Ein Ablösekredit kann in den verschiedensten Situationen eine gute Lösung sein. Doch worum handelt es sich hierbei eigentlich genau und wann ist ein solches Darlehen wirklich eine gute Wahl?
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Ablösekredit
Durch einen Ablösekredit verringern sich zumeist die Zinskosten für den Darlehensnehmer.
Als Ablösekredit wird im Allgemeinen ein Darlehen bezeichnet, dass einen anderen, bereits bestehenden Kredit ablöst.
Dementsprechend dient die Aufnahme eines solchen Darlehens somit nicht der Finanzierung der verschiedensten Anschaffungen, sondern, wortwörtlich, lediglich der Ablösung bereits bestehender Kreditschulden.
Ein Ablösekredit bietet sich vor allem dann an, wenn im Moment eine niedrige Zinsphase herrscht. So ist es möglich, den alten Kredit, der mit höheren Zinsen vergeben wurde und somit deutlich kostenintensiver ist, mithilfe eines Ablösedarlehens, dass einen niedrigeren Zinssatz aufweist, abzulösen. Auf diese Weise wird der Kredit kostengünstiger und der Darlehensnehmer schont seinen Geldbeutel.
Zudem darf man sich hier nicht täuschen lassen: Bereits eine Differenz von nur wenigen Prozenten kann, je nach aufgenommener Darlehenssumme, einen Unterschied von beispielsweise mehreren Hundert Euro und mehr bedeuten kann.
Formen eines Ablösekredits
Bei einem Ablösekredit gibt es die unterschiedlichsten Formen. So ist es zum Beispiel möglich, mithilfe eines Umschuldungskredits einen Dispositionskredit oder auch einen klassischen Ratenkredit abzulösen.
Oder es wird durch ein Ablösedarlehen eine vorzeitige Kreditablösung durchgeführt.
Aber auch Sondertilgungen sind eine Art Ablösekredit; obwohl es sich hierbei lediglich um die frühere Abzahlung einer Teilsumme handelt.
Wann ist ein Ablösekredit eine gute Wahl?
Ein Ablösekredit bietet sich beispielsweise dann an, wenn derzeit niedrige Zinsen vorherrschen.
Wie bereits oben erwähnt, bietet sich die Aufnahme eines Ablösekredits vor allem dann an, wenn derzeit eine niedrige Zinsphase herrscht, sodass von sehr hohen Einsparungen profitiert wird.
Die Ablösung eines bereits bestehenden Kredits ist aber beispielsweise auch dann eine gute Wahl, wenn man die Rate beispielsweise erhöhen oder auch niedriger halten möchten. Da es sich hierbei um ein vollkommen neues Darlehen handelt, können sämtliche Kreditdetails neu verhandelt werden. Dementsprechend ist es beispielsweise ebenfalls möglich, eine kürzere beziehungsweise längere Laufzeit auszuwählen.
Sondertilgungen werden dagegen üblicherweise mithilfe von Eigenkapital durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich die Kreditschuld frühzeitig verringern, sodass einige Zinsen und somit auch Geld gespart wird.
Rückzahlung
Die Rückzahlung eines klassischen Ratenkredits erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten.
Bei einem Ablösekredit handelt es sich üblicherweise, die Sondertilgung ausgenommen, um die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits. Dementsprechend erfolgt die Rückzahlung in monatlich gleichbleibenden Raten, weshalb der Kreditnehmer von einer sehr hohen Planbarkeit und Übersicht profitiert.
Die diversen Rückzahlungsmodalitäten lassen sich in der Regel, in einem gewissen Umfang, mit dem Kreditinstitut besprechen.
Bevor jedoch ein Ablösekredit aufgenommen wird, ist es jedoch ratsam, die verschiedenen Darlehensangebote gut miteinander zu vergleichen. Dies gilt jedoch nicht nur für die verschiedenen Zinssätze, sondern ebenfalls für die diversen Sonderleistungen, die die Banken anbieten.
Dazu gehört beispielsweise ebenfalls die Möglichkeit von Sondertilgungen sowie das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall und ein variabler Tilgungssatz.
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Kreditvergabe ist es unabdingbar, dass der Kreditnehmer die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllt.
Um einen Ablösekredit aufzunehmen, muss der Darlehensnehmer jedoch verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Hier genügt es nicht, dass man bereits den alten Kredit besitzt, da es sich, wie gesagt, um eine komplett neue Darlehensaufnahme handelt.
