Die Aufnahme eines Kredits kann in manchen Situationen durchaus eine sehr gute Lösung sein; in anderen Fällen ist es jedoch besser, auf ein Darlehen zu verzichten. Doch wann genau ist das so?
Inhalt
Kreditaufnahme notwendig?
Zunächst wird am besten überprüft, ob eine Kreditaufnahme für den gewünschten Verwendungszweck wirklich notwendig ist.
Bei der Aufnahme eines Darlehen wird eine langfristige, finanzielle Verpflichtung eingegangen. So ist man als Kreditnehmer in der Regel für einige Monate bis hin zu einigen Jahren mit der Rückzahlung des Darlehensschuld beschäftigt. Das wiederum bedeutet, dass jeden Monat mit einem niedrigeren Betrag ausgekommen werden muss.
Dementsprechend sollte man es sich unbedingt vorab sehr gut überlegen, ob es die gewünschte Anschaffung wert ist, eine derart lange Verpflichtung einzugehen und dafür auch noch Zinsen zu bezahlen. Eine gute Investition, die aufgrund der hohen Summe, zumeist nicht ohne die Aufnahmen eines Darlehen möglich ist, ist der Bau oder Kauf eines eigenen Hauses beziehungsweise einer Eigentumswohnung. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Sache von hohem Wert, sondern auch von einer dementsprechenden Beständigkeit. Außerdem dient eine Immobilie gemeinhin ebenfalls als Altersvorsorge.
Aber auch wenn ein wichtiges, großes Elektrogerät, wie beispielsweise der Kühlschrank oder die Waschmaschine plötzlich streikt und ein neues Gerät finanziert werden muss, kann eine Kreditaufnahme sehr hilfreich sein.
Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn man sich beispielsweise lediglich einen neuen Fernseher oder einen leistungsstärkeren Computer wünscht, obwohl das alte Gerät immer noch einwandfrei funktioniert. Aber auch die Anschaffung einer neuen Hobby-Ausrüstung oder der Wochenend-Ausflug in ein Spa-Hotel kann zumeist noch eine Zeit lang warten. In solchen und ähnlichen Situationen empfiehlt es sich, besser auf die geplanten Ausgaben hin zu sparen: Auf diese Weise lassen sich die diversen Dinge aus eigener Tasche bezahlen und zwar ohne, dass man sich hierfür finanziell binden und Zinsen tilgen muss.
Monatliche Raten bezahlbar?
Am besten wird ein Haushaltsplan erstellt, um festzustellen ob eine monatliche Kreditrate ohne Weiteres bezahlbar ist und wie hoch diese maximal ausfallen darf.
Bevor ein Kredit aufgenommen wird, sollte zudem unbedingt bereits im Vorfeld abgeklärt werden, ob die monatlichen Raten kontinuierlich ohne Weiteres gestemmt werden können. Ist das nicht der Fall, sollte man besser kein Darlehen aufnehmen.
Um festzustellen, wie hoch die Monatsrate maximal ausfallen darf, bietet es sich an, einen Haushaltsplan zu erstellen. In einem solchen Plan werden als Erstes alle Einnahmen aufgelistet, die jeden Monat verlässlich auf das eigene Konto fließen. Danach wird mit den Ausgaben ebenso vorgegangen. Allerdings besteht hier ein Unterschied: Bei den Ausgaben sind ebenfalls die unregelmäßigen Aufwendungen mit aufzuschreiben. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass zu jeder Zeit sämtliche anfallenden Ausgaben bezahlbar sind. Ist das geschehen, müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Die Summe, die bei dieser Rechnung herauskommt, ist der Betrag, der dem Antragsteller jeden Monat zur freien Verfügung bereit steht.
Dementsprechend wird davon dann auch die monatliche Kreditrate beglichen. Es ist jedoch unbedingt ratsam, nicht den vollständigen Betrag zur Begleichung der Monatsrate auszugeben. Wesentlich besser ist es hier, zusätzlich einen bestimmten Betrag jeden Monat zur Seite zu legen, um auch in einem finanziellen Notfall gut ausgerüstet zu sein. So kann beispielsweise auch eine außerplanmäßige Werkstatt-Rechnung des Autos beglichen werden und zwar ohne, dass deshalb die Rückzahlung des Darlehen in Gefahr gerät.
Schlechte Bonität
Je schlechter die Bonität, desto höher wird der Zinssatz.
