebauung sowie eine Immobilie verstanden, die sich der Nähe von sozialen Brennpunkten befindet.
Sehr wichtig sind bei all diesen Punkten jedoch auch die persönlichen Vorlieben, Wünsche und Abneigungen. Während es beispielsweise einem angehenden Kreditnehmer überhaupt nichts ausmacht, neben eine Fabrik zu ziehen, wird sich ein anderer Interessent bei dieser Nachbarschaft unter Umständen noch nicht einmal mehr die Wohnung ansehen. Zudem betrachten die Banken derartige Nachbarn oftmals auch eher als „störend“, wodurch die Lage der Immobilie zumeist sogar deutlich herabgestuft wird.