Wer einen Immobilienkredit aufnimmt, der möchte hiermit üblicherweise entweder ein Haus bauen beziehungsweise kaufen oder eine Eigentumswohnung erwerben. Aber auch Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten sind mit einem solchen Kredit finanzierbar. Die Aufnahme eines Darlehens kostet jedoch Geld; doch mithilfe der diversen staatlichen Förderungen ist es durchaus möglich, die Kosten hierfür deutlich zu senken.
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Wohn-Riester
Wohn-Riester bietet nicht nur eine staatliche Förderung, sondern das angesparte Geld kann zudem als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden.
Wohn-Riester zählt sicherlich zu den bekanntesten staatlichen Förderungen. Hier wird ein Teil des vorhandenen Einkommens regelmäßig in den eigens dafür eingerichteten, Wohn-Riester-Vertrag eingezahlt. Für das Ansparen erhält man Zuschüsse vom Staat. Doch das ist noch nicht alles, denn die bereits eingezahlte Summe kann anschließend von der Steuer abgesetzt werden: Dies fällt unter den Bereich „Sonderausgaben“.
Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass der eingezahlte Betrag für eine Immobilie genutzt werden muss. Dabei ist es in der Regel jedoch auch machbar, die Summe in einen Bausparvertrag einzuzahlen.
Wohn-Riester empfiehlt sich üblicherweise für Gutverdiener sowie für Familien mit Kindern.
Baukindergeld
Das Baukindergeld steht unter bestimmten Bedingungen Familien wenigstem einem Kind zu, die eine Immobilie kaufen beziehungsweise bauen.
Seit dem 01. Januar 2018 erhalten Familien mit wenigstem einem Kind, die sich dafür entscheiden, eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen, unter bestimmten Voraussetzungen Baukindergeld. Da es sich oftmals um eine nicht zu verachtende Summe handelt, kann es sich durchaus lohnen, hier einmal direkt bei der jeweiligen Behörde nachzufragen.
Wohnraumförderung
Die Wohnraumförderung ist speziell für einkommensschwache Familien gedacht. Allerdings darf hier das Jahreseinkommen eine gewisse Summe nicht übersteigen und es muss ausreichend Eigenkapital vorhanden sein.
Hinter der Bezeichnung Wohnraumförderung versteckt sich eine staatliche Förderung, die sich speziell an einkommensschwache Familien richtet. So werden hier etwa vergünstigtes Bauland, finanzielle Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen gefördert.
Zu beachten ist jedoch, dass die angehenden Antragsteller ausreichend Eigenkapital aufweisen können und dass das Jahreseinkommen des Haushalts einen bestimmten Betrag nicht übersteigt.
Kredit der KfW-Bank
Die KfW-Bank bietet beim Kauf oder Bau eines Hauses zinsgünstige Kredite an.
Handelt es sich um den Kauf oder Bau der eigenen vier Wände, dann vergibt die KfW-Bank zinsgünstige Darlehen. Bei Letzterem fallen zusätzlich zu den Baukosten beispielsweise ebenfalls Bauneben- und Grundstückskosten an. Doch auch Kosten für die Außenanlagen zählen dazu. Handelt es sich um ein bereits bestehendes Haus, dann können ebenfalls die verschiedensten Sanierungs- und Umbaukosten gefördert werden.
Handelt es sich um ein Haus, das sich durch seine hohe Energieeffizienz auszeichnet, dann bietet die KfW sogar ein spezielles Programm hierfür an. Auf diese Weise lässt sich die Kreditsumme erhöhen und die Kreditinstitute bieten dann zumeist auch einen Zuschuss zur Tilgung an.
Allerdings sind die Darlehen nicht direkt bei der KfW-Bank beantragbar: die Bank die den Immobilienkredit vergibt, leitet hier alles in die Wege.
Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen
KfW-Bank sowie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bieten verschiedene Förderungen an.
