Umschuldungsdarlehen werden von den meisten Banken angeboten. Durch die Aufnahme eines solchen Kredits können Darlehensnehmer in vielen Fällen einiges sparen. Allerdings gilt es hier, verschiedene Dinge zu beachten.
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Umschuldungsdarlehen: warum?
Ein Umschuldungsdarlehen wird gemeinhin aufgenommen, um Zinsen zu sparen und/oder bereits vorhandene Kredite abzulösen.
Mithilfe eines Umschuldungsdarlehen werden üblicherweise verschiedene, bereits bestehende Verbindlichkeiten zusammengefasst und abgelöst. Bezahlt der Kreditnehmer im Moment beispielsweise insgesamt drei Darlehen ab, können durch die Aufnahme eines Umschuldungskredits alle offenstehenden Darlehensschulden auf einmal beglichen werden.
Somit tilgt der Kreditnehmer fortan lediglich einen Kredit, das Umschuldungsdarlehen, ab. Auf diese Weise werden gemeinhin nicht nur Zinsen gespart, sondern oftmals verbleibt während der Tilgung auch mehr Geld im eigenen Geldbeutel.
Ebenso ist es aber auch möglich, einen einzigen, vorhandenen Kredit umzuschulden. Hier steht in der Regel eine Zinsersparnis im Vordergrund. Im Allgemeinen stehen die Banken der Aufnahme eines Umschuldungsdarlehen aufgeschlossen gegenüber. Das kommt daher, dass hier keine neuen Verbindlichkeiten eingegangen, sondern das bestehende Schulden beglichen werden.
Kredite zusammenfassen
In einem Umschuldungsdarlehen sollte am besten alle offenstehenden Verbindlichkeiten zusammengefasst werden.
Ist die Aufnahme eines Umschuldungsdarlehen geplant, sollten hiermit unbedingt alle, etwaig bereits vorhandenen Kreditverbindlichkeiten zusammengefasst und abgelöst werden. Es ist beispielsweise eher nicht ratsam, von drei Darlehen lediglich ein oder zwei Darlehen umzuschulden. Denn so müssten neben den Raten des Umschuldungskredits weitere Raten an die bereits bestehenden Kredite bezahlt werden.
Umfasst das Umschuldungsdarlehen dagegen alle vorhandenen Verbindlichkeiten, muss der Darlehensnehmer künftig nur noch diese Raten begleichen. Dementsprechend profitiert man hier von einer hohen Übersichtlichkeit und Planbarkeit. Außerdem fallen die Zinsen für ein Umschuldungsdarlehen gemeinhin günstiger aus, als wenn mehrere Kredite bestehen, für die jeweils extra Zinsen beglichen werden müssen.
Dispo
Wird ein Umschuldungsdarlehen aufgenommen, sollte damit idealerweise auch gleich der Dispositionskredit getilgt werden.
Hier sollte zudem auch der Dispo nicht vergessen werden: Nimmt der Kreditnehmer ein Umschuldungsdarlehen auf und löst somit einen oder mehrere Kredite ab, wird hier am besten ebenfalls der Dispo gleich mit ausgeglichen.
Dispositionkredite sind zumeist die Darlehen mit den höchsten Zinssätzen. So kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass das Zinsniveau für einen Umschuldungskredit niedriger ist, wodurch der Darlehensnehmer zumeist einiges an Geld spart.
Außerdem muss auf diese Weise nicht der Umschuldungskredit getilgt und zusätzlich der Dispo, samt Zinsen, bezahlt werden, was den eigenen Geldbeutel oftmals deutlich entlastet.
Angebote vergleichen
Je nach Bank können für einen Umschuldungskredit unterschiedliche Zinssätze angeboten werden. Aufgrund dessen sollte man die diversen Offerten unbedingt vorab miteinander vergleichen.
Bevor ein Umschuldungsdarlehen aufgenommen wird, ist es unbedingt empfehlenswert, die verschiedenen Angebote der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen. Da der Finanzmarkt stark umkämpft ist, können hier durchaus beträchtliche Unterschiede existieren.
Außerdem sollte man ebenfalls die Zinsen, die für den Umschuldungskredit verlangt werden, mit den Zinssätzen der bereits vorhandenen Kredite vergleichen. Denn nur wenn das Zinsniveau des Umschuldungsdarlehen unter dem der derzeit laufenden Kredite liegt, ist eine Zinsersparnis möglich.
Tipp: Ein Umschuldungsdarlehen muss nicht zwangsläufig bei einer anderen Bank aufgenommen werden. Es ist ebenso möglich, bereits vorhandene Kredite bei demselben Kreditinstitut umzuschulden. Allerdings sollten auch hier die Angebote vorab verglichen werden.
