Die Aufnahme eines Kredits ist heutzutage schon längst keine Seltenheit mehr. Dazu sorgt ein sehr großes Angebote dafür, dass angehende Antragsteller sich zwischen den verschiedensten Darlehensofferten entscheiden können. Allerdings ist es vor der Aufnahme des Kredits ratsam, die Augen offen zu halten und die Details zu betrachten, denn in einigen Verträgen lauern so manche Kostenfallen.
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Dispozinsen
Ein klassischer Ratenkredit ist, aufgrund der niedrigeren Zinssätze, eine bessere Wahl als ein Dispositionskredit.
Bei einem Dispositionskredit, kurz auch einfach „Dispo“ genannt, handelt es sich im Grunde um keinen „richtigen“ Kredit, sondern lediglich um einen von der Bank eingeräumten Überziehungsrahmen. Sofern kein bestimmter Endzeitpunkt vereinbart wurde, ist eine fortlaufende Nutzung des Dispos möglich. Die Rückzahlung erfolgt üblicherweise je nach den finanziellen Möglichkeiten des Kreditnehmers; es werden hier somit keine festen, monatlich gleichbleibenden Raten beglichen.
Der Dispositionskredit bietet somit eine sehr hohe Flexibilität: Die nächste Autoreparatur, der Kauf einer neuen Waschmaschine und vieles mehr ist damit finanzierbar. Allerdings ist ein Dispo auch eine regelrechte Kostenfalle, denn sobald das Konto überzogen wird, müssen Zinsen beglichen werden. Diese sind sehr hoch angesetzt und schlagen zumeist mit über zehn Prozent zu Buche. Aufgrund dessen empfiehlt es sich, besser auf einen klassischen Ratenkredit zu setzen, da hier von den Banken ein deutlich niedrigerer Zinssatz angeboten wird.
Zu lange Kreditlaufzeit
Eine lange Kreditlaufzeit bedeutet eine hohe Zinsbelastung.
Eine lange Darlehenslaufzeit wirkt auf den ersten Blick sehr verführerisch: Die monatlich zu entrichtenden Raten fallen sehr gering aus, sodass der eigene Geldbeutel vermeintlich entlastet wird. Doch leider verhält es sich genau andersherum, denn je länger der Zeitraum ist, in dem ein Darlehen zurück bezahlt wird, desto mehr Zinsen sind zu begleichen.
Wird dagegen eine kürzere Darlehenslaufzeit ausgewählt, müssen zwar recht hohe Raten beglichen werden, jedoch ist der Kredit deutlich schneller abbezahlt, sodass die Zinsbelastung wesentlich geringer ist.
Allerdings muss hier auch im Blick behalten werden, dass die Monatsrate immer ohne Probleme bezahlbar bleiben muss. Oftmals bietet sich hier ein Mittelweg, also eine mittlere Laufzeit als Kompromiss an.
Zu hohe Monatsrate
Auch wenn eine kürzere Laufzeit eine niedrigere Zinsbelastung bedeutet, dürfen die monatlichen Raten nicht zu hoch angesetzt werden.
Im Rahmen eines Haushaltsplans kann beispielsweise sehr schnell errechnet werden, welche monatliche Ratenhöhe maximal möglich ist, ohne das es zu finanziellen Schwierigkeiten kommt. Dabei sollte jedoch auch ein monatlicher, finanzieller Puffer eingeplant werden. Unbedingt davon abzuraten ist, dass die komplette Summe, die jeden Monat frei zur Verfügung steht, für die Rückzahlung des Darlehens verwendet wird. Bei einem Notfall, wie etwa einer streikenden Geschirrspülmaschine, sind sonst keine Mittel für einen Neukauf oder eine Reparatur vorhanden.
Außerdem sollte auf keinen Fall eine zu hohe Monatsrate ausgewählt werden. Denn kommt es aufgrund der zu hohen finanziellen Belastung zu Zahlungsschwierigkeiten, sodass der Kreditnehmer mit der Begleichung der monatlichen Rate in Rückstand gerät, dann müssen in der Regel sehr hohe Verzugszinsen beglichen werden. Ist es sogar der Fall, dass man gleich mit zwei Raten, die aufeinander folgen, in Rückstand gerät, dann ist es der Bank erlaubt, den Kreditvertrag zu kündigen. Die Folgen hiervon sind beispielsweise eine Sperrung des Kontos, ein Verlust der Bonität sowie ein Insolvenzverfahren.
Restschuldversicherung
Ob eine Restschuldversicherung abgeschlossen wird oder nicht, sollte immer von der eigenen, finanziellen Situation abhängig gemacht werden.
