Bei der Aufnahme eines Kredits fallen auch Kosten an. Wer hier jedoch die Augen offen hält, kann durchaus einiges sparen; die unten genannten Tipps zeigen, wie.
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Darlehensaufnahme notwendig?
Eine Kreditaufnahme kann, muss jedoch nicht zwangsläufig immer notwendig sein.
So banal es klingt: Zunächst einmal sollte gut überlegt werden, ob die Aufnahme eines Kredits wirklich notwendig ist. Handelt es sich hierbei beispielsweise lediglich um diverse Konsumwünsche oder die Realisierung einer Reise, dann ist es empfehlenswert, hierfür besser noch einige Zeit zu sparen und sich dies anschließend zu gönnen. Immerhin muss als Darlehensnehmer ebenfalls beachtet werden, dass man in der Regel für mindestens zwölf Monate an die Rückzahlung des Darlehens gebunden ist. Dementsprechend ist hier während der Laufzeit des Darlehens jeden Monat eine gewisse, nicht zu verachtende, finanzielle Belastung gegeben.
Wird jedoch beispielsweise dringend ein neuer Gebrauchtwagen benötigt, um damit zur Arbeitsstelle zu fahren oder erfolgt die Kreditaufnahme etwa aufgrund eines plötzlich funktionsuntüchtigen Kühlschranks, dann ist hier eine gewisse Notwendigkeit gegeben. In solchen und ähnlichen Fällen kann eine Kreditaufnahme eine gute Lösung darstellen.
Ebenso verhält es sich in der Regel beim Kauf einer Immobilie: In die eigenen vier Wände zu investieren lohnt sich; beispielsweise bereits aus Gründen der Altersvorsorge. Allerdings ist es heutzutage kaum jemanden möglich, ein Haus oder eine Eigentumswohnung allein aus dem angesparten Kapital zu erstehen. Dementsprechend ist auch hier eine Kreditaufnahme eine gute Wahl.
Angebote vergleichen
Bevor ein Kreditangebot angenommen wird, sollten der effektive Jahreszins sowie die diversen Sonderleistungen gut miteinander verglichen werden.
Außerdem ist es unbedingt ratsam, nicht sofort bei dem erstbesten Kreditangebot „zuzuschlagen“, sondern die verschiedenen Offerten der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen. Denn in der Regel differenzieren sich diese oftmals sehr deutlich voneinander.
Hier gilt es beispielsweise, den effektiven Jahreszins genauer zu betrachten. Da dieser, im Gegensatz zum Nominalzins, bereits alle Kreditkosten enthält, ist er ein sehr guter Vergleichsindikator.
Allerdings sollten bei der Auswahl eines Darlehen nicht nur die Zinssätze, sondern ebenfalls die angebotenen Sonderleistungen eine gewichtige Rolle spielen. So bieten zum Beispiel einige Banken ein bis mehrmals im Jahr die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen in einer bestimmten Höhe an. Ebenso ist es machbar, von einem variablen Tilgungssatz zu profitieren, der an die persönliche beziehungsweise finanzielle Situation angepasst werden kann. Aber auch das Aussetzen einer monatlichen Kreditraten im Bedarfsfall ist bei einigen Banken durchaus möglich.
Restschuldversicherung
Ob eine Restschuldversicherung abgeschlossen wird, sollte im Einzelfall überprüft werden.
Einige Banken bieten ihren Kunden den Abschluss einer Restschuldversicherung zur Absicherung des Kredits an. Diese kommt zum Beispiel dann zum Tragen, wenn der Kreditnehmer plötzlich arbeitslos wird oder gar verstirbt. Es ist jedoch ratsam, vorab im Einzelfall gut zu überlegen, ob eine solche Versicherung wirklich lohnenswert ist.
Üblicherweise bietet sich diese vor allem bei höheren Kreditsummen an; bei kleineren Darlehen lohnt sich die Versicherung in der Regel eher weniger. Zudem gilt es zu beachten, dass die Beiträge der Restschuldversicherung zusätzlich zu den monatlichen Kreditraten zu entrichten sind.
Höhe des Darlehens
Bei der Darlehenshöhe gilt es zu beachten, dass diese zwar für den benötigten Verwendungszweck ausreichen, jedoch nicht höher als unbedingt notwendig ausfallen sollte. Denn je höher die Kreditsumme, desto mehr Zinsen müssen beglichen werden.
