Die Kosten für einen Anwalt sind gemeinhin recht hoch, sodass es nicht immer machbar ist, den betreffenden Betrag von dem Geld zu bezahlen, dass sich auf dem Girokonto befindet. Dementsprechend kommt es hier oftmals schnell zu der Frage, ob eine Kreditaufnahme für die Anwaltsrechnung eine gute Idee ist?
Inhalt
Anwaltskosten
Die Kosten für einen Anwalt summieren sich zumeist schnell auf stattliche Beträge, die das eigene Konto deutlich belasten.
Rechtlicher Beistand wird in den unterschiedlichsten Situationen benötigt.
Ob zum Beispiel aufgrund von Streitigkeiten mit den Nachbarn, dem Arbeitgeber oder einem Unfall: Ein Anwalt ist unter Umständen sehr schnell und unvorhergesehen notwendig. Allerdings sind die Kosten, die für eine solche, rechtliche Beratung anfallen, zumeist nicht zu verachten, denn oftmals kommen Summen zustande, mit denen der Mandant nicht gerechnet hat.
Die Bearbeitung es jeweiligen Anliegens, das Schreiben von Briefen, Verhandlungen mit der Gegenpartei und Gerichtstermine: Ein solcher Prozess ist zumeist sehr langwierig und kostenintensiv, was den Geldbeutel deutlich schmälert. Übersteigen die anfallenden Beträge jedoch die eigenen Möglichkeiten, ist schnelles Handeln unabdingbar.
Bezahlung
Am besten ist es, wenn die anfallenden Kosten selbst bezahlt werden können.
Im Idealfall können die Anwaltskosten ganz einfach mithilfe des Girokontos beglichen werden. Wer eine Rechtsschutzversicherung sein Eigen nennt, kann die anfallenden Rechnungen dort einreichen, sodass diese entweder den Gesamtbetrag oder zumindest einen Teil der benötigten Summe begleicht.
Alternativ dazu ist es möglich, das Sparguthaben zu plündern, um die Kosten zu stemmen. Allerdings kann es durchaus sein, dass dieses nicht ausreicht oder das im Moment keine gesparten Gelder vorhanden sind.
Anwalt abbezahlen
Bei manchen Anwaltskanzleien ist die Zahlung der anfallenden Summe per Raten möglich.
Einige Anwälte bieten ihren Klienten auch eine Ratenzahlung des gesamten, anfallenden Betrages an. Diese Möglichkeit ist in der Regel eine gute Option, um die Summe für den rechtlichen Beistand zu bezahlen. Denn ganz gleich, ob die Streitigkeiten schnell beigelegt werden können oder ob sich die Verhandlungen hinziehen: Dank der Ratenvereinbarung direkt beim Anwalt ist die Bezahlung sichergestellt.
Allerdings bietet nicht jeder Anwalt diese Möglichkeit an. Dazu kommt, dass hier oftmals kein allzu großer Spielraum hinsichtlich der Ratenhöhe besteht.
Privatkredit
Ein Darlehen von einer anderen privaten Person bietet vielfältige Vorteile.
Eine weitere Option, um die Anwaltskosten zu bezahlen, ist die Aufnahme eines Privatkredits. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich hierbei jedoch nicht um einen Kredit, den die Banken vergeben, sondern um ein Darlehen, das von einer anderen, privaten Person vergeben wird.
Dabei kann es sich beispielsweise um die Eltern ebenso handeln, wie um die Schwiegereltern, Geschwister oder andere Verwandte. Vielleicht wird aber auch ein Arbeitskollege oder Freund nach einem solchen Kredit gefragt.
Ein Privatkredit bietet vielfältige Vorteile. Dazu gehört zum Beispiel, dass es bei einer solchen Darlehensvergabe weder zu einer Abfrage, noch zu einer Eintragung bei der Schufa kommt. Somit wirkt sich diese nicht auf die Kreditwürdigkeit des Darlehensnehmer aus. Dazu kommt, dass bei einem Privatkredit in der Regel lediglich ein niedriger Zinssatz oder sogar überhaupt keine Zinsen zu bezahlen sind. Der eigene Geldbeutel wird so deutlich entlastet.
