Ein Kredit ist eine sehr gute Möglichkeit, um die verschiedensten Anschaffungen zu finanzieren. Allerdings müssen für die aufgenommene Kreditsumme Zinsen bezahlt werden, die durchaus hoch ausfallen können. Doch mithilfe der unten genannten Tipps ist es möglich, zu einem günstigen Kredit zu gelangen.
Inhalt
1. Kreditart
Durch die Wahl der richtigen Kreditart kann der Darlehensnehmer einiges sparen.
Bevor ein Darlehen aufgenommen wird, sollte die richtige Kreditart ausgewählt werden. Ist zum Beispiel der Kauf eines Autos oder eines Hauses angedacht, dann ist es ratsam. zu einem speziellen Auto- beziehungsweise Immobilienkredit zu greifen. Denn im Gegensatz zu einem klassischen Ratenkredit handelt es sich hier um zweckgebundene Darlehen.
Dementsprechend darf die Kreditsumme lediglich für den gewünschten Wagen oder das Haus verwendet werden. Bank sowie Darlehensnehmer profitieren hier gleichermaßen: So sichern sich die Kreditinstitute hier mit einer Grundschuldeintragung im Grundbuch der Immobilie beziehungsweise mit dem Einbehalt des Fahrzeugbriefes bis zur vollständigen Rückzahlung des Darlehens ab. Dafür erhält der Kreditnehmer einen günstigeren Zinssatz und spart somit einen nicht zu verachtenden Betrag.
2. Darlehenssumme
Der Kreditbetrag sollte weder zu hoch, noch zu niedrig angesetzt werden.
Um nicht unnötigerweise zu viel Zinsen zu bezahlen, ist es ebenso wichtig, die Höhe der Darlehenssumme richtig auszuwählen. So sollte diese gut kalkuliert werden, damit der Betrag auch wirklich ausreicht, um die gewünschte Anschaffung bezahlen zu können. Hier gilt es, eine Nachfinanzierung zu vermeiden, die üblicherweise deutlich kostenintensiver ausfällt, als der ursprüngliche Kredit.
Allerdings ist es ebenfalls nicht empfehlenswert, den Kreditbetrag deutlich zu hoch anzusetzen, denn sonst sind hier nur unnötig hohe Zinszahlungen fällig. Aufgrund dessen sollte vor der Kreditaufnahme immer gut nachgerechnet werden.
3. Laufzeit und monatliche Rate
Die Wahl der geeigneten Kreditlaufzeit und der Monatsrate sorgt für Zinseinsparungen.
Des Weiteren empfiehlt es sich, eine passende Laufzeit und monatliche Rate auszuwählen. Dabei gilt: Desto länger die Laufzeit, desto länger ist der Zeitraum, in dem der Kredit beglichen wird und umso höher die Zinszahlungen. Dafür jedoch fällt die monatliche Darlehensrate geringer aus. Bei einer kürzeren Kreditlaufzeit ist die Darlehensschuld zwar schneller beglichen und es müssen weniger Zinsen bezahlt werden, dafür ist die Monatsrate jedoch deutlich höher.
Dementsprechend bietet sich zwar eine kurze Kreditlaufzeit an, allerdings muss unbedingt auch bedacht werden, dass die Darlehensraten zu jeder Zeit problemlos bezahlbar bleiben. Da die Laufzeiten von Krediten oftmals über einen sehr langen Zeitraum gehen, müssen die Darlehensraten zumeist viele Jahre lang beglichen werden. Wer sich hier nicht sicher ist, wählt vorsichtshalber eine geringere Monatsrate aus; auch wenn hierfür höhere Zinszahlungen anfallen.
In vielen Fällen wird ein Mittelweg, zwischen einer langen und kurzen Laufzeit ausgewählt, um so einerseits die Zinszahlungen niedriger zu halten und andererseits die Monatsraten noch ohne Weiteres stemmen zu können.
Zudem sollte nicht der komplette Betrag, der jeden Monat frei zur Verfügung steht, für die Rückzahlung des Kredits verwendet werden. Am besten ist es, wenn hier ein gewisser „Puffer“ für Notfälle, wie etwa den Kauf eines neuen Kühlschranks oder eine dringend notwendige Autoreparatur, mit eingeplant wird.
4. Kreditangebote vergleichen
Mithilfe eines Vergleichs der verschiedenen Darlehensangebote kann das Konto deutlich geschont werden.
