Um einen Kredit beantragen können, verlangen die Banken gemeinhin die verschiedensten Informationen sowie die Vorlage der verschiedensten Dokumente. Doch gehört hier auch ein Haushaltsplan dazu?
Inhalt
Haushaltsplan: Warum?
Von der Erstellung eines Haushaltsplans profitiert einerseits der Kreditnehmer und andererseits die Bank.
Durch die Beantragung eines Darlehens ist der Kreditnehmer üblicherweise dazu verpflichtet, für eine recht lange Zeit jeden Monat eine Rate zu dessen Abzahlung zu leisten. Dementsprechend ist es unabdingbar, sich bereits vorab Gedanken darüber zu machen, wie hoch die Monatsrate sein darf. Um diese Ausrechnen zu können, bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an. Damit ist es ganz genau ausrechenbar, welche Zahlungen jeden Monat ohne Probleme an die Bank geleistet werden können.
Doch nicht nur für den Kreditnehmer, sondern ebenfalls für die Bank ist ein Haushaltsplan eine sehr gute Hilfe. So ist es für das Kreditinstitut auf einen Blick erkennbar, wie hoch die Einnahmen und Ausgaben des Darlehensnehmer sind und welche Ratenhöhe er sich ohne Probleme leisten kann.
Außerdem macht bereits das Vorhandensein des Haushaltsplan einen guten Eindruck: Es zeigt auf, dass sich der Kreditnehmer die Darlehensaufnahme beziehungsweise die Rückzahlung des Kredits genau überlegt hat und sich über seine Zahlungsverpflichtungen bewusst ist.
Erstellung
In einem Haushaltsplan werden sämtliche regelmäßigen Einnahmen sowie alle regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben aufgelistet.
Die Erstellung eines Haushaltsplans ist sehr einfach und kann beispielsweise mithilfe des Computers ebenso erfolgen, wie mit Stift und Papier. Damit der Plan ebenfalls der Bank vorgelegt werden kann, sollte er jedoch übersichtlich, sauber und ohne Knicke sein, sodass ein seriöser Eindruck entsteht.
Zunächst einmal werden die Einnahmen aufgeführt, die jeden Monat regelmäßig anfallen. Dazu gehört zum Beispiel neben dem Gehalt der Vollzeitarbeitsstelle ebenfalls die Einnahmen eines 400 Euro Jobs oder auch Mieteinnahmen. Unregelmäßige Einnahmen werden hier nicht aufgeführt, da diese eben nicht jeden Monat vorhanden sind und somit auch nicht zur verlässlichen, monatlichen Bezahlung der Kreditraten verwendet werden können.
Ist dies geschehen, geht es an die Ausgaben. Hier besteht jedoch ein Unterschied zu den Einnahmen, denn es sollten sämtliche regelmäßigen sowie unregelmäßigen Ausgaben aufgeschrieben werden. Der Hintergrund hierfür ist der, dass auf diese Weise sichergestellt ist, dass alle Ausgaben zu jeder Zeit ohne Weiteres bezahlbar sind. Zu den üblichen Ausgaben zählen zum Beispiel Strom, Versicherungsbeträge, Mietzahlungen und Wohnnebenkosten. Aber auch Lebensmittel, Schulsachen für die Kinder, Bekleidungsstücke und Ähnliches dürfen hier nicht vergessen werden.
Sobald alle Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet wurden, ist es möglich, beides voneinander abzuziehen. Das bedeutet, dass die Summe, die aus der Subtraktion der Ausgaben von den Einnahmen entsteht, der Betrag ist, der dem Kreditnehmer jeden Monat zur freien Verfügung offen steht. Dementsprechend wird hiervon dann auch die monatliche Kreditrate bezahlt.
Es ist jedoch davon abzuraten, dass der komplette Betrag für die Darlehensrückzahlung verwendet wird. Wesentlich besser ist es dagegen, die Summe zu teilen und zwar in den Betrag, mit dem man die Rate begleicht und in einen weiteren Teil, der als Rücklage gedacht ist.
