Bei der Schufa ist es einmal im Jahr möglich, eine kostenfreie Selbstauskunft einzuholen. Doch lohnt es sich wirklich, diesem Angebot nachzugehen oder kann hierauf verzichtet werden?
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Schufa-Auskunft einholen: Warum?
Neben reinem Interesse kann durch eine Selbstauskunft herausgefunden werden, ob sich in der Schufa etwaige veraltete und/oder falsche Einträge befinden.
Bei der Schufa eine Selbstauskunft einzuholen, kann bereits aus reinem Interesse erfolgen. Schließlich bekommt man sonst die Daten, die dort gesammelt werden, nicht zu sehen, sodass die Möglichkeit der kostenfreien Selbstauskunft eine gute Option darstellt, um sich diesbezüglich zu erkundigen.
Zudem kann es durchaus sein, dass sich in der Schufa Daten befinden, die sich als teilweise veraltet und/oder falsch herausstellen. Ist das der Fall, kann ein Antrag auf Richtigstellung beziehungsweise Löschung gestellt werden. Wichtig hierbei ist, dass man zusätzlich die jeweiligen Nachweise beifügt. Die Schufa wird im Anschluss daran den Antrag überprüfen und, gegebenenfalls, die dementsprechenden Schritte veranlassen. Allerdings sollte hier unbedingt auch daran gedacht werden, dass die Auskunftei ihre Daten in der Regel lediglich alle drei Monate aktualisiert. Es kann also durchaus etwas Zeit vergehen, bis sich die Einträge in der Schufa wieder auf dem richtigen Stand befinden.
Lohnt sich das Einholen einer Selbstauskunft bei der Schufa?
Da falsche sowie veraltete Einträge in der Schufa beispielsweise zu einer Kreditablehnung führen können, lohnt sich eine Selbstauskunft: So ist es gegebenenfalls möglich, die Schufa-Einträge richtig stellen zu lassen.
Das Einholen einer Selbstauskunft bei der Schufa ist in vielen Fällen sogar sehr lohnenswert. Das gilt zum Beispiel vor allem dann, wenn in naher Zukunft ein Kredit aufgenommen oder auch ein Handyvertrag unterschrieben werden soll. Die Banken, sowie ebenfalls eine Vielzahl an Firmen, holen vor einem etwaigen Vertragsabschluss generell eine Auskunft bei der Schufa ein. So gehört zu zu den allgemeinen Darlehensvoraussetzungen der Banken beispielsweise nicht nur ein sicheres, regelmäßiges Einkommen und eine gute Bonität, sondern ebenfalls eine positive Auskunft der Schufa. Sollte die Schufa-Auskunft negativ ausfallen, lehnen die Banken gemeinhin das Darlehen ab; ebenso werden hier dann üblicherweise auch keine anderweitigen Verträge mit diversen Unternehmen zustande kommen.
Sollten sich also veraltete und/oder falsche Einträge in der Schufa befinden, dann kann dies zum Beispiel durchaus dazu führen, dass das dringend benötigte Darlehen abgelehnt wird und der gewünschte Handyvertrag schlichtweg nicht zustande kommt. Wurde jedoch rechtzeitig vorab eine Selbstauskunft bei der Schufa eingeholt, sodass die dementsprechenden Einträge abgeändert werden können, dann steht beispielsweise dem Kreditwunsch oder dem Handyvertrag gemeinhin nichts mehr im Wege. Somit ist das Einholen einer Selbstauskunft bei der Schufa in solchen und ähnlichen Fällen zumeist sogar sehr wichtig, damit es zu einem erfolgreichen Vertragsabschluss kommt.
Wurde vorab jedoch keine Selbstauskunft eingeholt und es kommt beispielsweise dazu, dass die Bank den Kreditantrag ablehnt, dann kann natürlich auch noch im Nachhinein bei der Schufa nachgefragt werden. Bis dann jedoch die Auskunft durchgelesen und gegebenenfalls ein Antrag auf Richtigstellung/Löschung aufgegeben wurde und die Schufa die betreffenden Einträge abgeändert hat, dauert es, wie bereits oben angeführt, einige Monate. Erst wenn die Schufa-Einträge wieder in Ordnung gebracht wurden, ist ein neuerlicher Kreditantrag lohnenswert. Dementsprechend länger verzögert sich die Auszahlung der gewünschten Darlehenssumme.
Negative Schufa?
Eine negative Schufa sorgt gemeinhin für eine Darlehensabsage. Allerdings gibt es auch für eine solche Situation oftmals eine Lösung.
