Selbständige und Freiberufler haben es gemeinhin sehr schwer, einen Kredit zu bekommen. Doch vielleicht ist ein schufafreies Darlehen hier eine Ausweichmöglichkeit?
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Schufafreies Darlehen
Um ein schufafreies Darlehen zu erhalten, muss zumeist eine sehr gute Bonität vorhanden sein und mit einem hohen Zinssatz gerechnet werden.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich hierbei um eine Darlehen, dass ohne eine Schufa-Auskunft vergeben wird. Derartige Kredite werden zumeist nicht von deutschen Banken, sondern vielmehr von Kreditinstituten angeboten, die ihren Sitz beispielsweise in der Schweiz oder Österreich unterhalten. Zudem erfolgt bei einem derartigen Darlehen ebenfalls keine Eintragung in der Schufa.
Sollten also beispielsweise negative Einträge in der Schufa vorhanden sein, dann spielt das für die Vergabe eines solchen Kredits keine Rolle.
Das jedoch bedeutet nicht, dass jeder angehende Kreditnehmer die Möglichkeit besitzt, ein solches Darlehen zu erhalten, denn schließlich achtet jede Bank immer auch darauf, dass sie das entliehene Geld wieder zurück bekommt. So wird hier gemeinhin ein gesteigertes Augenmerk auf die eigene Bonität gelegt. Das bedeutet, dass diese oftmals sehr gut ausfallen muss, um ein schufafreies Darlehen zu erhalten.
Da die Banken ohne eine Schufa-Auskunft ein höheres Kreditrisiko eingehen, fallen die Zinssätze bei einem solchen Darlehen gemeinhin recht hoch aus. Aufgrund dessen sollte die Aufnahme eines schufafreien Kredits auch aus dieser Sicht gut überlegt sein.
Kredite für Selbständige und Freiberufler
Bei einer Darlehensaufnahme sollte unbedingt differenziert werden, ob das Darlehen für private Zwecke oder das Unternehmen aufgenommen wird.
Selbständige und Freiberufler haben es aufgrund ihrer schwankenden Einkommenslage in der Regel nicht leicht, an einen Kredit zu gelangen. So ist es sicherlich nicht weiter verwunderlich, dass man sich in einem solchen Fall nach einem schufafreien Darlehen umsieht.
Hier gilt es jedoch zunächst zu unterscheiden, ob die Kreditaufnahme aus privaten Gründen heraus oder für das Unternehmen gewünscht wird. Handelt es sich um eine Investition mit geschäftlichem Hintergrund, dann ist es im Grunde genommen normalerweise nicht notwendig, einen schufafreien Kredit aufzunehmen. Der Hintergrund hierfür ist, dass die private, finanzielle Lage in einem solchen Fall wesentlich weniger wichtig ist als das Potenzial, dass in dem betreffenden Unternehmen steckt.
Oftmals ist es sogar möglich, das Selbständige bei der KfW-Bank einen Zuschuss oder Förderkredit erhalten, Vorteilhaft hierbei sind die vor allem die sehr niedrigen Zinssätze. Aber auch bei einer herkömmlichen Bank ist die Kreditaufnahme für Selbständige, die das Darlehen für ihr Unternehmen benötigten, oftmals einfacher.
Aufgrund dessen ist es immer ratsam, den privaten von dem beruflichen Verwendungszweck zu trennen. Aber auch für die Steuer ist dies ratsam, denn ein Darlehen, dass für das Unternehmen aufgenommen wird, ist gemeinhin absetzbar.
Handelt es sich dagegen um einen Privatkredit, den ein Selbständiger oder Freiberufler aufnehmen möchte, dann sieht dies in der Regel ganz anders aus: So stehen hier die Chancen für eine erfolgreichen Darlehensvergabe zumeist recht schlecht. Dabei ist es zudem kaum relevant, ob es sich hierbei um ein herkömmliches Darlehen oder einen schufafreien Kredit handelt. Das kommt daher, dass die Banken auch bei Letzterem einen hohen Wert auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen legen.
