Ein Kredit kann für die unterschiedlichsten Dinge verwendet werden. Dazu zählt zum Beispiel eine neue Küchen-Ausstattung, ein neuer Computer oder auch schlichtweg die lang ersehnte Traum-Reise. Doch was ist hier die bessere Wahl: Die Aufnahme eines Darlehens von einer privaten Person oder doch eher ein Kleinkredit von der Bank?
Inhalt
Privatdarlehen
Ein privater Kredit bietet einige Vorteile, wie etwa die Gestaltungsfreiheit der diversen Modalitäten, allerdings birgt ein solches Darlehen ebenfalls Konfliktpotenzial.
Private Darlehen bieten zumeist den Vorteil, dass hier keine Zinsen verlangt werden. Allerdings sollte man hier Vorsicht walten lassen, denn nicht jeder ist bereit, dass eigene Geld zinslos zu verleihen. Dementsprechend ist es ratsam, sich hier nicht darauf zu verlassen, sondern besser nachzufragen, ob der gewünschte Kredit zinslos vergeben wird oder welcher Zinssatz greift.
Bei einem Privatdarlehen besteht Gestaltungsfreiheit: Das heißt, beide Vertragspartner können frei über die diversen Details verhandeln. Hierfür existieren keine Vorgaben.
So ist es beispielsweise auch dem Kreditgeber und -nehmer überlassen, wie lang die Laufzeit und wie hoch die monatlichen Raten ausfallen sollen. Das gilt ebenso für weitere Vereinbarungen, wie etwa, ob es möglich ist, im Notfall einmal eine Rate auszusetzen und ob auch zusätzliche Zahlungen durchgeführt werden können.
Auf jeden Fall empfiehlt es sich, das Darlehen mit den getroffenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten. Ein solches Schriftstück kann beispielsweise am Computer geschrieben und ausgedruckt werden. Nachdem der Kreditgeber sowie der Kreditnehmer sich davon überzeugt haben, dass der Inhalt stimmig ist, werden von jedem beide Varianten unterschrieben. So hält jede Partei einen schriftlichen Nachweis über die diversen Vereinbarungen in den Händen. Das ist wichtig, falls es wider Erwarten einmal zu einem Streit kommen sollte. So lässt es sich immer nachweisen, was besprochen wurde.
Wer ganz vorsichtig sein möchte, der kann den vertraglichen Inhalt natürlich auch noch von weiteren Personen bezeugen lassen, die nicht nur die diversen, besprochenen Details bestätigen, sondern die ebenfalls bezeugen, dass man im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gehandelt hat. Dies sollte dann jedoch am besten ebenfalls schriftlich, mit Unterschrift der Zeugen, festgehalten werden. Oder das Schriftstück wird von einem Notar beglaubigt. Allerdings fallen hierfür Kosten an, sodass verhandelt werden muss, wer diese trägt. Im Normalfall reicht jedoch ein einfaches Schriftstück, ein Darlehensvertrag zwischen Kreditgeber und -nehmer, vollkommen aus.
Ein Privatdarlehen kann zum Beispiel von den Eltern, Großeltern, oder auch von Freunden und Bekannten in Anspruch genommen werden. Allerdings birgt das Ausleihen von Geld oftmals ein gewisses Konfliktpotenzial. So können hierüber durchaus auch Unstimmigkeiten auftreten und Streitigkeiten aufkommen.
Des Weiteren kommt hier oftmals das Gefühl einer gewissen Abhängigkeit auf, das nicht jedem Kreditnehmer recht ist.
Kleinkredit
Ein Kleinkredit von einer Bank bietet eine hohe Flexibilität und kann für die verschiedensten Verwendungszwecke genutzt werden. Zudem ist der Kreditgeber hier von keiner anderen, privaten Person abhängig.
Bei einem Kleinkredit von einer Bank müssen die verschiedensten Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören zum Beispiel die Volljährigkeit, ein deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto. Des Weiteren legen die diversen Kreditinstitute einen hohen Wert auf eine gute Bonität sowie eine positive Schufa-Auskunft. Unabdingbar ist zudem ein regelmäßiges, festes sowie dementsprechend hohes Einkommen. Unter Umständen kann es zudem sein, dass die Banken Sicherheiten, wie etwa eine Immobilie oder auch eine Lebensversicherung, verlangen.
Üblicherweise handelt es sich bei einem Kleinkredit um ein Darlehen, dass zur freien Verwendung ausgegeben wird. Das heißt, hiermit kann der neue Laptop ebenso finanziert werden, wie die eigene Hochzeit. Dementsprechend profitiert man auch hier von einer hohen Flexibilität.
