Tagesgeldkonten zählen zu den Anlageformen, die von den Banken bereits seit langer Zeit angeboten werden. Was für ein solches Konto typisch ist, wird hier erläutert.
Inhalt
Art des Kontos
Ein Tagesgeldkonto ähnelt einem Girokonto. Allerdings bestehen hier zwei gravierende Unterschiede: So ist es nichtmöglich, das Tagesgeldkonto für den üblichen Zahlungsverkehr zu verwenden. Lastschriften, Überweisungen und Co. müssen somit auch weiterhin über das Girokonto abgewickelt werden.
Der zweite Unterschied liegt darin, dass das Tagesgeldkonto lediglich im Guthabenbereich geführt werden kann. Bei einem Girokonto ist es dagegen machbar, bei der Bank nach einem Dispositionskredit zu fragen, sodass das Konto gegebenenfalls auch im Minus nutzbar ist. Allerdings sollte hierbei unbedingt beachtet werden, dass der sogenannte Dispo gemeinhin zu den teuersten Kreditarten zählt.
Verfügbarkeit
Wer einen hohen Wert auf Flexibilität legt, liegt mit einem Tagesgeldkonto richtig.
Bei einem Tagesgeldkonto ist es den Anlegern, im Gegensatz zum Festgeld, möglich, jederzeit auf den angesparten Betrag zuzugreifen. Bereits der Begriff „Tagesgeld“ deutet dies an. Dementsprechend existieren hier weder genau definierte Kündigungsfristen, noch Freibeträge, sodass dem Anlegern beispielsweise bei einer plötzlichen Kündigung des Tagesgeldkontos keine Kosten entstehen.
Die sofortige Zugriffsmöglichkeit sorgt dafür, dass viele Sparer sehr gerne auf auf diese Anlageform zurückgreifen. Dank dem schnellen Zugriff auf das Ersparte ist es zum Beispiel ohne Weiteres möglich, notwendige Reparaturen oder auch Anschaffungen zu tätigen, für die sonst ein Kredit aufgenommen werden müsste.
Sicherheit
Dank der Einlagensicherung gilt das Tagesgeldkonto als sicher.
Im Allgemeinen gilt ein Tagesgeldkonto als eine sichere Geldanlage. Das kommt daher, dass diese Anlageform der gesetzlichen Einlagensicherung unterliegt. Innerhalb von Deutschland und in Europa sind auf diese Weise sämtliche Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt. Bei Kreditinstitute, die sich außerhalb von Europa befinden, gilt es zu beachten, dass dort andere Sicherungssysteme greifen.
Dazu kommt, dass eine Vielzahl an Bankengruppen bereits dazu übergegangen ist, eine weitere Sicherung zu nutzen: die Institutssicherung. Hier werden dann auch Einlagen, die höher sind als 100.000 Euro, abgesichert. Sparer, die auf der Suche nach einer sicheren Anlageform sind, liegen somit bei einem Tagesgeldkonto bestimmt richtig.
Anlageform Tagesgeldkonto
Girokonto und Tagesgeldkonto sind eine sehr gute Kombination.
Tagesgeldkonten bieten sich ganz hervorragend als praktische Ergänzung zu einem bereits vorhandenen Girokonto an. Dadurch, dass der angesparte Betrag, der sich auf dem Tagesgeldkonto befindet, sofort verfügbar ist, ist es möglich, fehlendes Guthaben schnell und einfach auf das Girokonto zu transferieren. Auf diese Weise ist immer eine gewisse Liquidität vorhanden.
Vor allem in Zeiten von steigenden Zinssätzen bietet sich das Tagesgeldkonto als Anlageform ganz hervorragend an, da Anleger hier in der Regel schneller als beim Festgeld von den jeweiligen Erhöhungen des Zinssatzes profitieren.
Sehr gerne wird ein Tagesgeldkonto aber auch von Aktienanlegern genutzt. So ist es hier ohne Weiteres machbar, den Zeitraum zwischen dem Aktienverkauf und der Wiederanlage den betreffenden Betrag auf dem Tagesgeldkonto zu „parken“. Hier kommt dem Anleger dann wieder die schnelle Verfügbarkeit der Gelder entgegen: Da diese zu jeder Zeit vollständig verfügbar sind, kommt es bei einer erneuten Aktienkäufen zu keinerlei Verlusten.
Rendite
Bei einem Tagesgeldkonto wird am besten auf eine häufige Verzinsung geachtet.