Ein Darlehen ist nicht gleich ein Darlehen: Aufgrund dessen sollten vor der Kreditaufnahme unbedingt die verschiedenen Angebote gut miteinander verglichen werden. Da der Finanzmarkt hart umkämpft ist, differenzieren sich die jeweiligen Offerten durchaus deutlich voneinander.
Hier sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen: Bereits ein Unterschied von wenigen Prozentpunkten beim Zinssatz kann für eine Einsparung von, je nach Darlehenssumme, mehreren Hundert Euro oder auch mehr sorgen. Am besten wird der effektive Jahreszinssatz verglichen, da dieser bereits sämtliche Kreditkosten enthält, was beim Sollzins nicht der Fall ist. Durch den Effektivzinssatz ist somit eine deutlich bessere Vergleichsmöglichkeit gegeben.
Doch nicht nur der Zinssatz, sondern ebenfalls die verschiedenen Sonderleistungen, die die Banken anbieten, sollten unbedingt beachtet werden. So ist es zum Beispiel bei einigen Kreditinstituten möglich, von einem variablen Tilgungssatz, kostenfreien Sondertilgungen und dem Aussetzen einer monatlichen Rate im Notfall, zu profitieren. Dank der diversen Sonderleistungen ist es, in einem gewissen Rahmen nicht nur möglich, die Kreditrückzahlung angenehmer zu gestalten, sondern es kann ebenfalls einiges gespart werden.
4. Zweiter Darlehensnehmer
Durch einen zweiten Kreditnehmer profitiert die Bank von einer höheren Sicherheit und der eigentlichen Darlehensnehmer von einem günstigeren Zinssatz.
Ebenso bietet es sich an, den gewünschten Kredit nicht allein aufzunehmen, sondern einen zweiten Darlehensnehmer hinzuziehen. Üblicherweise muss die betreffende Person, ebenso wie der eigentliche Darlehensnehmer, die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllen. Durch einen solventen, zweiten Kreditnehmer profitiert die Bank von einer höheren Kreditsicherheit. Dies schlägt sich in der Regel durch einen günstigeren Zinssatz nieder, sodass es auch auf diese Weise möglich ist, einiges zu sparen.
5. Eigene Bonität
Ist eine gute Bonität vorhanden, dann fällt der Zinssatz niedriger aus.
Doch auch die eigene Bonität hat einen hohen Einfluss auf den Zinssatz: Je besser diese ausfällt, um so weniger Zinsen müssen bezahlt werden. Ist die Bonität jedoch nicht ganz so gut, veranschlagt die Bank, aufgrund des höheren Risikos, einen höheren Zinssatz. Bei einer zu schlechten Bonität wird die Kreditvergabe dagegen komplett verweigert. Bei zuletzt genanntem kann jedoch in der Regel noch ein solventer zweiter Kreditnehmer oder Bürger dafür sorgen, dass eine Darlehensvergabe möglich wird.
Wer sich nicht sicher ist, wie es um die eigene Bonität bestellt ist, der kann bei der Schufa eine kostenfreie Selbstauskunft einholen. Es ist durchaus möglich, dass sich in der Auskunftei falsche oder veraltete Einträge befinden, die zu einer Darlehensabsage führen. Auf Antrag, und mit den dementsprechenden Nachweisen, ist es jedoch machbar, hier eine Löschung beziehungsweise Richtigstellung zu fordern. Sobald dies geschehen ist, kann der gewünschte Kredit beantragt werden.
6. Restschuldversicherung
Hier sollte individuell abgewägt werden, ob der Versicherungsabschluss Sinn macht.
Viele Banken bieten bei Abschluss eines Darlehens ebenfalls eine Restschuldversicherung an. Diese tritt zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Darlehensnehmer ein. Allerdings verteuert die Restschuldversicherung ebenfalls den Kredit: So werden die Beiträge entweder bereits mit dem Darlehen verrechnet, sodass die Höhe der Monatsraten ansteigt, oder die Beiträge sind zusätzlich zu bezahlen.
Aufgrund dessen ist es unbedingt ratsam, vorab zu überprüfen, ob sich der Abschluss einer Restschuldversicherung lohnt. So ist es beispielsweise für einen Single, der einen Kredit zur Anschaffung einer neuen Wohnlandschaft aufnimmt, oftmals nicht unbedingt notwendig, eine solche Versicherung abzuschließen. Bei einem Familienvater, der eine Immobilie finanzieren möchte, kann sich dies jedoch unter Umständen durchaus lohnen, denn hier geht es nicht nur um eine deutlich höhere Kreditsumme, sondern ebenfalls um die Absicherung der Familie.