Bevor ein Kredit abgeschlossen wird, ist es unbedingt empfehlenswert, die verschiedenen Darlehensangebote der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen. Denn diese unterschieden sich oftmals deutlich voneinander.
Inhalt
Art des Darlehens
Bei einem zweckgebundenen Darlehen profitiert man von günstigeren Zinssätzen.
Zunächst einmal gilt es zu unterscheiden, welche Darlehensart benötigt wird. Handelt es sich um einen Kredit mit Zweckbindung, wie das beispielsweise für den Kauf eines Hauses oder Gebrauchtwagens der Fall ist, dann sollte man unbedingt zu einem dementsprechenden, speziellen Darlehen greifen.
Der Hintergrund hierfür ist ganz einfach: Zweckgebundene Darlehen, wie Baufinanzierungen und Autokredite, werden zu günstigeren Konditionen angeboten, als beispielsweise klassische Ratenkredite. Das kommt daher, dass die Bank hier jeweils in der Art des Zweckes eine weitere Sicherheit vorfindet.
So wird gemeinhin bei einem Immobiliendarlehen eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen, während bei einer Autofinanzierung der Fahrzeugbrief zunächst bei der Bank verbleibt. Auf diese Weise sind die Banken zusätzlich abgesichert, wodurch der Kreditnehmer einen günstigeren Zinssatz erhält.
Während zweckgebundene Darlehen jedoch genau für den jeweils im Vertrag vereinbarten Zweck verwendet werden müssen, stehen zweckgebunde Kredite zur freien Verfügung. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme je nach Wunsch ausgegeben werden kann und man sich nicht an einen bestimmten Verwendungszweck halten muss. Für diese Flexibilität wird von den Banken jedoch ein höherer Zinssatz berechnet.
Zinssatz
Zinssätze sind oftmals bonitätsgebunden; bei einem Vergleich ist es ratsam, den effektiven Jahreszins zu verwenden.
Wer sparen möchte, der achtet jedoch nicht nur darauf, ob der persönliche Kreditwunsch einem zweckgebundenen Darlehen entspricht, sondern der vergleicht am besten ebenfalls die Zinssätze. Ein sehr guter Vergleichsfaktor ist hier der effektive Jahreszinssatz, denn in diesem sind bereits sämtliche Kreditkosten enthalten. Beim Nominalzinssatz ist das dagegen nicht der Fall.
Dazu kommt, dass die Banken unterschiedliche Zinssätze vergeben, sodass sich ein Vergleich auch aus dieser Sicht lohnt.
Allerdings sollte hierbei unbedingt beachtet werden, dass Zinssätze zumeist bonitätsabhängig sind. Das bedeutet, dass ein Kreditnehmer mit einer guten Bonität einen besseren Zinssatz erhält, wie ein Darlehensnehmer mit einer eher schlechten Bonität. Das ist auch der Grund, weshalb die Zinssätze bei Kreditangebote immer mit „von….bis“ angegeben sind. Üblicherweise wird hier der niedrigste Zinssatz am größten dargestellt; dieser ist jedoch nur mit einer guten Bonität erhältlich.
Kreditsumme, Darlehenslaufzeit, monatliche Ratenhöhe
Alle drei Variablen hängen in Bezug auf die Rückzahlung zusammen.
Die Kreditsummer werden am besten so gewählt, dass sie einerseits für den ihr zugedachten Zweck ausreicht und andererseits nicht zu hoch ausfällt. Andernfalls müssen bei zuletzt genanntem unnötig Zinsen beglichen werden.
Ratenhöhe und Darlehenslaufzeit sind voneinander abhängig: Hier gilt es, die Laufzeit zu finden, die mit einer passenden monatlichen Rate einhergeht. Eine längere Kreditlaufzeit bedeutet zwar eine niedrigere Monatsrate aber dafür auch eine höhere Zinsbelastung. Bei einer kürzeren Darlehenslaufzeit sind eine hohe Monatsrate und eine niedrigere Zinsbelastung gegeben. Generell ist es zwar ratsam, das Darlehen so schnell wie möglich abzubezahlen, allerdings muss die Höhe der Raten auch jeden Monat problemlos zu bewältigen sein.
