Kreditkarten sind in Deutschland sehr beliebt und werden dementsprechend oft eingesetzt. Hierbei handelt es sich schlichtweg um ein Zahlungsmittel; bei dem das Bezahlen an sich vordergründig ist. Allerdings differenziert sich die herkömmliche Nutzung der Karte durchaus auch nach Land. So dient die beliebte Karte beispielsweise in den USA des Öfteren als Kredit-Alternative. Aufgrund dessen ist es sicher nicht weiter verwunderlich, dass somit auch die Frage aufkommt, ob eine Kreditkarte ebenfalls einen Ratenkredit ersetzen kann?
Inhalt
Kreditkarte: Funktionsweise
Eine Kreditkarte kann im Einzelhandel sowie ebenfalls Online genutzt werden. Im Gegensatz zu einer Girokarte werden zunächst alle Zahlungen gesammelt und zu einem vereinbarten, späteren Zeitpunkt komplett abgebucht.
Eine Kreditkarte muss zunächst einmal beantragt werden. Anschließend bekommt man die Karte in der Regel ganz einfach per Post zugeschickt. Sofort nach der Aktivierung ist die Kreditkarte auch schon einsatzbereit und kann im Einzelhandel vor Ort ebenso verwendet werden, wie online.
Wird eine Zahlung getätigt, ist es üblicherweise notwendig, sich per Unterschrift oder Eingabe einer PIN zu verifizieren. Zudem verhält es sich in vielen Fällen so, dass bei Kleinbeträgen bis 25 sogar eine kontaktlose Bezahlung ohne Verifizierung möglich ist. Die Zahlung selbst erfolgt jedoch auf eine andere Art als beispielsweise bei einer Girokarte. Bei zuletzt genanntem wird das Girokonto sofort mit dem betreffenden Betrag belastet. Wird dagegen eine Kreditkarte verwendet, werden sämtliche Abbuchungen zunächst einmal angesammelt und dann zu einem festgelegten, späteren Datum abgebucht. In der Regel handelt es sich hierbei entweder um das Monats-Ende oder den 01. eines Monats.
Abbuchung
In der Regel erfolgt die Abbuchung der getätigten Zahlungen immer zu einem späteren, festgelegten Zeitpunkt. In der Regel handelt es sich hierbei um 30 oder 60 Tage.
Bei einer klassischen Kreditkarte variiert der Zeitraum, bis der angesammelte Betrag vom Konto abgebucht wird, zwischen fünf bis 60 Tagen. Hier kommt es auf den Zeitpunkt der Zahlung ebenso an, wie auf die Karte. Bei einer Vielzahl an Kreditkarten, die hierzulande vergeben werden, handelt es sich dabei jedoch immer um einen festen Zeitpunkt, der üblicherweise 30 oder auch 60 Tage nach Karten-Ausstellung festgesetzt ist. Wer also beispielsweise seine Karte am 15 März erhält, der kann in der Regel davon ausgehen, dass die erste Abbuchung vier Wochen später, also am 15. April erfolgt. Dieser Rhythmus wird dann normalerweise beibehalten, sodass die weiteren Abbuchungen immer am 15. eines Monats erfolgen. Allerdings existieren auch Kreditkarten, bei dies erst aller zwei Monate der Fall ist.
Spätere Bezahlung: Fallen Zinsen an?
Obwohl die getätigten Zahlungen erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt abgebucht werden, fallen hierfür keinerlei Zinsen an.
Obwohl bei der Nutzung einer Kreditkarte das Konto nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt belastet wird, werden hierfür keine Zinsen fällig. Hierbei handelt es sich somit um eine Art kostenfreien Kredit. Wird die Abrechnung immer pünktlich zu dem im Vertrag vereinbarten Zeitpunkt beglichen, ist somit auch nicht notwendig, einen Cent extra zu bezahlen. Dementsprechend profitiert man hier von einer sehr hohen Flexibilität.
Ersetzt die Kreditkarte einen Kredit?
Hierbei handelt es sich vielmehr um einen Zahlungsaufschub, denn um einen echten Kredit.
Eine Kreditkarte kann somit eher weniger als ein Kredit, sondern eher als eine Art des Zahlungsaufschubes verstanden werden. Immerhin bezahlt man hier keine Raten ab, sondern sämtliche offenen Beträge innerhalb eines Zahlungs-Zeitraumes werden anschließen zu dem fest vereinbarten, späteren Zeitpunkt auf einmal abgebucht.
