Eine Vielzahl an Möbelhäuser lockt ihre Kunden immer wieder mit Null-Prozent-Finanzierungen. Auf diese Weise soll der Kauf von beispielsweise einzelnen Möbelstücken oder auch ganzen Küchen und vielem mehr angekurbelt werden. Was sich jedoch zunächst wie ein regelrechtes Schnäppchen und eine sehr gute Gelegenheit anhört, stellt sich im Nachhinein oftmals als das genaue Gegenteil heraus.
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Warum Möbel auf Raten kaufen?
Durch die Möglichkeit der monatlichen Ratenzahlung lassen sich Wohnträume erfüllen.
Der Kauf von Möbeln ist im Allgemeinen eine sehr kostspielige Angelegenheit. Wird beispielsweise ein neues Sofa oder eine Wohnlandschaft benötigt, muss hierfür in der Regel mit einer recht hohen Summe gerechnet werden. Einen derart hohen Betrag kann oder möchte jedoch nicht jeder auf einmal aufbringen beziehungsweise ausgeben. Genau hier kommt der Ratenkauf für Möbel ins Spiel: Ohne extra zu einer Bank gehen zu müssen, ganz einfach direkt beim Möbelkauf beantragbar, lassen sich somit auf äußerst unkomplizierte Weise die schönste Wohnträume realisieren.
Dank der überschaubaren Raten, die üblicherweise in einem gewissen Rahmen ausgewählt werden können, ist es möglich, Sessel, Sofa und Co monatlich abzubezahlen. Wenn hier dann auch noch eine Null-Prozent-Finanzierung dazu kommt, ist es natürlich umso besser, denn hier fallen dann sozusagen die Zinsen einfach weg und es wird nur der reine Kaufpreis zurückbezahlt. So oder so ähnlich ist zumindest die übliche Meinung. Doch ganz so einfach verhält es sich bei einer Null-Prozent-Finanzierung für Möbel leider nicht.
Was gilt es, zu beachten?
Bei einer Null-Prozent-Finanzierung müssen verschiedene Dinge beachtet werden, dazu gehört etwa das fehlende Widerrufsrecht.
Bieten Möbelhäuser eine solche Finanzierungsart an, dann ist es in der Regel so, dass nicht alle Aspekte des Kaufs eindeutig offen vorgelegt werden. So ist es zum Beispiel möglich, dass die Null-Prozent-Finanzierung nicht für den kompletten Zeitraum der Abzahlung gewährleistet wird, sondern lediglich für einen Bruchteil dessen. Allerdings ist das für den Käufer oftmals nicht ersichtlich und die Verkäufer versäumen es oftmals, ihre Kunden diesbezüglich aufzuklären.
Doch ist noch nicht alles, denn eine Null-Prozent-Finanzierung von Möbeln bietet weitere Risiken. So existiert bei einem solchen Verkauf kein Widerrufsrecht. Die einzige Ausnahme hiervon ist, wenn das Widerrufsrecht explizit im Vertrag schriftlich verankert ist. Des Weiteren verlieren die Käufer durch dies Art der Finanzierung ebenfalls ihre diversen Verbraucherschutzrechte. Der Grund hierfür ist, dass ein Kontrakt, der eine Null-Prozent-Finanzierung beinhaltet, nicht zu den Verbraucherkrediten zählt. Hier wird normalerweise mit den Zinsen ebenfalls die Gewährung des Kredits bezahlt. Da es bei einer solchen Finanzierung jedoch keine Zinsen gibt, wird diese nicht als Darlehensvertrag angesehen und so existiert ebenfalls kein Anspruch auf Verbraucherschutzrechte. Aber auch, wenn man es sich noch einmal anders überlegen sollte, kommt es häufig zu Schwierigkeiten. So ist es beispielsweise möglich, dass die neuen Möbel Schäden aufweisen und man aufgrund dessen von dem Kaufvertrag zurücktreten möchte.
Das ist zwar durchaus möglich aber die Raten, die an die Bank zu bezahlen sind, müssen auch weiterhin beglichen werden. Ein ebenfalls nicht uninteressanter Aspekt ist, dass die Bank einen Anspruch auf eine vollständige Bezahlung der Raten besitzt. Da der Verbraucherschutz fehlt und keine Zinsen beglichen werden, ist das Schutzrecht hier nicht anwendbar, dass bei anderen Krediten jedoch eingreifen würden. Aus diesem Grund hieraus ist die Bank dazu berechtigt, die komplette Zahlung des Darlehens zu verlangen.
