Ein eigenes Ferienhaus ist für viele Menschen die Erfüllung eines Traums: Die eigenen vier Wände, üblicherweise in einer wunderschönen Gegend, in denen man die beste Zeit des Jahres verbringt. So fühlt man sich auch im Urlaub zu Hause und kann sich rundherum erholen. Doch über das Jahr gesehen, befindet man sich in der Regel lediglich für wenige Wochen in dem Feriendomizil. Dementsprechend stellt sich zumeist schnell die Frage, ob sich der Kauf eines Ferienhauses mittels Kredit überhaupt lohnt?
Immobiliendarlehen
Damit die Banken ein Immobiliendarlehen vergeben, sind vom Antragsteller verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen.
In den meisten Fällen ist es eher nicht möglich, den Kauf eines Ferienhauses einzig und allein mithilfe von Eigenkapitel zu stemmen.
So bleibt in der Regel lediglich die Aufnahme eines Immobiliendarlehen, um sich den Traum eines Ferienhauses zu erfüllen.
Damit die Banken einen solchen Kredit vergeben, ist es zunächst jedoch notwendig, die verschiedenen Voraussetzungen hierfür zu erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa. Außerdem verlangen die meisten Banken ebenfalls einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Girokonto. Zudem wird oftmals ein gewisser Anteil an Eigenkapital vorausgesetzt und es kommt gemeinhin zur Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie. Ebenso ist es möglich, das weitere Sicherheiten verlangt werden, wie etwa eine bereits abbezahlte Immobilie oder ein fälliger Bausparvertrag. Die jeweiligen Vorgaben können durchaus je nach Kreditinstitut variieren.
Das Darlehen wird in der Regel in Form von monatlich gleichbleibenden Raten beglichen. Dabei ist zu beachten, dass üblicherweise der Zinssatz für einige Jahre festgelegt wird. Ist die Kreditschuld bis dahin nicht beglichen, ist eine Anschlussfinanzierung notwendig. Hierbei handelt es sich um ein komplett neues Darlehen, das nicht zwangsläufig bei derselben Bank abzuschließen ist. Es ist dann durchaus auch möglich, zu einem anderen Kreditinstitut zu wechseln.
Eigennutzung
Zur Eigennutzung ist ein Ferienhaus als Urlaubsdomizil eine sehr gute Wahl: Hier kommt man im eigenen zu Hause an, in einer Gegend, in der man sich wohlfühlt.
Wer sich für den Erwerb eines Ferienhauses entscheidet, der möchte es gemeinhin vor allem auch selbst nutzen. So besteht zu jeder Zeit die Möglichkeit, einen langen oder kurzen Urlaub in der ganz persönlichen Lieblingsgegend einzulegen. Je nach Entfernung sind vielleicht sogar Wochenend-Ausflüge zu dem Feriendomizil möglich.
Für die private Erholung ist ein Ferienhaus sicherlich eine gute Investition: Man ist stets flexibel, muss keine Ferienunterkunft buchen und findet keine fremden Wohnräume, sondern das zweite zu Hause vor. Da ein Ferienhaus zudem üblicherweise in einer Gegend erstanden wird, in der man sich selbst wohlfühlt, kommt sicherlich auch die Entspannung nicht zu kurz. Ob das beispielsweise eine Immobilie in den Bergen, im sonnigen Süden am Meer oder direkt in einer Stadt ist, bleibt dem jeweils individuellen Geschmack überlassen. Mit der Zeit kennt man Land und Leute, sodass ein heimeliges Gefühl entsteht.
Vermietung
Bei einer Vermietung des Feriendomizils wird von den zusätzlichen Einnahmen profitiert. Oftmals besteht in einem solchen Fall beispielsweise auch eine steuerliche Absetzbarkeit.
Ein Ferienhaus kann sich aber auch aus einem anderen Grund heraus lohnen: So ist es durchaus möglich, das Urlaubseigenheim zu vermieten.
Zwar leidet hierunter die Flexibilität etwas, aber schließlich kann man das Ferienhaus zu den eigenen Urlaubszeiten für sich selbst frei halten. Da eine solche Immobilie die meiste Zeit des Jahres in der Regel leer steht, bietet sich eine Vermietung gemeinhin sogar als eine sehr gute Lösung an. Immerhin erhält man auf diese Weise zusätzliche Einnahmen, die sich gemeinhin sehen lassen können. So ist ein Ferienhaus als Kapitalanlage im Allgemeinen keinesfalls selten.
