Bei der Aufnahme eines Kredits müssen viele Dinge beachtet werden; darunter auch die Höhe der monatlichen Rate. Diese sollte natürlich ohne Probleme bezahlbar sein, sodass sich hier zumeist automatisch die Frage stellt, ob es nicht einfach am besten ist, die kleinstmögliche Rate, sprich die Mindestrate, auszuwählen?
Inhalt
Mindestrate – Was ist das?
Bei der Mindestrate handelt es sich um die kleinstmögliche Rate, die der Darlehensnehmer an den Darlehensgeber zur Schuldentilgung eines Kredits zu begleichen hat. Deren Höhe ist jedoch von unterschiedlichen Faktoren abhängig, wie etwa von der Kreditsumme und -laufzeit sowie vom vereinbarten Tilgungssatz.
Dabei wird die Höhe der Mindestrate keinesfalls allein von den Banken bestimmt. So sind die Kreditinstitute vonseiten der Aufsichtsbehörde her dazu verpflichtet, vom Kreditnehmer zumindest die jeweils vereinbarte Tilgungssumme zu verlangen, beziehungsweise es soll keine Tilgungssatzerhöhung stattfinden, da diese den Darlehensnehmer noch zusätzlich belasten würde. Sollte dieser in Verzug geraten, ist es somit den Banken möglich, die jeweils vereinbarte Summe vom Kreditnehmer einzufordern; der Tilgungssatz darf dagegen jedoch nicht erhöht werden. Allerdings ist es den Banken vonseiten des Gesetzgebers her jedoch erlaubt, die Summe, mit der der Schuldner in Verzug geraten ist, nach aktuellem Zinsniveau zu verzinsen.
Einfach nur die Mindestrate bezahlen?
Für Kreditnehmer ist empfehlenswert, einem höheren Betrag als lediglich die Mindestrate zu bezahlen.
Im Rahmen einer Kreditvergabe berechnet die Bank die jeweils infrage kommende Mindestrate. Allerdings wird hier oftmals auch dazu geraten, deren Summe etwas zu erhöhen.
Die Hintergründe hierfür sind simpel: mit der kleinstmögliche Rate fällt zwar die monatliche finanzielle Belastung recht gering aus aber dafür verlängert sich die Kreditlaufzeit. Das wiederum bedeutet, dass der Kreditnehmer mehr Zinsen bezahlen muss und sich das Darlehen somit verteuert.
Dementsprechend ist in der Regel davon abzuraten, dass zur Kredittilgung lediglich die Mindestrate ausgewählt wird. Hier gilt: Umso kürzer die Laufzeit, desto höher ist zwar die monatliche Rate aber dafür fällt die Zinsbelastung deutlich geringer aus, als wenn man lediglich die kleinst möglichste Monatsrate begleicht.
Allerdings muss immer darauf geachtet werden, dass sich die monatliche Ratenbelastung in einem Rahmen befindet, der sich mühelos bezahlen lässt. Denn eine hohe Rate ist nur dann hilfreich, wenn deren Begleichung ohne Probleme, regelmäßig jeden Monat, durchgeführt werden kann.
Geeignete Ratenhöhe
Ein Haushaltsplan hilft, die geeignete Ratenhöhe zu ermitteln.
Um die geeignete, monatliche Ratenhöhe zu ermitteln, bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an. Hier werden zunächst alle regelmäßigen Einnahmen aufgeschrieben, die jeden Monat auf das Konto fließen. Unregelmäßige Einnahmen gehören hier nicht dazu, da der angehende Kreditnehmer nicht jeden Monat zuverlässig mit diesen Geldern rechnen kann.
Anschließend sind die regelmäßigen sowie unregelmäßigen Ausgaben pro Monat aufzulisten. Hier gehören ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben dazu, da auch diese bezahlt werden müssen. Zu den Ausgaben zählen zum Beispiel Mietzahlungen, monatliche Nebenkosten, Lebensmittel, Benzin und Kosten für Bekleidungsstücke.
Danach müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Bei dem Ergebnis handelt es sich um die Summe, die jeden Monat zur freien Verfügung übrig ist. Hiervon werden dann auch die regelmäßigen, monatlichen Raten beglichen.