In einem gewissen Maße ist es zudem ebenfalls möglich, die Laufzeit sowie die Höhe der monatlichen Raten zu bestimmen. Oftmals schlagen die Banken hier wenigstens zwei Optionen vor, sodass man sich frei entscheiden kann, welche Variante für einen persönlich die bessere Wahl ist.
Zu den Vorteilen eines Kleinkredits gehört, dass die Höhe der Ratenzahlungen immer gleich bleibt: Somit handelt es sich hier um ein sehr gut planbares Darlehen. Außerdem ist man bei einem solchen Kredit nicht von einer bestimmten Person abhängig.
In vielen Fällen sind hier außerdem die verschiedensten Sondervereinbarungen möglich. Dazu gehören zum Beispiel kostenfreie Sondertilgungen. Die meisten Banken bieten diese zumindest einmal im Jahr bis zu einer bestimmten Höhe an. Auf diese Weise lässt sich einerseits das Darlehen schneller zurückbezahlen und andererseits senkt man somit die Zinskosten. Wurde vertraglich hier nichts vereinbart, kann es eventuell dennoch machbar sein, Sondertilgungen zu leisten. Geht die Bank auf diesen Vorschlag ein, wird hier jedoch in der Regel eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung fällig, die die Banken bei einer vorzeitigen Teilzahlung, aufgrund der entgangenen Zinszahlungen, erheben. Dementsprechend ist es ratsam, vorab gut durchzurechnen, ob sich eine Sondertilgung dennoch lohnt.
Zu den weiteren, möglichen Sondervereinbarungen gehören zum Beispiel ein Tilgungs-Wechsel und das Aussetzen einer Monats-Rate. Letzteres bietet sich etwa dann an, wenn plötzlich ein gewisser Betrag benötigt wird, wie etwa für eine größere Auto-Reparatur. Auf diese Weise kann der Wagen repariert werden, ohne dass die monatliche Ratenzahlung zu einem Problem wird.
Ein Tilgungswechsel ist dagegen dann vorteilhaft, wenn beispielsweise eine Gehaltserhöhung ansteht. Da der Kreditnehmer hier einen höheren Betrag zur Verfügung hat, ist es ihm dann auch möglich, eine höhere Tilgung zu bezahlen, wodurch ebenfalls eine schnellere Darlehens-Rückzahlung machbar ist. Aber auch wenn es sich anders herum verhält, also wenn das Gehalt gekürzt wird, kann ein Tilgungswechsel vorgenommen werden: Hier ist es dann machbar, die monatliche Rate zu senken.
Privatdarlehen oder Kleinkredit?
In vielen Fällen ist ein Kleinkredit die unkompliziertere Wahl: Hier ist man von niemanden abhängig und profitiert dennoch von einer recht hohen Flexibilität.
Bei der Wahl zwischen einem Privatdarlehen oder einem Kleinkredit kommt es immer auch auf die persönliche Situation an. Handelt es sich bei der Person, die das Geld ausleiht, um jemand vertrauenswürdigen, mit dem man bereits seit Jahren durch „dick und dünn“ gegangen ist, dann kann ein solches Darlehen durchaus eine gute Wahl sein. Denn immerhin können hier die diversen Details frei verhandelt werden und oftmals ist es sogar möglich, das gewünschte Darlehen zinslos zu erhalten. Allerdings sollte auch hier, oder sogar vor allem in einer solchen Situation, ein Darlehensvertrag niedergeschrieben werden.
Im Allgemeinen besteht jedoch bei einem Privatkredit immer ein gewisses Konfliktpotenzial. Dazu kommt, dass sich hier viele Kreditnehmer „abhängig“ fühlen. Aufgrund dessen ist es ratsam, sich vorab gut zu überlegen, ob man einen solchen Kredit annimmt oder ob man sich nicht besser für einen Kleinkredit von der Bank entscheidet.
Mit einem Kleinkredit ist man unabhängig von anderen Personen. Zwar gilt es hier, die verschiedensten Voraussetzungen zu erfüllen, doch auch hier ist es in einem gewissen Rahmen möglich, die Laufzeit beziehungsweise die Höhe der Raten auszuwählen. Diverse Sondervereinbarungen, wie etwa ein Tilgungswechsel und Sondertilgungen, sorgen dafür, dass ebenfalls bei einem Kleinkredit eine recht hohe Flexibilität gegeben ist. Die monatlich gleichbleibende Ratenzahlung trägt außerdem zu einer guten Planbarkeit bei.
Wer „auf eigenen Füßen“ stehen und von keiner anderen Person abhängig sein möchte, für denjenigen bietet sich somit ein Kleinkredit auf ideale Weise an.