Neben dem Kauf eines Wagens besteht ebenfalls die Möglichkeit, das gewünschte Fahrzeug mithilfe eines Kredits zu finanzieren oder das Auto zu leasen. Doch worin genau unterscheidet sich die Finanzierung vom Leasing?
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Was ist eigentlich Leasing?
Beim Leasing mietet der Leasingnehmer einen bestimmten Gegenstand, wie etwa ein Auto, und bezahlt hierfür monatliche Leasing-Gebühren. Er ist somit nur der Nutzer, nicht der Eigentümer.
Die Bezeichnung Leasing stammt von dem Englischen „to lease“ und bedeutet in das Deutsche übersetzt so viel wie etwa „mieten“ oder „pachten“. Hier ist der Leasinggeber der rechtliche Eigentümer des jeweiligen Gegenstandes. Dieser überlässt dem Leasingnehmer des betreffende Objekt lediglich zu Nutzungszwecken. Das bedeutet beispielsweise, dass der Leasingnehmer für einen bestimmten, im Leasing-Vertrag genau definierten Zeitraum, ein Fahrzeug mietet und hierfür jeden Monat die vereinbarten Leasing-Raten begleicht. Nach Ende der Vertragslaufzeit muss der Leasingnehmer dem Leasinggeber den Wagen wieder zurückgeben, da er lediglich der Nutzer, nicht aber der Eigentümer des Fahrzeuges ist.
Unterschied: Restwertleasing und Kilometerleasing
Zum Ende der Vertragslaufzeit wird überprüft, ob das Fahrzeug einen bestimmten Restwert oder eine bestimmte Kilometeranzahl aufweist.
Im Allgemeinen unterscheidet man beim Leasing das Restwert- und das Kilometerleasing. Je nachdem, für welche Variante sich der Leasingnehmer entscheidet, wird am Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit genau überprüft, ob entweder der festgelegte Restwert bei dem Fahrzeug vorhanden ist beziehungsweise, ob die im Kontrakt festgehaltene Kilometerzahl mit der Kilometerstandanzeige im Auto überein stimmt.
Wurde mehr Kilometer gefahren als vereinbart oder entspricht der Restwert des Fahrzeugs nicht den vertraglichen Bindungen, muss der Leasingnehmer in der Regel mit weiteren Kosten rechnen.
Tipp: In einigen Fällen ist es möglich, zu Beginn des Leasings eine Anzahlung zu leisten. Auf diese Weise ist es möglich, die monatlichen Leasing-Raten niedriger zu halten.
Finanzierung
Bei einer Auto-Finanzierung, als Beispiel, begleicht der Kreditnehmer jeden Monat die vertraglich vereinbarten Raten. Am Ende der Vertragslaufzeit ist er der Eigentümer des Wagens.
Bei einer Finanzierung verhält es sich dagegen vollkommen anders. Bei einem Autokauf, als Beispiel, nimmt der Antragsteller einen Kredit bei einer Bank auf. Der Kreditnehmer begleicht anschließend die im Vertrag vereinbarten, monatlichen Raten. Unter Umständen kann es sein, dass die Bank zusätzlich das Auto als Sicherheit verlangt. Das wiederum wirkt sich jedoch positiv auf den Zinssatz des Kredits aus: Mit dem Fahrzeug als Sicherheit erhält der Kreditnehmer einen günstigeren Zinssatz. In diesem Fall bekommt die Bank die Zulassungsbescheinigung II, den sogenannten Fahrzeugbrief.
Sobald der Kreditnehmer das Darlehen jedoch vollständig bezahlt hat, ist er der Eigentümer des Wagens. Er erhält dann auch den Fahrzeugbrief. In vielen Fällen verzichten die Banken jedoch auf den Wagen als Sicherheit. In der Regel reicht ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe sowie eine gute Bonität beziehungsweise eine positive Schufa-Auskunft vollkommen aus.
Alternativ besteht zwar ebenfalls die Möglichkeit, ein Finanzierungsangebot eines Händlers zu nutzen, doch auch hier steht eine Bank dahinter. Der Händler kooperiert mit dem betreffenden Kreditinstitut und wickelt die Finanzierung somit nicht über seinen eigenen Konten ab. Oftmals stellt sich eine Autofinanzierung über einen Händler sogar als teurer heraus, als wenn ein dementsprechendes Darlehen bei einer Bank aufgenommen wird.
Kosten: Leasing versus Finanzierung
Die Kosten des Leasings differenzieren sich von den Kosten einer Finanzierung. Letzteres ist zumeist planbarer.
Je nachdem, ob man sich für ein Leasing oder für eine Finanzierung entscheidet, fallen hierfür unterschiedliche Kosten an. So muss beim Leasing keine Umsatzsteuer beglichen werden, da das Auto hier nicht erworben wird. Dazu kommt, dass hier die monatlichen Ratenzahlungen zumeist niedrig ausfallen, als das bei einer Finanzierung der Fall ist. Leasing-Verträge verfügen oftmals über eine Laufzeit, die zwischen zwei und fünf Jahre beträgt. Bei Neuwagen fallen während dieser Zeit in der Regel nur wenige bis keine Reparaturkosten an.
