Bei der Schufa handelt es sich um eine Wirtschaftsauskunftei, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, von fast allen Bundesbürgern die verschiedensten Daten zu sammeln. Diese werden anschließend ausgewertet, wodurch versucht werden soll, die Bonität der Verbraucher zu bestimmen. Hier entsteht auch das sogenannte Schufa-Scoring. Die gewonnenen Informationen werden anschließend an Banken sowie ebenfalls an diverse Unternehmen vermittelt, wodurch diese besser dazu in der Lage sind, zu beurteilen, ob ihre Kunden kreditwürdig sind. Was Allgemein jedoch oftmals etwas untergeht ist die Tatsache, dass die Einträge in der Schufa nicht zwangsläufig immer negativ sind, sondern das diese ebenfalls Vorteile mit sich bringen.
Inhalt
Schufa-Score
Der Schufa-Score stellt einen Wahrscheinlichkeitswert dar, der einen Hinweise auf die Kreditwürdigkeit gibt.
Während das Wort „Schufa“ den meisten Menschen durchaus etwas sagt, ist das bei der Bezeichnung „Schufa-Score“ oftmals etwas anders: Hier ist nicht jedem bekannt, was sich hinter dem Begriff versteckt.
Zur Ermittlung des Schufa-Scores werden sämtliche Einträge, die in der Schufa vorhanden sind, also die negativen ebenso wie die positiven, unter Anwendung eines bestimmten, mathematisch-statistischen Verfahren, berechnet. Das Ergebnis ist ein Wahrscheinlichkeitswert, der sich zwischen den Zahlen Null und 100 befindet. Der Schufa-Score soll, auf statistischer Ebene, widerspiegeln, wie es mit der Wahrscheinlichkeit bestellt ist, dass der gewünschte Kredit auch tatsächlich zurück bezahlt wird. Dabei gilt: Desto höher der Score-Wert ausfällt, umso höher ist die Kreditwürdigkeit der betreffenden Person.
Allerdings muss hierbei ebenfalls beachtet werden, dass ein Scorewert, der sich 100 Prozent oder höher ausfällt, nicht machbar ist. Der Hintergrund hierfür ist, dass der Schufa-Score ebenfalls berücksichtigt, dass die betreffende Person versterben könnte.
Schufa: Negative und positive Einträge
In die Berechnung des Schufa-Score fließen negative sowie positive Einträge mit ein.
Oftmals wird gedacht, dass in der Schufa nur negative Einträge vorhanden sind, was jedoch nicht der Realität entspricht. So werden zum Beispiel Informationen, die ein vertragsgemäßes Verhalten bescheinigen, von der Schufa als positiv eingestuft. Ebenso werden Einträge über Kredite, Leasingverträge, Girokonto, Mobilfunkverträge mit Laufzeit sowie auch Konten bei Versandhändlern, sofern diese ein übliches Maß nicht übersteigen, generell positiv angesehen. Das kommt daher, dass diese Dinge verdeutlichen, dass die betreffenden Unternehmen und Banken der jeweiligen Person ihr Vertrauen entgegenbringen, was wiederum bedeutet, dass man als kreditwürdig angesehen wird.
Zu den negativen Einträgen gehören dagegen Zahlungsausfälle, Kredite sowie Konten, die vonseiten der Bank gekündigt wurden, Einträge in öffentlichen Schuldnerverzeichnissen sowie Mahnverfahren.
Doch Score ist nicht gleich Score: So differenziert die Schufa zwischen ihrem allgemeinen Basisscore, für den alle drei Monate eine neue Berechnung durchgeführt wird, und speziellen Branchenscores, wie etwa für den Versandhandel und Kreditinstitute. Das kommt daher, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Verbraucher ein Darlehen zurück bezahlt, anders zu beurteilen ist, als die Bezahlung einer Bestellung von einem Versandhändler.
Basisscore
Der Schufa-Basisscore zeigt somit auf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Verbraucher beispielsweise den von ihm gewünschten Kredit zurück bezahlt. Ein Scorwert von unter 50 Prozent bedeutet dabei, dass es sich hier um ein sehr kritisches Risiko handelt. Ein Wert zwischen 50 bis 80 Prozent deutet auf ein sehr hohes Risiko hin. Liegt der Score-Wert dagegen zwischen 50 und 80 Prozent, liegt ein deutlich erhöhtes bis hohes Risiko vor.
