Ein privater Kredit dient der Erfüllung der unterschiedlichsten Wünsche und wird von den Banken sehr oft vergeben. Doch was ist, wenn der Antragsteller die diversen Voraussetzungen der Kreditinstitute nicht erfüllt? Existiert dennoch ein Weg, um zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen oder muss dann komplett darauf verzichtet werden?
Inhalt
Privatkredit
Ein Privatkredit bietet einen hohen, finanziellen Spielraum.
Bei einem Privatkredit handelt es sich üblicherweise um einen klassischen Ratenkredit, der von den Banken zur freien Verfügung vergeben wird. Hiermit lassen sich die unterschiedlichsten Wünsche erfüllen, wie zum Beispiel neues Mobiliar, eine Traum-Reise oder auch ein neuer Computer. So profitiert man hier von einer sehr hohen Flexibilität.
Für spezielle Anschaffungen, wie etwa die Finanzierung eines Hauses, einer Eigentumswohnung oder eines Autos, bieten die Kreditinstitute spezielle Darlehen an: Ein Immobilien- oder Autokredit wird lediglich für diesen einen Verwendungszweck vergeben, sodass es nicht möglich ist, eine andere Sache damit zu finanzieren. Im Gegensatz zum klassischen Ratenkredit fordern die Banken hier auch dementsprechende Nachweise. Dafür jedoch sind diese zweckgebundenen Kredite mit einem günstigeren Zinssatz ausgestattet.
Ein Privatkredit wird in monatlich gleichbleibenden Raten abbezahlt. Dementsprechend handelt es sich hierbei um einen sehr übersichtlichen Kredit, der keine Überraschungen birgt. Wurde die letzte Rate beglichen, ist das Darlehen abbezahlt.
Voraussetzungen
Die Vergabe eines Privatkredits hängt von der Erfüllung der diversen Kreditvoraussetzungen ab.
Allerdings wird ein Privatkredit von den Banken nicht ohne Weiteres vergeben. So ist es für eine erfolgreiche Beantragung unabdingbar, die verschiedensten Voraussetzungen zu erfüllen.
Dazu gehört, dass der angehende Kreditnehmer bereits die Volljährigkeit erreicht hat, also mindestens 18 Jahre alt ist. An Minderjährige wird grundsätzlich kein Darlehen vergeben.
Ebenso ist es unabdingbar, dass ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer dementsprechenden Höhe vorhanden ist. Um sich vor der Kreditaufnahme bereits selbst ein Bild davon zu machen, wie hoch die monatliche Rate ausfallen kann, ohne dass es zu finanziellen Schwierigkeiten kommt, wird am besten ein Haushaltsplan erstellt.
Hier ist es zunächst notwendig, alle vorhandenen, regelmäßigen Einnahmen aufzulisten. Anschließend geht man dazu über, sämtliche Ausgaben, die regelmäßigen sowie ebenfalls die unregelmäßigen, aufzuschreiben. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass wirklich alle Ausgaben bezahlt werden können. Ist das erledigt, wird ganz einfach die Summe der Ausgaben von der Summe der Einnahmen abgezogen. Das Ergebnis ist der Betrag, der jeden Monat zur freien Verfügung offen steht und von dem die Raten beglichen werden können. Es ist jedoch ratsam, nicht die komplette Summe zur Abzahlung des Darlehens einzuplanen, denn schließlich kann es immer einmal zu einem Notfall, wie etwa einer defekten Spülmaschine oder einem beschädigten Trockner kommen, sodass schnell ein gewisser Betrag benötigt wird. Ist ein gewisser Puffer vorhanden, ist es ohne Weiteres machbar, das benötigte Gerät zu erstehen und dennoch die Rate für den Kredit weiter abzubezahlen.
Zu den weiteren Voraussetzungen für die Vergabe eines Privatkredits gehört eine gute Bonität sowie ebenfalls eine positive Schufa-Auskunft. Ist dies nicht gegeben, verweigern die Banken üblicherweise ein Darlehen.
Aber auch ein deutsches Girokonto sowie ein deutscher Wohnsitz wird in der Regel verlangt.
Voraussetzungen nicht erfüllt
Selbst wenn die verschiedenen Voraussetzungen zur Vergabe eines Privatkredits nicht erfüllbar sind, ist es unter Umständen dennoch möglich, zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen.
Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass es nicht immer möglich ist, die verschiedenen Voraussetzungen der Kreditinstitute zu erfüllen. Wurde bereits ein Kreditantrag gestellt und dieser von der Bank abgelehnt, ist es ratsam, hier zunächst einmal nachzufragen, aus welchem Grund man das Darlehen nicht erhält. Denn je nachdem ist es möglich, unterschiedliche Maßnahmen zu treffen.
Wurde der Kreditantrag abgelehnt, da der Antragsteller noch nicht Volljährig ist, ist es beispielsweise möglich, die Eltern oder einen anderen Verwandten zu fragen, ob diese das gewünschte Darlehen für einen selbst aufnehmen. Allerdings haftet die jeweilige Person dann natürlich auch für die Rückzahlung des Kredits. Im Innenverhältnis ist es jedoch machbar, vom Kreditvertrag abweichende Vereinbarungen zu treffen. So kann sich zum Beispiel ein Auszubildender die Einrichtung seiner ersten eigenen Wohnung am Ausbildungsort leisten und zahlt etwa den Eltern jeden Monat kontinuierlich einen gewissen Betrag ab.
Reicht dagegen das eigene Einkommen nicht aus, besteht beispielsweise die Möglichkeit, einen zusätzlichen Job anzunehmen. Auch 400 Euro Jobs oder andere Varianten sind hier denkbar, so lange es sich um ein regelmäßiges und sicheres Einkommen handelt. Zusammen mit dem Vollzeit-Job beziehungsweise den bereits vorhandenen Einnahmen sollte der Betrag, der sich hier insgesamt ergibt, dazu ausreichen, um ohne Weiteres die monatlichen Raten bezahlen zu können. Ist das der Fall und sind ebenfalls die weiteren Voraussetzungen erfüllt, steht einer erfolgreichen Kreditvergabe bestimmt nichts mehr im Wege.
Alternativ hierzu ist es jedoch auch machbar, einen zweiten Kreditnehmer oder auch einen Bürgen mit hinzuzuziehen. Sofern die jeweilige Person ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen erfüllt, ist auch hier eine Kreditvergabe in der Regel ohne Weiteres möglich. Jedoch gilt auch hier, dass der zweite Kreditnehmer beziehungsweise der Bürge bei einem etwaigen Zahlungsausfall des eigentlichen Darlehensnehmer für die komplette, restliche Darlehenssumme aufkommen muss.
Mangelt es dagegen an einer guten Bonität beziehungsweise einer positiven Schufa-Auskunft, dann es möglich, bei der Schufa eine Selbstauskunft einzuholen. So kann es zum Beispiel durchaus der Fall sein, dass sich in der Schufa bereits veraltete oder auch teilweise falsche Einträge befinden. Auf Antrag hin und in Kombination mit den dementsprechenden Nachweisen, ist es jedoch durchaus machbar, diese löschen zu lassen. Sind die betreffenden Einträge entfernt und besitzt man somit wieder eine gute Bonität/eine positive Schufa-Auskunft, ist die Vergabe des Kredits normalerweise möglich.
Sollte das jedoch nicht machbar sein, bietet sich auch in diesem Fall ein Bürge oder zweiter Kreditnehmer an.
Ist man nicht im Besitz eines deutschen Girokontos, dann bietet es sich an, ein solches noch vor der Antragstellung zu eröffnen. Sollte es sich jedoch so verhalten, dass sich der eigene Hauptwohnsitz nicht innerhalb von Deutschland befindet, wird es in der Regel schwer, eine deutsche Bank zu finden, die trotzdem einen Privatkredit vergibt. Hier bietet es sich an, auf die Angebote eines inländischen Kreditinstituts zurück zu greifen.
Des Weiteren ist es natürlich auch machbar, bei einer Kreditabsage eine weitere Bank aufzusuchen und dort nach dem gewünschten Darlehen zu fragen. So ist es zum Beispiel durchaus möglich, dass ein anderes Kreditinstitut den Kredit vergibt, auch wenn nicht alle Voraussetzungen zu 100 Prozent erfüllt sind. Allerdings kommt es hier immer auf die betreffende Bank und die eigenen, individuellen Voraussetzungen sowie die Darlehenshöhe an.