Sonderkonditionen
Bevor ein Umschuldungskredit aufgenommen wird, sollte die Bank nach Sonderkonditionen gefragt werden. Viele Banken bieten diese ihren angehenden Kreditnehmern von sich aus an.
Neben den Zinssätzen, ist es außerdem ratsam, die Sonderkonditionen zu beachten, die die Banken, gegebenenfalls, bei Aufnahme eines Umschuldungskredits gewähren. Hierbei kann es sich zum Beispiel um das mögliche Aussetzen einer monatlichen Rate, die Zahlung von Sondertilgungen und/oder um eine Tilgungsänderung handeln.
Mithilfe von Sonderkonditionen ist es oftmals ebenfalls möglich, einiges zu sparen, beziehungsweise die Rückzahlung des Kredits, in einem gewissen Umfang, etwas angenehmer zu gestalten.
Bietet die Bank von sich aus keine Sonderkonditionen an, kann durchaus auch direkt hiernach gefragt werden.
Monatsrate
Bei Beantragung eines Umschuldungskredits wird die Höhe der monatlichen Ratenzahlungen sowie die Laufzeit des Darlehen neu verhandelt.
Da es sich bei einem Umschuldungsdarlehen um die Aufnahme eines neuen Kredits handelt, können Monatsrate und Darlehenslaufzeit mit der Bank neu verhandelt werden.
Dabei gilt, wie bei anderen Krediten auch: Umso länger die Kreditlaufzeit, desto niedriger die Monatsrate. So bleibt zwar jeden Monat etwas mehr Geld im Portemonnaie, dafür müssen jedoch mehr Zinsen bezahlt werden. Bei einer kürzeren Kreditlaufzeit fallen dagegen weniger Zinsen an. Dafür sind die monatlichen Rate höher.
So ist zwar im Allgemeinen zu einer kürzeren Kreditlaufzeit zu raten, allerdings hat die Bezahlbarkeit hier Vorrang: Ist durch eine längere Darlehenslaufzeit, und somit eine niedrigere Monatsrate, die regelmäßige Begleichung der monatlichen Raten eher gewährleistet, ist diese Variante zu bevorzugen.
In der Regel schlagen die Banken ihren Kreditnehmern bis zu drei Ratenmöglichkeiten vor, aus denen ausgewählt werden kann. Ist die gewünschte Option nicht dabei, kann der Antragsteller natürlich auch nachfragen, ob seine Wunschrate ebenfalls möglich ist.
Verwendungszweck
Die Angabe des richtigen Verwendungszwecks, der Umschuldung, kann für den Kreditnehmer positive Folgen haben.
Wenn der Kredit beantragt wird, sollte der Kreditnehmer unbedingt als Verwendungszweck „Umschuldung“ angeben. Denn nur so wird der Bank deutlich gemacht, dass mit der Darlehenssumme keine neuen Verbindlichkeiten eingegangen, sondern alte Schulden abgelöst werden sollen.
Auf diese Weise wird die Bank bei der Darlehensprüfung beziehungsweise der Erstellung des Haushaltsplans, gemeinhin nicht die Rate der derzeitigen Kredite, sondern lediglich die Monatsrate des Umschuldungsdarlehen berücksichtigen. Da diese in der Regel niedriger ausfällt, verbessert sich üblicherweise auch die Kreditwürdigkeit des Antragstellers und erhöht sich gleichzeitig für die Bank die Wahrscheinlichkeit, dass der Darlehensnehmer die Kreditraten, wie im Darlehensvertrag vereinbart, begleicht.
Auf diese erhöhen sich zumeist ebenfalls die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditvergabe. Außerdem kann es sein, dass der Darlehensnehmer von dem Kreditinstitut eventuell sogar günstigere Konditionen zugesprochen bekommt.
Fazit
Mithilfe eines Umschuldungskredits können somit mehrere, bereits laufende Kredite, zusammengefasst und beglichen werden. Das gilt ebenfalls für den Dispositionskredit. Auf diese Weise wird die finanzielle Situation des Kreditnehmers nicht nur übersichtlicher, sondern es ist oftmals auch möglich, einen nicht zu verachtenden Betrag an Zinsen zu sparen.
Ein Umschuldungskredit kann entweder bei derselben Bank, bei der die derzeitigen Darlehen aufgenommen wurden, oder bei einem anderen Kreditinstitut beantragt werden. Wichtig ist jedoch, die diversen Angebote gut miteinander zu vergleichen, um von einer höchstmöglichen Zinsersparnis und Sonderkonditionen zu profitieren.
Außerdem sind Monatsrate sowie Darlehenslaufzeit neu verhandelbar. Als Verwendungszweck sollte „Umschuldung“ angegeben werden, um weitere, positive Effekte, wie beispielsweise einen etwaigen, günstigeren Zinssatz zu erhalten.