Immobilienbesitzer, die ihre Eigentumswohnung oder ihr Haus modernisieren wollen, benötigten für Ihr Vorhaben in der Regel einen Kredit. Üblicherweise wird in einer solchen Situation schnell an einen Modernisierungskredit gedacht. Allerdings muss es hierfür nicht zwangsläufig ein solches Darlehen sein, denn es existieren auch einige gute Alternativen.
Inhalt
Modernisierungskredit
Bei einem Modernisierungskredit handelt es sich um ein zweckgebundenes Darlehen, dass von den Banken nur an Immobilienbesitzer vergeben wird.
Modernisierungsdarlehen werden von den Banken lediglich an Besitzer von Immobilien vergeben. Der Grund hierfür ist, dass das Haus beziehungsweise die Eigentumswohnung in diesem Fall als Sicherheit dient. Um sicherzugehen, dass der angehende Kreditnehmer auch wirklich der Besitzer der betreffenden Immobilie ist, verlangen die Banken in der Regel als Nachweis die Vorlage des Grundbuchauszuges.
Eine Besonderheit hierbei ist, dass die betreffende Immobilie nicht zwangsläufig bereits abbezahlt sein muss. So ist es zum Beispiel trotz einer noch laufenden Baufinanzierung möglich, einen Modernisierungskredit aufzunehmen, um mithilfe der Darlehenssumme beispielsweise die Elektrik der Immobilie zu erneuern. Wichtig hierbei ist jedoch die Höhe des Einkommens des Antragstellers.
Wie bei einem klassischen Ratenkredit wird ebenfalls der Modernisierungskredit ganz einfach in monatlich gleichbleibenden Raten abbezahlt. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass es sich bei einem Modernisierungskredit um ein zweckgebundenes Darlehen handelt. Das bedeutet, dass die Kreditsumme lediglich für den Zweck ausgegeben werden darf, der bei der Bank angegeben wir. Dementsprechend fordern die Kreditinstitute hier in der Regel auch dementsprechende Nachweise.
Bei einem Modernisierungskredit vergeben die Banken zumeist eine Darlehenssumme von 5.000 bis 50.000 Euro.
Alternativen
Eine sehr gute Alternative zu einem Modernisierungskredit ist beispielsweise der Renovierungskredit, der klassische Ratenkredit sowie ebenfalls die Baufinanzierung.
Es ist zur Finanzierung der Modernisierung jedoch nicht unbedingt notwendig, einen Modernisierungskredit auszuwählen; hier existieren durchaus einige interessante Alternativen.
So bietet sich für ein derartiges Vorhaben zum Beispiel die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Vorteilhaft hierbei ist, dass ein solches Darlehen nicht zweckgebunden ist. Somit ist es dem Kreditnehmer möglich, die Darlehenssumme frei nach Wunsch zu verwenden. Dementsprechend fordern die Banken hier auch keinerlei Nachweise in Bezug auf die Verwendung der Kreditsumme an.
Allerdings müssen hier, aufgrund der fehlenden Zweckbindung, etwas höhere Zinssätze als beim Modernisierungskredit beglichen werden. Dafür genießt der Kreditnehmer jedoch eine deutlich höhere Flexibilität.
Antragsteller erhalten bei einem klassischen Ratenkredit eine Darlehenssumme, die sich in der Regel zwischen 500 und 50.000 Euro bewegt.
Einige Banken bieten zusätzlich zu Modernisierungskrediten ebenfalls Renovierungskredite an. Hier sind die Übergänge allerdings fließend, sodass einige Kreditinstitute beispielsweise auch nur eine der beiden genannten Kreditarten offerieren.
Sollten beide Varianten angeboten werden, ist es unbedingt ratsam, sich vorab gut dahingehend zu erkundigen, welche Kreditart für welches Vorhaben infrage kommt. Andernfalls kann es unter Umständen später zu Problemen kommen, wenn die betreffende Modernisierungsmaßnahme von der Bank eigentlich der jeweils anderen Kreditart zugeordnet wurde.
Renovierungskredite sind ebenfalls in monatlich gleichbleibenden Raten abzubezahlen, wobei die Kreditsumme üblicherweise ebenso hoch ausfällt, wie bei einem Modernisierungskredit.
Steht jedoch eine größere Modernisierung an, dann ist es ebenfalls möglich, auf eine Baufinanzierung zurück zu greifen. Hier profitieren Kreditnehmer von sehr günstigen Zinssätzen. Allerdings nimmt die Bank bei der Vergabe eines solchen Darlehens in der Regel immer einen Grundbucheintrag vor. Aufgrund dessen kommt es hier, durch den höheren Aufwand bei der Kreditbeantragung, oftmals auch zu längeren Wartezeiten, bis der Kredit bewilligt und die Darlehenssumme ausbezahlt wird.
