Immobilienkredite gehören zu den Darlehen, die von den Banken am meisten vergeben werden. Das wiederum ist nicht ungewöhnlich, denn schließlich gibt es viele Menschen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchten. Bevor jedoch ein solcher Kredit aufgenommen wird, sollten zunächst die jeweiligen Vor- und Nachteile bedacht werden.
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Immobilienkredit
Ein Immobilienkredit ist zweckgebunden, sodass mit der Darlehenssumme nur die gewünschte Immobilie gekauft werden kann. Zudem sollte eine gewisse Menge an Eigenkapital vorhanden sein.
In den meisten Fällen reicht das Ersparte nicht aus, um damit damit eine Immobilie zu finanzieren, sodass auf einen Kredit zurückgegriffen wird. Das kommt aber auch daher, dass die Kosten hierfür gemeinhin recht hoch ausfallen, wodurch eine Darlehensaufnahme oftmals die einzige Möglichkeit ist, um ein Haus oder eine Eigentumswohnung zu erstehen.
Bei einem Immobiliendarlehen handelt es sich um einen zweckgebundenen Kredit. Das bedeutet, dass die Kreditsumme lediglich für den im Darlehensvertrag genannten Verwendungszweck ausgegeben werden darf. Dementsprechend fordert die Bank auch Nachweise, wie beispielsweise den Kaufvertrag und die Urkunde des Notars, an.
Damit die Kreditinstitute ein Immobiliendarlehen vergeben, ist es jedoch notwendig, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt. Diese können zwar je nach Bank unterschiedlich ausfallen aber in der Regel wird hier zum Beispiel auf ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa geachtet. Zudem setzen die Banken üblicherweise auch einen gewissen Anteil an Eigenkapital voraus. Dieses sollte im Allgemeinen zumindest so hoch ausfallen, dass es damit möglich ist, die Kaufnebenkosten, wie etwa Makler- und Notargebühren, davon zu begleichen. Außerdem verlangen manche Kreditinstitute, dass sich der Antragsteller ebenfalls anteilig am Kaufpreis beteiligt. Die jeweilige Summe kann auch hier je nach Bank schwanken, üblich sind hier jedoch zumeist zehn bis 20 Prozent vom Kaufpreis. Dabei gilt: Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto besser ist es. Denn so muss eine niedrigere Darlehenssumme aufgenommen werden, wodurch der Kreditnehmer weniger Zinsen bezahlt und früher schuldenfrei ist.
Außerdem sind bei einem Immobilienkredit auch gerne Sicherheiten, wie etwa Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen, gesehen. Des Weiteren kommt es im Rahmen von einem Immobilienkredit üblicherweise auch zur Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie.
Wichtig ist außerdem, dass bei einem solchen Darlehen für eine bestimmte Zeit der Zins festgeschrieben wird; in der Regel handelt es sich hierbei um circa zehn bis zwölf Jahre. Auf diese Weise kann sich der Darlehensnehmer darauf verlassen, dass sich während diesem Zeitrahmen keine Änderung des Zinssatzes ergibt und die monatlichen Kreditraten somit immer gleich hoch ausfallen,. Dementsprechend profitiert der Darlehensnehmer hier von einer sehr guten Übersicht und Planbarkeit.
Ist der vereinbarte Zeitrahmen abgelaufen, ist das Darlehen jedoch in der Regel noch nicht vollständig zurück bezahlt. So wird hier dann die Aufnahme einer Anschlussfinanzierung notwendig. Diese kann entweder direkt bei derselben oder auch bei einer anderen Bank aufgenommen werden.
Vorteile
Die Vorteile eines Immobilienkredits sind vielfältig. Dazu gehört beispielsweise, dass es hiermit endlcih möglich ist, ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu erstehen.
Die Aufnahme eines Immobilienkredits bietet verschiedene Vorteile. Dazu gehört zum Beispiel, dass es oftmals nur mithilfe des Darlehen möglich ist, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Denn, wie bereits oben erwähnt, ist es ohne Darlehen oftmals nur sehr schwer oder sogar überhaupt nicht möglich, eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu erstehen.
