Ist man auf der Suche nach einem geeigneten Kredit, dann fallen immer einmal wieder Angebote ins Auge, die einen sogenannten Schweizer Kredit bewerben. Doch um was genau handelt es sich hierbei und ein solches Darlehen wirklich immer eine gute Wahl?
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Schweizer Kredit
Schweizer Kredite zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass kein Kontakt zur Schufa zustande kommt und dass die Zinsen üblicherweise recht hoch ausfallen.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich bei einem Schweizer Kredit oftmals tatsächlich um ein Darlehen, das von einer Schweizer Bank vergeben wird. Allerdings wird dieser Begriff auch als Synonym für diese besondere Darlehensart verwendet, denn derartige Kredite werden zum Beispiel auch von Banken aus Liechtenstein angeboten. Bei einem deutschen Kreditinstitut findet man dagegen in der Regel keine solchen Darlehensofferten.
Ein Schweizer Kredit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Banken bei einer Darlehensbeantragung keine Auskunft bei der Schufa einholen. Zudem findet, bei einem positiven Kreditbescheid, ebenfalls keine Eintragung in der Auskunftei statt.
Diese Vorgehensweise bedeutet jedoch nicht, dass für die Bank bei einem schufafreien Kredit, wie der Schweizer Kredit auch bezeichnet wird, die Bonität des Antragstellers keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil: Um ein solches Darlehen zu erhalten, müssen angehende Kreditnehmer gemeinhin sogar über eine gute bis sehr gute Kreditwürdigkeit verfügen. Zu den weiteren Darlehensvoraussetzungen gehört im Allgemeinen zum Beispiel aber auch ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe.
Außerdem sollte man sich als Darlehensnehmer unbedingt darüber bewusst sein, dass ein Schweizer Kredit, eben aufgrund der fehlenden Auskunft der Schufa, gemeinhin sehr hohe Zinssätze aufweist. Im Vergleich zu einem klassischen Ratenkredit der Banken, als Beispiel, sind die Zinsen bei einem schufafreien Darlehen somit deutlich höher. Dementsprechend wird der eigene Geldbeutel hiermit stärker belastet.
Die hohen Zinssätze kommen vor allem durch die fehlende Schufa-Auskunft zustande. So geht die Bank bei der Vergabe eines derartigen Kredits ein höheres Darlehensrisiko ein, wodurch die Zinsen angehoben werden.
Die Rückzahlung erfolgt üblicherweise in Form von gleichbleibenden Monatsraten. Somit ist für den Kreditnehmer hier eine sehr gute Übersicht und Planbarkeit gegeben.
Immer eine gute Wahl?
Die Aufnahme eines Schweizer Darlehen bietet sich in einigen Fällen durchaus an, ist jedoch nicht unbedingt in jeder Situation empfehlenswert.
Ein schufafreier Kredit kann im Allgemeinen durchaus eine gute Wahl sein; er ist es jedoch nicht immer. So bietet sich ein derartiges Darlehen zum Beispiel vor allem dann an, wenn ein angehender Kreditnehmer zwar über eine gute Bonität verfügt, sich über ihn jedoch negative Einträge in der Schufa befinden. Da in einem solchen Fall bei einer Bank hierzulande ein Kreditantrag gemeinhin abgelehnt wird, kann somit ein schufafreies Darlehen oftmals eine recht gute Lösung sein.
Aber auch wenn sich keine negativen Einträge in der Schufa befinden, wird ein solcher Kredit manchmal bevorzugt. Hier ist, bei einem positiven Kreditbescheid, kein Eintrag in der Schufa gewünscht. Bei einer herkömmlichen Kreditvergabe erfolgt die Eintragung jedoch generell.
Sind jedoch keine derartigen Gründe vorhanden, ist es, aufgrund der hohen Zinszahlungen, in der Regel besser, wenn von einem Schweizer Kredit abgesehen wird.
Alternativen
Als Alternative zu einem Schweizer Darlehen bietet sich beispielsweise ein klassischer Ratenkredit oder auch ein Darlehen von Privat an.
