Warenkredite gehören im Allgemeinen zu den am häufigsten vergebenen Darlehensarten. Dabei ist es einigen angehenden Kreditnehmern oftmals zunächst nicht bewusst, dass es sich hierbei tatsächlich um eine Darlehensaufnahme handelt, die durch eine Bank erfolgt. Die folgenden Tipps helfen dabei, den Warenkredit als solchen besser zu verstehen und weisen daraufhin, welche Dinge idealerweise zu beachten sind.
Inhalt
Warenkredit
Unter einem Warenkredit wird ein Darlehen verstanden, das gemeinhin von einem Händler vergeben wird. Das bedeutet, dass die betreffende Ware dann erst zu einem späteren Zeitpunkt beziehungsweise in Raten zu bezahlen ist. So ist es zum Beispiel möglich, den dringend benötigten Kühlschrank oder die Waschmaschine sofort zu erstehen aber das Konto erst später zu belasten.
Kunden-Vorteile
Durch die Aufnahme eines Warenkredits profitieren Kunden von vielfältigen Vorteilen. So lassen sich beispielsweise die benötigten Anschaffungen sofort finanzieren.
Mithilfe eines Warenkredits ist es somit machbar, einen momentanen finanziellen Engpass zu überbrücken. So muss beispielsweise nicht erst lange und mühsam auf die Waschmaschine gespart werden.
Ein weiterer Pluspunkt des Warenkredits ist, dass man das Darlehen und die benötigte Ware direkt vor Ort erhält. So ist es nicht notwendig, vor dem Kauf der Bank einen Besuch abzustatten. Außerdem ist es unter Umständen sogar möglich, mit dem Händler über die Kreditlaufzeit zu verhandeln.
Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass eine längere Kredit-Laufzeit üblicherweise höhere Zinszahlungen mit sich bringt. Dafür fallen die zu bezahlenden Raten jedoch geringer aus und es verbleibt jeden Monat etwas mehr Geld im eigenen Portemonnaie. Bei einer kürzeren Kreditlaufzeit fallen dagegen geringere Zinsen an. Dafür ist mit höheren Monatsraten zu rechnen. Für welche Variante sich der Kreditnehmer auch entscheidet, unabdingbar ist, dass die kontinuierliche Zahlung der monatlichen Raten nicht gefährdet ist.
Händler-Vorteile
Wie die Kunden, so profitiert auch der Händler, durch das Anbieten von Warenkrediten von Vorteilen. Dabei spielt häufig vor allem eine höhere Kaufbereitschaft der Kunden eine gewichtige Rolle.
Doch auch für den Händler bietet ein Warenkredit Vorteile. Denn auf diese Weise ist es in vielen Fällen möglich, zu mehr Kundschaft zu gelangen beziehungsweise mehr Ware zu verkaufen. So wird auf eine relativ einfache Art und Weise der Umsatz gesteigert.
Außerdem kann das betreffende Unternehmen bei einem derartigen Angebot beispielsweise auch mit seiner Serviceleistung werben und sich dementsprechend kundenfreundlich positionieren.
Was beachten?
Vor Aufnahme eines Händlerkredits sollten angehende Darlehensnehmer unbedingt einige Dinge bedenken. Dazu gehört etwa, das die Kreditangebote der Händler nicht zwangsläufig besonders kostengünstig sind.
Bevor ein Warenkredit aufgenommen wird, ist zunächst zu bedenken, dass das Darlehen nicht immer von dem jeweils betreffenden Händler stammt. So ist es oftmals der Fall, dass das Unternehmen mit einer Bank kooperiert, um seinen Kunden die Möglichkeiten der Darlehensaufnahme, beziehungsweise der Finanzierung der verschiedensten Produkte, anbieten zu können. Dementsprechend wird hier dann tatsächlich ein Kredit bei einer Bank aufgenommen.
Außerdem ist oftmals auffällig, das Warenkredite von Händlern zumeist zu recht günstigen Zinsen angeboten werden. Selbst Darlehensangebote mit Null Zinsen sind keine Seltenheit. Hier sollte man als angehender Darlehensnehmer jedoch unbedingt genau hinsehen. Denn weder die Händler, noch die Kreditinstitute haben Geld zu verschenken. So kann es zum Beispiel bei einer Nullprozent-Finanzierung der Fall sein, dass der Darlehensnehmer auf einige Rechte verzichtet und das die Zinsen bereits in dem Angebot mit eingerechnet sind. Dementsprechend sind hier unbedingt sämtliche Vertragsdetails sehr genau durchzulesen und gegebenenfalls nachzufragen.