Kostenintensive Finanzierungsart
Versteckte Kosten für oftmals dazu, dass die Null-Prozent-Finanzierung sehr teuer ausfällt.
Eine Null-Prozent-Finanzierung kann sich recht schnell in eine sehr kostenintensive Finanzierungsart „verwandeln“. So sind hier in der Regel keine Barzahlungsrabatte möglich und etwaige Zusatzkosten sind oftmals gut versteckt. Kaum jemand weiß beispielsweise, dass bei einer Null-Prozent-Finanzierung oftmals ganz automatisch auch eine Restschuldversicherung abgeschlossen wird. In diesem Fall wird die anfallende Versicherungssprämie ganz einfach zu der Nettosumme des Darlehens dazu gerechnet. Auf diese Weise steigt jedoch der Effektivzinssatz deutlich an.
Sollte es sich so verhalten, dass der Käufer zur Bezahlung der monatlichen Raten den Dispositionskredit seines Girokontos in Anspruch nehmen muss, dann müssen zusätzlich die Zinsen hierfür beglichen werden. Was vielen Käufern ebenfalls nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass Ihnen zumeist ebenfalls ein Kreditrahmen zur Verfügung gestellt wird. Darüber klären die meisten Verkäufer ihre Kunden jedoch nicht auf; lediglich im Kleingedruckten ist dieses Detail ersichtlich. Sollte es einmal versehentlich geschehen, dass eine Rate nicht gezahlt wird, ist die Bank berechtigt, den Darlehensvertrag zu kündigen und die sofortige Zahlung der kompletten Kreditsumme zu verlangen, was die meisten Kreditnehmer vor Probleme stellen dürfte.
Alternative: ein Bankkredit
Ein Bankkredit ist in der Regel günstiger als die Null-Prozent-Finanzierung der Möbelhäuser.
Wer sich seine neuen Möbel jedoch auf Ratenzahlung finanzieren möchte, für denjenigen bietet sich eine weitaus bessere Alternative an: ein herkömmlicher Bankkredit. Selbst wenn hier in der Regel keine Null-Prozent-Finanzierung möglich ist, ist ein solches Darlehen zumeist deutlich günstiger. Zudem profitiert man hier von den diversen Vorteilen des Verbraucherschutzes und üblicherweise ebenfalls von keinen versteckten Kosten. So ist ein gängiger Ratenkredit hier bestimmt die bessere Lösung.
Eine Vielzahl an unterschiedlichen Kreditinstituten bietet mittlerweile Ratenkredite an. Hier ist es ebenfalls möglich, sich in einem gewissen Rahmen die Höhe der Raten sowie die Laufzeit des Darlehens auszusuchen. Dazu ist es natürlich nicht nur machbar, hierfür die Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut vor Ort aufzusuchen, sondern es ist ebenfalls machbar, den gewünschten Kredit bei einer Online-Bank zu beantragen. Internet-Kredite bieten außerdem zumeist den Vorteil, dass sie günstiger sind.
Wer sich schnell und einfach über die diversen Ratenkredit-Angebote der Banken informieren möchte, der nutzt hierfür am besten einen Kreditvergleich. Bei einem solchen Vergleich müssen zunächst nur einige wenige Daten eingegeben werden und schon erscheinen in sekundenschnelle genau die Banken, die die gewünschte Kreditart anbieten. Hat man sich hier für ein bestimmtes Darlehen entschieden, wird einfach darauf geklickt und normalerweise sofort zu der Seite des jeweiligen Anbieters weiter geleitet. So steht einer erfolgreichen Kreditvergabe sicherlich nichts mehr im Wege.
Fazit
Oftmals ist ein Bankdarlehen, dass in Raten abbezahlt wird, die bessere Alternative.
In den meisten Fällen sind die sogenannten Null-Prozent-Finanzierungen der diversen Möbelhäuser lediglich Lockangebote: Sie sollen die Kunden zum Kauf verleiten und sind dabei oftmals teurer als herkömmliche Ratenkredite, die von den verschiedensten Banken offeriert werden. Aufgrund dessen bietet es sich an, hierfür besser ein Bankdarlehen aufzunehmen, dass, trotz Zinssatz, in der Regel deutlich kostengünstiger ist. Außerdem trägt hier dann auch der Verbraucherschutz und auch die Beratungen der Banken sind normalerweise deutlich intensiver, als die in einem Möbelhaus.