Wer viele lange Jahre hart gearbeitet hat, der möchte sich im Alter etwas gönnen. Sind hierfür größere Ausgaben notwendig, bietet sich die Aufnahme eines Rentnerkredits auf ideale Weise an. Allerdings gilt es hierbei, die diversen Vor- und Nachteile zu beachten.
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Rentnerkredit
Der Rentnerkredit ist ein klassischer Ratenkredit, der in monatlich gleichbleibenden Raten beglichen wird.
Bei einem Rentnerkredit handelt es sich schlichtweg um einen klassischen Ratenkredit. Die Bezeichnung „Rentnerkredit“ hat sich zwar allgemein eingebürgert und wird von einer Vielzahl an Banken auch noch verwendet, doch es gibt ebenfalls Kreditinstitute, die diesen Namen nicht nennen. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass diese Banken keine Kredite an Senioren vergeben; hier wird lediglich auf die Bezeichnung verzichtet.
Ein klassischer Ratenkredit ist zweckungebunden. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme frei nach Wunsch verwendet werden kann. So ist es damit zum Beispiel ebenso machbar, ein neues Gartenhäuschen zu finanzieren, wie neue Möbel oder es wird endlich die lang ersehnte Traumreise realisiert. Die Banken verlangen keinerlei Nachweise, für was der Kreditbetrag ausgegeben wurde.
Die Rückzahlung erfolgt sehr übersichtlich, in monatlich gleich hohen Ratenbeträgen. So profitiert man hier von einer sehr guten Planbarkeit. Sobald die Begleichung der letzten Kreditrate erfolgt ist, wurde das Darlehen vollständig zurück bezahlt und die Schuld ist beglichen.
Damit eine erfolgreiche Kreditvergabe stattfindet, achten die Banken darauf, dass ein sicheres, regelmäßiges Einkommen vorhanden ist. Das ist hier jedoch üblicherweise in Form der Rente gegeben. Außerdem verfügen die meisten Senioren über eine gute Bonität, sodass auch die Schufa-Auskunft üblicherweise positiv ausfällt. Ebenso ist in den meisten Fällen ein deutscher Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto vorhanden.
Vorteile
Die verschiedenen Vorteile eines Rentnerkredits sprechen eindeutig für sich.
Die Aufnahme eines Rentnerkredit bietet zahlreiche Vorteile. Dazu gehört, wie bereits oben erwähnt, dass es hiermit machbar ist, sich die verschiedensten Wünsche zu erfüllen. Vielleicht möchte man das Eigenheim renovieren, einen Teich im Garten anlegen, die lang gewünschte Weltreise antreten oder sich schlichtweg ein neues, großes Fernsehgerät anschaffen. Verwendungsmöglichkeiten gibt es hier viele, sodass man bei einem Rentnerkredit von einer sehr hohen Flexibilität profitiert.
Da Rentner zumeist die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllen, sind diesbezüglich in den meisten Fällen keine Schwierigkeiten zu erwarten.
Die Rückzahlung in gleich hohen Monatsraten birgt den Vorteil, dass hier keine Schwankungen zu erwarten sind und die Raten somit jeden Monat ganz einfach zu den vorhandenen Ausgaben dazu gerechnet werden können. Außerdem ist es in der Regel auch möglich, die Laufzeit und Höhe der Monatsraten, in einem gewissen Maß, mit der Bank zu verhandeln. Natürlich kommt es hier aber auch auf die Darlehenshöhe an.
Nachteile
Bei der Aufnahme eines Rentnerkredits sollten jedoch nicht nur die Vorteile, sondern ebenfalls die Nachteile beachtet werden.
Allerdings sollten vor der Aufnahme eines Rentnerkredits nicht nur dessen Vorteile, sondern ebenfalls die Nachteile bedacht werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass viele Banken bei der Darlehensvergabe eine Altershöchstgrenze setzen. Je nach Kreditinstitut variiert diese unter Umständen deutlich. So kann es zum Beispiel der Fall sein, dass bei einigen Banken eine Darlehensvergabe lediglich bis höchstens 60 oder auch 65 Jahren der Fall ist, während andere Kreditinstitute noch bis 70 Jahre ein Darlehen vergeben.
Hier gilt es im Übrigen, genau nachzufragen, denn einige Banken vergeben beispielsweise nicht bis 65 Jahre einen Kredit, sondern setzen voraus, dass das Darlehen bis zu einem Alter von 65 Jahren zurück bezahlt ist.
