Dem stressigen Alltag entfliehen, entspannt in der Sonne liegen, andere Kulturen kennenlernen: ab und zu wird ganz einfach dringend einmal eine Auszeit benötigt. Doch was ist, wenn der eigene Geldbeutel dies strikt ablehnt? Ist es dann ratsam, für den Urlaub einen Kredit aufzunehmen?
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Kreditart
Zur Finanzierung der gewünschten Ferien bietet sich ein klassischer Ratenkredit an, da der Darlehensbetrag hier je nach Wunsch genutzt werden kann.
Um den ersehnten Urlaub zu finanzieren, bietet sich vor allem die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits an. Ein solches Darlehen ist zweckungebunden, sodass der Kreditnehmer dazu berechtigt ist, die Darlehenssumme frei nach Wunsch zu verwenden. Die Banken fordern diesbezüglich auch keinerlei Nachweise an. So spielt es zum Beispiel auch keine Rolle, ob neben dem Urlaub an sich beispielsweise ebenfalls neue Bekleidungsstücke und Souvenirs erstanden werden. Vielleicht nutzt man aber auch einen Teil der Kreditsumme, um damit gleichzeitig einen neuen Fernseher zu erstehen. Dementsprechend profitieren Darlehensnehmer hier von einer sehr hohen Flexibilität.
Bevor die Banken einen klassischen Ratenkredit vergeben, wird jedoch überprüft, ob der Antragsteller dazu in der Lage ist, die diversen Darlehensvorgaben zu erfüllen. Diese können durchaus je nach Kreditinstitut etwas variieren aber in der Regel wird zum Beispiel auf eine gute Bonität sowie ebenfalls auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe geachtet. Des Weiteren verlangen die Kreditinstitute üblicherweise, dass der Darlehensnehmer über einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland und über ein deutsches Girokonto verfügt.
Die Rückzahlung des klassischen Ratenkredits ist sehr übersichtlich: So müssen Kreditnehmer hier jeden Monat gleichbleibende Raten begleichen. Sobald die letzte Kreditrate getilgt wurde, ist die Darlehensschuld vollständig beglichen. Somit sind hier keine Überraschungen zu erwarten und der Kreditnehmer profitiert ebenfalls von einer sehr guten Planbarkeit und Übersicht.
Raten bezahlbar?
Ist die Aufnahme eines Urlaubskredits geplant, ist es ratsam, zunächst einen Haushaltsplan zu erstellen, um sicher zu gehen, dass die monatlichen Raten immer ohne Schwierigkeiten bezahlbar sind.
Bevor jedoch ein Urlaubskredit aufgenommen wird, sollte gut überlegt werden, ob man eine solche Verpflichtung eingehen möchte. Denn in der Regel müssen derartige Kredite zumindest über einige Monate bis hin zu mehreren Jahren zurück bezahlt werden. Dementsprechend wird das eigene Konto hier über eine recht lange Zeit hinweg kontinuierlich belastet, wodurch jeden Monat ein niedrigerer Betrag im Geldbeutel verbleibt. Aufgrund dessen sollte hier keinesfalls impulsiv ein Urlaub gebucht und dem Fernweh nachgekommen werden. Wesentlich besser ist es, hier vorab gut nachzudenken und zu rechnen, ob man eine solche finanzielle Belastung, im Gegenzug für einen Urlaub, auf sich nehmen möchte.
Dazu kommt, dass natürlich auch die monatliche Kreditrate ohne Probleme stemmbar sein muss. Um herauszufinden, ob dies wirklich möglich ist, bietet es sich an, zunächst einen Haushaltsplan zu erstellen. In einem solchen Plan werden zunächst sämtliche Einnahmen, die jeden Monat regelmäßig auf das Konto fließen, aufgelistet.
Dazu gehört zum Beispiel das Gehalt des Vollzeit- und Nebenjobs. Anschließend wird mit den Ausgaben ebenso vorgegangen, nur das hier auch die Rechnungen dazu kommen, die unregelmäßig anfallen. Zu den Ausgaben gehören unter anderem Gelder für Lebensmittel, Bekleidung, Versicherungsbeiträge, Tierfutter und Stromabschläge. Ist das geschehen, müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Das Resultat dieser Rechnung ist die Summe, die dem Kreditnehmer jeden Monat verlässlich zur freien Verwendung offen steht. Dementsprechend wird hiervon ebenfalls die Kreditrate für das Urlaubsdarlehen bezahlt.
