Bei einem Festkredit handelt es sich um eine Darlehensart, die gemeinhin eher weniger von Privatleuten beantragt wird. Dennoch ist ein solcher Kredit nicht nur für Unternehmen, sondern ebenfalls für private Personen ganz hervorragend geeignet.
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Festkredit
Bei einem Festkredit erfolgt die Tilgung am Laufzeitende in einer Summe.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich bei einem Festkredit um ein Darlehen, bei dem der Zinssatz über die komplette Laufzeit festgeschrieben wird. Das Besondere hierbei ist, dass während der ganzen Laufzeit jedoch keine Tilgung erfolgt.
Die komplette Darlehenstilgung erfolgt bei einem Festkredit erst am Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit. Zudem muss beachtet werden, dass dann die vollständige Kreditsumme in einem Betrag zurück zu bezahlen ist. Monatlich fallen dagegen lediglich Zinszahlungen an.
Bei einigen Banken ist es jedoch möglich, ebenfalls die Zinszahlungen erst zum Ende der Zinsbindungsphase zu begleichen. Auf diese Weise entstehen der Firma keine monatlichen Belastungen. Steuervorteile und unter Umständen auch etwaige Abschreibungen werden hier am besten vorab individuell mit einem Steuerberater abgeklärt. In einem solchen Fall rechnet die Bank dann ganz einfach die anfallenden Zinsen auf die jeweilige Darlehenssumme, sodass am Laufzeitende der komplette Betrag, also Kreditsumme plus Zinsen, bezahlt werden müssen.
Da bei einem Festkredit der Zinssatz fest vereinbart wird, sind hier weder Sondertilgungen, noch eine vorzeitige Rückführung möglich.
Festkredit für Unternehmen
Unternehmen profitieren unter Umständen doppelt von einem Festkredit.
Festkredite sind vor allem bei Unternehmen sehr beliebt. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Zinsen des Darlehens, sollte es nur für unternehmerische Zwecke verwendet werden, in Form von Betriebsausgaben von der Steuer absetzbar sind. Dementsprechend bietet ein solcher Kredit für Unternehmen gute Abschreibungsmöglichkeiten. Sehr vorteilhaft ist das vor allem für neu gegründete Firmen, wenn das Unternehmen einen Festkredit als Startkapital verwendet.
Allerdings gilt natürlich auch für Unternehmen, dass das Darlehen zum vereinbarten Zeitpunkt vollständig zurück bezahlt werden muss. Aufgrund dessen wird hierfür üblicherweise ein Sparvertrag angelegt, beziehungsweise ein dementsprechender, bereits bestehender Vertrag umgeschrieben. Ebenso ist es jedoch auch möglich, die Art der vorhandenen Anlage zu verändern.
Mithilfe des jeweils angesparten Vertrages ist es dann machbar, am Laufzeitende die komplette Summe auf einmal zurück zu bezahlen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass der Sparvertrag genau dann ausgezahlt wird, wenn das Fälligkeitsdatum des Festkredites erreicht ist. Zudem muss natürlich auch die Höhe des Betrages stimmen: So sollte die Summe zumindest den Betrag ausmachen, der in dem Darlehen vereinbart wurde.
Dazu kommt, dass eine Vielzahl derartiger Sparanlagen in vielen Fällen ebenfalls von der Steuer abgesetzt werden können. Aufgrund dessen empfiehlt es sich unbedingt, vorab Beratungsgespräche mit dem Steuerberater und der Bank zu führen.
Auf diese Weise ist es einem Unternehmen somit möglich, hierbei doppelt zu sparen. Sehr interessant sind Festkredite für Firmen, die zwar seit Längerem über angespartes Kapital verfügen, dieses jedoch festgeschrieben ist. Hier wird dann die Laufzeit des Festkredits so festgelegt, dass das betreffende Sparvermögen zu dem Zeitpunkt frei wird, zu dem das Darlehen zurück bezahlt werden muss. Dabei behält dann die Bank die betreffenden Unterlagen des jeweiligen Sparvermögens als Sicherheit bis zum Laufzeitende des Kredits ein.
Festkredit für Privatpersonen
Nicht nur für Unternehmen, sondern ebenfalls für Privatpersonen kann ein Festkredit eine gute Wahl sein.