So praktisch die Kreditaufnahme bei einem Händler auch sein mag, sie muss nicht unbedingt kostengünstig sein. Dementsprechend ist es generell ratsam, vor Aufnahme des Kredits verschiedene Darlehensangebote miteinander zu vergleichen. Denn die erstbeste Kreditofferte ist lediglich in seltenen Fällen auch wirklich das beste Angebot.
Eigentumsvorbehalt
Bei einem bleibt der Händler so lange der Eigentümer der Ware, bis der Kreditnehmer den vollständigen Darlehensbetrag beglichen hat. Somit ist der Darlehensnehmer zunächst lediglich der Besitzer.
Bietet ein Händler seinen Kunden Warenkredite an, dann ist das für das Unternehmen nicht ohne Risiko. Denn schließlich befindet sich die betreffende Ware nach erfolgreichen Vertragsabschluss im Besitz des Kunden, während der Händler den Kaufpreis noch nicht erhalten hat.
Deshalb hat der Gesetzgeber festgelegt, das der Darlehensnehmer zunächst lediglich der Besitzer der Ware ist und der Händler der Eigentümer bleibt. Dabei ist es dem Kreditnehmer jedoch erlaubt, das betreffende Produkt bestimmungsgemäß zu nutzen. Erst, wenn die letzte Rate des Darlehens beglichen ist, wird der Kreditnehmer zum Eigentümer. Juristisch gesehen handelt es sich hierbei um den sogenannten Eigentumsvorbehalt.
Es kann jedoch geschehen, dass es dem Darlehensnehmer irgendwann einmal nicht mehr möglich ist, die vereinbarten Monatsraten zu begleichen. In diesem Fall besitzt der Händler das Recht, die Ware zurückzufordern.
Alternative
Alternativ zu einem Warenkredit bietet sich ein klassischer Ratenkredit einer Bank an. So ist der Kreditnehmer in der Lage, die Ware sofort vollständig zu bezahlen, wodurch er gleich zum Eigentümer wird.
Anstelle eines Warenkredits bei einem Händler, ist es jedoch oftmals die bessere Alternative, sich für einen klassischen Ratenkredit bei einer Bank zu entscheiden. Denn in vielen Fällen handelt es sich hierbei tatsächlich um die kostengünstigere Variante.
Außerdem ist es auf diese Weise auch machbar, die betreffende Ware beim Händler sofort, vollständig sowie in Bar zu begleichen. Einige Unternehmen bieten sogar Barzahlungsrabatte an, sodass auf diese Weise auch einiges gespart werden kann. Außerdem ist der Kreditnehmer so sofort der Eigentümer der Ware.
Um einen klassischen Ratenkredit zu erhalten, muss der angehende Kreditnehmer zunächst verschiedene Voraussetzungen erfüllen; was aber auch bei einem Warenkredit bei einem Händler der Fall ist. Die diversen Vorgaben können zwar variieren aber in der Regel handelt es sich beispielsweise um ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine positive Auskunft der Schufa sowie eine gute Bonität. Des Weiteren wird üblicherweise auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Girokonto geachtet.
Der klassische Ratenkredit wird, wie auch der Warenkredit, in Form von gleichbleibenden Monatsraten abbezahlt. Es handelt sich somit auch hierbei um einen äußerst übersichtlichen Kredit, bei dem gemeinhin keinerlei Überraschungen zu erwarten sind. Dabei gilt natürlich auch hier, dass das Darlehen mit Zahlung der letzten Monatsrate vollständig getilgt ist.
Da es sich bei einem klassischen Ratenkredit außerdem um ein zweckungebundenes Darlehen handelt, bleibt es vollkommen dem Kreditnehmer überlassen, wofür er die Kreditsumme verwendet. So kann mit dem betreffenden Betrag beispielsweise neben der dringend benötigten Waschmaschine ebenfalls ein neues Fernsehgerät finanziert werden.