Die Umschuldung eines Kredits ist heutzutage gang und gäbe. Allerdings herrscht diesbezüglich bei vielen Darlehensnehmern noch eine große Unsicherheit, wann genau ein solches Vorhaben machbar ist, ob etwaige Fristen einzuhalten sind oder ob es gar zu jedem Zeitpunkt möglich ist, die gewünschte Umschuldung durchzuführen.
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Umschuldung
Wer bei einer Umschuldung gut vergleicht und nachrechnet, kann einiges sparen.
Eine Kreditumschuldung wird, vor allem in Zeiten einer niedrigen Zinsphase gerne vorgenommen. Hier wird ein bereits bestehendes Darlehen durch die Aufnahme eines neuen Kredits aufgelöst. Das bedeutet, dass der Darlehensnehmer einen neuen Kredit aufnimmt und mit der Darlehenssumme den alten Kredit tilgt. So wird weiterhin nur eine Kreditrate abbezahlt und zwar die Rate des neuen Darlehens.
Sinn und Zweck einer Umschuldung ist gemeinhin eine Zinsersparnis. Hier ist es jedoch unabdingbar, die verschiedenen
Kreditangebote der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen, denn diese differenzieren sich häufig sehr deutlich voneinander. Am besten ist es, wenn der Zinssatz des neuen Darlehens deutlich unter dem Zinssatz des alten Kredits liegt. So ist die Wahrscheinlichkeit einer ansehnlichen Ersparnis, je nach Darlehenssumme, dementsprechend höher. Allerdings sollte hier, noch rechtzeitig vor der geplanten Umschuldung, gut nachgerechnet werden, ob sich diese wirklich lohnt.
Achtung: Bereits wenige Prozentpunkte Unterschied beim Zinssatz können, je nachdem, um welche Kreditsumme es sich dreht, eine Einsparung von mehreren Hundert Euro oder sogar noch mehr bedeuten.
Umschuldung: Wann ist sie möglich?
Bei einem Umschuldungsvorhaben muss beachtet werden, wann der alte Kreditvertrag abgeschlossen wurde.
Eine Umschuldung ist im Allgemeinen zu jederzeit machbar; allerdings existieren hier Ausnahmen. Denn dies gilt lediglich für Darlehensbeträge, die nach dem 11. Juni des Jahres 2010 abgeschlossen wurden. Ist das nicht der Fall, erfolgte die Unterschrift auf dem Vertrag also vor diesem Stichtag, dann gilt das Kündigungsrecht, dass davor gültig gewesen ist. Üblicherweise kann dies in den jeweiligen Verträgen genau nachgelesen werden.
Das neue Kündigungsrecht, dass am 11. Juni 2010 vereinbart wurde, sagt aus, dass Kredite, die ab diesem Tag abgeschlossen wurden, zu jeder Zeit teilweise oder auch ganz zurück bezahlt werden können. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass die Banken in einem solchen Fall das Recht besitzen, eine Vorfälligkeitsentschädigung zu erheben. Hierbei handelt es sich um eine Gebühr, die die Kreditinstitute aufgrund der durch die vorzeitige Zahlung entgangenen Zinsen erheben. Es gibt jedoch auch Banken, die auf eine derartige Gebühr verzichten. Dementsprechend sollte hier gut nachgerechnet werden, ob sich in einem solchen Fall eine Umschuldung überhaupt lohnt.
Vorsicht sollte jedoch bei Baufinanzierungen walten gelassen werden, denn hier existieren andere Regeln. So ist ein solches Darlehen lediglich mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten umschuldbar. Dazu kommt, dass selbst dann eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Allerdings verlangen die Banken die Gebühr lediglich dann, wenn das Baudarlehen noch vor dem zehnten Jahr der ursprünglich Zinsbindung abgelöst wird. Erfolgt die Umschuldung jedoch erst nach dem zehnten Jahr, dann ist diese kostenfrei möglich.
Sind ältere Darlehensverträge vorhanden, muss hier jedoch beachtet werden, dass ein anderes Kündigungsrecht gilt. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer hier andere Fristen einhalten muss.
Voraussetzungen
Für die Vergabe eines neuen Kredits verlangen die Banken gemeinhin erneut die Erfüllung der verschiedenen Voraussetzungen.
