Die Vergabe von Fremdwährungsdarlehen ist für die Banken zwar keine Seltenheit, für eine Vielzahl an Darlehensnehmer jedoch dagegen schon. Bei einer herkömmlichen Kreditbeantragung ist es allerdings üblich, dass die Banken vorab eine Schufa-Auskunft einholen, um sich ein besseres Bild über die Bonität des angehenden Kreditnehmers zu machen. Doch ist es auch möglich, ein Fremdwährungsdarlehen ohne die Auskunft der Schufa zu erhalten?
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Auswirkungen der Schufa-Daten
Die Daten der Schufa können unter Umständen auch im Ausland Wirkung zeigen.
Antragsteller, die innerhalb von Deutschland, aufgrund einer negativen Eintragung in der Schufa, kein Darlehen erhalten, denken oftmals über einen schufafreien Kredit nach. Ein solches Darlehen wird zumeist nicht von deutschen, sondern von ausländischen Banken angeboten. Dementsprechend liegt hier der Gedanke nahe, dass der gewünschte Kredit auch gleich in einer fremden Währung beantragt wird.
Doch ganz so einfach ist es oftmals nicht. Zwar sind ausländische Kreditinstitute zumeist keine Partnerunternehmen der Auskunftei, allerdings wird auch hier auf eine gute Bonität geachtet. Dazu kommt, dass eine Vielzahl an ausländischen Banken Mitglied im Verband europäischer Kreditbüros ist, in dem ein regelmäßiger Austausch der Daten unter den Mitgliedern stattfindet. Auch die Schufa gehört hier dazu.
Dementsprechend kann es also durchaus sein, dass, obwohl bei einem Fremdwährungsdarlehen, das im Ausland aufgenommen wird, keine Schufa-Abfrage stattfindet, dennoch die Daten der Auskunftei genutzt werden.
Differenzierung: Fremdwährungs- und Auslandskredit
Zwischen den Begriffen Fremdwährungs- und Auslandsdarlehen existieren genaue Unterscheidungen.
Bevor man ein derartiges Darlehen aufnimmt, sollte man jedoch beachten, dass zwischen einem Fremdwährungskredit und einem Auslandsdarlehen durchaus unterschieden wird.
Bei einem Auslandskredit handelt es sich um ein Darlehen, das von ausländischen Kreditinstituten vergeben wird, die im Ausland ansässig sind. Sollte eine ausländische Bank Darlehen im Inland anbieten, dann ist dies, nach der Definition, kein Auslandsdarlehen.
Bei einem Fremdwährungsdarlehen sieht dies dagegen anders aus. Das sind Kredite, die von den Banken nicht in der jeweils heimischen Währung ausgegeben werden. Dementsprechend wird ein solches Darlehen hierzulande nicht in Euro ausbezahlt.
Dagegen ist es jedoch möglich, dass Auslandskredite ebenso Fremdwährungskredite wie Darlehen in Euro, beziehungsweise in heimischer Währung, sein können. Hier ist es vollkommen irrelevant, ob sich das Kreditinstitut, dass das Darlehen vergibt, tatsächlich in einem Land befindet, in dem der Euro das übliche Zahlungsmittel ist oder nicht.
Zudem ist es möglich, dass Fremdwährungsdarlehen auch gleichzeitig Auslandsdarlehen sind. In diesem Fall erfolgt die Vergabe des Fremdwährungskredits von einer ausländischen Bank, die ihren Sitz im Ausland inne hat.
Ebenso ist es machbar, dass es sich bei einem Fremdwährungskredit um einen Inlandskredit handelt. Hier vergibt das Darlehen eine Inlandsbank im Inland.
In der Regel verhält es sich so, dass eine Vielzahl an Kreditinstituten, auf Nachfrage ein Fremdwährungsdarlehen anbietet. Üblicherweise kommen diese hauptsächlich für Firmen infrage, deren Tätigkeitsbereich der Export oder auch der Import sind.
Schufafreie Darlehen aus dem Ausland in Deutschland
Bei einem herkömmlichen, schufafreien Darlehen handelt es sich in der Regel jedoch nicht um ein Fremdwährungsdarlehen, sondern vielmehr um einen Auslandskredit. Das kommt daher, dass die deutschen Darlehen, die ohne Schufa-Auskunft vergeben werden, üblicherweise zum Beispiel aus der Schweiz oder Lichtenstein stammen.
Üblicherweise wird dort zwar in einer anderen Währung bezahlt, die Auszahlung des gewünschten Kredits erfolgt jedoch üblicherweise in Euro. Dies gilt ebenfalls für die Rückzahlung.