Viele Banken bieten ihren Kunden den Abschluss einer Restschuldversicherung an. Diese springt etwa bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Kreditnehmers ein. Allerdings muss hierbei unbedingt daran gedacht werden, dass die Beiträge für die Versicherung zusätzlich, also neben den monatlichen Kreditraten, zu entrichten sind. Somit entsteht auf diese Weise eine höhere, finanzielle Belastung im Monat.
Der Abschluss einer Restschuldversicherung möchte dementsprechend gut überlegt sein und sollte individuell betrachtet werden. Bei einem Familienvater mit mehreren Kindern, der im Rahmen einer Baufinanzierung eine hohe Summe aufnimmt, bietet sich ein Abschluss in der Regel eher an, als zum Beispiel bei einem Single, der lediglich eine geringe Darlehenssumme für den Kauf einiger neuer Möbel aufnimmt.
Konditionen vergleichen
Durch einen Konditionenvergleich ist es machbar, einiges zu sparen und die Rückzahlung in einem gewissen Maß anzupassen.
Bei der Aufnahme eines Kredits ist unbedingt davon abzusehen, ganz einfach das „erstbeste“ Angebot anzunehmen. Da sich die diversen Angebote der verschiedenen Banken oftmals sogar sehr deutlich voneinander unterscheiden, ist es dagegen wesentlich ratsamer, die jeweiligen Konditionen zu vergleichen.
Hierfür bietet sich beispielsweise der effektive Jahreszins sehr gut an, da in diesem bereits sämtliche Kreditkosten enthalten sind. So kann eine Differenzen von nur wenigen Prozentpunkten, je nach Kreditsumme, bereits eine Einsparung von beispielsweise einigen hundert Euro bedeuten.
Außerdem ist es empfehlenswert, auf die verschiedenen Sonderleistungen zu achten, die von den Banken angeboten werden. Dazu gehört zum Beispiel ein variabler Tilgungssatz ebenso, wie die Möglichkeit, eine Rate in einer Notfallsituation auszusetzen und die Nutzung von Sondertilgungen. Die verschiedenen Sonderleistungen sorgen in einem gewissen Rahmen dafür, dass die Ratenzahlung an die jeweiligen finanziellen sowie persönlichen Verhältnisse angepasst werden kann.
Altkredit zu kostenintensiv
In Zeiten einer Niedrigzinsphase lohnt sich oftmals eine Umschuldung.
Es wurde bereits vor einiger Zeit ein Kredit abgeschlossen, doch mittlerweile stehen die Zinsen deutlich niedriger? Dann ist es nicht ratsam, das Darlehen weiter zu bedienen: Hier empfiehlt es sich, eine Umschuldung vorzunehmen. Das bedeutet, dass der Altvertrag gekündigt und mit der Darlehenssumme des neuen Vertrags beglichen wird. Anschließend bezahlt der Darlehensnehmer lediglich den neuen Kontrakt mit günstigeren Konditionen ab. Dabei gilt generell: Umso höher die Zinsdifferenz ist, desto mehr Geld kann gespart werden.
Kostenfalle Kreditkarte
Wird durch die Nutzung der Kreditkarte das Konto überzogen, fallen zumeist sehr hohe Zinsen an.
Die Nutzung einer Kreditkarte ist für eine Vielzahl an Menschen bereits schon längst gang und gäbe. Damit ist es ohne Weiteres möglich, bargeldlos zu bezahlen, wobei die Abbuchung des betreffenden Betrags in der Regel erst mehrere Wochen oder sogar Monate später erfolgt. Dementsprechend bezahlt man den Einkauf somit oftmals erst mit dem nächsten Gehaltseingang.
Was hier jedoch oftmals übersehen wird, ist, dass hierfür oft sehr hohe Zinsen fällig werden. Je nach Anbieter ist hier zum Beispiel mit 15 Prozent p.a. und mehr zu rechnen, wenn Sollzinsen anfallen. Aufgrund dessen ist es hier ebenfalls unbedingt empfehlenswert, vorab die diversen Konditionen der verschiedenen Anbieter gut miteinander zu vergleichen.
Kredit ohne Schufa
Bei einem solchen Darlehen werden zumeist sehr hohe Zinsen fällig.
Einige Banken bieten zudem Darlehen ohne Schufa an. Hierbei erfolgt zwar weder eine Abfrage, noch gegebenenfalls eine Eintragung bei der Schufa, jedoch wird oftmals eine sehr gute Bonität verlangt.
Da die Banken hier, aufgrund der fehlenden Schufa-Auskunft, ein höheres Risiko eingehen, ist ein solcher Kredit üblicherweise sehr kostspielig, da sehr hohe Zinssätze angesetzt werden.