Tagesgeldkonten gelten gemeinhin als sichere Geldanlagen und sind bei einer Vielzahl an Anleger sehr beliebt. Für Neukunden werden in diesem Bereich zudem immer wieder gerne spezielle Angebote offeriert, sodass sich hier schnell die Frage stellt, ob sich ein solcher Bonus auch wirklich lohnt?
Inhalt
Tagesgeld
Zu den vielen Vorteilen des Tagesgeldkontos gehört, dass die Gelder zu jeder Zeit zur Verfügung stehen.
Bei einem Tagesgeldkonto handelt es sich um ein verzinstes Konto. Dem Inhaber ist es zu jeder Zeit möglich, auf seine hier eingesparten Gelder zuzugreifen; und zwar vollumfänglich.
Es differenziert sich von einem Girokonto dadurch, dass es keine Verrechnungsfunktion aufweist; das heißt, es sind weder Lastschriften noch Überweisungen möglich. Allerdings sind es eben diese Einschränkungen, die dafür sorgen, dass die Verwaltungskosten des Tagesgeldkontos geringer ausfallen und auf diese Weise die bei einem solchen Konto üblicherweise recht hohe Verzinsung ermöglichen. So ist es sicherlich auch nicht verwunderlich, dass eine Vielzahl an Sparer auf diese gleichermaßen bekannte wie beliebte Anlageform zurückgreift.
Neukunden-Bonus
Neukunden profitieren für einen bestimmten Zeitraum von einem deutlich höheren Zinssatz.
Der Neukunden-Bonus hebt sich üblicherweise deutlich von der regulären Verzinsung des Angebots ab. So profitieren Anleger hier in der Regel während einer gewissen Zeit von einer deutlich höheren Verzinsung. Dementsprechend kann im Allgemeinen sicherlich gesagt werden, dass sich ein Neukunden-Bonus lohnt. Allerdings sollten diesbezüglich die diversen Angebote der Banken gut miteinander verglichen werden, da sich diese zumeist deutlich voneinander differenzieren.
Zudem ist es unbedingt ratsam, nicht nur die Höhe der Verzinsung des Neukunden-Bonus zu betrachten, sondern ebenfalls die Höhe der eigentlichen Verzinsung, nachdem der Bonus abgelaufen ist. In vielen Fällen kommt es hier zu einem deutlichen Abfall des Zinsniveaus.
So ist es unabdingbar, auch hier einen Blick darauf zu werfen und die Tagesgeldangebote der Kreditinstitute zusätzlich auf ihre reguläre Verzinsung hin zu überprüfen. So kann es zum Beispiel durchaus der Fall sein, dass eine zunächst sehr günstig erscheinende Offerte sich bei genauerem Hinsehen als ein nicht ganz so verlockendes Angebot entpuppt. Dementsprechend gilt es hier, zunächst gut nachzurechnen, um sicherzugehen, dass sich die Beantragung des Tagesgeldkontos bei der betreffenden Bank wirklich lohnt; auch im Hinblick auf die weitere, reguläre Verzinsung.
Des Weiteren sollten ebenfalls die Bedingungen, die oftmals an einen Neukunden-Bonus geknüpft sind, beachtet werden. So kann es, je nach Kreditinstitut etwa der Fall sein, dass das Tagesgeldkonto für einen gewissen Zeitraum verwendet werden muss oder das eine bestimmte Einlagenhöhe vorgeschrieben wird.
Außerdem variiert bei einem solchen Konto ebenfalls die Auszahlungsweise. So kann beispielsweise eine Auszahlung pro Quartal ebenso möglich sein, wie einmal im Jahr. Am besten ist es jedoch, wenn es des Öfteren zu einer Auszahlung kommt. Denn auf diese Weise werden dem Tagesgeldkonto in relativ kurzen Zeitabständen Zinsen gutgeschrieben, die dann wiederum verzinst werden. Außerdem gilt es hierbei zu beachten, dass sich der Zinssatz bei einem Tagesgeldkonto immer ändern kann.
Tagesgeld-Hopping
Das Tagesgeld-Hopping ist bei einigen Anleger sehr beliebt; allerdings gilt es hier, einiges zu beachten.
Da die Neukunden-Boni üblicherweise deutlich attraktiver ausfallen, als die übliche Verzinsung eines Tagesgeldkontos, sind mittlerweile einige Anleger zu dem sogenannten Tagesgeld-Hopping übergegangen.