Die Voraussetzungen variieren zwar je nach Bank, allerdings ist es in der Regel üblich, dass beispielsweise ein sicheres, festes, monatliches Einkommen in einer gewissen Höhe ebenso vorhanden sein muss, wie eine gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft. Des Weiteren verlangen die Kreditinstitute gemeinhin einen festen deutschen Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto.
Sollte es dem Darlehensnehmer jedoch nicht möglich sein, die Voraussetzungen der neuen Bank zu erfüllen, dann erfolgt keine Kreditvergabe. In diesem Fall steht der Darlehensnehmer dann vor der Entscheidung, ob er ganz einfach das alte Darlehen wie bisher und in dem dementsprechenden Vertrag ausgehandelt, weiter führt oder ob er sich nach einem Bürgen beziehungsweise zweitem Kreditnehmer umsieht.
Mithilfe eines solventen Bürgen/zweiten Darlehensnehmer ist es in der Regel ohne Weiteres möglich, das gewünschte Darlehen zu erhalten. Unabdingbar ist hierbei jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits die verschiedenen Vorgaben der Banken erfüllt. Ist das der Fall, steht der Vergabe des Darlehens in der Regel nichts mehr im Wege.
Ein Bürge oder zweiter Kreditnehmer birgt jedoch oftmals noch einen weiteren Vorteil. Da die Banken hier von einer höheren Sicherheit profitieren, vergeben sie zumeist einen günstigeren Zinssatz. Dementsprechend kann das Hinzuziehen einer weiteren Person wortwörtlich auszahlen. Immerhin bedeutet ein niedrigerer Zinssatz ebenfalls günstigere Kreditkosten.
Alternativen und Gebühren
Neben Eigenkapital bietet sich ebenfalls ein klassischer Ratenkredit als Alternative zu einem Ablösekredit an. Allerdings sollte beachtet werden, ob aufgrund der vorzeitigen Ablösung Gebühren anfallen.
Das Ablösen eines Kredits ist jedoch nicht nur mithilfe eines Ablösekredits möglich. So bietet es sich hier, sofern vorhanden, zunächst an, etwaiges Eigenkapital zu nutzen.
Ist zum Beispiel eine Wertanlage, wie etwa ein Bausparvertrag oder eine Lebensversicherung fällig, und ist der Betrag hoch genug, um damit das Darlehen abbezahlen zu können, dann ist dies eine gute Möglichkeit, um die Kreditschulden vorzeitig zu begleichen.
Bevor jedoch eine solche Option oder auch ein Ablösekredit in Erwägung gezogen wird, sollte vorab unbedingt im Kreditvertrag nachgelesen werden, ob die vorzeitige Ablösung tatsächlich möglich ist. Bei Darlehen mit feststehenden Zinssätzen kann das unter Umständen erst nach zehn Jahren der Fall sein. Um hier etwaigen Schwierigkeiten vorzubeugen, ist es somit unabdingbar, die zunächst die Klauseln im Kontrakt durchzulesen. Bei einem nicht ganz so klaren Sachverhalt kann natürlich ebenfalls ganz einfach bei der entsprechenden Bank nachgefragt werden, ob und zu welchen Bedingungen eine Ablöse möglich ist.
So kann es zum Beispiel ebenfalls sein, dass die Bank, aufgrund der frühzeitigen Rückzahlung und der Zinsverluste, die das Kreditinstitut hinnehmen muss, eine Gebühr erhoben wird. Hier rechnet man als Kreditnehmer am besten zunächst einmal gut nach, ob sich die vorzeitige Rückzahlung dennoch auszahlt beziehungsweise ob diese dann, trotz der Zinseinsparungen, kostenintensiver ausfällt.
Sollte eine vorzeitige Rückzahlung möglich sein, dann ist aber auch ein privates Darlehen eine gute Option, um den bereits bestehenden Kredit abzulösen. Private Kredite bieten beispielsweise den Vorteil, dass sie oftmals sehr günstig oder sogar zinslos vergeben werden. Zudem erfolgt hier weder eine Abfrage, noch eine Eintragung in der Schufa. Ebenso ist es machbar, die diversen Konditionen und Bedingungen frei zu verhandeln; hier ist lediglich ausschlaggebend, was für den Darlehensgeber und -nehmer möglich ist. Jedoch sollte ebenfalls ein Kredit von Privat schriftlich festgehalten werden, um etwaigen Streitigkeiten oder Missverständnissen vorzubeugen.