Des Weiteren muss hierbei beachtet werden, dass die Banken bei einer Baufinanzierung üblicherweise einen hohen Eigenkapitalanteil verlangen. Dieser kann bis zu 40 Prozent des gewünschten Darlehensbetrages ausmachen. Aufgrund ist die Aufnahme eines Baukredits zumeist erst dann lohnenswert, wenn es um Summen ab 50.000 Euro geht.
Fördermittel
Je nach Bundesland und Gemeinde werden bei den verschiedensten Modernisierungsvorhaben unterschiedliche Förderprogramme angeboten.
Zusätzlich zu der Aufnahme eines Kredits bietet es sich bei einem Modernisierungsvorhaben ebenfalls an, staatliche Fördermittel zu beantragen. Diese werden dann vergeben, wenn beispielsweise die Modernisierung eines Altbaus ansteht, die Immobilie altersgerecht umgebaut werden soll oder man eine energetische Sanierung in Betracht zieht.
Je nach Bundesland und Gemeinde differenzieren sich hier die jeweiligen Programme voneinander, sodass es unbedingt ratsam ist, sich vor Ort genauer zu erkundigen.
Angebote vergleichen
Durch einen Angebotsvergleich ist es nicht nur möglich, von günstigen Zinssätzen zu profitieren, sondern es können ebenfalls diverse Sonderleistungen verglichen beziehungsweise in Anspruch genommen werden.
Modernisierungs- und Renovierungskredite werden, ebenso wie klassische Ratenkredite und Baufinanzierungen, von verschiedenen Banken angeboten. Aufgrund dessen ist es unbedingt empfehlenswert, hier die diversen Offerten zunächst gut miteinander zu vergleichen.
Die jeweiligen Angebote differenzieren sich zum Beispiel bereits durch unterschiedliche Zinssätze oftmals deutlich voneinander. Dabei kann jedoch eine Differenz von nur wenigen Prozentpunkten bereits dafür sorgen, dass hier, je nach Kreditsumme, Einsparungen von mehreren hundert Euro oder sogar mehr möglich sind.
Außerdem bieten die Banken, je nach Darlehensart und ihren eigenen Richtlinien, ebenfalls diverse Sonderleistungen an. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen. Auf diese Weise ist es machbar, einen Teil des Darlehens vorzeitig abzubezahlen, sodass der Kreditnehmer das Darlehen nicht nur schneller begleichen kann, sondern ebenfalls einiges an Zinsen spart.
Zu den weiteren Sonderleistungen gehört zum Beispiel ein variabler Tilgungssatz ebenso wie das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall. Letzteres ist etwa dann von Vorteil, wenn plötzlich eine größere Rechnung, wie etwa von einem Handwerker, beglichen werden muss. Um diese Bezahlen zu können und dennoch nicht den Kredit in Gefahr zu bringen, bietet es sich an, von dieser Sonderleistung Gebrauch zu machen.
Durch eine variablen Tilgungssatz ist es dagegen machbar, sich die Rückzahlung des Kredits angenehmer zu gestalten. Kommt der Kreditnehmer zum Beispiel in den Genuss einer Gehaltserhöhung, dann bietet es sich an, die Tilgung des Darlehens zu erhöhen. So ist es auch auf diese Weise möglich, die Darlehensschuld schneller zu begleichen und Zinsen zu sparen. Müssen dagegen Gehaltseinbußen vorgenommen werden, dann ist es ebenfalls machbar, die Tilgung herabzusetzen.
Fazit
Bevor ein Modernisierungskredit in Anspruch genommen wird, empfiehlt es sich, ebenfalls die Alternativen in Augenschein zu nehmen. Dazu gehört neben dem Renovierungskredit, sofern diese Kreditart gesondert angeboten wird, ebenfalls ein klassischer Ratenkredit sowie die Baufinanzierung.
Außerdem ist es oftmals durchaus lohnenswert, sich bei dem jeweiligen Bundesland und der Gemeinde nach etwaigen Fördermitteln zu erkundigen.
Des Weiteren sollte unbedingt ein Vergleich der verschiedenen Kreditangebote der diversen Banken stattfinden; auf diese Weise ist es zumeist möglich, sich günstige Zinssätze sowie verschiedene Sonderleistungen zu sichern.