Beim Kauf eines Hauses sind oftmals die verschiedensten Umbaumaßnahmen notwendig. Das betrifft oftmals vor allem den energetischen Bereich. So ist es beispielsweise möglich, dass das Dach eine neue Dämmung benötigt und/oder eine komplett neue Heizanlage gebraucht wird. Wer die Energieeffizienz seines Eigenheims steigern möchte, der erhält bei bestimmten Maßnahmen eine Förderung der KfW-Bank. Befindet sich im Haus beispielsweise eine Heizungsanlage, deren Einbau noch vor Januar des Jahres 2009 stattgefunden hat, dann werden für folgende Modelle zinsgünstige Kredite angeboten:
- Kombinierte Heizanlagen
- Biomasseanlagen
- Solarkollektoren; bis zu 40 Quadratmeter Fläche
- Wärmepumpen
Doch auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle trägt zur Förderung von erneuerbaren Energien im Bereich Heizen seinen Teil bei. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass das Amt keine Kredite, dafür aber Zuschüsse vergibt. Um eine Förderung bei bestehenden Häusern zu erhalten, muss dort bereits seit wenigstens zwei Jahren eine Heizung vorhanden gewesen sein, die man jetzt unterstützen oder ersetzen möchte. Das Amt fördert neben Wärmepumpen ebenfalls Solarkollektor- sowie Biomasseanlagen.
Zudem ist es möglich, die Förderungen des Amtes mit denen der KfW-Bank zu kombinieren. Jedoch darf hier insgesamt die Summe der zu investierenden Kosten nicht überstiegen werden.
Umbau: Alter und Einbruchschutz
Die KfW-Bank fördert Umbauten zum Einbruchschutz sowie zum altersgerechten Wohnen. Aber auch die Bundesländer bieten Förderungen bei den verschiedensten Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten an.
Mit zunehmendem Alter fallen die verschiedensten Dinge zunehmend schwerer. Das Treppensteigen, als Beispiel, kann dann zu einem echten Problem werden. Altersgerechte Umbauten werden jedoch ebenfalls von der KfW-Bank gefördert. Hierbei kann es sich entweder um einen Investitionszuschuss oder aber auch um ein zinsgünstiges Darlehen handeln. Das Alter des Antragstellers ist zudem nicht ausschlaggebend, sodass es durchaus ebenfalls machbar ist, hier vorzusorgen.
Selbst wenn Umbaumaßnahmen zum Einbruchschutz durchgeführt werden, wird dies von der KfW-Bank gefördert.
Sanierungs- sowie Modernisierungsmaßnahmen können jedoch auch von den jeweiligen Bundesländern mit Zuschüssen beziehungsweise günstigen Krediten gefördert werden. Hier gehört beispielsweise ebenfalls eine Grundrissänderung oder diverse Arbeiten zur Wohnwertverbesserung dazu. Da die jeweiligen Förderungen je nach Bundesland variieren, empfiehlt es sich, diesbezüglich rechtzeitig im Voraus bei der dementsprechenden Förderbank nach den förderbaren Maßnahmen sowie den notwendigen Voraussetzungen zu fragen.
Fazit
Da bei einem Immobilienkredit die verschiedensten Förderungsmittel in Anspruch genommen werden können, bietet es sich an, sich diesbezüglich rechtzeitig im Voraus zu erkundigen.
Wer einen Immobilienkredit beantragt, erkundigt sich am besten bereits vorab über die für das eigene Vorhaben passenden Fördermöglichkeiten. Immerhin ist es beim Bau oder Kauf einer Immobilie möglich, zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse zu erhalten. Da es sich hierbei oftmals um eine nicht zu verachtende Summe handelt, ist es durchaus lohnenswert, sich diesbezüglich genau zu erkundigen. Auf diese Weise wird der Immobilienkredit in der Regel nicht nur günstiger, sondern es ist oftmals ebenfalls machbar, eine höhere Darlehenssumme zu erhalten.
Das gilt jedoch nicht nur für den Bau oder den Kauf einer Immobilie, sondern ebenfalls für die verschiedensten Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Selbst Umbauten, die für das Alter oder den Einbruchschutz getätigt werden, sind zumeist förderungsfähig. Ebenso verhält es sich, wenn die Umbauten zu einer besseren Energieeffizienz des Hauses führen.
So kann beim Bau/Kauf einer Immobilie beziehungsweise bei den verschiedensten Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten durchaus auch einiges gespart werden.
Als Ansprechpartner für die diversen Fördermöglichkeiten bieten sich unter anderem die diversen Banken, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie die jeweiligen Ämter des Bundes beziehungsweise der Länder an.