Bankvorausdarlehen finden Anwendung im Immobilienbereich und werden von den Banken recht oft vergeben. Hier stellt sich für eine Vielzahl an Antragsteller jedoch oftmals die Frage, ob sich ein Bankvorausdarlehen auch wirklich lohnt.
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Bankvorausdarlehen
Das Bankvorausdarlehen ist im Bereich der Immobilienfinanzierung angesiedelt.
Bei einem Bankvorausdarlehen handelt es sich um einen sogenannten endfälligen Kredit, mit dessen Hilfe es möglich ist, einen Bausparvertrag vorzufinanzieren. Dabei gilt im Allgemeinen, dass die jeweilige Bausparsumme dem betreffenden Nettodarlehensbetrag entspricht. Sobald der Bausparvertrag die Zuteilungsreife erhält, ist es dem Kreditnehmer machbar, durch den Betrag der Bausparsumme das Bankvorausdarlehen abzulösen. Ist dies geschehen, wird somit nur noich das Bauspardarlehen abbezahlt.
Hierbei gilt es zu beachten, dass die Kreditnehmer während der Kreditlaufzeit des Bankvorausdarlehen lediglich Zinsen bezahlen, die üblicherweise festgeschrieben werden. Des Weiteren muss der Kreditnehmer jedoch zusätzlich die vereinbarten Beträge in den Bausparvertrag einbezahlen.
Mit dieser Darlehensform ist es zudem möglich, dass sich der Kreditnehmer für einen recht langen Zeitraum feststehende Zinsen sichert, was vor allem in Zeiten einer Niedrigzinsphase von Vorteil ist.
Die Laufzeit bei einem Bankvorausdarlehen beträgt üblicherweise zwischen fünf und 15 Jahre. Hierbei handelt es sich allerdings um den Zeitraum, bis der endfällige Kredit das Bauspardarlehen ablöst. Bis dieses abbezahlt wurde, ist es durchaus möglich, dass noch einmal 15 Jahre vergehen.
In der Regel wird ein Bankvorausdarlehen ab einem Betrag von etwa 20.000 Euro von den Banken vergeben. Allerdings existiert hier zumeist keine feststehende Obergrenze. Der Hintergrund hierfür ist, dass bei einem Bankvorausdarlehen die jeweilige Immobilie als Sicherheit eingesetzt wird. Üblich sind hier Darlehensbeträge, die sich zwischen circa 50.000 und 200.000 Euro bewegen.
Neben der Eintragung der Grundschuld als Sicherheit, muss der Darlehensnehmer zudem die Ansprüche aus dem Bausparvertrag an das Kreditinstitut abtreten. Aufgrund dessen, dass hier regelmäßige Zahlungen geleistet werden, ist dies bei einem Bankvorausdarlehen als Tilgungsersatz des Kredits anzusehen.
Wichtig hierbei ist auch, dass die Kreditinstitute üblicherweise eine erstrangige Besicherung im Grundbuch verlangen, damit es zu keinen Zuschlägen auf den Zinssatz kommt. Des Weiteren ist es oftmals der Fall, dass Beleihungsauslauf nicht mehr als 60 Prozent überschreiten darf. Bei den Bausparkassen sieht das jedoch zumeist etwas anders aus: Hier wird in der Regel bis zu einem Beleihungsauslauf, der sich auf 80 Prozent beläuft, auf etwaige Zuschläge verzichtet. Allerdings bezieht sich dies inklusive des Bauspardarlehens. Ebenso wird auch eine höherrangige Besicherung in dem meisten Fällen akzeptiert.
Ist ein Bankvorausdarlehen lohnenswert?
Ein Bankvorausdarlehen lohnt sich vor allem für die Kreditnehmer, die auf der Suche nach einer Erstfinanzierung für ihre selbst genutzte Immobilie sind und eine hohe Planbarkeit bevorzugen.
Üblicherweise werden Bankvorausdarlehen in Zusammenhang mit der Finanzierung einer Immobilie vergeben. Dabei handelt es sich in der Regel um Häuser oder Eigentumswohnungen, die selbst genutzt werden. Es ist jedoch ebenfalls möglich, ein Bankvorausdarlehen dazu zu verwenden, um die verschiedensten Sanierungs- sowie Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass es sich hierbei um ein zweckgebundenes Darlehen handelt, das somit lediglich für den mit der Bank vereinbarten Verwendungszweck genutzt wird. Zudem verlangen die Kreditinstitute hierfür die dementsprechenden Nachweise.