Schließlich ist es nicht nur wichtig, die Darlehensrate immer pünktlich und in voller Höhe zu begleichen, sondern es sollte ebenfalls jeden Monat ein gewisser Betrag auf die Seite gelegt werden. Auf diese Weise sind plötzlich aufkommende Ausgaben, mit denen man vorab nicht rechnen konnte, kein Problem. Bleibt beispielsweise das Auto liegen und ist eine umfangreiche Reparatur notwendig, dann kann diese durchgeführt werden, ohne das deshalb die Ratenzahlung des Kredits in Gefahr gerät oder gar der Kühlschrank leer bleibt, da hierfür sonst keine weiteren Gelder vorhanden sind. Aber auch, wenn zum Beispiel ein Haushaltsgerät streikt, ist es auf diese Weise ohne Probleme machbar, Trockner und Co zu kaufen, da ausreichend Rücklagen vorhanden sind. Ein finanzieller Notfall-Puffer ist somit immer angeraten.
Muss ein Haushaltsplan sein?
Ein Haushaltsplan ist zwar kein „Muss“, kann jedoch eine sehr gute Hilfe sein.
In der Regel verlangen die Banken bei der Beantragung eines Kredits nicht explizit die Vorlage eines Haushaltsplans. Allerdings wird hier durchaus nach den Einnahmen und Ausgaben des Kreditnehmers gefragt, die üblicherweise auch belegt werden müssen. Wer hier einen Haushaltsplan vorlegen kann, läuft beispielsweise nicht in Gefahr, einige Posten versehentlich zu vergessen und Unterlagen nachreichen zu müssen. Dadurch würde sich die Kreditbearbeitung verzögern, denn normalerweise warten die Bank damit ab, bis sie im Besitz sämtlicher Unterlagen sind.
Außerdem ist es durch einen Haushaltsplan nicht notwendig, während des Banktermins zu überlegen, welche Einnahmen und Ausgaben in welcher Höhe anfallen. Die Vorlage eines solchen Plans zeugt von einer guten Vorbereitungen und hinterlässt einen guten Eindruck. Dementsprechend ist ein Haushaltsplan für die Bank zwar kein „Muss“, es empfiehlt sich jedoch dennoch, einen solchen anzufertigen.
Außerdem ist ein Haushaltsplan auch für den Kreditnehmer selbst eine sehr gute Hilfe. Denn auf diese Weise kommt man nicht nur gut vorbereitet zum Banktermin, sondern kann sich selbst auch ein besseres Bild von den eigenen Einnahmen und Ausgaben beziehungsweise der möglichen Ratenzahlung machen.
Des Weiteren kann ein Haushaltsplan aber auch eine gute Möglichkeit sein, um eventuell versteckte Ausgaben aufzudecken, die dem Antragsteller so vielleicht gar nicht bewusst sind. So kann die Erstellung eines Haushaltsplans unter Umständen auch dazu beitragen, versteckte Kosten aufzudecken und diese einzusparen.
Fazit
Die Erstellung eines Haushaltsplans ist somit für beide Seiten eine sehr gute Idee; hiervon profitiert somit nicht nur der Kreditnehmer, sondern ebenfalls die Bank. Während der Darlehensnehmer somit sehr gut vorbereitet in das Gespräch mit dem Kreditinstitut geht, fällt der Bank auf, dass der Antragsteller nicht blindlings ein Darlehen beantragt, sondern sich ausgiebig Gedanken über dessen Rückzahlung macht und das die anfallenden Zahlungen auch tatsächlich geleistet werden können.
Außerdem ist so ebenfalls sichergestellt, dass nicht etwa unter Umständen etwaige Angaben und/oder Unterlagen vergessen werden und sich die Bearbeitung des Darlehens hinzieht. Eine Kreditbeantragung wird in der Regel immer erst dann durchgeführt, wenn dem Kreditinstitut sämtliche hierfür notwendigen Informationen und Unterlagen vorliegen. Ist das nicht der Fall, zieht sich die Bewilligung unnötig in die Lage. Das ist vor allem dann von Nachteil, wenn der gewünschte Kreditbetrag von dem Antragsteller schnell benötigt wird.
Aber auch abseits der Kreditbeantragung bietet ein Haushaltsplan Vorteile: So hat der Antragsteller seine Einnahmen sowie Ausgaben stets im Blick und deckt unter Umständen auch etwaige Kosten auf, die im Alltag eher untergehen. Ist das der Fall, können diese vermieden und somit oftmals einiges gespart werden.