In einigen Fällen ist es möglich, dass der benötigte Kredit trotz einer positiven Schufa-Auskunft unerwartet abgelehnt wird. Doch wie ist das möglich?
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Positive Schufa – und doch kein Darlehen?
Eine positive Schufa-Auskunft ist kein Garant für einen Kredit.
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass bei einer negativen Schufa-Auskunft kein Kredit vergeben wird; bei einer positiven Nachricht dagegen schon. Doch leider ist das so nicht immer richtig, denn es kann durchaus auch hier zu einer Ablehnung des Kredit-Antrages kommen. Die Gründe hierfür sind jedoch vielfältig.
Gründe
Es existieren vielfältige Gründe, warum ein Darlehen trotz positiver Schufa abgelehnt wird, wie etwa eine zu niedrige Einkommenshöhe.
So kann beispielsweise allein dadurch, dass kein fester Wohnsitz innerhalb Deutschlands vorhanden ist, der Kredit abgelehnt werden. Das ist aber auch dann der Fall, wenn der angehende Darlehensnehmer noch nicht volljährig oder aber schlichtweg zu alt ist. Kreditanträge werden aber auch dann nicht akzeptiert, wenn beispielsweise die Höhe der Raten nicht tragbar ist. Dazu gerät oftmals in Vergessenheit, dass ein fehlendes, sicheres, regelmäßiges Einkommen oder auch ein zu niedriges Arbeitsentgelt oftmals der Grund dafür ist, dass kein Kredit-Vertrag zustande kommt. Das gilt ebenfalls bei fehlenden Sicherheiten oder einem falschen, negativem Merkmal innerhalb der Schufa.
Das Einkommen
Ist das Einkommen beispielsweise zu niedrig oder befindet man sich noch in der Probezeit, vergibt die Bank keinen Kredit.
Einer der Hauptgründe, warum es nicht möglich ist, einen Kredit zu bekommen, obwohl die Schufa-Auskunft positiv ausfällt, ist, wie oben erwähnt, das Einkommen. Wenn in diesem Bereich etwas unstimmig ist, fällt die Kredit-Entscheidung der Banken oftmals negativ aus. Das ist etwa dann der Fall, wenn sich der Antragsteller in der Probezeit befindet oder ein befristeter Arbeitsvertrag vorliegt. Doch auch wenn die Höhe des Einkommens nicht ausreicht beziehungsweise leider nicht im Verhältnis zu den zu erwartenden Ausgaben steht, wird von den Banken gemeinhin kein Kredit vergeben.
Dementsprechend gilt dies ebenfalls, wenn eine Arbeitslosigkeit besteht oder man sich zu den Geringverdienern zählt. Aber auch, wer einer freiberuflichen beziehungsweise selbstständigen Tätigkeit nachgeht, erhält oftmals kein Darlehen, da den Banken das Risiko hier zu hoch ist. Ebenso kann sich ein häufiger Wechsel der Arbeitgeber negativ auswirken.
Falsche und/oder veraltete Schufa-Einträge
Falsche sowie veraltete Einträge in der Schufa können zu einer Ablehnung des Darlehens führen. Eine Löschung beziehungsweise Richtigstellung ist jedoch möglich.
Falsche sowie veraltete Einträge in der Schufa können ebenfalls zu einer Ablehnung des Kredit-Antrages führen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um:
- Mahnbescheide
- Eidesstattliche Versicherungen
- Eröffnetes Privatinsolvenzverfahren
- Haftbefehl
Bei diesen und ähnlichen Punkten handelt es sich um „harte Merkmale“, die recht sicher dafür sorgen, dass das gewünschte Darlehen nicht ausbezahlt wird. Um gegebenenfalls eine Löschung oder Korrektur der Einträge beantragen zu können, ist es zunächst jedoch notwendig, herauszufinden, wer genau für diese Einträge verantwortlich ist. Diese Information muss die Schufa herausgeben. Zumeist handelt es sich hierbei um Banken, bei denen in der Vergangenheit ein Konto bestand oder auch heute noch besteht.