Zudem bietet die Zweckbindung einen weiteren Vorteil: Zweckgebundene Darlehen werden von den Banken gemeinhin mit einem niedrigeren Zinssatz angeboten als zweckungebundene Kredite.
Das kommt daher, dass für die Bank bei diesen Darlehen eine höhere Darlehenssicherheit gegeben ist. Bei einem Immobilienkredit liegt die Sicherheit im Grundbucheintrag des Hauses beziehungsweise der Eigentumswohnung. Sollte der Darlehensnehmer irgendwann einmal, wider Erwarten, nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Darlehensraten zu tilgen, dann besitzt die Bank das Recht, auf die Immobilie zuzugreifen und diese zu veräußern. Der Verkaufserlös dient dann der Rückzahlung des Kredits.
Vorteilhaft ist jedoch ebenfalls, dass hier in vielen Fällen der jeweils aktuelle Zinssatz für eine bestimmte Zeit festgeschrieben wird. So muss der Kreditnehmer keinerlei böse Überraschungen befürchten und kann die während dieser Zeit gleichbleibenden Raten ohne Schwierigkeiten zu seinen Ausgaben dazu rechnen. Wird der Immobilienkredit in Zeiten einer Niedrigzinsphase aufgenommen, dann bietet es sich an, den Zinssatz so lange wie möglich festzuschreiben. Auf diese Weise profitiert man während der im Vertrag genannten Laufzeit von den niedrigen Zinsen; und das unabhängig davon, wie sich der Zinssatz während dessen auf dem aktuellen Finanzmarkt entwickelt.
Nachteile
Bei einem Immobiliendarlehen existieren jedoch auch Nachteile, wie etwa die in der Regel benötigte Anschlussfinanzierung, die in der Regel kostenintensiver ausfällt als das ursprüngliche Darlehen.
Neben den diversen Vorteilen birgt ein Immobilienkredit jedoch auch einige Nachteile. Dazu gehört zum Beispiel, dass man sich mit einem solchen Darlehen für eine sehr lange Zeit bindet. So ist es gemeinhin viele Jahre lang notwendig, jeden Monat die im Kreditvertrag vereinbarten Monatsraten zu begleichen. Allerdings kann sich während dieser Zeit durchaus im persönlichen und/oder finanziellen Bereich verändern, was ebenfalls bedacht werden sollte.
Zudem muss der Antragsteller die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllen, was nicht immer so einfach möglich ist. Aber auch der üblicherweise benötigte Anteil an Eigenkapital stellt so manch einen Antragsteller vor ein Problem und auch die Eintragung in das Grundbuch der Familie wird nicht von jedem angehenden Darlehensnehmer gerne gesehen.
Des Weiteren wird, wie bereits oben berichtet, nach Ablauf des festgeschriebenen Zinssatzes, eine Anschlussfinanzierung notwendig. So gilt es hier erneut, zunächst die diversen Kreditangebote der verschiedenen Banken miteinander zu vergleichen, bevor man sich für eine bestimmte Darlehensofferte entscheidet. Dazu kommt, dass Anschlussfinanzierungen in der Regel kostenintensiver ausfallen als der ursprüngliche Kredit. Dementsprechend werden hier zumeist höhere Zinsen fällig.
Fazit
Bevor ein Immobilienkredit aufgenommen wird, sollten unbedingt die verschiedenen Vor- und Nachteile sowie ebenfalls die persönliche, finanzielle Situation gut überdacht werden. Da jedoch ein solches Darlehen zumeist die einzige Möglichkeit ist, mit deren Hilfe man sich den Traum vom Eigenheim erfüllen kann, bietet sich die Aufnahme eines Immobilienkredits in vielen Fällen auf ideale Weise an.
Es ist jedoch ratsam, sich vorab einen guten Überblick über die eigenen Finanzen und die Angebote der diversen Banken zu verschaffen, denn hier existieren oftmals deutliche Unterschiede. So werden hier beispielsweise nicht nur unterschiedliche hohe Zinssätze verlangt, sondern oftmals ebenfalls verschiedene Sonderleistungen angeboten.