Allerdings ist es durchaus möglich, dass einige Banken eine Ausnahme machen, sofern nachgewiesen werden kann, dass die Selbständigkeit bereits seit mehreren Jahren wirtschaftliche Erfolge erzielt.
Aber auch einige Berufsgruppen, zu denen beispielsweise Rechtsanwälte zählen, profitieren oftmals von einigen Ausnahmen. So wird hier das Einkommen als recht sicher angesehen, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Kredit ohne Schufa vergeben wird.
Ablehnung des Kreditwunschs: Alternativen
Bei einer Kreditabsage bietet es sich oftmals an, ein Darlehen von Privat aufzunehmen.
Als Selbständiger oder Freiberufler, dessen Kreditantrag abgelehnt wurde, hat man jedoch nur wenige Alternative. Hier bietet sich oftmals idealerweise ein Kredit von Privat an. Das bedeutet, dass das gewünschte Darlehen nicht etwa von einer Bank oder einer ähnlichen Institution aufgenommen wird, sondern von einer Privatperson.
Dabei kann es sich zum Beispiel um die Eltern ebenso handeln, wie um Bruder oder Schwester. Aber auch weitere Verwandte sowie ebenfalls Freunde kommen hier infrage. Die jeweiligen Kreditkonditionen können vom Kreditgeber und -nehmer vollkommen frei verhandelt werden. Oftmals verhält es sich bei einem Darlehen von Privat sogar so, dass keine oder lediglich geringe Zinszahlungen vorgenommen werden müssen. Zu den Vorteilen eines derartigen Darlehens gehört aber auch, dass hier weder eine Auskunft, noch eine Eintragung bei der Schufa erfolgt.
Wer jedoch nicht direkt einen Kredit von einer anderen Privatperson aufnehmen möchte, dem bietet sich oftmals jedoch noch die Möglichkeit, bei einer Bank einen Kredit zu beantragen und einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllt. In einem solchen Fall bietet es sich jedoch an, einen herkömmlichen Kredit aufzunehmen, da hier die Zinsen deutlich günstiger sind. Wer jedoch die Auskunft der Schufa scheut und/oder eine Eintragung dort verhindern möchte, der liegt dagegen sicherlich wiederum mit einem schufafreien Kredit richtig.
Allerdings muss sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer hier voll und ganz im Klaren darüber sein, dass sich die Bank, bei einem etwaigen Zahlungsausfall des eigentlichen Darlehensnehmer, an ihn wendet. Das bedeutet, dass die betreffende Person dann für die komplette, restliche Kreditschuld aufkommen muss. Dementsprechend sollte eine Bürgschaft oder auch der Auftritt als zweiter Darlehensnehmer generell nur dann getätigt werden, wenn es im Notfall möglich ist, die jeweiligen Kreditraten zu begleichen. Ist das nicht machbar oder nicht vollständig gesichert, sollte man hiervon besser Abstand halten. Immerhin haftet der Bürge sowie der zweite Darlehensnehmer in der Regel im vollen Umfang.
Zudem sollte hier immer auch beachtet werden, dass eine private Kreditvergabe oder auch das Hinzuziehen eines Bürgen beziehungsweise eines zweiten Darlehensnehmer unter Umständen auch das freundschaftliche beziehungsweise familiäre Verhältnis belasten kann. Geldangelegenheiten haben bereits schon oft dazu geführt, dass es zu Missverständnissen, Streitigkeiten oder sogar Zerwürfnissen gekommen ist. Dementsprechend ist es ratsam, sich zunächst gut zu überlegen, welche Person hierfür ausgewählt wird.
Eine weitere Option wäre, sich bei einer Online-Plattform im Web umzusehen, die private Kredite von Privatpersonen vermittelt. Allerdings wird hier recht stark auf den jeweiligen Verwendungszweck geachtet, denn die angehenden Darlehensnehmer angeben. Das bedeutet: Die Kreditvergabe muss sich lohnen. Dementsprechend bieten sich derartige Plattformen vor allem auch dazu an, wenn ein Darlehen für das Unternehmen gewünscht wird. Private Verwendungszwecke sind für die Investoren in der Regel eher weniger attraktiv.