Dazu kommt, dass bei einer Vermietung des Ferienhauses zumeist die Kosten für den Erwerb, sowie einer unter Umständen notwendigen Sanierung, steuerlich absetzbar sind. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die jeweils vor Ort geltenden steuerlichen und gesetzlichen Vorgaben zu beachten sind. Diese können selbst innerhalb von Deutschland variieren.
Zu beachten
Wird das Ferienhaus vermietet, sind zusätzlich zu den persönlichen Wünschen weitere Dinge zu beachten.
Ist eine Vermietung des Ferienhauses angedacht, sind hier neben den persönlichen Belangen noch einige weitere Dinge zu bedenken. Dazu gehört beispielsweise die Wettbewerbssituation und der Bauzustand der Immobilie. Außerdem ist die Lage des Ferienhauses von großer Bedeutung.
Ist es beispielsweise möglich, die Immobilie gut mit dem Auto und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Liegt das Ferienhaus in direkter Nähe des Strandes oder der Berge? Befinden sich in der Gegend gut zu erreichende Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele, Restaurants und Ähnliches? Ebenso spielt es gemeinhin eine wichtige Rolle, ob Ärzte und Einkaufszentren vor Ort vorhanden sind. Wer an Urlauber mit Haustieren vermietet, achtet idealerweise darauf, ob sich Tierärzte und Zoofachgeschäfte in der Nähe befinden.
Nicht zuletzt müssen die Sanitäranlage zum Beispiel ebenso einwandfrei funktionieren, wie die großen Elektrogeräte und die Heizung. Nicht zuletzt ist ebenfalls eine ansprechende Einrichtung und Ausstattung auszuwählen, in der man sich nicht nur selbst wohlfühlt, sondern die ebenfalls potenzielle Mieter anspricht.
Laufende Kosten
Eigentümer eines Ferienhauses müssen die laufenden Kosten einplanen.
Nicht zu vergessen ist, dass zusätzlich zu der monatlichen Darlehensrate die laufenden Kosten zu bewältigen sind. Dazu gehören zum Beispiel die laufenden Betriebskosten des Ferienhauses, die Abschreibungen für die Einrichtung sowie den Kaufpreis und die Kosten für Reinigung und Pflege des Hauses sowie, gegebenenfalls, des dazugehörigen Grundstückes.
Außerdem sind die Kosten zur Instandhaltung und Instandsetzung zu stemmen.
Des Weiteren darf das Marketing nicht in Vergessenheit geraten. Denn nur wenn es sich hierum spricht, dass die Immobilie als Feriendomizil zu mieten ist, finden sich auch Mieter. So sind auch die dementsprechenden Kosten für das Marketing einzuplanen, was wiederum einen gewissen Zeitaufwand bedeutet.
Online findet man beispielsweise zahlreiche Vermittlungsportale, die für ihre Tätigkeit eine gewisse Gebühr berechnen. Bei einer Buchung des Ferienhauses erhalten die Portale eine Provision. Steckt hier eine deutlich erkennbare Gewinnabsicht dahinter, ist es oftmals jedoch möglich, die anfallenden Kosten steuerlich abzurechnen.
Fazit
Zusätzlich zu dem Kaufpreis. den Kaufnebenkosten und den Darlehensraten ist mit weiteren Kosten zu rechnen. Dazu gehören neben etwaigen Renovierungs- und Modernisierungskosten ebenfalls die Kosten für die Einrichtung sowie die verschiedensten, laufenden Kosten. Dafür ist ein Ferienhaus eine sehr gute Möglichkeit, um jederzeit Urlaub in der bevorzugten Gegend zu verbringen. Es ist ein zweites zu Hause, in dem man sich wohlfühlt und rundherum entspannt. Außerdem lässt sich die Immobilie auch vermieten. Hier sind zwar einige, weitere Dinge zu berücksichtigen aber dafür erhält man zusätzlich Mieteinnahmen und kann zumeist einige Kosten steuerlich absetzen. Trotz des aufgenommenen Kredits, und den damit einhergehenden Zahlungsverpflichtungen, ist der Erwerb eines Ferienhauses im Allgemeinen durchaus lohnenswert. Wichtig ist jedoch, dass man zu jeder Zeit die Kosten im Blick behält und diese ohne Weiteres stemmen kann.