Allerdings ist es nicht empfehlenswert, die jeweilige Summe vollständig zur Darlehensbegleichung heranzuziehen. Denn schließlich ist es immer einmal wieder möglich, dass in einem Monat unvorhergesehener Weise mehr Geld benötigt wird. So kann es beispielsweise sein, dass plötzlich das Auto streikt und eine größere Reparatur ansteht oder dass eine neue Gefriertruhe benötigt wird. Ein gewisser finanzieller Puffer sorgt somit dafür, dass solche und ähnliche Rechnungen beglichen werden können, ohne das deswegen die Zahlung der monatlichen Rate in Gefahr gerät. Zudem ist es so natürlich auch möglich, sich ab und zu einmal etwas zu gönnen.
Tipp: In der Regel ist es machbar, mit der Bank, in einem gewissen Umfang, über die Höhe der monatlichen Raten zu verhandeln.
Darlehenshöhe
Um Geld zu sparen, sollte ebenfalls eine passende Kredithöhe ausgewählt werden.
Neben der monatlichen Rate und der Kreditlaufzeit sollte ebenfalls die Höhe des Darlehens beachtet werden. Im Idealfall ist der Betrag zwar hoch genug, um damit den gewünschten Verwendungszweck bezahlen zu können, jedoch sollte er nicht höher als notwendig ausfallen. Zwar würde auf diese Weise eine höhere Summe auf das eigene Konto fließen, dafür sind jedoch mehr Zinsen zu bezahlen.
Zweckgebundener und zweckungebundener Kredit
Je nach Verwendungszweck bietet sich ein zweckgebundener Kredit an; sodass Zinsen gespart werden.
Je nach gewünschtem Verwendungszweck ist es ratsam, die jeweilige Kreditart sorgsam auszuwählen. So wird hier zwischen zweckgebundenen und zweckungebundenen Krediten differenziert.
Während ein zweckungebundener Kredit zur freien Verwendung ausbezahlt wird, vergeben die Banken einen zweckgebundenen Kredit, wie die Bezeichnung bereits andeutet, lediglich für einen bestimmten Zweck. Der Vorteil hierbei ist, dass bei dieser Variante, eben wegen der Zweckgebundenheit, ein günstigerer Zinssatz vergeben wird. Typische zweckgebundene Darlehen sind beispielsweise Auto- und Immobilienkredite. Hier dient der Bank das Fahrzeug beziehungsweise die Immobilie als Sicherheit, sodass ein günstigeres Zinsniveau möglich ist. Beim Kauf eines Gebrauchtwagens, als Beispiel, lohnt es sich somit, hier nicht einen klassischen Ratenkredit, sondern einen Autokredit auszuwählen. Auf diese Weise kann einiges an Geld gespart werden.
Fazit
Die Mindestrate wird üblicherweise von den Banken vorgegeben. Es ist jedoch nicht ratsam, lediglich diese Ratenhöhe zu begleichen: wesentlich besser ist es dagegen, etwas mehr Geld in die monatlichen Ratenzahlungen zu investieren. Denn auf diese Weise verkürzt sich nicht nur die Laufzeit, sondern minimiert sich ebenfalls die Zinsbelastung.
Um die geeignete Ratenhöhe zu vermitteln, bietet es sich an, einen Haushaltsplan zu erstellen. So ist auf einfache Weise erkennbar, welche Summe jeden Monat zur freien Verfügung steht und wie hoch somit die Monatsraten ausfallen dürfen. Hier sollte jedoch auch ein Puffer für Notfälle mit eingeplant werden. Zusätzlich zu der Ratenhöhe spielt ebenfalls die Darlehenslaufzeit sowie die Kredithöhe eine gewichtige Rolle: Umso niedriger die Ratenhöhe ausfällt, desto länger wird die Kreditlaufzeit und die Zinsbelastung erhöht sich. Außerdem ist es ratsam, die Höhe der Darlehenssumme so auszuwählen, dass diese einerseits ausreicht, um den jeweiligen Zweck zu erfüllen, andererseits aber nicht zu hoch ausfällt. Denn sonst müssen hier unnötig viele Zinsen beglichen werden.
Üblicherweise ist es jedoch, in einem bestimmten Rahmen, möglich, mit der Bank die Höhe des Darlehens sowie die Laufzeit des Kredits und die Höhe der monatlichen Raten zu verhandeln. Sollte es, je nach Verwendungszweck, möglich sein, dann bietet es sich an, einen zweckgebundenen Kredit auszuwählen. Im Gegensatz zu einem zweckungebundenen Darlehen werden hier niedrigere Zinssätze vergeben.