Eine in der Regel deutlich günstigere Alternative zu einem Schweizer Kredit ist dagegen beispielsweise ein herkömmliches Ratendarlehen. Hier fallen günstigere Zinssätze an, sodass das eigene Konto hier gemeinhin deutlich geschont wird.
Klassische Ratenkredite werden von einer Vielzahl an Banken innerhalb von Deutschland angeboten, sodass es nicht zwangsläufig notwendig ist, sich hierfür nach einer ausländischen Bank umzusehen.
Damit die Banken einen klassischen Ratenkredit vergeben, ist es jedoch auch hier notwendig, dass der Antragsteller die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen erfüllt. Dazu gehört, wie bei einem Schweizer Kredit, beispielsweise ein gesichertes Einkommen, das regelmäßig auf das Konto einbezahlt wird sowie eine gute Bonität. Ebenso ist eine positive Auskunft der Schufa notwendig. Doch auch auf einen festen, deutschen Wohnsitz und ein deutsches Girokonto wird hier gemeinhin ein hoher Wert gelegt.
Die Rückzahlung findet auch hier in monatlich gleichbleibenden Raten statt. Nach Zahlung der letzten Monatsrate hat der Kreditnehmer somit seine komplette Darlehensschuld getilgt.
Eine weitere Alternative zu einem Schweizer Kredit ist beispielsweise ein Darlehen von Privat. Ein solcher Kredit wird somit nicht von einer Bank, sondern von einer Privatperson vergeben. Hierbei kann es sich zum Beispiel um die Eltern, Schwieger- oder Großeltern handeln. Aber auch Geschwister oder Freunde können, unter anderem, einen solches anbieten.
Bei einem Darlehen von Privat sind sämtliche Kreditkonditionen vollkommen frei verhandelbar. Dies gilt beispielsweise für die Rückzahlungsmodalitäten ebenso, wie für die Höhe des Zinssatzes. Oftmals werden hier sogar nur niedrige oder überhaupt keine Zinszahlungen verlangt. Außerdem findet bei einem Darlehen von Privat weder eine Auskunftseinholung bei der Schufa statt, noch kommt es, bei einer erfolgreichen Kreditvergabe, zu einer Eintragung in der Auskunftei.
Idealerweise wird bei einem Kredit von Privat jedoch eine Person ausgewählt, mit der man sich generell gut bis sehr gut versteht. So ist es beispielsweise auch in finanziellen Notsituationen noch möglich, zusammen eine Lösung zu finden und das ohne, dass es hier zu Streitigkeiten kommt.
Negative Schufa-Auskunft?
Teilweise alte oder falsche Schufadaten können zu einer Darlehensabsage führen, weshalb es ratsam ist, mithilfe einer Selbstauskunft die diversen, dortigen Informationen zu überprüfen.
Antragsteller, die aufgrund eines negativen Eintrags in der Schufa keinen klassischen Ratenkredit erhalten, weichen oftmals auf einen Schweizer Kredit aus. Wer hiervon jedoch absehen und ebenfalls kein Darlehen von Privat aufnehmen möchte, der kann zumeist auch einen Bürgen beziehungsweise einen zweiten Kreditnehmer hinzuziehen.
Unter Umständen besteht jedoch noch eine weitere Möglichkeit, um zu einem klassischen Ratenkredit zu gelangen: das Einholen einer Selbstauskunft bei der Schufa. Es kann durchaus der Fall sein, dass sich in der Auskunftei zum Teil falsche oder veraltete Daten befinden, die zu einer Darlehensabsage führen. Aufgrund dessen bietet es sich an, die jeweiligen in der Schufa enthaltenen Informationen zu überprüfen. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass dort derartige Daten vorhanden sind, kann ein Antrag auf Richtigstellung beziehungsweise Löschung gestellt werden. Hier sind jedoch im Allgemeinen ebenfalls die jeweiligen Nachweise beizufügen.
Zudem sollte man unbedingt beachten, dass die Schufa gemeinhin ihre Daten lediglich alle drei Monate aktualisiert. Dementsprechend ist unbedingt empfehlenswert, mit einer neuerlichen Kreditanfrage diesen Zeitraum abzuwarten. Andernfalls kommt es eher doch wieder zu einer Darlehensabsage.