Heutzutage arbeiten viele Menschen in Zeitarbeit. Darunter wird im Allgemeinen eine befristete Arbeit verstanden, die durch eine Zeitarbeitsfirma zustande kommt. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer einen Zeitarbeitsvertrag mit dem Leiharbeitsunternehmen innehat.
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Das ist Zeitarbeit
Sobald die Firma eine passende Beschäftigung gefunden hat, „entleiht“ diese den Angestellten an das betreffende Unternehmen. Hierbei handelt es sich dann jeweils um eine zeitlich befristete Arbeitsüberlassung. Ist der Zeitrahmen der jeweiligen Tätigkeit abgelaufen, steht der Arbeitnehmer dem Zeitarbeitsunternehmen erneut zur Verfügung: Das Leiharbeitsunternehmen wird also wieder eine passende Arbeit für die Person suchen. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine gleiche Tätigkeit wie vorher oder aber auch um etwas vollkommen anderes handeln. Die Zeitarbeitsfirma ist natürlich bestrebt, dass hier keine „Lücken“ entstehen und der Arbeitnehmer immer wieder fortlaufend beschäftigt ist. Dennoch kann es durchaus zu einem arbeitsfreien Zeitraum kommen. Allerdings erhalten die Angestellten normalerweise auch dann ihren Lohn, wenn das Leiharbeitsunternehmen sie nicht vermitteln kann. Jedoch fällt die Entlohnung in der Regel recht gering aus und natürlich besteht auch bei einem Zeitarbeitsunternehmen die Möglichkeit, gekündigt zu werden.
Warum ist es als Zeitarbeiter schwierig, einen Kredit zu erhalten?
Ein oftmals geringes Gehalt sowie verschiedene, „unsichere“ Einsätze erschweren eine Kredit-Beantragung.
Üblicherweise erhalten Zeitarbeiter ein niedrigeres Gehalt als die fest sowie unbefristet angestellten Mitarbeiter. Hier kommt es zwar auch darauf an, in welchem Bereich man tätig ist aber dennoch fällt das Einkommen in der Regel deutlich geringer aus, als wenn eine „richtige Anstellung“ bei einem Unternehmen besteht. Dazu kommt, dass es mittlerweile gesetzlich geregelt ist, das Zeitarbeiter nicht länger als 18 Monate am Stück bei der gleichen Firma tätig sein dürfen. Das bedeutet dann in der Regel, dass der betreffende Mitarbeiter anschließend von dem betreffenden Unternehmen übernommen wird oder dass die Zeitarbeitfirma ihn an ein anderes Unternehmen vermittelt.
Die immer wieder unterschiedlichen, „unsicheren“ Einsätze sowie das oftmals recht geringe Gehalt, sorgen dafür, dass es für Zeitarbeiter oftmals schwierig ist, einen Kredit zu erhalten. Denn die Banken legen neben einer hohen Bonität ebenfalls einen hohen Wert auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe. Allerdings ist es trotzdem nicht komplett unmöglich, ein Darlehen zu erhalten.
Abwägung im Einzelfall
Aufgrund einer Vielzahl an Faktoren, wie etwaig vorhandenen Sicherheiten, entscheidet die Bank im Einzelfall.
Bei einem relativ hohen Einkommen kann es jedoch sein, dass es unter Umständen dennoch möglich ist, zu einem Kredit zu gelangen. Sollte zudem bereits feststehen, dass die Firma den Zeitarbeiter übernimmt beziehungsweise ein Übernahme-Vertrag schon unterschrieben wurde, wenn möglich sogar ohne Probezeit, dann stehen die Kredit-Chancen in der Regel deutlich höher.
Allerdings muss der Darlehensnehmer, wie auch andere Kreditnehmer, ebenfalls eine hohe Bonität aufweisen. Ebenso ist es möglich, dass die Bank nach etwaig vorhandenen Sicherheiten fragt. Doch auch der Verwendungszweck spielt hier eine gewichtige Rolle.
So ist es beispielsweise ein Unterschied, ob der Kredit etwa für ein Fahrzeug aufgenommen wird, um täglich zur Arbeit fahren zu können oder ob das Darlehen für eine Traumreise gedacht ist.
Ist es möglich, einen Bürgen zu ernennen?
Mit einem Bürgen erhöht sich die Chance auf eine Kreditvergabe deutlich.
