Lohnt sich der Besuch in der Werkstatt nicht mehr oder wünscht man sich schlichtweg ein anderes Auto, dann wird häufig über eine Finanzierung mithilfe eines klassischen Ratenkredits nachgedacht. Hierbei handelt es sich um eine im Allgemeinen sehr beliebte Darlehensform, die die Banken dementsprechend häufig vergeben. Bevor man sich jedoch für die Finanzierung eines Gebrauchtwagens per klassischem Ratenkredit entscheidet, ist es wichtig, die diversen Vor- und Nachteile zu bedenken.
Inhalt
Darlehensart
Durch die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits profitiert der Darlehensnehmer von einer sehr hohen Flexibilität, da der Kreditbetrag frei verwendbar ist.
Bei einem klassischen Ratenkredit handelt es sich um ein sogenanntes zweckungebundenes Darlehen. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer die Darlehenssumme frei nach Wunsch verwenden kann.
So ist es zum Beispiel nicht nur möglich, mit dem Betrag den gewünschten Wagen zu erstehen, sondern auch gleich einen Satz neuer Reifen, Sitzbezüge oder Ähnliches. Ebenso gut ist der restliche Darlehensbetrag für etwas ganz anderes verwendbar, wie etwa einen neuen Fernseher, die lang gewünschte Hobby-Ausrüstung oder eine Renovierung. Alternativ tilgt man beispielsweise die überhöhte Telefon- beziehungsweise Stromrechnung oder es wird eine Weiterbildung finanziert.
Ein klassischer Ratenkredit bietet dem Kreditnehmer somit eine hohe Flexibilität und damit sehr viel Spielraum für die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Dazu kommt, dass die Banken hier keinerlei Nachweise über die Verwendung der Darlehenssumme verlangen.
Kredit-Voraussetzungen
Für einer erfolgreiche Vergabe des klassischen Ratenkredits sind die jeweiligen Vorgaben der Banken ausschlaggebend.
Damit die Kreditinstitute einen solchen Kredit vergeben, sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen. Die jeweils genauen Vorgaben variieren zwar je nach Bank aber im Allgemeinen ist beispielsweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe ebenso notwendig, wie eine positive Auskunft der Schufa sowie eine gute Bonität. Des Weiteren achten die Banken gemeinhin außerdem auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Girokonto.
Rückzahlung
Da die Banken bei einem klassischen Ratenkredit üblicherweise immer die Rückzahlung feststehender, monatlicher Raten voraussetzen, ist hier eine sehr gute Planbarkeit gegeben.
Die Rückzahlung eines klassischen Ratenkredits ist denkbar einfach: So sind lediglich jeden Monat die im Kreditvertrag vereinbarten, monatlichen festen Darlehensraten zu begleichen. Dementsprechend sind hier keinerlei böse Überraschungen zu erwarten und der Darlehensnehmer kann die Raten ganz einfach in seine monatlichen Ausgaben mit einplanen. Je nach Teilbarkeit der Kreditsumme kann es unter Umständen lediglich bei der Anfangs- oder Endrate zu sehr geringen Abweichungen kommen.
Vorteile
Ein klassischer Ratenkredit bietet verschiedene Vorteile, die sich sehen lassen können. So handelt es sich hierbei in der Regel um einen recht günstigen Kredit.
Zu den Vorteilen eines klassischen Ratenkredits gehört vor allem die enorme Flexibilität. Je nach Wunsch ersteht der Kreditnehmer somit beispielsweise „nur“ den benötigten Gebrauchtwagen oder man erfüllt sich zusätzlich einen weiteren Wunsch.
Dank des großen Spielraums ist mithilfe des Darlehens somit einiges möglich. Da die Banken auf Nachweise zur Verwendung der Kreditsumme verzichten, handelt es sich außerdem um ein recht unkompliziertes Darlehen. Das gilt ebenfalls in Bezug auf die Kreditvoraussetzungen. So sind in vielen Fällen etwa gemeinhin keine weiteren Sicherheiten notwendig.
