Nicht immer ist es notwendig, ein langfristiges Darlehen aufzunehmen, dass über viele Jahre hinweg abbezahlt wird. Manchmal reicht vollkommen ein kleinerer Kredit aus, der mit einer kürzeren Laufzeit ausgestattet ist und dafür genutzt werden kann, einen kurzzeitigen, finanziellen Engpass zu überwinden. Doch welche Darlehensarten bieten sich hierfür an?
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Kurzfristiger Kredit: Warum?
Ein kurzfristiger Kredit ist dann eine gute Wahl, wenn für eine kurze Zeit mehr Gelder benötigt werden. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass dringend ein Handwerker gerufen oder das Auto in die Werkstatt muss und der Rechnungsbetrag höher ausfällt, als erwartet. Vielleicht streikt aber auch der Kühlschrank oder die Spülmaschine und ein neues Gerät muss erstanden werden.
In solchen und ähnlichen Fällen bietet sich ein kurzzeitiger Kredit auf ideale Weise an: So kann hiermit die notwendige Anschaffung getätigt beziehungsweise die notwendige Reparatur durchgeführt werden und anschließend wird das Darlehen innerhalb eines recht kurzen Zeitrahmens zurück bezahlt. Dementsprechend ist man hier auch nicht langfristig an die Rückzahlung gebunden.
Kreditarten
Dispositionskredit, Mini- oder klassischer Ratenkredit kommen hier zumeist infrage.
Um einen kurzfristigen, finanziellen Engpass zu überbrücken, bieten sich verschiedene Kreditarten an. Sehr beliebt hierfür ist zum Beispiel der Dispositionskredit.
Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein herkömmliches Darlehen, da die Bank dem Darlehensnehmer den Kreditbetrag nicht ausbezahlt. Hier wird im Gegenteil lediglich ein bestimmter Überziehungsrahmen für das betreffende Konto, bei dem es sich in der Regel um das Girokonto handelt, eingerichtet. Zumeist vergeben die Banken die Möglichkeit, dass eine Überziehung von maximal bis zu drei monatlichen Nettogehältern durchführbar ist. Auf Wunsch des Kreditnehmers ist es jedoch ebenfalls möglich, einen geringeren Betrag als Überziehungssumme auszuwählen. Der Dispo zeichnet sich unter anderem durch seine hohe Flexibilität aus: So ist es dem Darlehensnehmer machbar, den Kredit je nach Wunsch zu nutzen. Das bedeutet, dass es ihm überlassen bleibt, ob sich das Konto im Plus- oder Minusbereich befindet. Die Rückzahlung erfolgt, sofern nichts anderes vereinbart wurde, ebenfalls im eigenen Ermessen. Dementsprechend existiert hier keine bestimmte, monatliche Rate, sondern es wird je nach Wunsch und Möglichkeit ein bestimmter Betrag auf dem Konto belassen, bis sich dieses wieder im Plusbereich befindet. Eine weitere Besonderheit des Dispositionskredits ist, dass der Dispo immer wieder genutzt werden kann, wenn er einmal eingerichtet ist. Allerdings ist ein großer Nachteil des Darlehens der Zinssatz, der im Allgemeinen recht hoch ausfällt. So müssen Darlehensnehmer für die Nutzung des Dispositionskredit gemeinhin tief in die Tasche greifen.
Alternativ hierzu ist aber auch machbar, sich für einen Minikredit zu entscheiden. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, werden hier lediglich kleinere Darlehenssummen vergeben. Diese können je nach Anbieter deutlich schwanken. So ist es zum Beispiel möglich, hier einen Kreditbetrag von ab 50 oder auch 100 Euro bis hin zu 5.000 Euro zu beantragen. Angehende Darlehensnehmer, die eine bestimmte Kredithöhe benötigen, sollten sich aufgrund dessen am besten vorab erkundigen, ob die Bank die gewünschte Darlehenssumme als Minikredit vergibt. Bei einem solchen Darlehen handelt es sich um einen Ratenkredit. Allerdings kann es, je nach Darlehenssumme und Angebot, auch möglich sein, den betreffenden Betrag in einer Einmalzahlung zurück zu bezahlen. Eine solche Vorgehensweise bietet sich zum Beispiel dann an, wenn eine Rechnung beglichen werden muss und die Kreditsumme jedoch bereits wieder mit dem nächsten Gehaltseingang zurückzahlbar ist. Ebenso ist es jedoch auch machbar, den aufgenommenen Kreditbetrag in monatlich gleichbleibenden Raten zurück zu bezahlen. Die Höhe der Raten sowie ebenfalls die Laufzeit des Darlehens kann zumeist, in einem gewissen Umfang, m it der Bank abgesprochen werden. Allerdings stehen die Ratenzahlungen, im Gegensatz zum Dispositionskredit, hier fest. Das bedeutet, dass der Darlehensnehmer dazu verpflichtet ist, jeden Monat die im Vertrag vereinbarte Kreditrate zu begleichen.
