Manchmal kann bereits in jungen Jahren eine Kreditaufnahme gewünscht sein. Doch wann ist es für einen Schüler sinnvoll, bei der Bank nach einem solchen Darlehen zu fragen? Gibt es überhaupt Kredite für Schüler? Diesen und ähnlichen Fragen gehen wir hier auf den Grund.
Inhalt
Schülerdarlehen
Schülerdarlehen sind zweckungebundene, klassische Ratenkredite.
Bei einem Schülerkredit handelt es sich üblicherweise um nichts anderes als ein klassisches Ratendarlehen, das an Schüler vergeben wird. Es kann jedoch durchaus sein, dass manche der Banken die Bezeichnung „Schülerkredit“ nicht führen, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass Schüler dort generell kein Darlehen erhalten. In einem solchen Fall bietet es sich an, ganz einfach einmal kurz bei der Bank nachzufragen.
Außerdem handelt es sich bei einem Schülerkredit üblicherweise um ein sogenanntes, zweckungebundenes Darlehen. Das bedeutet, dass die Kreditsumme frei nach Wunsch verwendet werden kann. Die Banken fordern diesbezüglich auch keine Nachweise vom Kreditnehmer. Es ist jedoch sicherlich davon auszugehen, dass die Kreditinstitute bei einem Schülerdarlehen nach dem jeweils gewünschten Verwendungszweck fragen.
Kreditaufnahme möglich?
Um einen Schülerkredit zu erhalten, muss der betreffende Schüler verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise das Mindestalter von 18 Jahren.
Die Beantragung eines Schülerkredits bei einer Bank ist durchaus machbar; sofern der Antragsteller die verschiedenen Voraussetzungen hierfür erfüllt. Obwohl diese eher nicht ganz so streng wie beispielsweise bei einem Auto- oder Immobilienkredit ausfallen, muss etwa eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa vorhanden sein. Bei einem Schüler sollte dies in der Regel jedoch kein Problem darstellen. Ebenso ist gemeinhin ein Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Bankkonto vonnöten.
Da die Banken stets darauf bedacht sind, ihr verliehenes Geld wieder zurückzubekommen, ist außerdem ein regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe vonnöten, was für einen Schüler oftmals ein Problem darstellt. Dementsprechend hält sich auch die maximal mögliche Kredithöhe gemeinhin deutlich in Grenzen. Im Allgemeinen vergeben die Banken somit eher kleinere Beträge.
Dazu kommt, dass die Kreditinstitute kein Darlehen an Minderjährige vergeben. Auf diese Weise soll einer etwaigen, frühzeitigen Verschuldung vorgebeugt werden. Das ist zugleich jedoch auch der Grund, warum ein Schülerkredit in der Regel lediglich für ältere Abiturienten oder Berufsschüler infrage kommt.
Gründe dafür
Es gibt durchaus gute Gründe, warum bereits für einen Schüler einen Darlehensaufnahme sinnvoll sein kann.
Die Gründe, warum bereits ein Schüler die Aufnahme eines Kredits wünscht, können sehr vielseitig sein. So ist es zum Beispiel denkbar, dass sich die Ausbildungsstätte nicht in der Nähe des eigenen Wohnortes befindet und somit eine Wohnung benötigt wird. Das bedeutet oftmals auch, dass Dinge wie Waschmaschine, Kühlschrank, Möbel, Besteck, Geschirr und Ähnliches vor dem Einzug einzukaufen sind. Da eine solche Shoppingtour den Geldbeutel gemeinhin stark belastet, ist es nicht immer möglich, dass hier die Eltern einspringen. Ebenso kann es sein, dass der Auszubildende keine finanzielle Unterstützung wünscht und auf eigenen Beinen stehen möchte.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Schüler pendeln muss; und das zu einer Zeit und/oder von einem Ort aus, an dem Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr schlecht, beziehungsweise vielleicht sogar überhaupt nicht vorhanden ist. Hier gilt es dann, die Kosten für den Führerschein und anschließend einen Gebrauchtwagen zu stemmen.