Kreditkarte mit Teilzahlungsoption?
Die Teilzahlungsoption, die bei einigen Kreditkarten gewährt wird, ähnelt durchaus einem Kredit.
Einige Kreditkarten bieten jedoch auch eine sogenannte Teilzahlungsoption an. Hier wird nach dem eigentlichen Abrechnungszeitraum nicht der vollständige, angesammelte Betrag, sondern lediglich ein Teil davon beglichen. Üblicherweise beträgt die geringste, mögliche Rückzahlungssumme etwa zehn Prozent des eigentlichen Abrechnungsbetrages. Je nach Kreditinstitut kann der restliche Betrag entweder zu einem flexiblen oder fixen Rückzahlungszeitraum zurückgezahlt werden. Das bedeutet, dass der Inhaber der Kreditkarte sozusagen ein Darlehen für die Restsumme erhält, das während der folgenden Monate beglichen wird. Üblicherweise sind jedoch auch Sondertilgungen, beziehungsweise eine sofortige, komplette Rückzahlung durchaus ebenfalls durchführbar.
Teilzahlungsoption: Zinsen
Wer sich für die Teilzahlungsoption entscheidet, muss mit einer recht hohen Zinsbelastung rechnen. Üblich sind hier etwa zwischen zehn und 20 Prozent.
Im Gegensatz zu der üblichen Nutzung eines Kredits werden für die Teilzahlungsoption jedoch Zinsen fällig. Diese fallen in der Regel relativ hoch aus. So müssen hier oftmals mit zwischen zehn bis 20 Prozent gerechnet werden. Aufgrund dieser kostenintensiven Gebühren wird die Teilzahlungsoption innerhalb von Deutschland kaum genutzt beziehungsweise angeboten.
Alternative
Alternativ bietet sich hier ein klassischer Ratenkredit oder auch ein Dispositionskredit an.
Wem der Zahlungsaufschub einer Kreditkarte nicht ausreicht, beziehungsweise wer eine größere Summe benötigt und diese nicht 30 bis 60 Tage später auf einmal zurückbezahlen kann oder möchte, der ist mit einem klassischen Ratenkredit sicherlich besser beraten. Gegebenenfalls bietet sich hier aber auch der Dispositionskredit an. Bei der Nutzung des Dispos fallen zwar in der Regel höhere Zinsen als bei einem Ratenkredit an, dafür ist man hier jedoch auch sehr flexibel, was die Rückzahlung angeht. Je nach Bank fällt die Dispo-Zinsbelastung sogar niedriger aus, als bei Nutzung der Teilzahlungsoption. Bei einem Ratenkredit sind in der Regel noch weniger Zinsen zu erwarten.
Fazit
Im eigentlichen Sinne ersetzt eine Kreditkarte somit keinen Kredit.
Eine Kreditkarte ersetzt somit im eigentlichen Sinne keinen Kredit. Bei üblicher Nutzung der Karte handelt es sich lediglich um einen Zahlungsaufschub. Hier müssen dann die gesammelten Beträge komplett auf einmal zu dem jeweils vereinbarten Zeitraum beglichen werden.
Nutzt man die Teilzahlungsoption, ähnelt diese zwar einem Kredit, da die diversen Beträge in Raten zurück bezahlt werden können aber die Zinsen hierfür sind hoch.
Aufgrund dessen empfiehlt es sich eher, eine Kreditkarte als das zu verwenden, was sie ist: Als reines Zahlungsmittel, bei dem ein Aufschub der Zahlung zinslos für in der Regel 30 bis 60 Tage gewährleistet wird.
Die Teilzahlungsoption bietet sich für den Notfall an, wie etwa, wenn versehentlich zu viel Geld ausgeben wurde oder man keinen Kredit beantragen möchte beziehungsweise kein Darlehen erhält. Als „Standard-Funktion“ sollte sie eher nicht genutzt werden, da hier leicht die Gefahr einer Überschuldung droht.
Wird eine größere Summe benötigt, ist somit im Regelfall der klassische Ratenkredit und gegebenenfalls auch der Dispositionskredit eine weitaus bessere Wahl. Hier kann der geliehene Betrag in monatlich passenden Raten abbezahlt werden. Es ist also nicht notwendig, die komplette Summe auf einmal zu begleichen, was zumeist eine deutliche Entlastung der persönlichen, finanziellen Situation bedeutet.