Ein Festkredit findet zumindest beim Hausbau oder -kauf Anwendung. Das gilt vor allem dann, wenn sich zu diesem Zeitpunkt die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau befinden. In der Regel wird bei der Beantragung eines Festkredits hier eine Kapitallebensversicherung oder auch ein Bausparvertrag mit eingebunden. In einem solchen Fall werden Zinsen für das Darlehen bezahlt und, über denselben Zeitraum hinweg, ebenfalls der Bausparvertrag abbezahlt. Das geht so lange, bis der Bausparvertrag seine Zuteilungsreife erreicht.
Hierbei sollte jedoch bedacht werden, dass bei einem Bausparvertrag üblicherweise eine gewisse Dynamik integriert ist. Das bedeutet, dass sie monatlichen Belastungen oftmals nicht über die komplette Laufzeit gleichbleibend sind. Zudem finden diese zumeist in Richtung Ende der vereinbarten Sparzeit ihren jeweiligen Höhepunkt. Sehr vorteilhaft bei einem Festkredit ist, das ein Darlehensnehmer somit früher mit seiner Darlehensrückzahlung fertig ist.
Generell bietet das feststehende Zinsniveau jedoch einen großen Vorteil. Immerhin ist man auf diese Weise vor einem steigenden Zinssatz und somit ebenfalls vor deutlichen Mehrkosten geschützt.
Allerdings muss hier unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kapitalansparung, zur vollständigen Rückzahlung des Kredits, nicht vernachlässigt wird. Sollte der jeweils angesparte Betrag zur Darlehenstilgung nicht ausreichend hoch sein, denn muss der Darlehensnehmer hierfür das komplette Risiko auf sich nehmen. Dementsprechend gilt es hier unbedingt, eine sehr sichere Anlage auszuwählen, bei der einerseits die pünktliche Auszahlung sowie andererseits die benötigte Höhe zustande kommt. Hierfür eignet sich zum Beispiel ganz hervorragend ein Bausparvertrag.
Wird sich dagegen für eine Kapitallebensversicherung entschieden, ist es ratsam, unbedingt darauf zu achten, wie genau das Geld hierfür angelegt wird. Üblicherweise investieren die jeweiligen Gesellschaften die eingezahlten Beträge in Aktienfonds. Diese erwirtschaften jedoch eine unterschiedliche Gewinnhöhe; diese kann einmal höher oder auch niedriger ausfallen. Es muss jedoch unbedingt sichergestellt sein, dass hiermit trotzdem die vollständig Darlehenssumme angespart werden kann.
Im Allgemeinen gilt es, sich als private Person gut zu überlegen, ob die benötigte Darlehenssumme bis zum Ende der Kreditlaufzeit auch wirklich aufgebracht beziehungsweise angespart werden kann. Wer sich diesbezüglich nicht sicher ist, der wählt am besten eher eine andere Kreditart, wie etwa einen klassischen Ratenkredit, aus. Zudem muss berücksichtigt werden, dass sich eventuell auch die eigenen Lebensumstände ändern, die sich vielleicht auch finanziell bemerkbar machen. Dennoch muss das aufgenommen Darlehen natürlich beglichen werden.
Für Unternehmen gilt es dagegen zu bedenken, dass sie sich durch einen Festkredit sehr lange an die betreffende Bank binden. Handelt es sich um eine neue gegründete Firma, kommt hier noch dazu, dass deren Zukunft oftmals noch nicht abgesichert ist.
Dementsprechend sollte die Aufnahme eines Festkredits gut durchdacht sein. Wie bereits oben erwähnt, ist es unbedingt empfehlenswert, sich vorab bei den Banken und dem Steuerberater eingehend beraten zu lassen.
Des Weiteren ist es ratsam, die verschiedenen Kreditangebote gut miteinander zu vergleichen. Diese differenzieren sich zumeist deutlich voneinander, sodass es durch einen Vergleich oftmals möglich ist, einiges zu sparen. Hierbei bietet es sich an, den effektiven Jahreszins als Vergleichsfaktor hinzuzuziehen. Denn nur in diesem sind bereits sämtliche Kreditkosten enthalten, was beispielsweise beim Nominalzins nicht der Fall ist. Sehr hilfreich kann hierbei ein Online-Kreditvergleich sein. Dieser zeigt, nach der Eingabe von nur wenigen Daten, lediglich die Darlehensangebote an, die für den persönlichen Verwendungszweck infrage kommen. Dementsprechend ist ein Vergleich sehr schnell und einfach machbar.