Allgemein gesehen sind Bankvorausdarlehen durchaus lohnenswert. So zählt zu den größten Vorteilen dieser besonderen Kreditart, dass es dem Darlehensnehmer hiermit möglich ist, langfristig zu planen. Je nach Planung ist es hier durchaus möglich, bis zu 30 Jahre von diesem Finanzierungskonzept zu profitieren.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Kreditnehmer hierbei für eine sehr lange Zeit einen sehr günstigen Zinssatz sichern kann. Wie bereits oben erwähnt, bietet sich dies hauptsächlich dann an, wenn zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses eine niedrige Zinsphase besteht.
Außerdem ist es, durch die Ablösung des Bankvorausdarlehens mithilfe des Bausparvertrages, ebenfalls möglich, das eigentliche Darlehen relativ schnell zu tilgen, sodass anschließend nur noch der Bausparvertrag „beglichen“ werden muss.
In der Regel bietet sich ein Bankvorausdarlehen vor allem dann an, wenn die Erstfinanzierung einer selbstgenutzten Immobilie ansteht. So kommen hier hauptsächlich die Kreditnehmer auf ihre Kosten, die einen sehr hohen Wert auf eine langfristige Planbarkeit legen.
Kündigungsmöglichkeit und Sondertilgungen
Bei einem Bankvorausdarlehen sind in der Regel keine Sondertilgungen möglich. Zudem gilt es bei einer Kündigung einiges zu beachten.
Da das Bankvorausdarlehen von den Banken mit einer festen Zinsbindung ausgestattet ist, ist es dem Kreditnehmer erst nach Ablauf von zehn Jahren möglich, das Darlehen kostenfrei zu kündigen. Dazu kommt, dass hier in der Regel keine Sondertilgungsmöglichkeiten vorgegeben werden. Der Grund hierfür ist, dass sich direkt an das Darlehen der Bausparvertrag anschließt.
Darlehensnehmer, die den Kredit vorzeitig kündigen möchten, können dies üblicherweise gegen Bezahlung der sogenannten Vorfälligkeitsentschädigung in die Tat umsetzen. Hierbei handelt es sich um eine Gebühr, die die Banken aufgrund der vorzeitigen Zahlung des Kredits und des damit einhergehenden Zinsverlustes erheben.
In Bezug auf das Bauspardarlehen gilt dagegen, dass es zu jeder Zeit vom Kreditnehmer kostenfrei kündbar ist. Ebenso ist es immer möglich, Teilrückzahlungen in unterschiedlicher Höhe zu erbringen.
Verhält es sich so, dass der Kreditnehmer das Bankdarlehen zurück bezahlt, dann ist es ebenfalls machbar, den jeweils dazugehörigen Bausparvertrag zu kündigen. Die bereits bezahlte Abschlussgebühr wird hier jedoch nicht zurück erstattet.
Zudem muss ebenfalls beachtet werden, das im Falle einer Kündigung unter Umständen ebenfalls etwaige, in Anspruch genommene staatliche Förderungen nicht nur gestrichen, sondern eventuell auch zurückgefordert werden können.
Beantragung
Die Beantragung eines Bankvorausdarlehen läuft üblicherweise immer gleich ab; es empfiehlt sich jedoch, einen Kreditvergleich durchzuführen.
Hat sich der angehende Kreditnehmer für ein Bankvorausdarlehen entschlossen, ist der übliche Ablauf, dass als Erstes ein Bausparvertrag abgeschlossen wird. Ist dies geschehen, erfolgt anschließend die Aufnahme des eigentlichen Bankvorausdarlehens sowie ebenfalls die Eintragung der Grundschuld im Grundbuch der betreffenden Immobilie.
Weiterhin wird zusammen mit der Bank einer Vereinbarung abgeschlossen, in der der Ersatz der Tilgung mithilfe des Bausparvertrages ebenso geregelt ist, wie die Abtretung der Rechte aus dem Bausparvertrag.
Beachtet werden sollte hierbei, dass verschiedene Banken ein Bankvorausdarlehen mit dem dazugehörigen Bausparvertrag anbieten. Dementsprechend ist es hier unbedingt empfehlenswert, die jeweiligen Konditionen gut miteinander zu vergleichen. So ist es einerseits möglich, einen günstigen Zinssatz für den Kredit und andererseits eine hohe Verzinsung für den Bausparvertrag zu erhalten.
Wer hier gut vergleicht, kann somit einiges sparen. Dabei sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn bereits eine Differenz von nur wenigen Prozentpunkten ermöglicht, je nach Darlehens- beziehungsweise Bausparsumme, eine Einsparung von durchaus sehenswerter Höhe.