Die Aufnahme eines Kredits ist heutzutage schon längst nichts Besonderes mehr. Für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke sind die diversen Darlehen heute oftmals eine ideale Lösung. Doch, wann weiß man eigentlich, wann der richtige Zeitpunkte für eine Kreditaufnahme gekommen ist?
Bedarf
Es gilt, vorab zu überlegen, ob ein Kredit wirklich benötigt wird.
Hier gilt es zunächst einmal die Frage des Bedarfs zu klären. Ist eine Kredit-Aufnahme wirklich notwendig? Bei dem Kauf oder Bau eines Hauses kommt sicherlich selten jemand ohne ein Darlehen aus. Hier ist es gang und gäbe sich bei einer Bank Geld zu leihen, um damit die eigenen vier Wände zu finanzieren. Doch es gibt noch eine Vielzahl an weiteren Anliegen. Dazu gehören zum Beispiel Renovierungs- und Reparaturarbeiten. Ebenso werden Kredite in Anspruch genommen, wenn Auto plötzlich streikt und ein neuer Wagen notwendig ist. Vielleicht streikt aber auch die Wasch- oder Geschirrspülmaschine beziehungsweise der Kühlschrank hört auf einmal auf, seinen Dienst zu verrichten. In diesen und ähnlichen Lebenslagen ist die Aufnahme eines Darlehens zumeist eine wichtige Hilfe, ohne die ein Kauf wahrscheinlich nicht möglich wäre.
Niedrigzinsphase
In den meisten Fällen lohnt es sich, eine Niedrigzinsphase für die Kreditaufnahme auszunutzen.
Steht fest, dass ein Kredit wirklich benötigt wird, ist ein idealer Zeitpunkt zur Darlehensaufnahmen eine Niedrigzins-Phase. Hier fallen die Zinsen sehr günstig aus, sodass oftmals sogar deutlich weniger bezahlt werden muss, als wenn diese einen hohen Stand erreicht haben. Allerdings gilt es hier, zu differenzieren. Sind die Zinsen zwar sprichwörtlich „im Keller“, deshalb aber die Kaufkosten der Häuser und Eigentumswohnungen sehr hoch, ist es zumeist ratsam, etwas abzuwarten und zu schauen, wie sich die Lage entwickelt.
Dasselbe gilt beim Bau eines Hauses: Ist der Kredit sehr erschwinglich aber der Grundstückspreis schwindellerregend hoch, gilt es zu überlegen, ob „zugeschlagen“ oder doch lieber etwas gewartet wird. Verhält es sich dagegen so, dass man zu einer Zeit des niedrigen Zinssatzes sein persönliches Traumhaus gefunden hat beziehungsweise bauen möchte und die Konditionen ebenfalls passen, ist die Aufnahme eines Kredits lediglich eine logische Schlussfolgerung. Ist es dagegen vorgesehen, mit dem Kreditbetrag beispielsweise eine neue Waschmaschine oder ein neues Gefriergerät anzuschaffen, sind Niedrigzinsphasen der ideale Zeitpunkt für eine Kreditaufnahme.
Die persönliche Situation
Bei der Beantragung eines Kredits gilt es immer auch, die eigene Situation zu bedenken.
Zusätzlich zu dem persönlichen Bedarf und der herrschenden Zinslage, gilt es jedoch auch die eigene Situation zu bedenken. Verfügt man beispielsweise über ein sicheres, regelmäßiges Einkommen und ist eine positive Schufa-Auskunft zu erwarten, spricht sicherlich kaum etwas gegen eine Kredit-Aufnahme. Verhält es sich dagegen so, dass man selbst etwas knapp bei Kasse und der Partner arbeitslos ist, sollte die Beantragung eines Darlehens gut überdacht werden. Denn auch wenn die Bank sich bereit erklärten sollte, in solch einem oder einem ähnlichen Fall, einen Kredit zu vergeben, muss man selbst, aufgrund der Ratenzahlung, mit weniger Geld auskommen. Und das für mehrere Monate, je nachdem eben, wie lange die Laufzeit des Kredits ausfällt. Wer hier gut und realistisch plant, ist jedoch sicherlich auf dem richtigen Weg.
Worauf achten?
Bei der Beantragung eines Kredits, gilt es einiges zu beachten, wie etwa die Laufzeit und Höhe der Kreditsumme.
