Die Aufnahme eines Kredits dient in der Regel entweder der Finanzierung diverser Anschaffungen oder der Begleichung von Rechnungen. Damit eine unkomplizierte und günstige Darlehensaufnahme möglich ist, bietet es sich an, die folgenden Tipps zu beachten.
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Notwendigkeit überprüfen
Ein Darlehen ist eine langfristige Verpflichtung, sodass gut überlegt werden sollte, ob die Kreditaufnahme notwendig ist.
Bevor ein Darlehen aufgenommen wird, ist es zunächst einmal ratsam, genau zu überprüfen, ob man den gewünschten Kredit wirklich benötigt. Immerhin wird hiermit eine langfristige, finanzielle Bindung eingegangen, die gemeinhin über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg beglichen werden muss.
So ist es zum Beispiel sicherlich eine gute Wahl, den Kredit aufzunehmen, um damit das Auto reparieren zu lassen, dass für den täglichen Weg zur Arbeit benötigt wird. Oder man bezahlt mit der Darlehenssumme die Rechnung des Dachdeckers, sodass das kein Regen mehr durch das Dach des Eigenheims tropft. Wer dagegen „nur“ einen größeren Fernseher oder PC für den privaten Gebrauch erstehen möchte, der überlegt am besten noch einmal, ob es nicht vielleicht doch besser ist, hierauf zu sparen.
Darlehensvoraussetzungen beachten
Wenn es für den Antragsteller nicht machbar ist, die diversen Bankvorgaben zu erfüllen, dann kann gemeinhin ein solventer Bürge oder zweiter Darlehensnehmer weiterhelfen.
Damit die Banken ein Darlehen vergeben, ist es jedoch notwendig, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Diese können zwar je nach Bank etwas variieren aber in der Regel achten die Kreditinstitute zum Beispiel auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe sowie ebenfalls auf eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch ein deutsches Girokonto und ein fester, deutscher Wohnsitz sind gegebenenfalls ein „Muss“. Ebenso kann es möglich sein, dass die Banken Sicherheiten verlangen. Dazu zählen beispielsweise Wertanlagen, wie etwa Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen.
Ist es dem Kreditnehmer jedoch nicht möglich, die diversen Vorgaben zu erfüllen, dann verweigern die Banken gemeinhin die Bewilligung eines Darlehen. Doch auch in einer solchen Situation muss nicht zwangsläufig auf den benötigten Kredit verzichtet werden. So ist es zumeist mithilfe eines solventen Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer doch noch möglich, den Kredit zu erhalten. Allerdings ist es hierbei unabdingbar, dass die betreffende Person ihrerseits die diversen Bankvorgaben erfüllt.
Darlehensart
Je nach Art des Darlehen werden von der Bank höhere oder niedrigere Zinssätze angerechnet.
Doch auch der Kreditart sollte ein gesteigertes Augenmerk gewidmet werden. So muss bei zweckungebundenen Darlehen, wie etwa bei klassischen Ratenkrediten, gemeinhin ein höherer Zinssatz beglichen werden, dafür ist die Kreditsumme frei verwendbar.
Bei zweckgebundenen Darlehen ist es dem Antragsteller dagegen lediglich erlaubt, den Kreditbetrag zu einem bestimmten Zweck auszugeben. Typische Beispiel hiervon sind etwa Immobilien- und Autokredite. Dafür wird hier von einem niedrigen Zinssatz profitiert. Der Hintergrund hierfür liegt in der höheren Kreditsicherheit, die derartige Darlehen bieten. Sollte der Kreditnehmer zum Beispiel irgendwann nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Raten zu stemmen, dann besitzt die Bank das Recht, die Immobilie beziehungsweise das Auto zu veräußern. Von dem Verkaufserlös wird anschließend die restliche, noch offene Darlehensschuld beglichen.
Kreditbetrag
Die Höhe des Kreditbetrags sollte vorab gut durchdacht werden.
Ebenso gilt es, die benötigte Darlehenssumme genau zu ermitteln. So sollte der Betrag einerseits hoch genug sein, um damit die gewünschte Anschaffung zu finanzieren beziehungsweise die anfallenden Rechnungen zu begleichen, andererseits sollte die Summe jedoch nicht höher als unbedingt notwendig ausfallen.