Sobald herausgefunden wurde, wer für den negativen Eintrag verantwortlich ist, sollte das betreffende Unternehmen kontaktiert werden. In diesem Zuge kann man den betreffenden Sachverhalt erklären und darum bitten, dass der falsche Eintrag gelöscht oder berichtigt wird. Im Zusammenhang mit der Beantragung eines Kredits sollte jedoch auch beachtet werden, in welchem Zeitfenster es möglich ist, ein solches negatives Merkmal zu löschen. Hier gelten je nach Art des Vorgangs verschiedene Fristen. So verbleibt zum Beispiel ein Kredit bis zu drei Jahre nach Rückzahlung in der Schufa und eine Darlehensanfrage zwölf Monate.
Im Allgemeinen wird sogar empfohlen, dass man jedes Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa einholt. Hierfür ist es notwendig, sich entweder schriftlich an die Auskunftei zu wenden oder es wird eine Online-Registrierung über das Internetportal der Schufa vorgenommen und dort eine Selbstauskunft angefordert. Auf diese Weise ist es in vielen Fällen noch rechtzeitig möglich, falsche und/oder veraltete Einträge löschen beziehungsweise korrigieren zu lassen, bevor diese bei einer Kredit-Beantragung zu einem Problem werden.
Darlehen trotz abgelehntem Kreditantrag?
Wird ein solventer Bürge oder ein zweiter Kreditnehmer hinzugezogen, steht einem Darlehen normalerweise kaum etwas entgegen.
Aber auch wenn das gewünschte Darlehen abgelehnt wurde, ist es unter Umständen dennoch möglich, zu einem Kredit zu gelangen. So ist es beispielsweise durchaus möglich, dass eine Bank den Kredit ablehnt, während ein anderes Kreditinstitut das Darlehen vergibt. Es ist jedoch unbedingt empfehlenswert, nicht immer sofort eine Kreditanfrage zu stellen, denn diese wird generell an die Schufa übermittelt. Das Problem hierbei ist, dass jede abgelehnte Anfrage die Schufa-Auskunft verschlechtert.
Wesentlich besser ist es dagegen, Konditionenanfragen stellen zu lassen. Hier geben die Banken beispielsweise den individuell gültigen Zinssatz für das Darlehen an, sodass es ohne Weiteres möglich ist, die diversen Angebote miteinander zu vergleichen. Zudem werden diese Anfragen nicht an die Schufa weiter gereicht, wodurch sich auch die eigene Schufa-Auskunft nicht verschlechtert.
Hat man sich für einen günstigen Darlehensanbieter entschieden, ist es ratsam, einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Auf diese Weise erhöht sich die Chance, doch noch einen Kredit zu erhalten, ungemein. Allerdings muss die betreffende Person die diversen Voraussetzungen, die die Banken erheben, erfüllen. Ist das jedoch der Fall, steht einem Darlehen normalerweise nichts mehr im Wege.
Fazit
Selbst wenn ein Kredit trotz positiver Schufa abgelehnt wird, ist es unter Umständen durchaus machbar, zu einem Darlehen zu gelangen. Hier empfiehlt es sich, auf einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer zu setzen.
Obwohl eine positive Schufa-Auskunft vorhanden ist, kann es dennoch sein, dass der gewünschte Kredit von der Bank abgelehnt wird. Zu den Hauptgründen gehören hier, neben einem nicht ausreichenden Einkommen, ebenfalls Negativ-Merkmale in der Schufa.
Im Allgemeinen wird empfohlen, jedes Jahr eine kostenfreie Schufa-Auskunft einzuholen, um so etwaige falsche oder veraltete Einträge rechtzeitig zu erkennen. Anschließend können diese auf Antrag und mit dementsprechenden Nachweisen gelöscht beziehungsweise abgeändert werden.
Selbst wenn der Kredit-Antrag abgelehnt wurde, ist es unter Umständen dennoch machbar, erneut ein Darlehen zu beantragen. Auf der Suche nach einem „neuen“ Kreditinstitut sollten die jeweiligen Angebote jedoch gut miteinander verglichen werden. Des Weiteren achtet man am besten darauf, dass zunächst kein Kreditantrag, sondern einen Konditionenanfrage durchgeführt wird. Zuletzt genanntes wird nicht in der Schufa aufgeführt und führt somit auch nicht zu negativen Schufa-Einträgen.
Denn je nach Bank können hier durchaus etwas andere Voraussetzungen gelten. Es empfiehlt sich jedoch, noch einen zweiteren Kreditnehmer oder einen Bürgen hinzuziehen. Ist die betreffende Person dementsprechend solvent und erfüllt die jeweiligen Voraussetzungen, dann sollte einem Kredit kaum mehr etwas im Wege stehen.
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