Es ist unbedingt empfehlenswert, nicht einfach „irgendeinen“ Kredit auszuwählen. So ist es zwar in der Regel verhältnismäßig oftmals recht leicht, einen Dispositionskredit zu erhalten, jedoch gilt ein solches Darlehen gemeinhin als eine sehr kostenintensive Auswahl. Der Grund hierfür ist, dass der effektive Jahreszinssatz bei einem Dispo deutlich höher liegt, als etwa bei einem herkömmlichen Ratenkredit. Das kommt daher, da der Dispositionskredit, sofern er nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt begrenzt ist, zu jeder Zeit genutzt werden kann. Wurde der Dispo von der Bank eingeräumt und der Kreditnehmer hat das Geld zuerst ausgegeben, dann aber wieder zurückbezahlt, bleibt der Kreditrahmen üblicherweise dennoch bestehen. So ist es dann bei Bedarf immer wieder machbar, das Konto bis zu dem vereinbarten Rahmen zu überziehen.
Für die meisten Vorhaben bietet sich in der Regel ein klassischer Ratenkredit an. Hier sollten jedoch einige Dinge beachtet werden, wie etwa:
- Kreditsumme
- Laufzeit
- monatliche Ratenbelastung
- Zinsen, vor allem der effektive Jahreszinssatz
Hier gilt es, realistisch zu überprüfen, welcher Betrag wirklich benötigt. Im Idealfall wird hier auch an einen gewissen „Puffer“, also einen „Notgroschen“ gedacht, der aufgehoben und nur im Notfall verwendet wird. Natürlich sollte dieser Notgroschen jedoch nicht den Großteil der Kreditsumme ausmachen. Aber er ist beispielsweise eine gute Möglichkeit, um eine plötzlich streikende Waschmaschine reparieren lassen zu können, ohne das hierfür erneut Geld benötigt und/oder gar die monatlichen Raten für das Darlehen nicht mehr bezahlt werden können.
Sondertilgungen
Mithilfe von Sondertilgungen das Darlehen schneller an die Bank zurückbezahlen.
Eine gute Option, um einen Kredit schneller abzubezahlen, stellen Sondertilgungen dar. Allerdings ist diese Möglichkeit nicht in jedem Vertrag kostenfrei inkludiert. So empfiehlt es sich, bereits bei der Kreditaufnahme darauf zu achten, ob eine solche Rückzahlung machbar ist. Üblicherweise gewähren die Banken einmal eine Sondertilgung bis zu einem gewissen Betrag. Dies ist jedoch im Darlehensvertrag genauestens festgehalten. Damit kann jedoch nicht nur der Kredit schneller zurückbezahlt werden, sondern es minimiert sich ebenfalls die Zinsbelastung aufgrund der niedrigeren Darlehenssumme. Es zahlt sich also aus, Sondertilgungen zu nutzen. Sollte keine kostenfreien Sondertilgungen im Kontrakt vereinbart sein aber ist es möglich, kostenpflichtige Sondertilgungen zu tätigen, ist es ratsam, hier gut zu rechnen. Je nach Zinssatz des Kredits und der Höhe der Sondertilgungs-Gebühr, kann sich die frühere Rückzahlung unter Umständen dennoch lohnen.
Fazit
Der richtige Zeitpunkt für die Aufnahme eines Darlehens richtet sich immer auch nach der persönlichen Situation.
Der richtige Zeitpunkt für eine Kreditaufnahme setzt sich somit aus verschiedenen Faktoren zusammen. So gilt es zunächst, den Bedarf zu ermitteln und die derzeitige Höhe des effektiven Jahreszinssatzes herauszufinden. Doch auch die individuelle Situation muss hierbei bedacht werden. Ebenso sollte man vor der Kredit-Aufnahme verschiedene Dinge, wie etwa die Laufzeit und Höhe, beachten.
Des Weiteren sind Sondertilgungen eine gute Option, um den Kredit vorzeitig zurück zu bezahlen. Da Sondertilgungen die Kreditsumme minimieren, fällt auf diese Weise auch die Zinsbelastung deutlich geringer aus. Somit kann der richtige Zeitpunkt für einen Kredit nicht nur an einer „Sache“ festgemacht werden, denn es gilt generell, hier einige Dinge zu beachten. Wer hier jedoch gut plant und durchdacht vorgeht, der findet sicherlich den richtigen Zeitpunkt für die Aufnahme eines Darlehens, der zu dem persönlichen Lebensstil passt.