Selbst wenn man als Zeitarbeiter angestellt ist, ist es möglich, einen Bürgen zu benennen. Allerdings muss dieser natürlich solvent sein und die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllen. Ein Bürge erhöht die Kredit-Chancen deutlich. Oftmals ist damit die Kredit-Vergabe gesichert. Jedoch muss sich die betreffende Person darüber im Klaren sein, dass er im Notfall für die komplette Kreditsumme aufkommen muss. Das bedeutet, dass wenn der Kreditnehmer die monatlich anfallenden Raten nicht begleichen kann, der Bürge für die Abzahlung des Darlehens aufkommen muss.
Alternative zu einem Bürgen: der zweite Kreditnehmer?
Ein zweiter Kreditnehmer erhöht, wie ebenfalls ein Bürge, die Chance auf ein Darlehen.
Als Alternative zu einem Bürgen bietet sich aber auch ein zweiter Kreditnehmer an. Auch hier stehen die Chancen auf eine Kredit-Vergabe deutlich höher; sofern dieser die jeweiligen Bank-Voraussetzungen erfüllt.
Denn auch hier hält sich die Bank, wenn der eigentliche Kreditnehmer die monatlichen Raten nicht mehr begleichen kann, schadlos an dem zweiten Darlehensnehmer.
Dispositionskredit anstatt eines Ratenkredits
Mit einem Dispo erweitern sich die eigenen finanziellen Möglichkeiten.
Eine weitere Möglichkeit, um den eigenen finanziellen Spielraum zu erweitern, ist ein Dispositionskredit, der im Allgemeinen auch als Überziehungskredit bezeichnet wird. Bei einem dementsprechend hohen, regelmäßigen Einkommen besteht in der Regel durchaus eine Bereitschaft der Bank, ein solches Darlehen zu vergeben. Das Praktische hierbei ist, dass man normalerweise sehr flexibel ist, was die Rückzahlung betrifft. In vielen Fällen wird der Dispo sogar ohne eine zeitliche Begrenzung gewährt, wodurch man noch flexibler ist. Allerdings hat dies auch seinen Preis, denn die Zinsen, die bei einem Dispositionskredit anfallen, sind relativ hoch. Auf jeden Fall höher als bei einem üblichen Ratenkredit. Dennoch ist der Dispo eine gute Option, um zu dem gewünschten Betrag zu gelangen.
Festanstellung nach der Zeitarbeit
Mit einer Festanstellung und einem dementsprechenden Vertrag ist die Kredit-Beantragung normalerweise kein Problem mehr.
Es ist natürlich auch immer möglich, dass ein Zeitarbeiter eine Festanstellung findet. Dies kann entweder über die Arbeit der Zeitarbeitsfirma geschehen oder es wird auf dem herkömmlichen Weg eine neue Tätigkeit gefunden. Im Idealfall handelt es sich hier um einen Vertrag über eine feste, sichere Arbeit mit einem guten Einkommen. Spätestens nach Ablauf der Probezeit dürfte es dann in der Regel, bei einer guten Bonität, kein Problem mehr sein, an einen Kredit zu gelangen.
Fazit
Auch als Zeitarbeiter ist es durchaus möglich, zu einem Kredit zu gelangen. Mit einem Bürgen oder einem zweiten Kreditnehmer erhöhen sich jedoch die Chancen.
Als Zeitarbeiter ist es in der Regel recht schwierig, zu einem Kredit zu gelangen. Allerdings wird hier auch immer im Einzelfall entschieden. Außerdem besteht ebenfalls die Möglichkeit, einen Bürgen oder einen zweiten Kreditnehmer hinzuziehen. Auf diese Weise erhöht sich die Chance, ein Darlehen zu erhalten, deutlich. Alternativ hierzu bietet sich ebenfalls ein Dispositionskredit an. Bei einem regelmäßigen Einkommen in einer dementsprechenden Höhe ist es durchaus möglich, dass die Bank auch bei einer Zeitarbeitstätigkeit einen Kredit vergibt.
Sollte sich jedoch eine Festanstellung ergeben, entweder durch die Tätigkeit bei dem Zeitarbeitsunternehmen oder auf herkömmlichen Wege, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, ein Darlehen zu erhalten zumeist enorm. Somit ist es auch bei einer Tätigkeit als Zeitarbeiter empfehlenswert, nicht sofort aufzugeben, sondern bei verschiedenen Banken nachzufragen. Da sich die diversen Angebote der diversen Banken oftmals deutlich voneinander unterscheiden, lohnt es sich, diese gut zu vergleichen.