Doch auch die unkomplizierte Rückzahlung spricht eindeutig für sich: Durch die gleichbleibenden, monatlichen Raten kommt man hier weder durcheinander, noch sind etwaige Erhöhungen der Zahlungen zu befürchten. Außerdem sind die Zinsen bei einem klassischen Ratenkredit, beispielsweise im Vergleich zu denen eines Dispositionskredits, deutlich niedriger. Wer seinen Dispo schont und sich für einen Ratenkredit entscheidet, kann in Bezug auf die Zinsen somit in der Regel einen nicht zu verachtenden Betrag sparen.
Nachteile
Zusätzlich zu den diversen Vorteilen, sind vor der Beantragung des Darlehens die jeweiligen Nachteile zu bedenken.
Neben den Vorteilen sind bei einer geplanten Kreditaufnahme jedoch auch die Nachteile zu beachten. So handelt es sich bei einem Darlehen immer auch um eine langfristige, finanzielle Verpflichtung.
Das heißt, dass in den meisten Fällen die monatlichen Raten mehrere Monate oder auch Jahre zu begleichen sind. Dementsprechend verbleibt während dieser Zeit monatlich weniger Geld im eigenen Portemonnaie. Je nachdem, wie die jeweils persönliche Zukunftsplanung aussieht, kann dies unter Umständen durchaus eine gewisse Belastung darstellen.
Außerdem vergeben die Banken einen solchen Kredit nur, wenn es dem Antragsteller möglich ist, die diversen Voraussetzungen zu erfüllen. Zudem wird vonseiten der Banken eine Auskunft bei der Schufa eingeholt. Sollten sich darin dementsprechend negative Einträge befinden, sehen die Kreditinstitute von einer Darlehensvergabe ab. Kommt es jedoch zu einer erfolgreichen Kreditauszahlung, wird dies in der Schufa festgehalten.
Außerdem ist es durchaus möglich, dass die Bank die Wunschrate des Kreditnehmers nicht mitträgt. In einem solchen Fall muss der Darlehensnehmer dann auf die Vorschläge der Bank eingehen.
Antrag abgelehnt
Bei einer Ablehnung des Kreditantrags hilft in der Regel ein solventer zweiter Kreditnehmer oder ein Bürge weiter. Auf diese Weise kann es zumeist doch noch zu einer erfolgreichen Darlehensvergabe kommen.
Wie auch bei anderen Darlehensarten kann es auch bei der Beantragung eines klassischen Ratenkredits zur Finanzierung eines Gebrauchtwagens vorkommen, dass die Bank den Kreditwunsch ablehnt. Ein solcher Fall muss jedoch nicht zwangsläufig das Ende der Darlehensvergabe bedeuten. Denn in der Regel ist es mithilfe eines solventen zweiten Kreditnehmers oder Bürgen doch noch machbar, das gewünschte Darlehen zu erhalten. Allerdings ist es hierbei unabdingbar, dass die jeweilige Person ihrerseits dazu in der Lage ist, die diversen Vorgaben der Banken zu erfüllen.
Als Bürge beziehungsweise zweiter Kreditnehmer kommen verschiedene Ansprechpartner infrage. So kann es sich im Allgemeinen beispielsweise um Geschwister ebenso handeln, wie um die Eltern beziehungsweise Großeltern oder andere Verwandte. Aber auch Arbeitskollegen oder gute Freunde können diese Funktion zumeist übernehmen. Am besten wird jedoch eine Person ausgewählt, zu der man ein besonders gutes Verhältnis pflegt. Immerhin sind finanzielle Dinge in der Regel immer eine ganz spezielle Angelegenheit, die durchaus auch einmal zu Streit führen kann. Ist das Verhältnis des Kreditnehmers zum Bürgen/zweiten Kreditnehmer jedoch bereits im Vorfeld dementsprechend belastet, besteht gemeinhin eine größere Gefahr, dass sich dieses durch den Kredit noch weiter verschlechtert.
Zudem muss sich der Bürge beziehungsweise zweiter Darlehensnehmer vollständig darüber bewusst sein, welche finanzielle Verpflichtung hiermit eingegangen wird. Denn sollte der eigentliche Darlehensnehmer, aus welchen Gründen heraus auch immer, auf einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Darlehensraten nicht wie im Vertrag beschrieben zu erfüllen, greift die Bank auf den Bürgen/zweiten Kreditnehmer zurück. Dieser ist dann dazu verpflichtet, die vollständige, restliche Darlehensschuld selbst zu begleichen.