Das bedeutet, dass das Tagesgeldkonto immer wieder gewechselt wird; und zwar zu genau dem Anbieter der zu dem jeweiligen Zeitpunkt das beste Neukunden-Angebot offeriert. Allerdings sind einige Banken mittlerweile dazu übergegangen, diesem Vorgehen einen Riegel vorzuschieben. So verlangen manche Kreditinstitute, dass vor der Eröffnung des neuen Tagesgeldkontos für eine bestimmte Anzahl an Monaten kein Tagesgeldkonto vorhanden sein darf. Dementsprechend sollte man vor Abschluss des Kontos unbedingt die jeweiligen Bedingungen genaustens durchlesen.
Dazu kommt, dass es einiges an Zeit kostet, sich immer über die jeweiligen Verzinsungen der verschiedenen Anbieter auf dem Laufenden zu halten.
Sind derartige Ausschlüsse jedoch nicht vorhanden, besitzt man eine gewisse Markt-Kenntnis und verfügt über ausreichend Zeit, um sich über die verschiedenen Angebote zu informieren, dann kann das Tagesgeld-Hopping durchaus eine recht lukrative Angelegenheit sein.
Sicherheit
Tagesgeldkonten sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt; je nach Bank existieren weitere, diesbezügliche Schutzmaßnahmen.
Tagesgeldkonten zählen gemeinhin zu den sicheren Anlagen. So werden diese zum Beispiel durch die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung geschützt. Dies gilt derzeit für 90 Prozent der Einlagesumme, allerdings höchstens bis 20.000 Euro.
Des Weiteren sorgen die Banken ebenfalls selbst für eine gewisse Absicherung. So existieren beispielsweise bei einigen Kreditinstituten zusätzlich Einlagensicherungen diverser Bankverbände. Hier liegt die Einlagensicherung in der Regel sogar deutlich höher.
Wer für sein hart erspartes Geld „auf Nummer Sicher“ gehen möchte, der wählt für die Beantragung des Tagesgeldkontos am besten eine Bank mit einer sehr hohen Einlagensicherung aus.
Vergleichen und sparen
Es ist auf jeden Fall ratsam, die diversen Angebote der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen. So sorgen zum Beispiel bereits geringe Unterschiede der Prozentsätze oftmals für eine deutlich bessere Verzinsung.
Wie bereits oben erwähnt, variieren ebenfalls die verschiedenen Voraussetzungen der Banken, sodass man keinesfalls „das nächstbeste“ Tagesgeldkonto-Angebot abschließen, sondern auch diesbezüglich besser vergleichen sollte.
Fazit
Der Neukunden-Bonus bei einem Tagesgeldkonto fällt in der Regel sehr attraktiv aus und liegt oftmals deutlich über der regulären Verzinsung. Aufgrund dessen lohnt es sich durchaus, sich vor Abschluss des Tagesgeldkontos über die verschiedenen Angebote der Kreditinstitute zu informieren.
Allerdings sollte man sich ebenfalls den üblichen Zinssatz ansehen. Auf diese Weise kann nachgerechnet und sichergestellt werden, dass sich nicht nur der Bonus, sondern ebenfalls das reguläre Zinsniveau für den Abschluss eines Tagesgeldkontos lohnt.
Dazu kommt, dass, je nach Bank, in Bezug auf den Neukunden-Bonus bestimmte Vorgaben herrschen. So kann es zum Beispiel möglich sein, dass eine bestimmte Mindesteinlage notwendig ist.
Bei Anlegern ist zudem das Tagesgeld-Hopping sehr beliebt. Hier wird das Tagesgeldkonto generell bei der Bank eröffnet, bei der der Neukunden-Boni am höchsten ausfällt. So schnell wie möglich erfolgt dann jedoch eine Löschung des Kontos und es wird ein neues Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank mit einem sehr guten Neukunden-Bonus abgeschlossen.
Allerdings haben sich die meisten Banken zwischenzeitlich gegen ein solches Vorgehen gewappnet und setzen beispielsweise voraus, dass vor dem Neuabschluss eine gewisse Anzahl an Monaten kein Tagesgeldkonto eröffnet werden darf.
Dementsprechend ist es unbedingt ratsam, sich hier vorab nicht nur darüber zu erkundigen, wie hoch der Neukunden-Bonus ausfällt, sondern auch, wie die reguläre Verzinsung angegeben wird und ob beziehungsweise welche Voraussetzungen gelten.
Im Allgemeinen handelt es sich hier um eine sichere Anlageform, die gerne verwendet wird.