Umso besser die Kreditwürdigkeit, desto wahrscheinlicher ist nicht nur die erfolgreiche Vergabe eines Darlehen, sondern ebenfalls ein günstiger Zinssatz. Dementsprechend bietet es sich vor einer Antragstellung an, die persönlichen Kreditchancen mithilfe der folgenden Maßnahmen zu verbessern.
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Schufa-Score überprüfen
In der Schufa können falsche oder teilweise veraltete Daten enthalten sein, die schlimmstenfalls für eine Kreditablehnung sorgen. Somit bietet es sich an, dort zunächst eine Selbstauskunft zu beantragen.
Eine positive Auskunft der Schufa ist für eine erfolgreiche Darlehensvergabe gemeinhin unabdingbar. Allerdings ist selbst die Auskunftei nicht fehlerlos, sodass es durchaus sein kann, dass sich in der Schufa zum Teil veraltete und/oder fehlerhafte Einträge befinden. Diese jedoch können dazu führen, dass die persönliche Kreditwürdigkeit schlechter eingestuft wird, wodurch entweder ein höherer Zinssatz oder sogar eine Darlehensabsage droht.
Aufgrund dessen ist es unbedingt ratsam, vorab bei der Schufa eine kostenlose Selbstauskunft einzuholen. Dies ist üblicherweise einmal im Jahr sogar kostenfrei möglich. Sollten sich darin tatsächlich dementsprechende Informationen befinden, kann bei der Schufa ein Antrag auf Richtigstellung oder Löschung gestellt werden. Wichtig hierbei ist jedoch, dass man dem Antrag die jeweils dazugehörigen Nachweise hinzufügt.
Die Auskunftei startet anschließend eine Überprüfung und stellt, gegebenenfalls, die betreffenden Informationen richtig. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass die Schufa ihre Daten gemeinhin lediglich alle paar Monate aktualisiert, sodass mit dem Kreditantrag am besten zunächst noch etwas abgewartet wird. Andernfalls kann es geschehen, dass das Darlehen abgelehnt wird, da die Daten in der Schufa noch nicht auf dem neusten Stand sind.
Pünktlich bezahlen
Rechnungen sollten im Idealfall sofort beglichen werden, damit ein etwaiger negativer Eintrag bei der Schufa vermieden wird.
Um die persönlichen Kreditchancen beziehungsweise die eigene Kreditwürdigkeit zu erhöhen,
sollten anfallenden Rechnungen am besten immer pünktlich beglichen werden. Zwar sind Firmen nicht dazu verpflichtet, „verschleppte“ Bezahlungen an die Schufa zu melden, ausgeschlossen ist es jedoch nicht immer.
Sollte dies jedoch nicht immer möglich sein, dann ist es ratsam, mit dem betreffenden Unternehmen in Kontakt zu treten und eine Lösung, wie beispielsweise eine Ratenzahlung, zu suchen. Auf diese Weise kann man durchaus einem negativen Eintrag vorbeugen.
Geringe Kontenanzahl
Wenige Konten und Kreditkarten wertet die Schufa positiv.
Was oftmals nicht beachtet wird, ist die Tatsache, dass die Kreditchancen mit der Anzahl an vorhandenen Konten, die bei verschiedenen Banken bestehen, sinken. Aufgrund dessen ist es vor der Beantragung eines Darlehen ratsam, die nicht notwendigen Konten aufzulösen.
Ähnliches gilt für Kreditkarten: Während die Schufa ein oder zwei Kreditkarten als ein Beweis von Vertrauenswürdigkeit ansieht, erscheint der Auskunftei eine größere Anzahl hiervon als negativ. Denn dies wird als ein Hinweis auf Zahlungsprobleme angesehen.
Sollte überhaupt kein Konto existieren, wertet die Schufa dies zudem ebenfalls als negativ.
Dispositionskredit
Um die Kreditchancen zu erhöhen, bietet es sich an, den maximal möglichen Dispositionskreditrahmen auszuwählen, ihn jedoch nicht zu nutzen.
Die meisten Menschen sind heutzutage im Besitz eines Dispositionskredits. Es kann sogar sein, dass das Darlehen von der Bank bereits automatisch bei Eröffnung des Girokontos eingerichtet wurde. Ist das nicht der Fall, bietet es sich an, den Dispo bei der Bank zu beantragen. Allerdings sollte dieser jedoch nicht benutzt werden.