Außerdem profitiert man bei einem Darlehen von Privat über eine sehr hohe Flexibilität, denn die beiden Kreditparteien sind in der Gestaltung der Darlehensvergabe vollkommen frei. So kann es beispielsweise sein, dass der Kreditnehmer dem Darlehensnehmer einen gewissen Betrag überlässt, den dieser langsam zurück bezahlt. Oder der Kreditgeber begleicht jede anfallende Rechnung und der Darlehensnehmer begleicht diese anschließend, je nach seinen Möglichkeiten.
Ob regelmäßige oder unregelmäßige Ratenzahlung oder auch die Tilgung des Gesamtbetrages: Hier müssen sich Kreditgeber und -nehmer lediglich einig werden.
Es ist zwar möglich, einen Privatkredit nur mündlich abzuschließen, empfehlenswert ist dies allerdings nicht. Um etwaigen Missverständnissen und Streitigkeiten vorzubeugen, empfiehlt sich auch hier ein schriftlicher Darlehensvertrag. Außerdem ist es generell ratsam, vorab gut zu überlegen, von welcher Person man sich die Gelder ausleiht. Denn unter Geldfragen können beispielsweise im schlimmsten Fall auch Freundschaften leiden oder sogar auseinander gehen.
Ratenkredit
Die Kosten für einen rechtlichen Beistand können ganz einfach auch mithilfe eines klassischen Ratenkredits bezahlt werden.
Eine weitere, gute Option, um die anfallenden Anwaltskosten zu begleichen, ist die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits. Da hier der Bank der Kreditgeber ist, muss sonst niemand von der Darlehensaufnahme erfahren.
Um die benötigte Kreditsumme abschätzen zu können, ist es möglich, den Anwalt direkt danach zu fragen: In der Regel ist er in der Lage, einen gewissen Richtwert anzugeben. Hier sollte zwar nicht mehr Geld aufgenommen werden als benötigt wird aber ein gewisser Puffer als Notfall, falls die Kosten wider Erwarten doch etwas höher ausfallen ist, ist empfehlenswert.
Da es sich bei einem klassischen Ratenkredit um ein sogenanntes zweckungebundenes Darlehen handelt, kann die Kreditsumme frei nach Wunsch verwendet werden. Die Banken fordern beim Darlehensnehmer diesbezüglich auch keine Nachweise an.
Damit das Kreditinstitut ein klassisches Ratendarlehen vergibt, ist es jedoch notwendig, dass der Antragsteller die verschiedenen Voraussetzungen hierfür erfüllt. Die jeweiligen Vorgaben können zwar beispielsweise je nach Kreditinstitut und Darlehenshöhe variieren, aber in der Regel wird hier vor allem auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe sowie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa geachtet. Des Weiteren verlangen die Banken zumeist ein deutsches Girokonto und einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland.
Die Rückzahlung des klassischen Ratenkredits erfolgt in Form von monatlich gleichbleibenden Raten. Dabei ist es in den meisten Fällen, in einem gewissen Umfang, möglich, die Ratenhöhe und Laufzeit mit der Bank abzusprechen. Sobald die letzte Rate bezahlt ist, ist der klassische Ratenkredit vollständig getilgt. Da sich die Monatsraten in ihrer Höhe nicht verändern, profitiert der Kreditnehmer bei einem solchen Darlehen von einer sehr guten Planbarkeit.
Dispositionskredit
Die Kosten für den Anwalt mit dem Dispositionskredit zu tilgen, ist zumeist kaum möglich.
Ein Dispositionskredit, also die Möglichkeit des Überziehens des eigenen Kontos, eignet sich dagegen nur bedingt zur Begleichung von Anwaltskosten. Das kommt zum einen daher, dass die Anwaltskosten oftmals höher ausfallen als der von der Bank eingeräumte Verfügungsrahmen und zum anderen aufgrund der hohen Zinsen, die beim Dispo verlangt werden.
Wird jedoch beispielsweise nur eine kurze, rechtliche Beratung in Anspruch genommen oder ist es lediglich notwendig, dass der Anwalt einen oder zwei Briefe schreibt, dann kann der Dispo, zur kurzfristigen, finanziellen Überbrückung, eine gute Wahl sein. Allerdings sollte die betreffende Summe anschließend am besten wieder sehr schnell ausgeglichen werden, da andernfalls hohe Zinsen anfallen. Das Zinsniveau des Dispositionskredit ist in der Regel deutlich höher als bei einem klassischen Ratenkredit.