Wer sein Leben lang gearbeitet hat, möchte sich im Alter gerne etwas gönnen. Doch oftmals ist das nicht so einfach, denn vor allem größere Anschaffungen, wie zum Beispiel der Kauf neuer Möbel, belasten den Geldbeutel zumeist schwer. Mit einer kleinen Rente wird es jedoch schwierig, sich beispielsweise eine neue Couch oder Sitzgruppe zu leisten. Ein Rentnerkredit kann hier gemeinhin Abhilfe schaffen.
Inhalt
Rentnerkredit
Klassische Ratenkredite werden auch als Seniorendarlehen benannt. Allerdings kommt diese Bezeichnung heutzutage nicht mehr allzu häufig vor.
Bei einem Rentnerkredit handelt es sich im Grunde um nichts anderes als einen Ratenkredit, der als Darlehen für Senioren gedacht ist. Mittlerweile finden sich jedoch immer weniger dieser Angebote, die speziell als Rentnerkredit bezeichnet werden. Hier wird dann ganz einfach ein herkömmlicher Ratenkredit vergeben. Allerdings sind es hier lediglich verschiedene Bezeichnungen, denn die Darlehensart bleibt dieselbe.
Nach erfolgreicher Beantragung überweist die Bank den betreffenden Betrag auf das Konto des Antragstellers. Da ein klassischer Ratenkredit ein zweckungebundenes Darlehen ist, kann der Kreditbetrag somit frei nach Wunsch genutzt werden. Die Bank verlangt hierbei auch keinerlei Nachweise. Dementsprechend ist der Kreditnehmer bei einem solchen Darlehen sehr flexibel.
Die Rückzahlung erfolgt ganz einfach, in monatlich gleichbleibenden Kreditraten. Aufgrund dessen profitiert der Kreditnehmer hier auch von einer sehr guten Planbarkeit und hohen Übersichtlichkeit. Sobald die letzte Rate beglichen wurde, ist der Darlehensnehmer schuldenfrei.
Möbelkauf
Mithilfe des Rentnerkredits lassen sich die verschiedensten Möbelwünsche realisieren.
Da die Kreditsumme des Rentnerkredits beziehungsweise des klassischen Ratenkredits frei verwendet werden kann, steht es den Senioren vollkommen frei, sich für die unterschiedlichsten Möbel zu entscheiden. So ist es zum Beispiel möglich, eine neue Küche oder auch einen komplette Wohnlandschaft für das Wohnzimmer zu erstehen. Vielleicht werden aber auch neue Schlafzimmer- oder Badezimmermöbel benötigt? Oder es wird sich schlichtweg ein neuer Fernsehsessel gewünscht., bei dem Rücken-, Arm- und Fußlehnen verstellbar sind. Dank des Rentnerkredits lassen sich die verschiedensten Wünsche erfüllen.
Doch auch in welchen Unternehmen die Möbel gekauft werden, bleibt vollkommen dem Kreditnehmer überlassen. Ob beispielsweise in einem Küchenstudio, einem Möbelhaus oder Möbeldiscounter; hier entscheidet der Darlehensnehmer selbst. Ebenso gut ist es machbar, die neue Sitzgruppe und Co im Internet zu bestellen.
Beachtet werden sollte hierbei jedoch, dass die Möbel transportiert werden müssen. Ist das im eigenen Auto nicht möglich oder ist kein Fahrzeug vorhanden beziehungsweise sind die Möbel schlichtweg zu schwer, dann sollte man unbedingt ein Unternehmen auswählen, dass das gewünschte Mobiliar liefert. Außerdem ist es oftmals am besten, wenn die Möbel auch gleich von der Spedition, die sie liefert, aufgebaut werden. Lieferung und Aufbau sind in den meisten Fällen nicht im Kaufpreis enthalten; allerdings lassen sich ebenfalls diese Kosten ohne Weiteres mithilfe des Rentnerkredits stemmen.
Wer die gewünschten Möbel vor Ort kauft, ist dank des Rentnerdarlehens in der Lage, diese sofort bar zu bezahlen. Da einige Unternehmen bei Barzahlung einen gewissen Rabatt anbieten, kann auf diese Weise oftmals sogar einiges gespart werden. Sollte der Verkäufer diesbezüglich nichts erwähnen, kann man durchaus nachfragen, ob ein Barzahler-Rabatt, Preisnachlass oder ähnliches möglich ist.