Der Hintergrund hierfür ist, dass die Schufa einen großzügig eingeräumten Dispositionskredit als ein Vertrauensbeweis der Bank ansieht. Dementsprechend kann der Dispo die persönlichen Kreditchancen durchaus erhöhen. Somit bietet es sich, den maximal möglichen Rahmen auszuwählen, der von der Bank angeboten wird.
Kreditangebot und Kreditanfrage
Im Gegensatz zum Kreditangebot wird eine Kreditanfrage, beziehungsweise eine Konditionenanfrage, von den Banken nicht bei der Schufa gemeldet.
Obwohl sich die Begriffe ähneln, sind Kreditangebot und Kreditanfrage keinesfalls dasselbe.
Der kleine aber sehr wichtige Unterschied liegt darin, dass die Banken Kreditangebote bei der Schufa melden, während dies bei einer Kreditanfrage nicht der Fall ist. Bei zuletzt genanntem handelt es sich genauer gesagt um eine Konditionenanfrage.
Aufgrund dessen sollte bei der Suche nach einem günstigen Darlehen immer darauf geachtet werden, dass die Banken eine Kreditkonditionenanfrage durchführen. Ansonsten kann es unter Umständen sehr schnell geschehen, dass die Schufa einen Darlehenswunsch ablehnt, der Antragsteller sich jedoch keiner Schuld bewusst ist. Denn das Einholen mehrerer Kreditangebote wirkt auf die Schufa als ob die Banken die jeweiligen Darlehensanfragen abgelehnt hätten; dabei wollte sich der Antragsteller jedoch lediglich über die Konditionen informieren.
Null-Prozent-Finanzierungen vermeiden
Null-Prozent-Finanzierungen sind zumeist nichts anderes als „normale“ Kredite.
Im Einzelhandel, bei Autohändlern und ähnlichem werden immer wieder sogenannte Null-Prozent-Finanzierungen angeboten. Ganz abgesehen davon, dass sich hier in den meisten Fällen ein „Haken“ versteckt, können derartige Angebote für eine Verschlechterung der Kreditchancen sorgen.
Denn auch Null-Prozent-Finanzierungen sind gemeinhin nichts anderes als Kredite. Dazu kommt, dass derartige Darlehen gemeinhin nicht direkt von dem betreffenden Händler vergeben werden, sondern von einer Bank, die mit ihm kooperiert. Dementsprechend sind auch diese Kredite bei der Schufa eingetragen und werden bei einer Darlehensanfrage dementsprechend bewertet.
Zweiter Kreditnehmer
Ein zweiter Darlehensnehmer ist für die Bank eine höhere Sicherheit. Somit erhöhen sich hiermit gemeinhin die Kreditchancen und der Zinssatz kann niedriger ausfallen.
Das Hinzuziehen eines zweiten Kreditnehmers ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die eigene Kreditwürdigkeit zu erhöhen. Vorausgesetzt, dass der zweite Darlehensnehmer über eine gute Bonität verfügt.
Das kommt daher, dass ein zweiter Kreditnehmer für die Bank eine höhere Sicherheit bedeutet: Sollte der eigentliche Darlehensnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die Kreditraten zu begleichen, dann tritt die Bank auf den zweiten Darlehensnehmer zu.
Diese höhere Absicherung sorgt zudem oftmals nicht nur für eine höhere Kreditchance, sondern zumeist auch für niedrigere Zinsen. Dementsprechend kann das Darlehen durch die Hilfe einer zweiten Person sogar günstiger werden.
Allerdings muss sich der zweite Kreditnehmer voll und ganz im Klaren darüber sein, welche Verpflichtungen er hiermit eingeht. Seriöse Banken klären beide Darlehensnehmer jedoch noch vor Abschluss des Kreditvertrages eingehend hierüber auf.
Umzüge vermeiden
Zu viele Umzüge wirken negativ auf die Schufa, sodass diese, sofern machbar, am besten vermieden werden.
Sofern möglich, ist es im Hinblick auf die persönliche Kreditwürdigkeit besser, auf zu häufige Umzüge zu verzichten. Das gilt für Wohnortswechsel ebenso wie für Bankenwechsel. Hier argwöhnt die Schufa, dass es sich um eine versuchte Identitätsverschleierung handeln könnten.
Aufgrund dessen ist es, von dem jeweiligen Aufwand einmal ganz abgesehen, so wenig wie möglich umzuziehen. Ist ein Umzug jedoch unvermeidbar, kann eventuell zumindest nicht sofort die Bank gewechselt, sondern noch etwas länger bei der jeweiligen Hausbank geblieben werden.