Wurde zu wenig Geld beantragt, dann kann es zu einer kostenintensiven Nachfinanzierung kommen. Ist die Darlehenssumme dagegen zu hoch, dann werden hierfür unnötig Zinsen bezahlt. Dementsprechend ist eine genaue Kalkulation unabdingbar.
Monatsrate und Kreditlaufzeit
Umso höher die Monatsrate, desto kürzer ist die Laufzeit des Darlehen. Bei einer niedrigeren Rate muss die Kreditschuld länger zurückbezahlt und mehr Zinsen gezahlt werden.
Die Höhe der monatlichen Kreditrate hängt immer auch mit der Darlehenslaufzeit zusammen. Dabei gilt: Umso höher die Monatsrate, desto höher ist zwar die monatliche, finanzielle Belastung, doch dafür ist der Kredit schneller zurück bezahlt und es müssen weniger Zinsen beglichen werden. Bei einer niedrigeren Monatsrate fällt die finanzielle Belastung im Monat dagegen niedriger aus, jedoch sind dementsprechend höhere Zinsen zu tilgen und es dauert länger, bis die Kreditschuld beglichen ist.
Somit empfiehlt es sich zwar, eine höhere Monatsrate zu veranschlagen, jedoch muss hierbei auch immer bedacht werden, dass diese kontinuierlich und ohne Schwierigkeiten zu bezahlen ist. Oftmals ist es ratsam, einen „Mittelweg“ einzuschlagen, also eine „mittellange“ Laufzeit. Oder es wird, gegebenenfalls, eine lange Laufzeit ausgewählt, wenn so sichergestellt ist, dass die Darlehensrückzahlung problemlos verläuft.
Haushaltsplan
Durch die Erstellung eine s Haushaltsplans kann ganz einfach herausgefunden werden, wie hoch die maximale Darlehensrate ausfallen darf.
Um festzustellen, wie hoch die Monatsrate maximal ausfallen darf, wird am besten noch vor der Darlehensbeantragung ein Haushaltsplan erstellt.
Hier listet man ganz einfach zunächst sämtliche, regelmäßigen Einnahmen sowie ebenfalls alle regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben auf. Dadurch ist sichergestellt, dass zu jedem Zeitpunkt alle Rechnungen bezahlbar sind.
Anschließend werden die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen. Die hieraus resultierende Summe ist der Betrag, der zur Bezahlung der monatlichen Raten verwendet wird. Allerdings ist unbedingt davon abzuraten, dass man wirklich die komplette Summe als Monatsrate einplant. Wesentlich besser ist es, hier einen gewissen finanziellen Puffer bestehen zu lassen. Dieser deckt dann auch plötzlich aufkommende Kosten ab und das ohne, dass hierfür die Kreditrückzahlung in Gefahr gerät.
Außerdem zeigt ein Haushaltsplan der Bank, dass sich der Antragsteller bereits ausgiebig Gedanken um die Rückzahlung des Darlehen gemacht hat, wodurch ein sehr guter Eindruck hinterlassen wird.
Zinssatz
Bei einer Darlehensaufnahme ist ein niedriger Zinssatz immer von Vorteil, denn: Je niedriger der Zins, umso weniger Geld muss der Bank zurück bezahlt werden. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass der effektive Zinssatz, im Gegensatz zum Nominalzinssatz, bereits sämtliche Kreditkosten enthält. Dementsprechend eignet sich der Effektivzinssatz ganz hervorragend für einen Kreditvergleich.
Sonderleistungen
Durch Sonderleistungen kann beispielsweise einiges gespart werden.
Allerdings sollte man sich bei einem Vergleich der diversen Kreditangebote nicht nur auf die Höhe des Zinssatzes beschränken, denn auch die verschiedenen Sonderleistungen, die die Banken anbieten, sind durchaus beachtenswert. Dazu gehört zum Beispiel das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall, ein variabler Tilgungssatz und die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen.
Durch die Nutzung der unterschiedlichen Sonderleistungen ist es nicht nur möglich, den eigenen Geldbeutel deutlich zu schonen, sondern es ist ebenfalls machbar, die Rückzahlung der Darlehenssumme, in einem bestimmten Umfang, etwas individueller zu gestalten. Es lohnt sich also, neben dem Zins auch die weiteren Bankleistungen genauer zu betrachten.