In vielen Fällen ist es machbar, die Summe sowie die Laufzeit des Kredits und die Monatsrate in einem gewissen Rahmen mit der Bank abzusprechen. Manchmal findet man jedoch auch „feststehende“ Darlehensangebote, die natürlich ebenfalls gut durchdacht werden sollten; selbst dann, wenn es sich um eine äußerst verlockende Offerte handelt. Denn schließlich muss man auch einen solchen Kredit zurück bezahlen.
Weitere Leistungen
Die meisten Banken bieten verschiedene weitere Leistungen an, mit deren Hilfe es nicht nur möglich ist zu sparen, sondern ebenfalls die Kredit-Rückzahlung der eigenen, finanziellen Lage anzupassen.
Bevor ein Kredit beantragt wird, sollte man jedoch auch die weiteren Leistungen beachten, die die Banken anbieten. Dazu gehören neben der Möglichkeit von Sondertilgungen ebenfalls das Aussetzen einer Monatsrate bei Bedarf sowie ein variabler Tilgungssatz. Sind kostenfreie Sondertilgungen im Vertrag verankert, ist es durch die zusätzlichen, teilweisen Zahlungen möglich, die Kreditsumme früher als geplant zu senken, wodurch ebenfalls Zinsen gespart werden.
Fehlt eine solche Vereinbarung und möchte der Kreditnehmer dennoch Sondertilgungen durchführen, wird hierfür eine Gebühr, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Diese wird aufgrund der vorzeitigen Zahlungen und der damit für die Banken einhergehenden Zinsverluste erhoben. In einem solchen Fall sollte unbedingt vorab gut durchgerechnet werden, ob sich eine Sondertilgung dennoch lohnt.
Durch einen variablen Tilgungssatz ist es dagegen möglich, die Höhe der Tilgung an die eigene, finanzielle Situation anzupassen. Ist beispielsweise eine Gehaltserhöhung in Sicht, kann hier die Tilgung dementsprechend erhöht werden. Ist es dagegen absehbar, dass in nächster Zeit mit einem niedrigeren Geldeingang zu rechnen ist, ist es ohne weiteres machbar, die Tilgungshöhe zu senken.
Aber auch das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall sorgt bei Bedarf für eine deutliche Erleichterung. Streikt beispielsweise die Gefriertruhe und muss somit plötzlich ein neues Gerät angeschafft werden, kann hier die Monatsrate einmal ausgesetzt werden. Auf diese Weise ist es zum einen machbar, die benötigte Gefriertruhe zu erstehen und zum anderen wird dadurch dennoch nicht der Kredit gefährdet.
Restschuldversicherung
Ist es möglich, die Restschuldversicherung auf freiwilliger Basis abzuschließen, sollte hier die finanzielle sowie persönliche Situation mit bedacht werden.
Der Abschluss einer Restschuldversicherung ist bei einigen Darlehensvergaben Pflicht und bei anderen Kreditabschlüssen freiwillig. Die Versicherung tritt zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit und Tod des Darlehensnehmer ein.
Allerdings muss bei Abschluss einer Restschuldversicherung unbedingt daran gedacht werden, dass die Beiträge zusätzlich zu der monatlichen Kreditrate zu begleichen sind. Dementsprechend ist hier zwar eine gewisse Absicherung, aber auch eine höhere Belastung gegeben.
Ist es möglich, die Restschuldversicherung auf freiwilliger Basis abzuschließen, sollte dies gut durchdacht werden. Bei einem Single, der beispielsweise lediglich eine kleine Darlehenssumme aufnimmt und sich in einem festen Arbeitsverhältnis mit regelmäßigem Einkommen befindet, ist eine solche Versicherung in der Regel kaum lohnenswert.
Ganz anders kann es dagegen bei einem Familienvater aussehen, der ein Immobiliendarlehen aufnimmt und sich somit für viele Jahre an eine Kredit-Rückzahlung bindet. In einen solchen Fall ist eine Restschuldversicherung oftmals durchaus empfehlenswert. Somit gilt es hier auch immer, die jeweils individuelle, finanzielle und persönliche Situation zu bedenken.
Fazit
Da sich die verschiedenen Darlehensangebote oftmals deutlich voneinander unterscheiden, ist es unbedingt ratsam, vor Abschluss eines Kredits die unterschiedlichen Angebote gut miteinander zu vergleichen. So ist es nicht nur möglich, einiges zu sparen, sondern das Darlehen kann dann auch auf bestimmte Weise an die jeweils eigene Situation angepasst werden, was oftmals für eine deutliche Erleichterung sorgt.