Wenn Fenster in die Jahre kommen, werden sie beispielsweise blind oder undicht. Spätestens wenn es zieht, kalte Luft in den Wohnraum strömt und die Wärme nach draußen abzieht oder gar der Regen hindurch kommt, wird es Zeit, neue Modelle einzubauen. Somit tragen neue Fenster nicht nur zu einer schöneren Optik bei, sondern sie senken ebenfalls den Energieverbrauch.
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Kosten
Der Einbau neuer Fenster ist gemeinhin mit hohen Kosten verbunden, sodass die Aufnahme eines Kredits notwendig ist.
Der Einbau neuer Fenster ist jedoch in der Regel sehr kostspielig. So fallen pro Fenster beispielsweise schnell 500 bis 1.000 Euro oder auch mehr an. Der genaue Preis richtet sich unter anderem nach der benötigten Größe, Material, Form und Verglasung.
Allerdings gilt es hier, nicht nur den reinen Kaufpreis der Fenster mit einzukalkulieren, denn auch die Montagarbeiten müssen bezahlt werden. Diese belaufen sich oftmals auf circa 30 Prozent, wobei hier aber auch die Einbauzeit zu
berücksichtigen ist.
Dementsprechend summieren sich die Kosten hier gemeinhin recht schnell, sodass für den Einbau neuer Fenster gemeinhin eine recht hohe Summe benötigt wird. Das gilt vor allem dann, wenn bei einer Immobilie sämtliche Fenster ausgetauscht werden sollen. Beträge von circa 10.000 bis 20.000 Euro sind hier keine Seltenheit. Dementsprechend ist es in den meisten Fällen nicht möglich, die Kosten für neue Fenster von dem eigenen Girokonto zu begleichen, sodass die Aufnahme eines Kredits notwendig wird.
Modernisierungskredit
Neue Fenster lassen sich mithilfe eines Modernisierungskredits finanzieren.
Modernisierungskredite sind zweckgebunden und werden von den Banken lediglich an Wohnungseigentümer vergeben. Der Hintergrund hierfür ist, dass es Mietern nicht erlaubt ist, bauliche Änderungen vorzunehmen. Dementsprechenden verlangen die Kreditinstitute, als Nachweis des Eigentums, üblicherweise einen aktuellen Grundbuchauszug. Dies jedoch hat auch einen nicht zu verachtenden Vorteil: So bieten die Banken ihren Kunden gemeinhin einen günstigeren Zinssatz an. Oftmals handelt es sich immerhin um etwa ein bis zwei Prozent, die der Zins im Vergleich zu einem zweckungebundenen Ratendarlehen günstiger ausfällt. Zwar hört sich dies zunächst nach nicht viel an, jedoch kommt hier oftmals, je nach Darlehenssumme, eine Ersparnis von mehreren Hundert Euro oder auch mehr zustande.
Um einen Modernisierungskredit zu erhalten, muss der Darlehensnehmer verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen, eine gute Bonität sowie ebenfalls eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch ein deutscher Wohnsitz und ein deutsches Girokonto sind gemeinhin ein „Muss“. Unter Umständen kann es zudem sein, dass die Bank, neben der Vorlage des aktuellen Grundbuchauszugs, ebenfalls Sicherheiten verlangt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um einen Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung handeln. Die genauen Kreditvoraussetzungen können je nach Bank schwanken.
Sobald der Darlehensantrag und der Grundbuchauszug bei dem Kreditinstitut eingereicht wurde, überprüft das Kreditinstitut die Bonität des Antragstellers. Wird das Darlehen genehmigt, überweist die Bank den Kreditbetrag auf das im Darlehensvertrag genannte Konto; üblicherweise handelt es sich hierbei um das Girokonto.
Dementsprechend ist es im Anschluss möglich, die benötigten Fenster zu kaufen beziehungsweise einbauen zu lassen.
Im Rahmen eines Modernisierungskredits vergeben die Banken gemeinhin Summen von ab 5.000 bis zu 50.000 Euro. Der Darlehensbetrag wird anschließend in monatlichen Raten an die Bank zurück bezahlt.
Kreditangebote vergleichen
Durch einen Vergleich der Kreditangebote lässt sich die Darlehensrückzahlung angenehmer gestalten und einiges sparen.