Ein weiterer Grund, wann besser von einer Darlehensaufnahme abgesehen wird, ist eine schlechte Bonität. Denn je schlechter diese ausfällt, umso höher steigt der Zinssatz. Der Hintergrund hierfür ist, dass das Kreditrisiko, dass die Banken in einem solchen Fall eingehen, ebenfalls größer ist.
Sollte die Bonität gar zu schlecht ausfallen, dann verweigern die Banken die Darlehensaufnahme sogar komplett.
Negative Schufa
Bei einer negativen Schufa lohnt sich eine Kreditbeantragung nicht, da die Banken hier gemeinhin von einer Darlehensvergabe absehen. Durch eine Selbstauskunft können die eigenen Schufaeinträge überprüft werden.
Antragsteller, die sich bereits bewusst darüber sind, dass bei ihnen eine negative Schufa-Auskunft vorliegt, sehen am besten ebenfalls von einer Kreditaufnahme ab. Denn bei einer negativen Schufa verweigern die Banken zumeist eine Darlehensvergabe.
Ist man sich jedoch nicht sicher, wie es um die eigene Schufa bestellt ist, dann bietet es sich an, vorab eine Selbstauskunft bei der Auskunftei anzufordern. Diese ist sogar einmal im Jahr kostenfrei möglich.
So kann ganz einfach selbst überprüft werden, wie es um die eigene Schufa steht. Zudem ist es auf diese Weise machbar, herauszufinden, ob sich eventuell veraltete oder falsche Einträge in der Auskunftei befinden. Das kann durchaus einmal passieren; sorgt dann aber auch dafür, dass die Kreditinstitute das gewünschte Darlehen ablehnen. Bei derartigen Einträgen ist es der betreffenden Person jedoch möglich, eine Löschung beziehungsweise Richtigstellung zu beantragen. Hierfür müssen gemeinhin ebenfalls die jeweiligen Nachweise beigefügt werden. Die Schufa wird die Beanstandungen überprüfen und die betreffenden Einträge gegebenenfalls dementsprechend abändern. Allerdings aktualisiert die Schufa ihre Daten üblicherweise lediglich alle drei Monate, sodass, wenn möglich, am besten rechtzeitig vor einer gewünschten Kreditaufnahme eine Selbstauskunft beantragt wird.
Darlehensvoraussetzungen nicht erfüllbar
Ist es dem Kreditnehmer nicht möglich, die verschiedenen Darlehensvorgaben der Banken zu erfüllen, dann wird gemeinhin keine Kreditvergabe stattfinden; außer, es ist ein Bürge oder zweiter Kreditnehmer vorhanden.
Damit die Banken ein Darlehen vergeben, muss der Kreditnehmer verschiedene Vorgaben erfüllen. Dazu gehört neben der bereits oben genannten positiven Schufa-Auskunft und guten Bonität zum Beispiel ebenfalls ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe. Aber auch auf einen festen Wohnsitz in Deutschland sowie ein deutsches Girokonto wird vonseiten der Banken gemeinhin geachtet. Außerdem ist es auch möglich, dass das Kreditinstitut Sicherheiten verlangt. Dazu zählen zum Beispiel Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen. Die jeweiligen Voraussetzungen können allerdings, je nach Bank, durchaus etwas variieren.
Ist es dem Darlehensnehmer bereits vorab bewusst, dass es für ihn nicht machbar ist, die diversen Vorgaben zu erfüllen, dann wird besser ebenfalls von einer Kreditaufnahme abgesehen. Die Bank wird hier dann sowieso kein Darlehen vergeben.
Allerdings besteht hier zumeist auch eine Ausnahme: Ist es dem Antragsteller möglich, einen solventen Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer hinzuzuziehen, dann kann es doch noch zu einer erfolgreichen Kreditvergabe kommen.
Der Grund hierfür ist, dass die Bank, durch den Bürgen/zweiten Darlehensnehmer, von einer höheren Kreditsicherheit profitiert. Denn sollte es einmal, wider Erwarten, dazu kommen, dass der eigentliche Darlehensnehmer nicht dazu in der Lage ist, die monatlichen Kreditraten zu begleichen, dann tritt die Bank auf die betreffende Person zu. Dementsprechend muss der Bürge beziehungsweise zweite Kreditnehmer anschließend für die restliche, noch offene Darlehenssumme aufkommen. Aufgrund dessen sollte die Aufnahme einer Bürgschaft oder zweiten Kreditnehmerschaft auch immer gut überlegt werden.