Ist Eigenkapital vorhanden, dann empfiehlt es sich, auf dieses zurückzugreifen. Auf diese Weise wird eine niedrigere Kreditsumme benötigt, wodurch weniger Zinsen zu bezahlen sind. Außerdem ist es auf diese Weise auch machbar, die monatliche Belastung geringer zu halten.
Höhe der monatlichen Raten
Die Monatsraten sollten zwar so hoch wie möglich aber dennoch ohne Probleme bezahlbar sein.
Ebenso sollte auf die Höhe der monatlichen Raten geachtet werden. Diese hängt jedoch auch immer mit der Laufzeit des Kredits zusammen. Umso höher die Monatsrate ausfällt, desto besser ist es: Auf diese Weise ist es möglich, den Kredit schnell zurück zu bezahlen, wodurch die Zinsbelastung geringer ausfällt.
Allerdings darf die Rate auch nicht zu hoch angesetzt werden, denn schließlich muss sie immer noch bezahlbar bleiben. So kann durchaus auch eine niedrigere Monatsrate und damit einhergehend eine längere Laufzeit eine gute Entscheidung sein, auch wenn dann die Zinsbelastung ansteigt.
Idealerweise wird die maximal mögliche Kreditrate vorab genau berechnet, um sicherzugehen, dass die monatliche Darlehensrate ohne Weiteres bezahlbar ist. Hier werden zunächst sämtliche, regelmäßige Einnahmen sowie ebenfalls die regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben aufgelistet. Anschließend zieht man ganz einfach die Summe der Ausgaben von den Einnahmen ab und erhält so den Betrag, der jeden Monat frei zur Verfügung steht. Davon wird die monatliche Kreditrate beglichen. Allerdings empfiehlt es sich, hier eine gewisse Summe als Puffer einzurechnen, damit im Notfall ein finanzielles Polster vorhanden ist.
Nullprozent-Finanzierungen
Nullprozent-Finanzierungen erscheinen auf den ersten Blick als hervorragende „Schnäppchen“. Allerdings muss das nicht immer zwangsläufig der Fall sein. So verbergen sich oftmals im Kleingedruckten weitere Kosten, die den augenscheinlich günstigen Kredit deutlich verteuern.
Dazu kommt, dass eine solche Finanzierung oftmals an eine bestimmte Laufzeit gekoppelt ist. Bei anderen Angeboten ist es dagegen nicht mehr möglich, bei Bedarf ein Widerrufsrecht auszuüben. Dementsprechend sollte man bei Nullprozent-Finanzierungen Vorsicht walten lassen und besser sehr genau hinsehen.
Autokauf: zweckgebundener Kredit
Bei einem Autokauf bietet es sich an, einen Autokredit zu nutzen.
Soll mit der Aufnahme des Kredits der Kauf eines neuen Wagens finanziert werden, dann empfiehlt es sich, besser ein Autodarlehen als einen klassischen Ratenkredit aufzunehmen.
Da es sich bei Letzterem um einen zweckungebundenen Kredit handelt, müssen hierfür höhere Zinsen beglichen werden. Das Autodarlehen ist dagegen zweckgebunden; das bedeutet, dass die Kreditsumme lediglich für den Kauf des Wagens ausgegeben werden darf. Üblicherweise verbleibt der Fahrzeugbrief hier bis zur vollständigen Darlehenstilgung bei der Bank. Auf diese Weise profitiert das Kreditinstitut von einer höheren Sicherheit, was durch einen günstigeren Zinssatz honoriert wird.
Außerdem ist es dem Kreditnehmer natürlich ebenfalls möglich, mit dem Händler über einen Barzahler-Rabatt zu verhandeln, sodass auch hier einiges gespart werden kann.
Fazit
Vor der Aufnahme eines Kredits sollte zunächst einmal überdacht werden, ob ein Darlehen überhaupt benötigt wird.
Zudem empfiehlt es sich beispielsweise die verschiedenen Kreditangebote gut miteinander zu vergleichen und die oben angesprochenen Punkte zu berücksichtigen.
Angehenden Kreditnehmern, die die Augen offen halten, ist es nicht nur möglich, bei den Darlehenskosten zu sparen, sondern zusätzlich in den Genuss von diversen Sonderleistungen zu kommen. Auf diese Weise schont man nicht nur das eigene Konto, sondern es ist ebenfalls machbar, die Rückzahlung des Darlehens auf die individuellen persönlichen sowie finanziellen Gegebenheiten anzupassen.