Es empfiehlt sich jedoch, nicht den kompletten Betrag für die Tilgung des Kredits auszugeben. Wesentlich besser ist es, zusätzlich jeden Monat eine gewisse Summe als „Notgroschen“ anzusparen, damit bei einem etwaigen, finanziellen Notfall hierauf zurückgegriffen werden kann und die Rückzahlung des Darlehen nicht in Gefahr gerät.
Durch die Erstellung eines Haushaltsplans wird zumeist erst richtig ersichtlich, ob die monatliche Rate für einen Urlaubskredit tatsächlich ohne Weiteres stemmbar ist. Zudem kann der Haushaltsplan gegebenenfalls zum Kreditgespräch mit der Bank mitgenommen werden. Damit hinterlässt man sicherlich einen guten Eindruck, denn der Plan zeigt dem Mitarbeiter des Kreditinstituts auf, dass man sich nicht nur über die Kreditaufnahme, sondern ebenfalls über die Begleichung der Darlehensschuld bereits ausgiebig Gedanken gemacht hat. Des Weiteren müssen der Bank bei einer Kreditbeantragung sowie sämtliche Geldeingänge und Ausgaben mitgeteilt werden, was durch einen Haushaltsplan in der Regel viel leichter fällt. So kann beispielsweise auch nichts versehentlich vergessen werden.
Urlaubskredit aufnehmen?
Wenn es sich um eine ganz besondere Reise, wie etwa den lang ersehnten Traumurlaub oder die Flitterwochen handelt, kann eine Kreditaufnahme eine gute Wahl sein.
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Urlaubskredit aufzunehmen, der sollte, wie bereits oben erwähnt, am besten zunächst einmal gut überlegen, ob sich das wirklich für die Finanzierung der Ferien lohnt. Vielleicht kann aber auch auf einen Kredit verzichtet werden, wenn man zum Beispiel anstelle der angedachten Flugreise den Urlaubsaufenthalt in einer Gegend bucht, die nicht so weit entfernt und mit dem Auto oder der Bahn erreichbar ist. Vielleicht werden aber auch statt drei Wochen nur 14 Tage Urlaub gemacht. Auf diese kommt man immer noch in den Genuss der Entspannung, muss jedoch keinen Kredit zurück bezahlen.
Zudem ist es ratsam, das Urlaubsdarlehen spätestens bis zum nächsten Urlaub zurück zu bezahlen. Denn schließlich möchte man gemeinhin dann wieder Ferien buchen, was jedoch aufgrund des bereits bestehenden Urlaubskredits, hinsichtlich der derzeitigen, finanziellen Situation, sicherlich sehr schwierig ist.
Dementsprechend ist es oftmals die bessere Wahl, auf einen Urlaubskredit zu verzichten oder günstigere, kürzere Aufenthalte zu planen, die ohne ein Darlehen bezahlt werden können. Auf diese Weise wird keine langfristige Verpflichtung eingegangen und der Geldbeutel geschont, da keine Zinsen zu begleichen sind.
Allerdings gibt es hiervon auch Ausnahmen. Handelt es sich bei dem geplanten Urlaub und der damit einhergehenden Kreditaufnahme beispielsweise um den lang ersehnten Traumurlaub, für den man jetzt endlich einmal die Zeit hat und die Kreditraten ohne Weiteres bezahlbar kann, dann ist ein Darlehen unter Umständen durchaus eine gute Wahl, um das Vorhaben zu realisieren. Das gilt vor allem dann, wenn man dazu bereit ist, auf weitere, nachfolgende Urlaube zu verzichten, um nicht etwa aus Versehen in eine Schuldenfalle zu geraten.
Aber auch die Finanzierung der Flitterwochen mithilfe eines Kredits kann durchaus eine gute Wahl sein. Denn ganz gleich, ob lang ersehnter Traumurlaub oder Flitterwochen: Hierbei handelt es sich um die Erfüllung eines ganz besonderen Wunsches beziehungsweise einer ganz besonderen Reise, die zumeist nur einmal im Leben durchgeführt wird. Dementsprechend ist eine Kreditaufnahme in diesen Situationen oftmals eine gute Idee. Vorausgesetzt natürlich, dass die monatlichen Darlehensraten ohne Weiteres stemmbar sind und man gewillt ist, für eine längere Zeit eine derartige, finanzielle Verpflichtung auf sich zu nehmen.