Im Rahmen einer Selbstauskunft bei der Schufa kann es sich jedoch auch herausstellen, dass die Einträge in der Schufa ihre Richtigkeit haben und somit keine Änderungen möglich sind. So ist es zwar nicht machbar, die Schufa zu verbessern aber dafür besitzt man immerhin eine genaue Kenntnis über den Stand der Dinge und kann, falls möglich, anderweitig reagieren.
Im Falle einer negativen Schufa-Auskunft ist es gemeinhin sehr schwierig, ein Darlehen zu erhalten: Üblicherweise lehnen die Banken den Kreditwunsch hier ab. Allerdings existiert auch in dieser Situation oftmals noch ein Ausweg: So ist es gemeinhin machbar, einen solventen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen.
Jedoch muss die betreffende Person ihrerseits die jeweiligen Kreditvoraussetzungen erfüllen; ist das der Fall, steht einer erfolgreichen Darlehensvergabe zumeist kaum mehr etwas im Weg. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Bank durch den Bürgen/zweiten Darlehensnehmer von einer höheren Kreditsicherheit profitiert: Sollte der eigentliche Kreditnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die diversen Darlehensvoraussetzungen zu erfüllen, dann tritt die Bank auf den Bürgen beziehungsweise zweiten Kreditnehmer zu. Dieser ist dann dazu verpflichtet, für die restliche, noch offene Darlehenssumme aufzukommen. Zudem besteht hier in der Regel eine vollumfängliche Haftung. Dementsprechend möchte die Aufnahme einer Bürgschaft oder zweiten Kreditnehmerschaft im Allgemeinen am besten immer vorab gut überlegt sein.
Eine Alternative hierzu kann unter Umständen jedoch auch ein schufafreier Kredit sein. Derartige Darlehen werden von den Banken hierzulande zwar gemeinhin nicht vergeben aber beispielsweise bei Kreditinstituten aus der Schweiz oder Liechtenstein wird man diesbezüglich oftmals fündig. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, kommt es hier tatsächlich nicht zu einer Auskunftseinholung bei der Schufa; ebenso erfolgt, bei einem positiven Kreditbescheid, keine Eintragung in der Auskunftei. Das jedoch bedeutet nicht, dass die Banken hier keinen Wert auf die Bonität des Antragstellers legen. Ganz im Gegenteil: Der Bonität kommt bei einem Kredit ohne Schufa sogar ein sehr hoher Stellenwert zu. So ist es für ein solches Darlehen notwendig, eine gute bis sehr gute Bonität nachweisen zu können. Außerdem sollte beachtet werden, dass die Zinssätze bei schufafreien Darlehen üblicherweise sehr hoch ausfallen. Auf diese Weise soll das höhere Kreditrisiko, durch das Fehlen der Schufa-Auskunft, „aufgefangen“ werden. Dementsprechend ist ein solches Darlehen zumeist um einiges kostenintensiver als ein herkömmlicher Kredit von der Bank.
Kommt jedoch auch ein Kredit ohne Schufa nicht infrage, bietet es sich an, auf ein Darlehen von Privat „umzusteigen“. Wie der Name bereits aussagt, vergibt hier nicht die Bank, sondern eine andere, private Person das gewünschte Darlehen. Bei einem solchen Darlehen profitiert man von vielerlei Vorteilen. Dazu gehört zum Beispiel, dass hier bei der Schufa weder eine Auskunft eingeholt wird, noch eine Eintragung erfolgt. Außerdem fallen die Zinssätze bei einem solchen Kredit gemeinhin sehr niedrig aus oder es werden sogar überhaupt keine Zinsen erhoben. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Kreditnehmer und -geber bei einem Privatkredit vollkommen frei sind, was die jeweiligen Konditionen angeht. So bleibt es vollkommen beiden Parteien überlassen, wie sie die Darlehensvergabe, und die jeweiligen Konditionen, angehen. Das gilt ebenfalls für die Rückzahlung: Welche Vereinbarung diesbezüglich getroffen wird, hängt ganz allein vom Kreditnehmer und -geber ab. So ist etwa eine regelmäßige Rückzahlung der Darlehensschuld ebenso möglich, wie eine flexible Handhabung.
Falls möglich, empfiehlt es sich jedoch, bei einem Kredit von Privat eine Person auszuwählen, zu der ein gutes oder auch sehr gutes Verhältnis besteht, sodass es beispielsweise selbst bei einem etwaigen, finanziellen Notfall nicht zu einem Streit oder gar zu einem vollständigen Zerwürfnis kommt.