Wer spart, der möchte hierfür in der Regel auch eine hohe Rendite erhalten. Gut zu wissen hierbei ist, dass sich die Verzinsung der Tagesgeldkonten nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank richtet. So ist es Anlegern beispielsweise möglich, die zu erwartende Rendite selbst auszurichten beziehungsweise diese mit anderen Anlageformen zu vergleichen. Allerdings muss hierbei unbedingt beachtet werden, dass sich die Zinsen beim Tagesgeldkonto dementsprechend oft ändern können.
Das Tagesgelkonto bietet jedoch noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil: Je nach Bank werden hier in unterschiedlichen Intervallen die jeweiligen Zinserträge gutgeschrieben. Im Idealfall wählt der Anleger eine mehrmals im Jahr erfolgende Zinsausschüttung: je öfter, desto besser. Der Hintergrund hierfür ist, dass dann verstärkt von dem sogenannten Zinseszins-Effekt profitiert wird. Das bedeutet, dass die Zinsen, die jetzt auf dem Tagesgeldkonto gutgeschrieben werden, bei der nächsten Auszahlung mitverzinst werden.
Angebote vergleichen
Wer gut vergleicht, profitiert oftmals von höheren Zinssätzen.
Da die Banken unterschiedliche Angebote im Bereich der Tagesgeldkonto offerieren, ist es unbedingt empfehlenswert, diese gut miteinander zu vergleichen. So kann es hier zum Beispiel deutliche Unterschiede im Bereich der Zinssätze geben. Wer gut vergleicht, kann somit unter Umständen von deutlich höheren Zinsen profitieren.
Des Weiteren bieten die meisten Kreditinstitute ihren Neukunden zumeist ebenfalls für einen begrenzten Zeitraum einen höheren Zinssatz an. Hier ist es jedoch unbedingt ratsam, nicht nur auf diese Zinsen zu achten, sondern ebenfalls darauf, welche Zinsen nach dem genannten Zeitraum von den Kreditinstituten offeriert werden. Unter Umständen kann es durchaus möglich sein, dass sich das Neukundenangebot, im Hinblick auf die weitere Verzinsung nicht lohnt.
Einige Anleger sind dazu übergegangen, die jeweiligen Neukundenangeboten und die Möglichkeit der sofortigen Kündigung auszunutzen. Das bedeutet, dass, sobald das Neukundenangebot abgelaufen ist, bei einer anderen Bank ein Tagesgeldkonto eröffnet wird, um auf diese Weise von den höheren Zinssätzen zu profitieren. Um dieser Vorgehensweise einen Riegel vorzuschieben, sind viele Banken dazu übergegangen, in ihren Verträgen bestimmte Klauseln aufzunehmen, in denen beispielsweise festgelegt ist, dass X Monate vor der Beantragung des neuen Tagesgeldkontos kein derartiges Konto genutzt werden durfte. Andernfalls erhält der Anleger nicht die höhere Verzinsung des Neukundenangebotes, sondern lediglich die übliche Verzinsung.
Dementsprechend sollten Anleger, die ein Tagesgeldkonto kündigen und ein derartiges Konto bei einer anderen Bank eröffnen, unbedingt vorab gut nachlesen, ob derartige Klauseln im Vertrag enthalten sind.
Fazit
Ein Tagesgeldkonto ist vor allem dann eine gute Wahl, wenn der Anleger sehr viel Wert auf eine hohe Flexibilität legt und zu jeder Zeit auf sein Erspartes zugreifen möchte. So ist es hiermit beispielsweise möglich, eine plötzliche, hohe Autorepartur-Rechnung zu begleichen oder auch einen neuen Kühlschrank schnell zu kaufen. Dafür muss lediglich der betreffende Betrag vom Tagegeldkonto auf das Girokonto beziehungsweise das angegebene Referenzkonto überwiesen werden.
Wer dagegen mehr Wert auf eine höhere Rendite legt, der ist sicherlich mit dementsprechenden Festanlagen deutlich besser bedient. Hier ist es in der Regel möglich, höhere Zinserträge zu erhalten.
Im Allgemeinen bietet sich das Führen eines Tagesgeldkontos, in Kombination mit einem Girokonto, an. Dazu gehört auch, dass das Tagesgeldkonto zu den sicheren Anlageformen zählt. Hierfür sorgt einerseits die gesetzliche Einlagensicherung und andererseits die freiwillige Einlagensicherung, die einige Banken von sich aus durchführen.