Wenn der Wert zwischen 90 und 95 Prozent liegt, geht die Schufa von einem zufriedenstellenden bis hin zu einem erhöhten Risiko aus. Bei 95 bis 97,5 Prozent ist ein geringes bis überschaubares Risiko gegeben und alles, was über 97,5 Prozent liegt, wird als ein sehr geringes Risiko gewertet.
Vorteile
Ein hoher Schufa-Score sorgt beispielsweise auch für günstigere Kredit-Konditionen.
Auch wenn es im ersten Augenblick den Anschein oftmals den Anschein erweckt, so birgt das Scoring-Verfahren der Schufa für Verbraucher nicht nur Nachteile, sondern ebenfalls einige Vorteile.
Ist ein hoher Schufa-Score vorhanden, dann erhält der Verbraucher beispielsweise den gewünschten Kreditvertrag und den benötigten Kredit. So lässt sich etwa auch der Traum vom Eigenheim ebenso erfüllen, wie etwa eine neue Einrichtung oder eine Traumreise. Schnellere geschäftliche Abschlüsse sind mithilfe eines positiven Scores somit ohne Weiteres möglich.
Doch ein hoher Score bietet noch einen weiteren, nicht zu verachtenden Vorteil. So steht dieser ebenfalls für eine gute Bonität, was wiederum, sozusagen, von den Banken in Form von niedrigeren Kreditzinsen „belohnt“ wird.
Wer sich ein Kreditangebot genauer ansieht, der entdeckt in der Regel zunächst zumeist groß geschriebenen, gefetteten Prozentsatz. Darunter oder daneben, üblicherweise deutlich kleiner geschrieben, steht jedoch „bis X Prozent“. Dieser Wert ist oftmals um einiges höher angesiedelt. Das bedeutet, dass bei einer sehr guten Bonität der obere, günstigere Prozentsatz von den Banken vergeben wird, während man bei einer nicht ganz so guten Bonität mit dem höheren und somit kostenintensiveren Prozentsatz vorlieb nehmen muss.
Dementsprechend sorgt ein hoher Schufa-Score auch für günstigere Kreditkonditionen, sodass der Darlehensnehmer einiges sparen kann.
Ein niedriger Schufa-Score deutet dagegen auf eine schlechte Bonität hin, was wiederum dazu führt, dass der Kreditwunsch abgelehnt wird.
Darlehen bei schlechtem Scorewert
Ist der Scorewert zu niedrig, führt ein solventer Bürge oder zweiter Darlehensnehmer oftmals zu einer erfolgreichen Kreditvergabe.
Doch auch bei einem niedrigen Scorwert und somit einer nicht so guten bis schlechten Bonität ist es unter Umständen möglich, zu einem Darlehen zu gelangen. Hierfür wird jedoch ein zweiter Kreditnehmer oder ein Bürge benötigt.
Unabdingbar hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllt. Dazu gehört neben einer guten Bonität und positiven Schufa-Auskunft beispielsweise ebenfalls ein sicheres, regelmäßiges Einkommen. Aber auch auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Girokonto wird gemeinhin von den Banken geachtet. Zudem muss der Bürge oder der zweite Kreditnehmer zumindest bereits die Volljährigkeit erreicht haben, da die Banken an Minderjährige generell kein Darlehen vergeben.
Durch die betreffende Person profitiert das Kreditinstitut von einer höheren Sicherheit, sodass die Vergabe des gewünschten Darlehen in der Regel kein Problem mehr darstellt. Zudem kann es aufgrund dessen sogar der Fall sein, dass die Banken einen günstigeren Zinssatz vergeben, wodurch das eigene Konto oftmals sogar deutlich geschont wird.
Allerdings muss sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer der Verpflichtung, der er hiermit eingeht, voll und ganz bewusst sein. Denn es sollte es einmal dazu kommen, dass der eigentliche Darlehensnehmer plötzlich nicht mehr dazu in der Lage ist, die Kreditraten zu begleichen, dann tritt die Bank auf den Bürgen/den zweiten Darlehensnehmer zu. Dieser ist in einem solchen Fall dazu verpflichtet, die komplette, ausstehende Kreditschuld zu tilgen.