Aber auch die benötigte Arbeitsbekleidung oder ein neuer Computer, inklusive etwaiger Fachliteratur beim Studium, sind Dinge, die das Portemonnaie eines Schülers gemeinhin deutlich überfordern. Die Aufnahme eines Kredits kann bei derartigen Belange oftmals eine gute Lösung darstellen; sofern die Rückzahlung geregelt ist.
Tilgung
Ein Schülerkredit wird jeden Monat in gleichbleibenden Raten getilgt. So ist es gut möglich, die Rückzahlung zu den sonstigen Verbindlichkeiten dazu zu rechnen und dementsprechend einzuplanen.
Die Rückzahlung eines Schülerkredits, beziehungsweise eines klassischen Ratenkredits, verläuft sehr einfach: Es sind verlässlich jeden Monat die im Kreditvertrag genannten Raten zu begleichen. Das heißt, in der Regel bucht die Bank den betreffenden Betrag jeweils automatisch vom Konto ab. Da es sich hier stets um demselben Betrag handelt, profitiert der Kreditnehmer von einer sehr hohen Übersicht und Planbarkeit. Lediglich die Anfangs- und/oder Endrate kann hiervon unter Umständen leicht abweichen. Das ist jedoch nur der zumeist nicht ganz genauen Teilbarkeit der Raten geschuldet.
Wenn die Bank einen Schülerkredit vergibt, ist die Bank sicher, dass sie ihr Geld wieder zurückbekommt; andernfalls hätte sie kein Darlehen vergeben. Einem Schüler, der zumeist nicht viel verdient, können die monatlich fehlenden Beträge jedoch durchaus fehlen. Sobald die letzte Kreditrate beglichen ist, hat der Schüler die Darlehensschuld vollständig zurück bezahlt und ist somit diesbezüglich Schuldenfrei.
Gründe dagegen
Eine Darlehensaufnahme sollte immer mit Bedacht und aus guten Gründen heraus erfolgen. Eine Überschuldung gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.
So, wie es Gründe für eine Kreditaufnahme bei einem Schüler gibt, existieren auch Gründe, die dagegen sprechen. Dazu gehört beispielsweise der Kauf eines neuen Handys oder Computers ohne guten Grund; also etwa nicht zu Ausbildungs- oder Studienzwecken.
Dasselbe gilt für weitere Unterhaltungselektronik oder auch für Klamotten: Wer sich lediglich „einfach so“ neue Bekleidungsstücke anschaffen möchte, der ist sicherlich gut damit beraten, hierauf zu sparen.
Immerhin handelt es sich bei einer Kreditaufnahme um eine finanzielle Verpflichtung, die regelmäßig zu bedienen ist. Das wiederum bedeutet, dass in der Regel viele Monate lang weniger Geld im eigenen Portemonnaie verbleibt. Vor allem, wenn man im Moment beispielsweise noch eine Ausbildungsvergütung erhält oder lediglich einem Studentenjob nachgeht, fällt diese Tatsache oftmals stark ins Gewicht. Dementsprechend sollte eine Kreditaufnahme gut überlegt sein, um sich nicht versehentlich zu überschulden.
Darlehenschancen erhöhen
Mithilfe eines Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer ist es für Schüler in der Regel leichter, den benötigten Kredit zu erhalten.
Lehnt die Bank jedoch das Darlehensgesuch ab, muss das nicht zwangsläufig das Ende der Kreditvergabe bedeuten. So ist es oftmals beispielsweise mithilfe eines zweiten Kreditnehmers oder Bürgen möglich, doch noch das gewünschte Darlehen zu erhalten. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits dazu in der Lage ist, die jeweiligen Bedingungen der Banken zu erfüllen. Als zweiter Kreditnehmer oder Bürge bieten sich beispielsweise die Eltern, Großeltern oder auch volljährige Geschwister an.
Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Banken auf die jeweilige Person zurückgreifen, sollte der Kreditnehmer irgendwann nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Kreditraten zu begleichen. Das bedeutet, dass der Bürge, beziehungsweise der zweite Darlehensnehmer dann dazu verpflichtet ist, die restliche, noch offenstehende Kreditschuld vollständig zu begleichen. Dementsprechend sollte auch die Übernahme einer Bürgschaft/zweiten Kreditnehmerschaft bereits im Vorfeld immer gut überlegt sein.