Die Vergabe anderer, schufafreier Darlehen erfolgt innerhalb von Deutschland gemeinhin nicht.
Die Vergabe schufafreier Auslandskredite im Ausland
Bei der Beantragung eines solchen Kredits muss der angehende Darlehensnehmer einiges beachten.
Zunächst einmal muss bei einer gewünschten Darlehensbeantragung im Ausland abgeklärt werden, unter welchen Bedingungen diese möglich ist. In der Regel verhält es sich hier so, dass bei einer Kreditaufnahme innerhalb des europäischen Raums jedoch keine schwerwiegenden Probleme auftauchen sollten.
Bei einem Fremdwährungsdarlehen ist dies jedoch etwas anders: Vergibt eine Bank an einen Ausländer einen Kredit, dann muss dieser bestimmte Vorgaben erfüllen.
Am unkompliziertesten ist eine Kreditaufnahme, ganz gleich ob es sich hierbei um ein Fremdwährungsdarlehen oder um ein Auslandsdarlehen, das in Euro ausbezahlt wird, handelt, dann wenn der Antragsteller im Ausland wohnt und den Kredit aufgrund eines Investitionswunsches im Ausland aufnehmen möchte. Bei anderen Fällen muss eine private Person mit verschiedenen, technischen Problemen rechnen.
Dazu gehört beispielsweise, das ein ausländisches Kreditinstitut gemeinhin von einem Darlehensabschluss ausgeht, der vor Ort durchgeführt wird. Alternativ hierzu kann jedoch auch eine Kreditvermittlung genutzt werden, deren Dienste gemeinhin jedoch von dem angehenden Darlehensnehmer zu begleichen sind.
Bei der Beantragung eines schufafreien Kredits im Ausland spielt es jedoch auch eine Rolle, wie die betreffende Bank die Überprüfung der Bonität des Antragstellers angeht. Denn auch wenn keine Überprüfung der Schufa stattfindet, wird auch hier auf eine gute Bonität einen hohen Wert gelegt.
Dementsprechend ist es ebenfalls in einem solchen Fall notwendig, Nachweise über das Einkommen und gegebenenfalls über etwaige Sicherheiten vorzulegen. Doch das ist noch nicht alles, denn zumeist wird das Kreditinstitut ebenfalls die verschiedensten, öffentlichen Quellen nutzen, um Auskunft über die Bonität des angehenden Kreditnehmers zu erhalten. Hier zählen zum Beispiel auch amtliche Schuldnerverzeichnisse dazu, die aus Deutschland stammen. Dementsprechend ist es unter Umständen auch möglich, dass über den oben genannten Verband der europäischen Kreditbüros auch die Daten der Schufa verwendet werden. Oftmals wird davon ausgegangen, dass innerhalb von Europa die ausländischen Kreditinstitute hauptsächlich bei der Vergabe von höheren Darlehensbeträge ebenfalls diese Option nutzen.
Zudem sollte ebenfalls nicht in Vergessenheit geraten, dass schufafreie Kredite in der Regel mit recht hohen Zinsen vergeben werden. Auf diese Weise vermindern die Banken das Darlehensrisiko, dass bei einem solchen Darlehen entsteht. Dementsprechend muss hier auch bedacht werden, dass ein derartiger Kredit den eigenen Geldbeutel deutlich belastet. Zum Vergleich: Eine klassische Kreditaufnahme in Deutschland, in der Euro-Währung, ist gemeinhin deutlich günstiger.
Dementsprechend ist es durchaus eine Überlegung wert, ob nicht vielleicht doch besser zu einem solchen Darlehen gegriffen wird. Ist dies, etwa aufgrund einer negativen Schufa-Auskunft nicht möglich, bietet es sich an, bei der Darlehensaufnahme einen Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer anzugeben, der seinerseits die verschiedenen Kreditvoraussetzungen erfüllt. Ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Darlehensvergabe gemeinhin nichts mehr im Wege.
Fazit
Dementsprechend kann es durchaus sein, dass bei der Beantragung eines Auslandsdarlehen keine Schufa-Auskunft stattfindet, jedoch muss für eine erfolgreiche Kreditvergabe üblicherweise eine gute bis sehr gute Bonität vorliegen. Dazu kommt, dass hier oftmals auch Sicherheiten verlangt werden.
Ist dies jedoch nicht möglich, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Darlehensnehmer, die innerhalb von Deutschland aufgrund einer negativen Auskunft der Schufa beziehungsweise einer schlechten Bonität keinen Kredit erhalten, auch im Ausland kein Darlehen bekommen.