Ist es jedoch notwendig, eine höhere Darlehenssumme aufzunehmen, dann kann auch ein klassischer Ratenkredit eine Option sein. In der Regel unterscheidet sich ein solches Darlehen von einem Minikredit lediglich darin, dass hier eben nicht nur kleinere Kreditsummen vergeben werden. Dementsprechend ist es hiermit nicht nur möglich, einen kurzzeitigen, finanziellen Engpass zu überbrücken, sondern es ist zum Beispiel ebenfalls machbar, sich eine größere Anschaffung, eine Reise oder Ähnliches zu gönnen. Allerdings muss hier dann natürlich auch eine längere Laufzeit hingenommen werden.
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist die Erfüllung diverser Vorgaben der Banken erforderlich.
Damit ein Antragsteller jedoch einen der genannten Kredite erhält, ist es notwendig, dass verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Auch wenn diese, vor allem beim Dispositionskredit und Minikredit, in der Regel etwas „lockerer“ gehandhabt werden, so ist das Erfüllen einiger Vorgaben dennoch unabdingbar. Allerdings sollten angehende Kreditnehmer hier auch beachten, dass die verschiedenen Voraussetzungen je nach Bank variieren können.
Üblich ist jedoch zumeist, dass ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe vorhanden sein muss. Bei der Aufnahme eines Minikredits beziehungsweise einer kleineren Darlehenssummen, als Beispiel, muss dieses jedoch gemeinhin nicht allzu hoch ausfallen.
Ebenso ist eine gute Bonität sowie ebenfalls eine positive Auskunft der Schufa unabdingbar. Aber auch ein deutsches Girokonto und ein fester Wohnsitz ist üblicherweise ein „Muss“.
Des Weiteren ist es unabdingbar, dass der Kreditnehmer mindestens 18 Jahre alt ist, da die Banken an Minderjährige generell keine Darlehen vergeben. Der Hintergrund hierfür ist, dass man einerseits erst mit der Volljährigkeit voll geschäftsfähig ist und andererseits soll diese Vorgabe vor einer etwaigen Überschuldung, bereits in jungen Jahren, schützen.
Sollte es dem angehenden Darlehensnehmer nicht möglich sein, die verschiedenen Vorgaben zu erfüllen, dann erfolgt in der Regel keine Kreditvergabe. Allerdings ist es dennoch nicht zwangsläufig notwendig, auf ein solches Darlehen zu verzichten: mithilfe eines Bürgen oder zweiten Kreditnehmer, der jedoch seinerseits die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllen muss, ist es zumeist dennoch möglich, zu dem gewünschten Kredit zu gelangen.
Als Bürge beziehungsweise zweiter Darlehensnehmer kommen zumeist die verschiedensten Personen infrage. So ist es etwa möglich, die Eltern, Großeltern, Geschwister oder auch weitere Verwandte hierum zu bitten. Ebenso gut können Bekannte beziehungsweise gute Freunde hier „einspringen“.
Wichtig hierbei ist jedoch, dass sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer voll und ganz darüber bewusst ist, welche Verpflichtung er hier eingeht. Denn sollte es tatsächlich geschehen, dass der eigentliche Darlehensnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage ist, die Kreditschuld zu begleichen, dann tritt die Bank auf den Bürgen/zweiten Darlehensnehmer zu und fordert von der betreffenden Person die Tilgung der kompletten, restlichen Kreditschuld. Dementsprechend möchte eine Bürgschaft, ebenso wie eine zweiter Darlehensnehmerschaft, gut überlegt sein.