Die Vergabe eines klassischen Ratenkredits gehört zwar für die Banken zum Tagesgeschäft, für die Darlehensnehmer ist ein solcher Vorgang jedoch eher die Ausnahme. Dementsprechend herrscht hier oftmals Unsicherheit, auf was bei der Beantragung eines Kredits geachtet werden sollte. Mithilfe der unten genannten Tipps wird die Darlehensaufnahme jedoch sicherlich viel einfacher.
Inhalt
Notwendigkeit
Bei einem Kredit geht der Darlehensnehmer zumeist eine langfristige Bindung ein; aufgrund dessen möchte die Darlehensaufnahme gut überlegt sein.
Zunächst einmal sollte man es sich gut überlegen, ob die Aufnahme eines Kredits wirklich notwendig ist. Streikt beispielsweise die Waschmaschine, sodass ein Neukauf notwendig wird, dann ist ein Darlehen hier sicherlich eine gute Option, um das dringend benötigte Gerät anschaffen zu können. Anders sieht es dagegen aus, wenn es etwa geplant ist, die Darlehenssumme zur Finanzierung einer Flugreise zu nutzen. Hier ist es ratsam, sich zunächst zu überlegen, ob nicht vielleicht ein Urlaub in einer näher gelegenen Destination eine bessere Wahl wäre, für den kein Kredit aufgenommen werden müsste. Handelt es sich dagegen um die Realisierung einer lang gewünschten Traumreise, für die jetzt auch endlich einmal ausreichend Zeit vorhanden ist, oder sogar um die Finanzierung der Flitterwochen, dann ist die Darlehensaufnahme sicherlich vertretbar. Schließlich werden derartige Reisen in der Regel lediglich einmal im Leben begangen.
Je nach Höhe der Darlehenssumme wird ein klassischer Ratenkredit üblicherweise jedoch zwischen einem Zeitraum von mehreren Monaten bis hin zu einigen Jahren abbezahlt. Dementsprechend ist es empfehlenswert, vorab darüber nachzudenken, ob man sich für den gewünschten Verwendungszweck des Darlehens für eine so lange Zeit finanziell fest binden möchte.
Ratenhöhe
Zur Berechnung der jeden Monat bezahlbaren Rate bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an.
Des Weiteren möchte ebenfalls die Ratenhöhe gut überlegt sein. Diese hängt immer auch mit der Laufzeit des Kredits zusammen: Wird sich für eine recht hohe Rate entschieden, profitiert man von einer kürzeren Laufzeit sowie von geringeren Zinszahlungen. Allerdings fällt somit auch die monatliche finanzielle Belastung deutlich höher aus. Bei Darlehensnehmern, die sich dagegen für eine niedrigere Ratenhöhe entscheiden, hält sich diese dagegen eher im Rahmen; dafür muss mit höheren Zinszahlungen sowie einer längeren Kreditlaufzeit gerechnet werden.
Um sicherzugehen, welche Ratenhöhe man jeden Monat zuverlässig begleichen kann, bietet sich die Erstellung eines sogenannten Haushaltsplans an. In diesem werden zunächst sämtliche Einnahmen, mit denen regelmäßig jeden Monat gerechnet werden kann, aufgelistet. Anschließend geht man dazu über, alle Ausgaben, die regelmäßigen sowie unregelmäßigen, ebenso aufzuschreiben. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sämtliche, anfallenden Rechnungen immer beglichen werden können. Ist das erledigt, zieht man nur noch die Ausgaben von den Einnahmen ab und erhält so den Betrag, der jeden Monat zur freien Verwendung offen steht; hiervon werden dann auch die monatlichen Raten beglichen.
Es empfiehlt sich jedoch, nicht die vollständige Summe zur Begleichung des Darlehens zu nutzen. Denn schließlich kann es schnell auch einmal zu unerwarteten Kosten kommen, die beglichen werden müssen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Wagen plötzlich in die Werkstatt muss und eine höhere Reparatur ansteht. Vielleicht wird aber auch für den Hund eine kostspielige Tierarztbehandlung notwendig oder es muss ein Großelektrogerät für den Haushalt angeschafft werden. Mit einem Puffer, der jeden Monat auf die Seite gelegt wird, ist es nicht nur möglich, die anfallenden Kosten zu begleichen, sondern ebenfalls den Kredit kontinuierlich weiter zu bezahlen.