Da sich die Darlehensangebote der diversen Banken oftmals deutlich voneinander unterscheiden, ist es unbedingt ratsam, die diversen Offerten gut miteinander zu vergleichen. Als idealer Vergleichsfaktor bietet sich hier der effektive Jahreszins an, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzinssatz, bereits sämtliche Darlehenskosten enthält. Da der Finanzmarkt hart umkämpft ist, existieren bei den diversen Kreditangeboten durchaus nicht zu verachtende Differenzen, sodass durch einen
guten Vergleich oftmals einiges gespart werden kann.
Es ist jedoch ratsam, nicht nur dem Zinssatz der verschiedenen Kreditangebote zu vergleichen, sondern ebenfalls die jeweiligen Sonderleistungen, die die Banken offerieren. Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall, kostenfreie Sondertilgungen und ein variabler Tilgungssatz. Mithilfe der verschiedenen Sonderleistungen ist es beispielsweise oftmals möglich, einiges zu sparen und die Rückzahlung des Kredits, in einem gewissen Umfang, angenehmer zu gestalten.
KfW-Kredite
Die KfW-Bank vergibt in vielen Fällen zinsgünstige Kredite und Zuschüsse.
Ist der Einbau neuer Fenster gewünscht, dann tragen diese oftmals dazu bei, die Energieeffizienz der Immobilie zu verbessern. Gut zu wissen ist hierbei, dass der Staat bei derartigen und ähnlichen Vorhaben verschiedene Förderungen, in Form von Zuschüssen und günstigen Darlehen, vergibt. Dies geschieht gemeinhin über die KfW-Bank. Einmalige Zuschüsse müssen in der Regel sogar überhaupt nicht zurück bezahlt werden.
Allerdings lassen sich die dementsprechenden Zuschüsse beziehungsweise günstigen Darlehensangebote üblicherweise nicht direkt bei der KfW-Bank beantragen; dies übernimmt das Kreditinstitut, bei dem der Modernisierungskredit aufgenommen wird.
Aufgrund der Zinsersparnisse lohnt es sich jedoch auf jeden Fall, bei der Bank diesbezüglich nachzufragen. Oftmals verhält es sich aber auch so, dass das Kreditinstitut von seine Antragsteller von selbst auf diese Möglichkeit hinweist.
Voraussetzungen nicht erfüllbar?
Ist es dem Antragsteller nicht möglich, die verschiedenen Voraussetzungen der Bank zu erfüllen, dann kann ein solventer Bürge oder zweiter Kreditnehmer hierbei weiterhelfen.
Es kann jedoch auch geschehen, dass ein Modernisierungskredit dringend benötigt wird, da beispielsweise die Fenster undicht sind, aber die Bank verweigert die Darlehensvergabe. Das kann zum Beispiel bei einer schlechten Bonität oder einem zu geringen Einkommen der Fall sein.
Doch auch in einer solchen Situation muss nicht zwangsläufig auf das gewünschte Darlehen verzichtet werden. So ist es etwa mithilfe eines Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer in der Regel dennoch machbar, den Kredit zu erhalten. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen erfüllt. Ist das der Fall, kommt es zumeist doch noch zu einer erfolgreichen Kreditvergabe.
Das kommt daher, dass die Bank durch den Bürgen beziehungsweise den zweiten Kreditnehmer von einer höheren Kreditabsicherung profitiert. Sollte es wider Erwarten geschehen, dass der eigentliche Darlehensnehmer plötzlich nicht mehr dazu in der Lage ist, die monatlichen Darlehensraten zu stemmen, dann tritt die Bank auf den zweiten Kreditnehmer beziehungsweise den Bürgen zu. Das bedeutet, dass die jeweilige Person dann für die restliche Darlehenssumme aufkommen muss. Sofern nichts anderes vereinbart wurde, haftet der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer im Allgemeinen im vollem Umfang. Aufgrund dessen sollte ein solches Vorgehen unbedingt vorab gut überlegt werden.
Zudem ist es hierbei auch wichtig, dass zwischen dem eigentlichen Darlehensnehmer und dem Bürgen/zweiten Kreditnehmer ein gutes bis sehr gutes zwischenmenschliches Verhältnis besteht. Denn Geldangelegenheiten haben schon oft für Streitigkeiten oder Zerwürfnisse gesorgt.