Rentnerdarlehen: Alter
Je höher Alter und Kreditsumme, desto schwieriger wird die Kreditvergabe.
Die Bezeichnung „Rentnerdarlehen“ gibt zwar bereits einen deutlichen Hinweis darauf, dass diese Kreditart für Senioren gedacht ist, jedoch ist es, in Bezug auf das Alter, nicht unbegrenzt möglich, ein solches Darlehen zu erhalten. Allerdings variiert die Altersgrenze je nach Kreditinstitut. So kann es zum Beispiel sein, dass einige Banken bereits ab 60 oder 65 Jahren kein Darlehen mehr vergeben, während bei anderen Kreditinstituten die Altersgrenze bei bis zu 70 Jahren liegt.
Zudem kommt es hier auch auf die Höhe der gewünschten Darlehenssumme an: Je höher diese ausfällt, desto schwieriger wird es im Allgemeinen, einen solchen Kredit zu erhalten. Der Hintergrund hierfür ist, dass für die Banken das Darlehensrisiko steigt, umso älter ein Kreditnehmer ist. Wird die Darlehensvergabe aufgrund einer zu hohen Kreditsumme verweigert, dann bietet es sich an, einen niedrigeren Betrag zu beantragen.
Des Weiteren ist es durchaus möglich, dass die Banken unter Umständen Sicherheiten verlangen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Wertanlagen, wie etwa Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen handeln. Aber auch eine bereits abbezahlte Immobilie wird von den Kreditinstituten üblicherweise gerne als Sicherheit angenommen.
Vergibt die Bank jedoch aufgrund des Alters keinen Kredit, muss der Darlehenswunsch dennoch nicht unbedingt vollständig aufgegeben werden. In einem solchen Fall kann beispielsweise ein Kind als Bürge auftreten.
Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass der Bürge die diversen Kreditvoraussetzungen der Banken erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie ebenfalls eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Zudem muss Kind zumindest die Volljährigkeit erreicht haben, da an Minderjährige generell kein Darlehen vergeben wird. Die genauen Kreditrichtlinien können allerdings je nach Bank variieren.
Durch einen solventen Bürgen verringert sich für das Kreditinstitut das Darlehensrisiko, sodass die Chancen, den gewünschten Kredit zu erhalten, in der Regel deutlich steigen beziehungsweise einer Darlehensvergabe gemeinhin kaum mehr etwas im Wege steht.
Allerdings muss sich die betreffende Person darüber im Klaren sein, was die Aufnahme einer Bürgschaft bedeutet: Sollte der eigentliche Kreditnehmer, wider Erwarten, plötzlich nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatliche Darlehensrate zu stemmen, dann tritt die Bank auf den Bürgen zu. Das bedeutet, dass der Bürge, beispielsweise das betreffende Kind, anschließend für die Tilgung der restlichen, noch offenen Kreditschuld aufkommen muss. Außerdem wird hier gemeinhin, sofern nichts anderes im Darlehensvertrag vereinbart wurde, im vollen Umfang gehaftet.
Aufgrund dessen sollte eine Bürgschaft generell immer nur dann aufgenommen werden, wenn sichergestellt ist, dass die Monatsraten des Rentnerkredits im Notfall ohne Weiteres bezahlbar sind.
Fazit
Ein Rentnerkredit ist ein klassischer Ratenkredit, der gezielt für Senioren gedacht ist. Allerdings muss hierbei unbedingt beachtet werden, dass die Banken ab einem gewissen Alter keine Darlehen mehr vergeben. Außerdem ist es möglich, dass zu hohe Kreditsummen abgelehnt werden oder das die Kreditinstitute Sicherheiten verlangen.
Wird der Darlehenswunsch abgelehnt, kann jedoch zumeist ein solventer Bürge benannt werden, sodass es doch noch zu einer erfolgreichen Kreditvergabe kommt. Als Bürge bietet sich zum Beispiel ganz hervorragend ein volljähriges Kind an. Jedoch muss hierbei unbedingt beachtet werden, dass, im Falle eines Zahlungsausfalls des eigentlichen Kreditnehmers das jeweilige Kind für die restliche Darlehensschuld aufkommen muss.
Ein Rentnerkredit ist jedoch eine gute Option, um sich auch als Senior einige neue Möbel finanzieren zu können. Ob es sich hierbei beispielsweise um eine komplette, neue Küche oder um einen Fernsehsessel handelt, ist irrelevant, da die Kreditsumme frei nach Wunsch verwendet werden kann.