Werden Fahrzeuge dagegen über eine längere Periode finanziert, existiert ein größeres Verschleiß-Risiko. Eine Finanzierung zeichnet sich durch gleichbleibende und somit ebenfalls planbare monatliche Ratenzahlungen aus. Dagegen kann es beim Ende des Leasings unter Umständen zu zusätzlichen Kosten kommen, für die Leasingnehmer üblicherweise nicht planbar sind. Hier kann es sich beispielsweise um einen höheren Wertverlust des Wagens handeln, der die vertraglichen Bedingungen übersteigt und für den der Leasingnehmer aufkommen muss.
Für Fahrzeuge, die per Kredit erstanden oder geleast werden, gilt im Allgemeinen, dass bei beiden Varianten in der Regel Wartungskosten, Steuer sowie Versicherungsbeiträge zu begleichen sind.
Für wen bietet sich das Leasing an?
Wer sich beispielsweise nicht lange an eine Finanzierung binden oder immer neue Wagen fahren möchte, der liegt mit einem Leasing-Angebot sicherlich richtig.
Zunächst einmal bietet sich das Leasing eines Dienstwagens aus steuerlichen Aspekten vor allem für Selbstständige und Unternehmen an. Doch auch Privatpersonen profitieren unter Umständen von den diversen Leasingangeboten. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn man sich davor scheut, eine langfristige Finanzierung einzugehen und/oder wenn ein hoher Wert darauf gelegt wird, die aktuellsten Wagen zu fahren. Des Weiteren ist das Leasing auch dann eine gute Option, wenn nur geringes Eigenkapital vorhanden ist.
Wer liegt mit einem Kredit richtig?
Wenn man der Eigentümer des Wagens sein möchte und keine längere vertragliche Bindung scheut, dann ist ein Kredit eine gute Wahl.
Ein Kredit bietet sich für diejenigen an, denen eine längere vertragliche Bindung beziehungsweise Ratenzahlung nichts ausmacht. Außerdem liegt man mit einem Kredit auch dann richtig, wenn man der Eigentümer des Wagens sein möchte. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Selbstständige und Unternehmen.
Vorteile des Leasing
Leasing bietet einige Vorteile, wie etwa die Nutzung von neuen beziehungsweise neuwertigen Fahrzeugen.
Leasing bietet verschiedene Vorteile. Dazu gehören zum Beispiel die niedrigen monatlichen Raten. Dazu wird generell ein neuwertiges Auto gefahren und Selbstständige sowie Unternehmen profitieren von der steuerlichen Absetzbarkeit. Des Weiteren besteht beim Leasing üblicherweise keine so lange finanzielle Bindung wie bei einem Kredit.
Vorteile einer Finanzierung
Zu den diversen Vorteilen einer Finanzierung zählt beispielsweise, dass der Kreditnehmer am Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit der Eigentümer des Fahrzeuges ist.
Zu den Vorteilen einer Auto-Finanzierung gehört, dass der Kreditnehmer am Ende der Vertragslaufzeit der Eigentümer des Wagens wird. Außerdem ist der Wagen nach Belieben nutzbar; hier muss man sich beispielsweise nicht nach einer gewissen Kilometeranzahl richten. Die Raten sind gleichbleibend und somit gut planbar. Außerdem profitiert man hier bei einem Autokauf von einem Barzahler-Rabatt.
Nachteile des Leasings
Der größte Nachteil beim Leasing ist sicherlich, dass das Fahrzeug nicht in den eigenen Besitz übergeht.
Ein gewichtiger Nachteil des Leasing ist, dass der Wagen nicht das Eigentum des Leasingnehmers wird; es muss am Ende der Vertragslaufzeit wieder an den Händler zurückgegeben werden. Wer beispielsweise eine zu hohe Kilometeranzahl gefahren ist oder den Wagen mit einen höheren Werteverlust als vereinbart zurückgibt, der muss mit weiteren Kosten rechnen.
Des Weiteren sind die Kosten für die Vollkasko-Versicherung sowie für die jeweils vorgegebenen Inspektionen vom Leasingnehmer zu begleichen. Außerdem wird das Nutzungsverhalten vom Leasinggeber bestimmt.
Nachteile einer Finanzierung
Kreditnehmer müssen bei einer Finanzierung beispielsweise mit einer längeren finanziellen Belastung rechnen.
Bei einer Finanzierung muss dagegen mit höheren monatlichen Raten sowie einer längeren finanziellen Belastung gerechnet werden. Durch die langfristige Nutzung des Fahrzeugs können hier unter Umständen höhere Reparaturkosten aufkommen.