Kreditangebote vergleichen
Durch einen Vergleich der verschiedenen Darlehensangebote lässt sich einiges sparen.
Ein Kredit ist jedoch nicht gleich ein Kredit: Die diversen Banken bieten auch im Bereich der klassischen Ratenkredite die verschiedensten Angebote an, sodass es hier unbedingt ratsam ist, die jeweiligen Offerten gut miteinander zu vergleichen. So ist es unter Umständen bereits durch eine Differenz von wenigen Prozentpunkten möglich, einen nicht zu verachtenden Betrag zu sparen.
Bei einem Kreditvergleich nutzt man am besten den effektiven Jahreszins, da hier bereits sämtliche Darlehenskosten integriert sind, was bei dem Nominalzins nicht der Fall ist.
Zusätzlich ist es ebenso ratsam, die vielfältigen, weiteren Leistungen der Kreditinstitute zu beachten. So ist es zum Beispiel bei einigen Banken möglich, im Notfall eine Monatsrate auszusetzen, einen variablen Tilgungssatz auszuwählen und/oder die Option von kostenfreien Sondertilgungen zu nutzen. Damit lässt sich die Rückzahlung des Kredits zumeist deutlich einfacher an die jeweilige Lebenssituation anpassen.
Voraussetzungen
Ist es nicht möglich, die diversen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen, kann ein solventer zweiter Kreditnehmer oder auch ein Bürge weiterhelfen.
Damit die Banken überhaupt einen klassischen Ratenkredit vergeben, muss der angehende Kreditnehmer die verschiedensten Voraussetzungen erfüllen.
Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie ebenfalls eine gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft. Ebenso wird in der Regel ein deutsches Girokonto sowie ein deutscher Wohnsitz vorausgesetzt.
Ist es jedoch beispielsweise um die Schufa-Auskunft nicht allzu gut bestellt, bietet es sich rechtzeitig vor der Aufnahme des Kredits an, dort eine Selbstauskunft einzuholen. Denn es ist durchaus möglich, dass sich in der Schufa noch veraltete oder auch falsche Daten befinden, die für eine negative Auskunft sorgen. Auf Antrag, sowie mit den dementsprechenden Nachweisen, ist es jedoch machbar deren Löschung zu verlangen.
Sollte es dem angehenden Kreditnehmer jedoch nicht machbar sein, die diversen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen, dann muss die Darlehensaufnahme jedoch noch nicht komplett aufgegeben werden. So ist es mithilfe eines zweiten Kreditnehmers oder auch eines Bürgen in der Regel dennoch möglich, zu dem gewünschten Ratenkredit zu gelangen. Unabdingbar ist es hier jedoch, dass der Bürge beziehungsweise der zweite Darlehensnehmer seinerseits die verschiedenen Voraussetzungen erfüllt. Zudem muss er sich vollkommen darüber im Klaren sein, dass er bei einem etwaigen Ausfall des Darlehensnehmer die restliche Darlehensschuld in vollständiger Höhe begleichen muss.
Fazit
Da ein klassischer Ratenkredit von den Banken zur freien Verwendung vergeben wird, ist ein solches Darlehen auf die unterschiedlichsten Arten nutzbar.
Jedoch sollte die Darlehensaufnahme gut überlegt sein, da man sich hier für eine recht lange Zeit finanziell bindet. Mithilfe eines Haushaltsplans lässt sich die monatlich bezahlbare Ratenhöhe einfach ermitteln.
Allerdings sollte nicht einfach „irgendein“ Kreditangebot angenommen werden, da sich die diversen Offerten der Banken oftmals sogar deutlich voneinander unterscheiden.
Des Weiteren darf nicht in Vergessenheit geraten, dass ein Kreditnehmer verschiedene Voraussetzungen erfüllen muss, damit die Banken das gewünschte Darlehen vergeben. Ist das vonseiten des Kreditnehmers aus jedoch nicht möglich, bietet es sich an, einen zweiten Darlehensnehmer oder auch einen Bürgen hinzuziehen. Erfüllt die betreffende Person ihrerseits die diversen Voraussetzungen, steht dem Erhalt des klassischen Ratenkredits zumeist nichts mehr im Wege.