Allerdings sollte vor einer etwaigen Umschuldung beachtet werden, ob sich in den eigenen, finanziellen Verhältnissen etwas verändert hat. Denn bei der Aufnahme eines neuen Kredits werden die allgemeinen Darlehensvoraussetzungen neu überprüft.
So muss beispielsweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen vorhanden sein. Ebenso wird auch ein hoher Wert auf eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft gelegt. Zudem verlangen die Banken gemeinhin ebenfalls einen deutschen Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto. Die genauen Voraussetzungen können jedoch je nach Bank variieren.
Zwar stehen die Banken einem Umschuldungsvorhaben in der Regel recht aufgeschlossen gegenüber. Sollte sich jedoch in den finanziellen Verhältnissen etwas deutlich verändert haben, kann es somit unter Umständen sein, dass die Bank die Aufnahme eines neuen Darlehens verweigert. Dementsprechend ist es hier unbedingt zu empfehlen, vorab abzuklären, ob ein Umschuldungskredit aufgenommen werden kann oder nicht. Sollte die Umschuldung wider Erwarten nicht möglich sein, dann ist es immer noch ohne Weiteres machbar, den bisherigen Kredit wie gehabt in den im Vertrag vereinbarten, monatlichen Raten abzubezahlen.
Umschuldung: Hausbank oder Online-Bank?
Generell sind beide Optionen möglich; allerdings bieten Onlinebanken zumeist günstigere Angebote.
Das Umschuldungsvorhaben kann im Allgemeinen bei der Hausbank ebenso durchgeführt werden, wie bei einer Online-Bank. Eine Vielzahl an Kreditnehmern erkundigt sich üblicherweise zunächst bei der Hausbank beziehungsweise bei einer anderen Bank vor Ort, ob derzeit günstige Kredite angeboten werden, sodass sich eine Umschuldung lohnen würde.
Als gute Alternative zu einer Bank vor Ort bietet sich jedoch auch die Darlehensaufnahme bei einer Onlinebank an. In den meisten Fällen ist es sogar so, dass diese Kreditangebote günstiger sind als die Offerten der Banken mit Niederlassungen. Das kommt daher, dass Onlinebanken eben kein Filialnetz besitzen und somit einiges an Kosten sparen. Dementsprechend sind diese Kreditinstitute auch oftmals in der Lage, günstigere Darlehen anzubieten. Es kann sich also wortwörtlich auszahlen, auch die Angebote einer Onlinebank für eine etwaige Umschuldung ins Auge zu fassen.
Um die verschiedenen Kreditangebote miteinander zu vergleichen, wird am besten ein Onlinekreditvergleich genutzt. Hier müssen zunächst lediglich einige wenige Daten eingegeben werden und schon erscheinen die jeweils zur Suchanfrage passenden Kreditofferten. So lassen sich diese einfach und schnell miteinander vergleichen. Wurde ein geeignetes Angebote gefunden, ist es in der Regel direkt mithilfe eines Links möglich, zu der jeweiligen Bank zu gelangen. Auf Wunsch kann der gewünschte Umschuldungskredit dann auch gleich Online beantragt werden.
Fazit
Eine Umschuldung kann im Allgemeinen jederzeit durchgeführt werden, sofern der Darlehensvertrag noch vor dem 11. Juni 2010 abgeschlossen wurde. Allerdings ist es unter Umständen möglich, dass eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung beglichen werden muss. Die Gebühr wird von den Banken aufgrund der Zinsverluste, die durch die vorzeitige Kredittilgung entstehen, erhoben.
Bei Baufinanzierungen verhält es sich dagegen anders: Hier gilt eine Kündigungsfrist von sechs Monaten und es kann ebenfalls eine Vorfälligkeitsentschädigung anfallen. Sollte das Bauspardarlehen jedoch bereits älter als zehn Jahre sein, dass eine Umschuldung üblicherweise kostenfrei durchführbar.
Zudem muss der Kreditnehmer auch bei einer Umschuldung die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllen.
Die Umschuldung selbst kann ebenso gut bei der Hausbank beziehungsweise einer Bank vor Ort, wie auch bei einer Onlinebank durchgeführt werden. Es lohnt sich jedoch, die verschiedenen Angebote gut miteinander zu vergleichen, da hier oftmals deutliche Unterschiede existieren.