Senioren, die die Aufgabe eines Rentnerkredits ins Auge fassen, sollten somit am besten nicht allzu lange damit abwarten.
Außerdem sind viele Banken mittlerweile dazu übergegangen, dass sie bei einem Rentnerkredit keine allzu hohen Summen mehr vergeben, sodass hier bedacht werden muss, dass der gewünschte Kreditbetrag unter Umständen nicht erhältlich ist.
Dazu kommt, dass die monatliche Rate die Rente schmälert. Fällt diese ohnehin nicht allzu hoch aus, sollte es sich gut überlegt werden, ob man dennoch ein Darlehen aufnehmen möchte.
Aufgrund des fortgeschritteneren Alters ist es zudem möglich, dass die Banken Sicherheiten verlangen. Allerdings ist das bei vielen Rentnern nicht unbedingt ein Nachteil, denn oftmals ist hier beispielsweise eine bereits abbezahlte Immobilie vorhanden, die angegeben werden kann.
Des Weiteren ist es zudem ratsam, die eigene, gesundheitliche Verfassung zu beachten. Sollte es geschehen, dass der Darlehensnehmer vor Rückzahlung der Darlehenssumme verstirbt, müssen die Erben für die Begleichung der Schulden aufkommen. Diese finanzielle Last möchten die meisten Rentner jedoch nicht auf ihre Kinder übertragen. Es ist jedoch möglich, hier vorzusorgen, in dem eine Restschuldversicherung abgeschlossen wird. Diese übernimmt beispielsweise im Todesfall die Rückzahlung der Darlehenssumme. So kommt zu der Trauer nicht auch noch eine finanzielle Belastung auf die Familie zu. Nachteilig daran ist jedoch, dass für die Versicherung Beiträge beglichen werden müssen und zwar zusätzlich zu den monatlichen Kreditraten. Je nach Alter, in dem die Versicherung abgeschlossen wurde, fallen die Beiträge durchaus recht hoch aus, sodass der eigene Geldbeutel zumeist deutlich belastet wird.
Rentnerkredit abgelehnt?
Wurde die Vergabe des Rentnerkredit von dem Kreditinstitut abgelehnt, ist es unter Umständen dennoch möglich, zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen.
Es ist jedoch auch möglich, dass der gewünschte Rentnerkredit von der Bank abgelehnt wird. In einem solchen Fall muss der Darlehenswunsch jedoch nicht sofort aufgegeben werden. Oftmals ist der Grund, warum der Kredit nicht vergeben wird, das Alter. Da jedoch bei einigen Banken eine höhere Altersgrenze angesetzt ist, kann es sich durchaus lohnen, bei einem anderen Kreditinstitut das Darlehen zu beantragen.
Es ist jedoch in den meisten Fällen ebenfalls möglich, einen Bürgen anzugeben. Durch den Bürgen profitiert die Bank von einer höheren Sicherheit. Sollte der eigentliche Kreditnehmer plötzlich nicht mehr in der Lage sein, die Kreditraten zu bezahlen oder verstirbt er, dann kommt die Bank auf den Bürgen zurück. Dieser ist dazu verpflichtet, die komplette, offene Kreditsumme an das Kreditinstitut zurück zu bezahlen. Das bedeutet aber auch, dass der Bürge in vollem Umfang haftet. Der bürge selbst muss sich dessen voll und ganz bewusst sein. Außerdem kann nur eine Person als Bürge benannt werden, die bereits die Volljährigkeit erreicht hat und die ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kreditvergabe erfüllt.
Eine negative Schufa-Auskunft ist bei einem Rentner selten der Grund für die Ablehnung des gewünschten Darlehens. Sollte dies dennoch der Fall sein, bietet es sich an, bei der Schufa eine Selbstauskunft einzuholen. Denn es ist durchaus möglich, dass dort veraltete oder auch teilweise falsche Einträge vorhanden sind, die zu der Kreditabsage geführt haben. Sind dort tatsächlich derartige Einträge auffindbar, ist es möglich, eine Löschung zu beantragen. Üblicherweise müssen hierfür aber auch die jeweiligen Nachweise erbracht werden. Sobald die Schufa wieder in Ordnung ist, bietet es sich an, erneut einen Darlehensantrag zu stellen.